Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Ein Praktikum zwischen Nagellack und Datenbank (Teil 2)

Der Kunde ist König! Das ist der Leitsatz eines jeden Unternehmens, dass sein Geld mit Dienstleistung verdient. Da der Onlineshop ein kleines Unternehmen ist und die Arbeitsbereiche flexibel sind, wurde ich die ersten Wochen in allen Tätigkeitsbereichen eingearbeitet um auch mal einspringen zu können, wenn man Not am Mann bzw. Frau war. Dies fing bei der Pflege der Produktdatenbank an und endete bei der Einlagerung der Produkte. Mein persönliches Highlight war die Betreuung der Kunden an der Kundenhotline. Jeder der ein Familienmitglied hat, dass der Generation Silver-Surfer angehört ,weiß wie aufreibend es ist, jemanden zu erklären wie denn jetzt nun der gewünschte Nagellack aus dem Computer herauskommt oder das es ein Versehen war gleich 100 Stück davon zu Kaufen. Aber der Kunde ist ja nun mal König und meistens sehr dankbar für die Hilfe. Im weiteren Verlauf des Praktikums und nachdem ich gelernte habe wie viele Cremetiegel in ein Paket der Größe 9 passen, kam ich zu meiner eigentlichen Arbeit in dem Onlineshop.

Auch der Verkauf von Kosmetik ist sehr Saison abhängig. Der meiste Umsatz wird in der Weihnachtszeit generiert, hingegen der Sommer zur Inventur des Lagers eingeladen hat. Um die Verkaufszahlen das Jahr über stabil zu halten, wurde entschieden ein Newsletter Tool einzuführen. Und für diese Aufgabe kam dann ich ins Spiel.                                                                                                                                     Zuerst wurden Anspracheanlässe generiert, zu denen die Kunden über den Newsletter Angebote mit den passenden Produkten erhalten haben. Beispielsweise waren das Anlässe wie der Muttertag oder der Sommeranfang. Anschließend wurden für die jeweiligen Anlässe ein Konzept für die Gestaltung eines Newsletters entworfen. Nachdem die Planung und Gestaltung abgeschlossen war, ging es um die Systemauswahl. Dadurch das der Zeitraum meiner Tätigkeit zeitlich begrenzt war und dieses Aufgabenfeld von einem Mitarbeiter übernommen werden sollte, war ein Muss-Kriterium für die Systemauswahl die Usability. Nach einem Benchmaking von einigen kostengünstigen Systemanbietern, fiel die Wahl auf ein Tool, welches ermöglichte die Newsletter nach dem Baukastensystem zu gestalten. So konnte dann innerhalb kürzester Zeit ein Newsletter erstellt werden. Nach einigen Testläufen und Umfragen zur Verbesserung des Shops, wurde das Newslettertool an das bestehende Shopsystem angebunden. Dadurch konnten nach dem Versenden der Newsletter Auswertungen vorgenommen werden, die zur Optimierung des Angebots genutzt wurden.

Nach drei Monaten war das Projekt Newsletter abgeschlossen und der erste Newsletter konnte versendet werden. Mittlerweile verwendet der evena® Onlineshop das System über ein Jahr und kann dadurch eine deutliche Umsatzsteigerung und Minimierung der Verkaufszahlschwankungen verzeichnen.

Das nächste Mal berichte ich von meinen persönlichen Eindrücken in der Praxis.

Bis dahin,

Isabelle


Ein Praktikum zwischen Nagellack und Datenbank (Teil 1)

Nach sechs Semestern Studium der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Hannover, wollte ich mir etwas Praxiswind um die Nasen wehen lassen. Durch meinen gewählten Schwerpunkt des Customer Relationship Management im Studium, habe ich ein Praktikum in diesem Bereich gesucht. Durch die Kooperation der Hochschule mit Praxispartnern, bin ich auf den evena® Onlineshop aufmerksam geworden.

