Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Mein Praktikum in der Konzern-IT von Volkswagen (Teil 2)

Mit meinem ersten Eintrag sollte die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Informationsmanagement in Bezug auf die IT-Landschaft eines Unternehmens verdeutlicht werden. Nun möchte ich Euch in diesem zweiten Eintrag etwas über meinen Arbeitsalltag erzählen.

Meine Aufgabe bestand darin, das EAM-Team mit Fokus Produktion und Logistik in seiner täglichen Arbeit zu unterstützen. Nach einer Einführung durch Kollegen und einer selbstständigen Einarbeitung in die EAM-Thematik habe ich eine Reihe von Tätigkeiten übernommen, wie etwa der Umgang mit der EAM-Softwareplattform, die Erstellung von Excel-Tabellen auf VBA-Basis (Makros) oder die Visualisierung von Modellen und Prozessen mit Powerpoint. Glücklicherweise waren die Aufgaben abwechslungsreich und erforderten oft eine gewisse Portion Kreativität. Bspw. habe ich einen Release- und Rolloutkalender in Excel entwickelt, der die anstehenden Updates und Neueinführungen von Applikationen in Gesellschaften und Werken mithilfe einer unterliegenden Datenbasis dynamisch für die nächsten 14 Tage darstellt. Die Datenbasis habe ich mithilfe von Reports aus der Softwareplattform extrahiert. Bei den Excel-Tabellen, die neben den gegebenen Grundfunktionen (z.B. der berüchtigte SVerweis oder auch Grafiken) oftmals selbst zu entwickelnde Funktionen in VBA-Code benötigten, haben mir besonders meine Programmierkenntnisse aus dem Studium weitergeholfen. Gerade Wirtschaftsinformatiker bzw. ITler sollten Excel im Allgemeinen und VBA im Besonderen beherrschen, weil Excel in der tagtäglichen Büroarbeit eine große Rolle spielt. So ist es auch vorgekommen, dass Kollegen ohne größere Programmierkenntnisse mich bei komplexeren Excel-Arbeiten um Unterstützung gebeten haben. Und seien wir mal ehrlich: für einen Praktikanten gibt es doch nichts Besseres als positive Rückmeldungen für die eigene Arbeit zu bekommen 😉

Mitunter musste ich sehr zügig auf telefonische und mailbasierte Anfragen von Kollegen reagieren. Natürlich waren nicht nur eine sondern mehrere (kurzfristige und langfristige) Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten, was eine Priorisierung unabdingbar macht. Darüber hinaus durfte ich an unterschiedlichen regelmäßigen Terminen teilnehmen, wo ich mit Hinblick auf Arbeitsweisen von erfahrenen Kollegen, Teamarbeit und Entscheidungsstrukturen viel mitgenommen habe. Da für EAM eine Abstimmung mit unterschiedlichen IT-Funktionsbereichen notwendig ist, habe ich nicht nur im IT-Feld Produktion & Logistik sondern auch in anderen IT-Feldern Einblicke gewinnen können.


Mein Praktikum in der Konzern-IT von Volkswagen (Teil 1)

Vor dem Beginn meines Masterstudiums habe ich ein mehrmonatiges Praktikum in der Konzern-IT der Volkswagen AG absolviert, genauer gesagt in der Abteilung „Enterprise Architecture Management“ (EAM). Zunächst möchte ich Euch diesen recht abstrakt klingenden Begriff näher erläutern.

In einem Großunternehmen wie der Volkswagen AG sind meist eine Vielzahl von unterschiedlichen IT-Systemen im Einsatz, die im Laufe der Jahre installiert wurden und zusammengenommen die IT-Landschaft des Unternehmens bilden. Häufig ist eine aktuelle und vollständige Abbildung dieser Landschaft (z.B. in Form einer Karte) aus verschiedenen Ursachen nicht vorhanden. So kann es bspw. vorkommen, dass eine Tochtergesellschaft des Großunternehmens eigenständig Systeme einführt und diese Einführungen nicht im zentralen Systemkatalog des Großunternehmens vermerkt. EAM zielt nun darauf ab, Transparenz über die gesamte IT-Landschaft eines Unternehmens inklusive der Tochtergesellschaften herzustellen (die sogenannte Ist-Landschaft). So wird die Unterstützung der fachlichen Strukturen (z.B. Geschäftsprozesse) durch IT-Systeme mithilfe von Bebauungsplänen auf einer EAM-Softwareplattform (= Systemkatalog) visualisiert. Dadurch lässt sich leicht feststellen, welche Geschäftsprozesse von welchen Systemen oder welche Systeme untereinander abhängig sind. Zudem wird ersichtlich, was die technische Komponenten eines Systems sind. Die Ist-Landschaft wird dabei nicht einmal sondern dauerhaft im Zeitablauf aufgenommen, sodass immer ein aktuelles und vollständiges Bild vorliegt.

Auf Basis der IT-Strategie des Unternehmens wird die Soll-Landschaft definiert. Bspw. kann man hierbei den Fokus auf die Standardisierung der IT-Landschaft legen, indem unternehmensweit für bestimmte fachliche Strukturen – statt vieler unterschiedlicher Insellösungen – nur noch wenige ausgewählte (Standard-)Systeme eingesetzt werden, die gewisse Kriterien erfüllen (z.B. geringe Betriebskosten, hohe Zuverlässigkeit, zukunftsfähige Technologie). Bei der Standardisierung verfolgt das Unternehmen insbesondere das Ziel der Kosteneinsparung. Im Anschluss wird ein Projektportfolio zusammengestellt, welches Projekte zur Verwirklichung der Soll-Landschaft aus der Ist-Landschaft umfasst (bspw. Entwicklungsprojekte, Rollout-Projekte oder Abschaltungsprojekte).

Im nächsten Teil werde ich über meine Aufgaben berichten.


Werksstudententätigkeit bei der ISR Information Products AG – Teil 3

Hallo zusammen, im abschließenden dritten Teil dieser Blogreihe, möchte ich euch ein kleines Resümee meiner Tätigkeiten geben und euch über meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen bei ISR informieren.

Mittlerweile arbeite ich ja schon über ein Jahr als Werksstudent bei ISR und ich habe in vielen Bereichen neue Erfahrungen und Praxiseindrücke sammeln können. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase habe ich schnell gelernt Verantwortung in kleinen und großen, internen Projekten zu übernehmen. Zudem sind mir die Zusammenhänge zwischen Studium und Beruf noch bewusster geworden. Speziell die theoretischen Kenntnisse der Bachelorveranstaltung „Relationale Datenbanken 1“ und die der Mastervertiefungen „Relationale Datenbanken 2“, „Datawarehouses und Data Mining Techniques“ konnte ich hier mit praktischen Inhalten ausfüllen und erweitern. Ein weiterer Punkt, warum ich jedem ein Praktikum / eine Werksstudententätigkeit neben dem Studium empfehlen würde, ist das Erlernen von Softskills wie Teamarbeit, Präsentationstechniken und das Verteidigen und Durchsetzen von eigenen Ideen innerhalb von Projekten. Dies kommt meiner Meinung nach im Studium viel zu kurz, ist aber für die persönliche Entwicklung sehr wichtig. Außerdem lernt man mit Projektdruck umzugehen, ohne bereits volle Verantwortung für ein Gesamtprojekt zu übernehmen. Diese Erfahrungen sind sehr hilfreich, denn in solchen Drucksituation geht es anders wie im Studium nicht um das Bestehen / nicht Bestehen einer Prüfung, sondern um die termingerechte Übergabe eines Projektes an den Kunden und letztendlich auch immer um Geld. Solche Situationen können im Studium nicht simuliert werden, sind aber für das Berufsleben unabdingbar.

Durch meine Tätigkeit bei ISR habe ich außerdem einen Tätigkeitsbereich gefunden, den ich auch nach dem Studium als Consultant ausführen möchte. Nach über einem Jahr kann ich zudem sagen, dass ich viele neue Kollegen und Freunde hier gefunden habe. Durch die persönliche Bindung und meine praktischen Erfahrungen zur ISR, habe ich außerdem die Chance bekommen, meine Masterarbeit praxisnah, hier im Unternehmen zu schreiben.

All diese Gründe sprechen dafür, bereits während des Studiums Praxiserfahrungen in einem Unternehmen zu sammeln und sich sowohl persönlich als auch fachlich weiter zu entwickeln. Ich hoffe ich konnte euch mit meinen Berichten ermutigen, schon früh im Studium Praxisnähe zu suchen!