Das Unternehmen

Der SkinXpert by evena® Onlineshop ist ein mittelständisches Unternehmen, welcher seinen Sitz in Hannover List hat. Der evena® Onlineshop hat sich auf den Verkauf von Kosmetik spezialisiert und auf seiner eigenen Homepage skinXpert.de wird das Sortiment zum Kauf präsentiert. Das Sortiment setzt sich aus 37 Marken zusammen, die das Spektrum von der dekorativen bis hin zur medizinischen Kosmetik abdeckt. Der Onlineshop wurde 2011 eröffnet und verfügt zurzeit über einen Kundenstamm von 2500 Kunden, der stetig wächst. Das Onlineshop Team besteht aus sechs Mitarbeitern die in verschiedenen Prozessen tätig sind. Die Zuständigkeitsbereiche der Mitarbeiter sind flexibel. Jeder Mitarbeiter ist mit den täglichen Aufgaben des Onlineshops vertraut und kann diese durchführen.

Der Onlineshop basiert auf einem Magento Onlineshop – System, welches im Frontendbereich extern gemangend wird. Das einpflegen der Produkte und Preise in die Datenbanken erfolgt durch die Mitarbeiter. Verpackung und Versand der Waren wurden von einem ERP System unterstützt, dass durch das Einscannen von Barcodes die Produktbandel zusammengestellt hat. Wie ich meine Fähigkeiten als Wirtschaftsinformatikerin einbringen konnte, berichte ich im zweiten Teil.

Bis dahin sonnige Grüße,

Isabelle


Ehrenamtliche Tätigkeit bei der Blindenfußballbundesliga – Teil 3

Besonders frisch entwickelte Systeme können ohne Tests nicht einfach in den laufenden Betrieb übernommen werden. Zuerst werden während der Entwicklung, zumeist nachdem wichtige Abschnitte erreicht sind, erste Tests gemacht, ob sich das System wie gewollt benutzen lässt und die neu hinzugefügte Funktionen fehlerfrei funktionieren. Im Rahmen des Blindenfußballs boten sich hier kleinere Turniere an. So konnte im kleinen Rahmen und doch unter möglichst realen Bedingungen getestet werden, ob’s so läuft wie es soll.

Solche Alphatests werden in der Regel in Anwesenheit von Personen durchgeführt, die mit der Software vertraut sind, in diesem Fall mit mir. Im Rahmen dieser kleinen Tests konnten direkt die ersten Fehler entdeckt werden. So wurde das System direkt verbessert und für die Beta-Tests vorbereitet. Die Beta-Tests sollten schon während der nächsten Saison stattfinden (Entwicklung 2013/2014 , 1. (Beta-) Saison 2014, 2. (1. Vollbetrieb-) Saison 2015).

Schiedrichter Dialogbox Einwechslung

Schiedsrichter wählt ein Einwechselspieler aus (Bild: CC-BY Blindenfussball.net)

Um nun den Schiedsrichtern, die das System bedienen mussten, die Benutzung näher zu bringen, wurde der erste Spieltag 2014 zur Schulung genutzt. Dabei habe zuerst ich das System bedient, und nebenbei den verschiedenen Personen die Bedienung erklärt. Im Laufe des Spieltags (2 Tage Realzeit) haben dann die Schiedsrichter immer häufiger die Bedienung übernommen, so dass sie am Ende auf das zukünftige Arbeiten vorbereitet waren. Während der ersten Saison, wurde das bisherige, papierbasierte Verfahren zur Sicherheit weitergeführt.

Während der ersten Saison wurden dann Probleme aufgedeckt, die durch das Aufeinanderprallen der Software mit der realen Welt ausgelöst wurden. Zerstörte Trikots (fehlende Nummern) und wechselnde Nummerierung (keine festen Nummern der Spieler) und kurzfristige Nachmeldung von Spielern waren dabei besonders ärgerlich, so dass hier schnelle und einfach Lösungen gefunden werden mussten, um eine Benutzung überhaupt möglich zu machen. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Uhr. Obwohl die Trainer und Fans vorher nie eine große Zeitanzeige hatten, oder vielleicht auch gerade deswegen, haben sie nun minuziös auf die Zeit geachtet. Da die Uhren für die Anzeige im Normalfall jedoch weiterlief (auch bei Timeouts) und dann durch die Aktionen der Schiedsrichter zurückgesetzt wurden,  kam es häufig zu Verwirrungen.