Viele Grüße,

Philipp


Werksstudententätigkeit bei der ISR Information Products AG – Teil 2

Hallo zusammen! Nachdem ich in meinem ersten Blogeintrag darüber berichtet habe wie ich zur ISR gekommen bin, möchte ich euch nun über meine ersten Tätigkeiten und internen Projekte informieren.

In der Abteilung CPM beschäftige ich mich hauptsächlich mit internen Projekten, die das Management Informationssystem betreffen. Dabei geht es vor allem um die Entwicklung und Implementierung von Metadatenmodellen und das Erstellen von Berichten, um unterschiedliche KPI´s sowohl in grafischer als auch in tabellarischer Form darzustellen. In den ersten Wochen bekam ich zunächst eine Fortbildung, um mit den unterschiedlichen Tools (IBM Cognos Framework Manager, IBM Cognos Report Studio) zurechtzukommen. Der Framework Manager wird unter anderem für die Modellerstellung von Metadaten benutzt, um z.B. ein Star oder Snowflake Schema bestehend aus Dimensionen und Fakten zu modellieren. Dieses Metadatenmodell kann dann wiederum exportiert und im Report Studio als Grundlage für unterschiedliche Reports genutzt werden.

In meinem ersten internen Projekt wurde das Managementinformationssystem auf eine neue Softwareversion migriert, was zur Folge hatte, dass einige Metadatenmodelle und Reports den neuen Gegebenheiten entsprechend angepasst werden mussten. Nach der erfolgreichen Migration konnte ich mich anschließend um neue Berichtsanforderungen der verschiedenen Abteilungen kümmern und verschiedene Reports erstellen. Dafür musste ich zunächst die Anforderungen des Berichts sammeln und mit der Fachabteilung abstimmen. Darunter fielen Visualisierungsformen der Daten, Eingabemasken mit verschiedenen Parametern und die Ausgabe des Reports als z.B. PDF oder HTML Report. Die Anforderungen des Berichts wurden dabei entweder als Anforderungsliste in Textform oder aber mit Hilfe eines Mockuptools grafisch dargestellt. Nach erfolgreicher Abstimmung, konnte ich im nächsten Schritt das Metadatenmodell auf Verfügbarkeit der Daten und deren Darstellungsform (z.B. Datentypen) überprüfen. Waren die Daten nicht verfügbar (z.B. weil sie erst seit kurzem erfasst werden), musste der ETL Prozess (Extract, Transform und Load) angepasst werden. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die Daten aus ihren Quellsystemen extrahiert, in das Format entsprechend dem Schema der Zieldatenbank und den Anforderungen transformiert und letztendlich in das Datawarehouse geladen werden. Anschließend konnte ich mit der Erstellung des Reports beginnen und die Anforderungen entsprechend grafisch oder tabellarisch umsetzen. Die Übergabe des Berichts erfolgte dann in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung, um die Korrektheit der angezeigten Daten zu überprüfen und mögliche Änderungen / Anpassungen abzustimmen.

So, nun habt ihr einen Einblick in meine ersten Projekte bei ISR bekommen. Im dritten Teil dieser Blogreihe möchte ich euch abschließend ein kurzes Resümee meiner Arbeit aufzeigen und euch über meine gesammelten Erfahrungen und persönlichen Eindrücke informieren.

Viele Grüße,

Philipp


Praktikum bei VW Financial Services – Controlling Produkte & Prozesse – Teil 3

Im Rahmen dieses letzten Teiles möchte ich noch etwas zu meinen persönlichen Erfahrungen und zur Arbeitsatmosphäre schreiben.

Mir persönlich haben die Erfahrungen in der Controlling Abteilung wirklich sehr geholfen. Neben den geschilderten Einblicken in die Vorgänge bei der Vorschau und den Abschlüssen wurden bei uns auch Produkteinführungen und IT-Projekte hinsichtlich ihrer Rentabilität und ihrer Notwendigkeit geprüft. Dabei ging es jedoch nicht nur darum den Finger zu heben und zu sagen „So nicht!“, sondern gleichzeitig auch Alternativen anzubieten und Lösungswege aufzuzeigen. Dies hat mir sehr schnell verdeutlicht, wie umfangreich der Tätigkeitsbereich eines Controllers sein kann. Es sind nämlich NICHT nur Zahlen, Zahlen, Zahlen, sondern es ist auch ein großer Teil Consulting und Problemanalyse, die dort notwendig sind.

Es ist jedoch nicht von der Hand zu stoßen, dass sehr viel mit Excel-Tabellen und Zahlen gearbeitet wurde. Besonders Makro-Programmierung und der Einsatz von Formeln sind daher auf jeden Fall für Controller von Vorteil. Ich selbst brachte in diesem Bereich schon gute Fähigkeiten mit, konnte mir aber besonders was Finance generell betrifft viel Neues aneignen. Viele der Kollegen sind gelernte Bankkaufleute oder haben BWL/VWL studiert und sie konnten mir somit viele Sachverhalte bzw. Begriffe gut erklären.

Über mein Gesamteindruck zu Unternehmen und Abteilung lässt sich nur sagen: hervorragend. Financial Services ist wirklich sehr interessiert an der Zufriedenheit der Mitarbeiter. Dies zeigt sich nicht nur in einer guten Bezahlung (es gibt eine Bezahlung etwas über Mindestlohn, ob Pflichtpraktikum, unter 3 Monaten oder freiwillig), sondern auch in den sonstigen Mitarbeiter-Angeboten, die jedoch nur für Festangestellte gelten. Hierbei gibt es unter anderem Gesundheits-Checks, Kindertagesstätten oder auch verbilligte PKW’s.

Die Arbeitsatmosphäre war auch wirklich anregend und viele der Kollegen haben, so scheint es, dem Unternehmen zu liebe, gerne auch mal eine Stunde länger gearbeitet. Besonders gefallen hat mir aber, dass man als Praktikant sehr nett aufgenommen wurde und direkt auch zu Abteilungsveranstaltungen eingeladen wurde. Besonders interessant war dabei auch, dass in unserer Abteilung, ein Italiener, ein Niederländer und ein Spanier waren, sodass es auch internationale Einflüsse gab und ich auch mein Englisch mal auf Geschäftsebene unter Beweis stellen und verbessern konnte.

Fazit

Alles in Allem war es wirklich eine tolle Erfahrung und eine gute Zeit bei Financial Services. Zu dem guten Gesamteindruck zählt auch, dass den Praktikanten bzw. geförderten Deutschland Stipendiaten auch die Möglichkeit gegeben wird, sich auf eine Trainee Stelle zu bewerben, die ein guter Einstieg nach dem Studium sein könnte. Außerdem ist mir die Internationalität und das Arbeitsklima als positiv aufgefallen, was heutzutage in einer oft von Stress und Zahlen geprägten Zeit nicht so häufig anzutreffen ist. Ich überlege daher wirklich, mich für einen Direkteinstieg bzw. das Trainee Programm zu bewerben.


Praktikum bei VW Financial Services – Controlling Produkte & Prozesse – Teil 2

In diesem Teil möchte ich über meine ersten Erfahrungen im Praktikum berichten und euch gleichzeitig einen Einblick geben in meinen Arbeitsalltag bzw. in die anfallenden Aufgaben.

An den ersten Arbeitstagen hieß es für mich erstmal meinen Platz in der Abteilung zu finden. Die Abteilung Controlling Produkte & Prozesse ist erst vor ca. 1 Jahr neugegründet worden im Rahmen einer Umstrukturierung. Aufgrund der flachen Hierarchien bei Financial Services ist unsere Abteilungsleiterin Frau Silke Finger direkt dem Finanzvorstand zugeordnet, sodass die Arbeit relativ vorstandsnah ist.

Meine Aufgabe war dabei relativ unspezifisch, da ich alle Kollegen bei anfallenden Tätigkeiten unterstützen sollte. Dies war jedoch auch von mir gewünscht, da ich so einen guten Überblick über zu erledigende Arbeiten bekommen habe.

In dieser Abteilung werden unter anderem die Abschlüsse der verschiedenen Rechtseinheiten durchgeführt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die VW Financial Services quasi ein Teilkonzern ist, der auch verschiedene Tochtergesellschaften hat. Dabei gibt es nicht nur je Land oft eine Tochtergesellschaft (was bei 51 Ländern, in denen man aktiv ist, eine ganz schöne Summe ausmacht), sondern vor allem 3 große Tochtergesellschaften, über die das Versicherungs-, Leasing- und Bankgeschäft abgewickelt wird. Die fast 50 Ländergesellschaften erledigen dabei ihre Abschlüsse jeweils selbst nach den für sei geltenden Rechtsvorschriften in den jeweiligen Ländern.