Statusmonitor Infozelt

Ein Fernseher zeigt wechselnde Informationen im Iinfozelt (Bild: CC-BY Blindenfussball.net)

Diese Probleme konnten jedoch behoben werden. Das Anlegen von Trikotsätzen und Aufstellungen erleichtert das Zuordnen der vorhandenen Trikots. Eine von jetzt an synchrone Uhr sorgt nicht mehr für Vewirrung. Durch diese Verbesserungen konnte sich spätestens in der 2015er Saison das neue System durchsetzen, und wird jetzt bei jedem Spielbetrieb genutzt.

Frühere Probleme, wie unbekannte Spielernamen bei Stadionsprechern und Spielbeschreibern, sind behoben, da alle Informationen der Schiedsrichtern fast ohne Zeitversatz auch bei allen anderen Stellen ankommen. Die Presse kann somit auch stets mit aktuellen Informationen versorgt werden, was dem Blindenfußball und seiner Bekanntheit sehr zuträglich sein wird.

System bei den Spielbeschreibern

System bei den Spielbeschreibern (Bild: CC-BY Blindenfußball.net)


Praktikum bei der MBedv – Service GmbH (Teil 3 – Soziales & Persönliches)

Liebe Blogleser,

heute folgt der letzte Blogeintrag über mein Praktikum bei der MBedv-Service GmbH.

Da es sich um ein sehr kleines Unternehmen handelt, ist der soziale Aspekt relativ wichtiger. Das Team besteht immer aus allen Mitarbeitern. In einem so kleinen Unternehmen müssen sich die Charaktere ergänzen und positiv beeinflussen. Daher spielt, neben den fachlichen Kenntnissen, auch die Teamfähigkeit, soziale Kompetenz und die persönliche Einstellung eine entscheidende Rolle. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der zukünftigen Mitarbeiter oder Auszubildenden wieder.

Trotz der kurzen Zeit, die ich im Unternehmen mitgearbeitet habe, fühlte ich mich als Teil des Teams integriert. Obwohl ich bei der praktischen Umsetzung meines theoretischen Wissens unsicher war, hat der Unternehmensleiter mir mehr zugetraut als ich selber es getan hätte. Und zu meinem Erstaunen lag er damit richtig. Auch wenn die Parallelen in den ersten vier Wochen schwer zu sehen waren, wurde am Ende sehr klar wie Theorie und Praxis sich ergänzen. Das war für mich der Beweis, dass die Theorie die Grundlage von allem bildet und ich durch mein Studium bereits von Beginn an viel mitgebracht habe. Ich konnte das erworbene theoretische Wissen aus meinem Studium um den Bereich der Anwendung erweitern.

Vielen Dank für euer Interesse an meinem Praktikum, ich hoffe ich konnte euch die Arbeit im Bereich der Netzwerk- und Hardwareinstallation, in einem kleinen Unternehmen etwas näher bringen.

Liebe Grüße,

Sina


Mein Praktikum bei der MBedv – Service GmbH (Teil 2 – Praxis)

Hallo liebe Blogleser,

heute folgt der zweite Teil meines Berichtes über das Praktikum in einem Kleinunternehmen. Ich werde versuchen die Theorie der Praxis gegenüber zustellen.

Die Tätigkeitsbereiche der MBedv-Service GmbH lassen sich prinzipiell in vier große Bereiche einteilen. Zuerst Software; hier wird Firmensoftware von Drittanbietern vertrieben oder für speziellere Wünsche auch eine Eigenprogrammierung vorgenommen. Als Ponton zur Software wird auch die entsprechende Hardware vertrieben, von einem normalen Desktop-PC bis hin zu gesamten Serversystemen. Im Bereich Netzwerktechnologien und Telekomunikation werden alle nötigen Installationen geplant, montiert und gewartet.