Die 3 großen Tochtergesellschaften werden jedoch über das Controlling Produkte & Prozesse abgewickelt. Dabei ist jeden Monat ein konsolidierter Abschluss in zwei interne Reporting-Tools hochzuladen. Ein Tool ist zuständig für das Reporting an den VW Konzern mit Sitz in Wolfsburg und ein Tool ist für das Financial Services interne Reporting notwendig. Gleichzeitig wird dabei auch eine Vorschau erstellt, die die jeweils noch verbleibenden Monate bis zum Jahresende prognostizieren soll.

Innerhalb der Abteilung hat sich relativ schnell herausgestellt, dass es dem Unternehmen nicht nur wichtig ist, gute IST-Zahlen zu liefern, sondern vor allem auch Plan-Zahlen, die möglichst nahe an die IST-Zahlen herankommen. Dies ist jedoch eine große Schwierigkeit und es ist Aufgabe der Abteilung, die Kolleginnen und Kollegen auch dazu anzuhalten realistisch zu planen und nicht vom Worst Case auszugehen.

Ich konnte die Kollegen dabei vor allem mit der Entwicklung von Excel-Makros und der Erstellung der zugehörigen Dokumentation unterstützen. Bisher wurden hierfür bis zu 5 verschiedene Tabellen verwendet, zwischen denen dann mit Verweisen verknüpft wurde. Dies führte jedoch zu diversen Inkonsistenzen, die es dann jeweils kurz vor Upload der Zahlen manuell zu finden galt. Das Makro ist den Kollegen dabei jedoch sehr hilfreich, da es eine Übersicht in einer Datei erstellt, die sowohl Vorschau als auch IST-Zahlen beinhaltet.


Praktikum bei VW Financial Services – Controlling Produkte & Prozesse – Teil 1

In diesem und den nächsten Berichten werde ich über mein Praktikum bei VW Financial Services in Braunschweig berichten. Das ging über insgesamt 3 Monate von Februar bis April 2015.

Vielen von euch ist das Unternehmen Volkswagen sicher als einer der größten Automobilhersteller der Welt bekannt. Und in der Tat, es ist momentan auf dem Weg DER größte Fahrzeugproduzent der Welt zu werden. Dabei basiert der Konzern auf drei Säulen: PKW, Nutzfahrzeuge und eben Financial Services. Während das Geschäft von PKW & Nutzfahrzeugen in Wolfsburg abläuft befindet sich der Hauptstandort von Financial Services in Braunschweig.

Doch zunächst alles auf Anfang: wie bin ich überhaupt dazu gekommen dort ein Praktikum zu machen? Mitte 2014 erhielt ich die Information von Thorsten Goje, dass momentan der Bewerbungsprozess für das Deutschland Stipendium läuft. Und da versuchte ich mein Glück und bewarb mich. Wie sich am Ende des Prozesses herausstellte, war ich erfolgreich und erhielt eben ein Stipendium, das von der VW Financial Services gefördert wird.

Nach dem ersten Kontakt mit dem Unternehmen war bereits klar, dass sie wirklich daran interessiert sind, die Kontakte zur TU zu pflegen und einige junge Leute von dort für den Konzern zu gewinnen. Und so dauerte es nicht lange, bis Frau Katinka Reinecke (die Ansprechpartnerin für Hochschulkooperationen & Personalmarketing) eine Möglichkeit für ein Praktikum aufgetan hat. Die Kommunikation klappte reibungslos und das obwohl ich zum damaligen Zeitpunkt noch im Auslandssemester in den USA war.

Ich hatte jedoch auch konkrete Ziele für das Praktikum: da ich zuvor bereits bei einem reinen IT Unternehmen, der Deutschen Post IT Services GmbH, arbeitete, wollte ich etwas über den Tellerrand blicken und mehr wirtschaftswissenschaftliche Bereiche der Wirtschaftsinformatik kennen lernen. Deshalb habe ich mich sehr darüber gefreut, dass sich ein Praktikum in der Abteilung Controlling & Prozesse ergab.

Dabei war ich doch sehr erstaunt über den Auswahlprozess. Die Mitarbeiter bei Financial Services scheinen uns Studenten von der TU großes Vertrauen entgegen zu bringen. So wurde ich nach der internen Empfehlung von Frau Reinecke für ein kurzes Gespräch bei der Abteilungsleiterin Frau Silke Finger eingeladen. Das Gespräch lief super unkompliziert und sie war vor allem daran interessiert zu erfahren, welche Karrierepläne ich habe und was ich in meinen vorherigen Tätigkeiten so gemacht habe.

Nach etwa 20 Minuten bekam ich die Zusage und so konnte es Anfang Februar losgehen mit dem Praktikum.


Praktikum bei arvato direct services Teil 3 – oder: Bertelsmann kann mehr als nur Bücher

Nachdem ich euch in den beiden vorhergehenden Einträgen zwei meiner Haupttätigkeiten während meines Praktikums vorgestellt habe, möchte ich nun im dritten und letzten Teil eine abschliessende Bewertung des Praktikums geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Praktikum sehr gelungen war. Ich habe jede Menge spannende und interessante Einblicke in das Unternehmen bekommen und die mir übertragenene Tätigkeiten waren zwar herausfordernd aber durchaus angemessen. Sehr positiv empfand ich die Tatsache, dass mir von Anfang an ein hohes Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortung eingeräumt wurde. Dies sorgte für eine hohe Motivation und Engagement.

Trotzdem dass die Stelle nicht explizit ausgeschrieben war, waren Einsatz und Umfang der Mitarbeit in der Abteilung gut geplant und es war klar ersichtlich, dass im Unternehmen große Erfahrung in der Betreuung von Praktikanten vorhanden ist.

Mein Betreuer war jederzeit offen und ansprechbar für Fragen und beantwortete diese ausführlich oder verwies an einen weiteren Ansprechpartner für tiefergehende Informationen. Auch die anderen Kollegen waren jederzeit ansprechbar bei Fragen und Problemen. Die Bürotüren waren nur bei Abwesenheit oder im Falle einer Besprechung geschlossen.

Auch die Arbeitsatmosphäre und der Umgang der Kollegen untereinander tragen zu dem positiven Gesamtbild bei. Der Umgang ist freundschaftlich-locker und überall herrscht das „Du“ vor – unabhängig von der Hierarchieebene.

Das Abschlussgespräch am letzten Tag des Praktikums sorgte noch einmal für eine weitere positive Überraschung. Bei arvato gibt es für diese Abschlussgespräche vorgefertigte Beurteilungsbögen, welche vom Betreuer ausgefüllt und dann gemeinsam mit dem Praktikanten besprochen werden. Die Beurteilung meines Betreuers war durchweg positiv. Aufgrund meiner sehr guten Leistungen wurde ich von meinem Betreuer für die Aufnahme in das Praktikantenbindungsprogramm „Talent Pool arvato services“ vorgeschlagen und werde nun auch nach meinem Praktikum bis zum Berufseinstieg weiterhin von arvato betreut und gefördert.

Das Praktikum war also rundum gelungen und erfolgreich!

 


Praktikum bei arvato direct services Teil 2 – oder: Bertelsmann kann mehr als nur Bücher

So, im zweiten Teil möchte ich euch gerne noch etwas über mein zweites Projekt erzählen.

Durchführung einer Ausschreibung zum Einkauf einer Software-Lösung für konzernweites Vertragsmanagement

Durch die dezentrale Organisationsstruktur der arvato services sind auch die Ansprüche an die Vereinbarung, Dokumentation und Bewirtschaftung von Leistungsbeziehungen zwischen den einzelnen arvato services-Tochterfirmen und ihren Kunden, Lieferanten und Konzernschwestern sehr individuell. In den einzelnen Firmen im arvato-Verbund werden zur Unterstützung des Vertragsmanagements zum Teil selbst entwickelte Anwendungen eingesetzt, entsprechende ERP-Module genutzt oder – im Einzelfall – bereits eine dedizierte Vertragsmanagementlösung betrieben.

Aufgrund geänderter gesetzlicher und wirtschaftlicher Anforderungen wollte arvato services den Fachbereichen eine revisionssichere Lösung von zentraler Stelle aus anbieten und betreuen.

Die Anforderungen an ein solches zentrales Angebot wurden zusammen mit den Fachbereichen erhoben und gewichtet, so dass ein umfangreicher Anforderungskatalog vorlag. Auf dieser Basis sollte eine Lösung ausgewählt und zunächst nur bei einigen Fachbereichen zusammen eingeführt werden.