Je nach Bereich lassen sich mehr oder weniger Schnittpunkte mit der Praxis herstellen. In der Programmierung beispielsweise wird bei der MBedv nur sehr selten mit Java gearbeitet, die meisten Eigenentwicklungen erfolgen in Dephi oder C++. Wobei mir persönlich hier das erste Mal klar geworden ist, dass die Aussage „Wenn man eine Programmiersprache beherrscht, kann man sie alle“ nicht ganz so abwegig ist, da ich zumindest nachvollziehen konnte was die Programme, die ich gesehen habe, tun sollen. Bei der Hardware sind nur sehr begrenzt Bezüge zur Praxis herzustellen, da unser Studium diesen Bereich nur anreist. Zwar ist die Installation einer Grafikkarte jetzt noch nicht das Problem, aber das Zusammenstellen eines Serversystems mit 8 Platten, auf denen mehrere virtuelle Maschinen (VM) laufen, ist dann mit unserem Universitätswissen schon nicht mehr umzusetzen. Wir wissen was in der Theorie eine VM, ein SAN oder ein Raid Level 5 ist, wir können es allerdings nicht ohne Anleitung in der Hardware umsetzen. Was mir im Praktikum als Nachteil des Studiums erschienen ist. In der Theorie erschien mir der Bereich Netzwerktechnologien und Telekomunikation immer als sehr trocken und konnte mich nicht begeistern. Dies hat sich in meinem Praktikum komplett verändert, die einzelnen Theorien in der Praxis zu sehen war für mich unterm Strich das Interessanteste.

Mein Praxisvergleich fällt eher schlecht für die Lehren der Universität aus, da ich in meinem Praktikum nur wenig der gelernten Theorien auch anwenden konnte. Wobei diese Aussage vielleicht nicht ganz fair ist, da ich mir diesen Betrieb ausgesucht habe, um einen gesamtheitlicheren Einblick in Dinge zu bekommen, die unser Studium eben nicht so gut abdeckt. Diesbezüglich erwies sich die Wahl meines Praktikums als optimal.

Im nächsten Eintrag erfahrt ihr etwas über meine persönlichen Erfahrungen und die soziale Komponente im Unternehmen.

Liebe Grüße,

Sina


Praktikum bei der MBedv – Service GmbH (Teil 1 – Organisation)

Liebe Blogleser,

mein Name ist Sina. Ich habe von April bis Juni ein achtwöchiges Praktikum gemacht und möchte euch in den nächsten Tagen von meinen Eindrücken und Erfahrungen berichten. Heute erzähle ich euch ganz allgemein etwas über den Betrieb in dem ich meine Zeit verbracht habe.

In den acht Wochen des Praktikums habe ich bei der MBedv in Schellerten gearbeitet. Es ist ein kleines, familiäres Unternehmen in der Nähe von Braunschweig das, mit seinen fünf Mitarbeitern, als externer IT Berater für Unternehmen fungiert. Insgesamt werden ca. 300 Firmenkunden in der Region betreut. Dabei wird von der Installation über die Eigenprogrammierung bis hin zur jahrzehnte langen Betreuung jede EDV-Unterstützung angeboten. Während meines Praktikums habe ich den Geschäftsführer Torsten Markgräfe begleitet.

Durch die geringe Anzahl an Mitarbeitern ist die Organisation relativ einfach gestrickt. Ein Mitarbeiter bleibt meistens in der Firma, nimmt Telefonanrufe entgegen und macht Verwaltungsaufgaben, wie Angebote und Rechnungen schreiben. Über die Fernwartung kann den anrufenden Kunden meistens direkt geholfen werden, sollte dies jedoch nicht der Fall sein, wird ein Mitarbeiter im Außendienst informiert, der den Kunden dann anfährt und versucht das Problem vor Ort zu lösen. Bei der großen Anzahl an Kunden ist jedoch eine gute Selbstorganisation erforderlich. Wie ich aber bereits an meinem ersten Tag festgestellt habe, bringt die beste Organisation meistens nichts, wenn man direkt am Kunden arbeitet. Da doch immer wieder hier und da kleine Probleme auftreten, die dann jetzt wo schon mal jemand da ist, auch gleich noch mit angesprochen werden müssen. Dadurch arten Kundenbesuche häufig aus und auch der beste Zeitplan ist dahin. Obwohl er eigentlich das A und O in der Kundenbetreuung ist.