Im Rahmen dieses Projekts habe ich natürlich viele verschiedene Aufgaben bearbeitet und ausgeführt, unter anderem fielen folgende Tätigkeiten in meinen Aufgabenbereich:

  • Erstellung der Ausschreibungsunterlagen
  • Kontaktaufnahme mit den Anbietern
  • Durchführung einer Kosten-/Nutzenanalyse auf Basis der Ausschreibungsbeantwortung
  • Organisation von Präsentationsterminen für die besten drei Lösungen
  • Aufbereitung der Präsentationsergebnisse
  • Unterstützung bei der abschließenden Anbieterempfehlung

Die im Vorfeld mit den beteiligten Fachbereichen erhobenen Anforderungen wurden nach Wichtigkeit sortiert.

Um eine pragmatische und schnelle Auswertung der Ausschreibungsbeantwortungen zu gewährleisten wurden alle Kriterien gleichgewichtet. Die 20 wichtigsten Anforderungen wurden in einem Anforderungskatalog zusammengefasst und den Anbietern als Ausschreibung per eMail zugeschickt. Die Anbieter wurden im Rahmen einer Internetrecherche ermittelt. Die ursprüngliche Longlist bestand aus mehr als 20 Anbietern von denen 9 in die nähere Auswahl kamen und angeschrieben wurden.

Fünf der Anbieter haben geantwortet und die Unterlagen fristgerecht zurückgesendet. Die Antworten der Anbieter auf die jeweiligen Anforderungen wurden in der Kosten-/Nutzenanalyse mit Zahlenwerten von 0 für „nicht erfüllt“ bis 4 für „voll erfüllt“ bewertet. Die Addition der Nutzwerte ergab für jeden Anbieter einen Gesamtnutzwert. Kosten und Nutzen wurden zueinander ins Verhältnis gesetzt und die drei besten Anbieter daraufhin ausgewählt.

Mit den drei besten Anbietern wurden dann Präsentationstermine vereinbart und anschließend alle Informationen aufbereitet und ausgewertet um dann eine Empfehlung für einen der Anbieter zu geben.

Die empfohlene Softwarelösung wurde in einigen Fachbereichen eingeführt und über einen gewissen Zeitraum hinweg benutzt und getestet und schliesslich dann konzernweit verbindlich für alle Bereiche eingeführt.

Auch dieses Projekt fand ich ziemlich interessant, konnte ich doch hier mein Organisationstalent unter Beweis stellen und gleichzeitig Einblicke in einen Software-Auswahlprozess bekommen sowie diesen Prozess (zumindest teilweise) begleiten und unterstützen.

Neben den bereits vorgestellten beiden Projekten und der allgemeinen Unterstützung und Mitarbeit im Tagesgeschäft, gehörten auch noch die Organisation von Investboardterminen und Führung des Protokolls sowie die Unterstützung bei der Beantwortung internationaler Ausschreibungen in englischer Sprache zu meinen Aufgaben.

 


Praktikum bei arvato direct services Teil 1 – oder: Bertelsmann kann mehr als nur Bücher

In diesem und den folgenden Beiträgen werde ich euch etwas aus meinem Praktikum bei arvato services in Gütersloh berichten. Das Praktikum lief über einen Zeitraum von fünf Monaten.

Der ein oder andere wird sich jetzt wahrscheinlich fragen, um was für ein Unternehmen es sich bei arvato handelt und was Bertelsmann damit zu tun hat. Die Frage lässt sich relativ leicht und schnell beantworten: Die arvato AG als Geschäftsbereich des Bertelsmann Konzerns ist ein internationales Medien-Dienstleistungsunternehmen und zählt mit ihren weltweit mehr als 270 Tochterunternehmen zu den größten international vernetzten Medien- und Kommunikationsdienstleistern. Zur arvato AG gehören die Bereiche arvato services, arvato print, arvato systems und arvato digital services. arvato services, ein Tochterunternehmen der arvato AG, ist das führende Dienstleistungsunternehmen für effektive Lösungen rund um Kundenkommunikation, Kundenbindung und Supply Chain Management in Europa und außereuropäischen Märkten.