Soweit erstmal zur betrieblichen Organisation, beim nächsten Mal erzähle ich euch etwas zu meiner Praxiserfahrung im Unternehmen.

Liebe Grüße,

Sina


Ehrenamtliche Tätigkeit bei der Blindenfußballbundesliga – Teil 2

Dann ging es los. Meine erster und zentraler Ansprechpartner war Kristian Mann. Er war und ist auf den Spieltagen für die Technik zuständig. Ihm würde es also auch in Zukunft obliegen, das System vor Ort zur Verfügung zu stellen und den reibunglosen Betrieb zu garantieren. Da er nicht nur einen einzelnen Teil der Technik betreute, sondern von den Lautsprechern des Stadionsprechers über die Mikros und Mischpulte der Spielbeschreiber bis hin zur Bereitstellung der Internetverbindung, konnte ich mit ihm direkt klären in wie das System aufgebaut sein konnte. Die technischen Gegebenheiten waren:

  • Internet an allen wichtigen Stellen verügbar (Schiedsrichter, Spielbeschreiber, Pressezelt, etc.)
  • Monitore an allen wichtigen Stellen verfügbar (Spielbeschreiber, Stadionsprecher, Infozelt)
  • Laptop für die Schiedsrichter möglich, Tablet vorerst nicht

Die grundlegenden Anforderungen für ein Client-Server-System mit zentraler Datenhaltung zur Vermeidung von ungewollter Redundanz waren gegeben. Falls euch diese Begriffe noch nichts sagen, don’t panic, die lernt man im Studium recht schnell.

Nun, da ich wusste, was für ein System aufgebaut werden soll, mussten die Anforderungen der Nutzer ermittelt werden. Während die Organisatoren vor allem die Regularien abgebildet haben wollten, war für die Schiedsrichter die einfache Bedienung (wenige Klicks), eine zuverlässige Uhr und die Ausgabe der Ereignisse in vorlesbarer Form besonders wichtig. So könnten sie sich voll und ganz auf die Bedienung konzentrieren und bräuchten es am Ende nur noch einmal abzulesen.

Für die Spielbeschreiber und Stadionsprecher war von zentraler Bedeutung, dass sie die Spieler, Auswechselspieler und deren Rückennummern sehen können. Zudem war eine Auflistung der Ereignisse inklusive einer detailierten Information über das zuletzt eingetragene Ereignis gewünscht.

Da der Laptop, auf dem die Schiedsrichter System nutzen, nicht immer der selbe sein würde, musste zudem eine einfache platformübergreifende Lösung gefunden werden. Zudem musste gewährleistet sein, dass niemand ohne Autorisierung Spieldaten ändern kann. Diese Anforderungen konnten sehr gut mit einem webbasiertem System, gelöst werden, da dies in allen Browsern läuft und der Zugang per Login beschränkt werden kann.

Als Fundament wurden ein LAMP eingesetzt. Im Folgenden Screenshot sieht man die Oberfläche.

Schiedsrichteransicht

Schiedsrichteransicht

Der oben im Bild rotmarkierte Bereich zeigt den Spielstand und die gespielte Zeit an. Der kleine gelbe Bereich darunter enhält die Steuerbutton für die Uhr. Die blauen Bereiche links und rechts enthalten die Spielernamen und -nummern. Hinter jedem Spieler sind verschiedene Icons, über die Ereignisse eingetragen werden können. Im grünen Bereich in der Mitte ist eine Liste der Ereignisse, das aktuellste Ereignis steht immer oben in einem größeren Bereich mit mehr Details.