Das Serviceangebot erstreckt sich von der Neukundengewinnung über die Betreuung von bestehenden Kunden in internationalen Servicecentern, die Entwicklung von individuellen Kundenbindungsprogrammen und das Management komplexer Logistik-Leistungen bis hin zur Abwicklung von Finanzdienstleistungen.

arvato services bietet Dienstleistungen in folgenden Bereichen an:

  • Finance
  • Customer Care
  • Document Management
  • Kampagnen-Management
  • Daten-Management
  • Online Marketing
  • Logistik

Ich habe mein Praktikum im damaligen IT-Management abgeleistet – im Bereich „Portfoliomanagement & Angebots- und Vetragsmanagement“. Hierbei handelt es sich um eine Stabsstelle mit übergreifender Steuerungs- und Unterstützungsfunktion.

Die Aufgaben im Angebots- und Vertragsmanagement sind unter anderem:

  • Prüfung von Vertragsunterlagen
  • Erstellung von Vertragsunterlagen
  • Erstellung von Angeboten
  • Unterstützung bei Ausschreibungsbeantwortungen

Die Aufgaben des Portfoliomanagements sind unter anderem:

  • Auswahl der richtigen Software für den Kunden
  • Bewertung, Priorisierung und Freigabe von internen IT-Projekten
  • Budgetverantwortung der IT-Projekte
  • Weiterentwicklung des IT-Portfolios

Meine Aufgaben fielen zum größten Teil in den Bereich des Portfoliomanagements. Dazu gehörten im Wesentlichen folgende Tätigkeiten:

  • Recherche, Vergleich, Auswahl und Anpassung von Methoden für das IT-Lösungsportfoliomanagement
  • Großteils selbständige Durchführung einer Ausschreibung zum Einkauf einer Software-Lösung für konzernweites Vertragsmanagement
  • Organisation von Investboardterminen und Führung des Protokolls
  • Unterstützung bei der Beantwortung internationaler Ausschreibungen in englischer Sprache

Bei den ersten beiden handelte es sich um zwei größere Projekte, die ich während der gesamten Praktikumsdauer bearbeitete und in diesem und im nächsten Beitrag näher vorstellen werde.

 

Recherche, Vergleich, Auswahl und Anpassung von Methoden für das IT-Lösungsportfoliomanagement

arvato als Medien- und Kommunikationsdienstleister hat zwei Problemstellungen, die es zu lösen gilt:

  1. Lösungen im Portfolio zu haben kostet Geld
  2. Der Vertrieb benötigt Verkaufsargumente bezüglich des Preises für die Lösungen

Um die Kosten zu senken ist es wichtig, nur wenige, aber dafür die richtigen Lösungen im Portfolio zu haben und diese bestmöglich weiterzuentwickeln. Um dem Vertrieb Verkaufsargumente zur Verfügung zu stellen, ist es wichtig, dass die Lösungsfindung im Sinne des Kunden getroffen wird und für alle transparent und nachvollziehbar ist.

Das IT-Lösungsportfoliomanagement soll arvato also sowohl in der Strategieableitung als auch im Transparent machen von Lösungsfindungen unterstützen. Zielsetzung in diesem Projekt war also:

  • Auswahl und Anpassung einer Methode
  • Einführung der ausgewählten Methode
  • Auswertung erster Ergebnisse und Ableitung erster Strategien

Um eine Arbeitsgrundlage zu haben, wurde zunächst einmal im Rahmen eines Brainstormings die Problemstellung erarbeitet und anschließend als sogenanntes Metamodell grafisch visualisiert. Die Einarbeitung in die Themen IT-Architekturmanagement und IT-Portfoliomanagement erfolgte dann in einem nächsten Schritt. Die unterschiedlichen Methoden wurden miteinander verglichen, eine Methode wurde ausgewählt und an die Situation bei arvato angepasst um anschließend schrittweise eingeführt zu werden.

Zum Abschluss des Praktikums konnten bereits erste Ergebnisse ausgewertet und Strategien bezüglich der Portfolioentwicklung daraus abgeleitet werden. Durch die Einführung des IT-Lösungsportfoliomanagements können die Portfolioentscheidungen nun transparent aufgezeigt werden und müssen nicht mehr „aus dem Bauch“ heraus getroffen werden. Das Resultat dieser Transparenz sind mehr Verständlichkeit und eine höhere Akzeptanz des Bereichs Portfoliomanagement bei den Competence Centern sowie insgesamt mehr Sicherheit, die richtige Entscheidung zu treffen. Zukünftige Änderungen im Portfolio sind flexibel, effektiv und effizient durchführbar.