Durch die Buttons hinter jedem Spieler wird es den Schiedsrichtern ermöglicht, die Ereignisse schnell und einfach einzutragen. Durch farbliche Markierungen können gesperrte und verwahnte Spieler leicht erkannt werden. Bei Auswechslungen werden nur die Spieler zum Einwechseln augeführt, die spielen dürfen und nicht im Spiel sind.

Zuschaueransicht

Zuschaueransicht

Das zweite Bild hier zeigt die Zuschaueransicht. Im Wesentlichen gleicht sie der Ansicht für die Schiedsrichter, nur dass hier die Steuerelemente fehlen. Im Gegensatz zu der Ansicht der Schiedsrichter, sind hier die Auswechselspieler von den aktuell spielenden Spielern separat aufgelistet (vergleiche auf beiden Bildern die blau umrandeten Bereiche).

Wie man so ein System plant lernt man zum Beispiel in den Veranstaltugnen:

  • Einführung in die Wirtschaftsinfortmatik
  • Methoden der Wirtschaftsinformatik
  • WI-Vertiefungen
  • Taktisches Informationsmanagement
  • Software Engineering 1

Die notwendigen Werkzeuge und das für die Umsetzung nötige Wissen in:

  • Programmieren 1 und Programmieren 2
  • Relationale Datenbanksysteme 1
  • Software Engineering 1
  • Informatikvertiefungen (z. B. Labs)

Wenn das System fertig gestellt ist, muss es noch in Betrieb genommen werden. Wie das geht und was dabei auch schieflaufen kann, erfahrt ihr im dritten Teil.

 


Ehrenamtliche Tätigkeit bei der Blindenfußballbundesliga – Teil 1

Fußball ist in Deutschland Nationalsport. In 25.324 Vereinen spielen, laut DFB, dieses Jahr 6.889.115 Menschen Fußball. So ist es kaum verwunderlich, dass nicht nur Sehende diesem Sport nachgehen, sondern auch Blinde. Was? Blinde? Ja!

Die Meisten werden bei dem Gedanken an Blindenfußball vermutlich zuerst Stefan Raabs Version bei TV total im Kopf haben, doch richtiger Blindenfußball sieht anders aus.

Blindenfußball, was ist das eigentlich? Die Regeln in Kürze

Im Gegensatz zum großen Bruder sind Feld (40m x 20m) und Tor (3m x 2m) etwas kleiner. Auch die Spielzeit ist mit 50 Minuten (2 Halbzeiten von je 25 Minuten) etwas kürzer und mit nur 5 Spielern, 4 Feldspielern und einem Torwart, ist auch das kleine Feld nicht überfüllt. An den Seiten gibt es Banden, die den Ball im Spiel halten. Zusätzlich zum Trainer gibt es noch einen Guide, der den Feldspielern Anweisungen zurufen darf. Spieler, die nicht im Ballbesitz sind, müssen sich bei Annäherung an den ballführenden Spieler durch rufen von »¡voy!« (spanisch für: ich komme) bemerkbar machen. Bleibt dies aus, gilt das als Foul. Genauere Regeln findet man unter blindenfussball.net. Die ersten Eindrücke von einem Spiel kann man in diesem Video gewinnen.

Was hat das Ganze mit Wirtschaftsinformatik zu tun?

Im Fokus meiner Tätigkeit stand natürlich nicht das Fußballspielen, sondern, wie es sich für einen Wirtschaftsinformatiker gehört, die Modernisierung des Informationssystems.

Die Schiedsrichter müssen bei jedem Spiel sämtliche Vorfälle (Tore, Fouls, Karten, Auswechslungen) protokollieren und in einem abschließenden Spielbericht festhalten. Dies erledigt beim Blindenfußball ein weiterer Schiedsrichter.

Da es beim Blindenfußball nicht nur sehende Zuschauer gibt, sondern auch im besonderen Maße auf blinde Zuschauer geachtet wird, gibt es eine akustische Spielbeschreibung, die sowohl vor Ort über Funkkopfhörer als auch über das Internet verfolgt werden kann. Um eine umfassende Berichterstattung zu ermöglichen, brauchen die Spielbeschreiber nicht nur die Rückennummern und Namen der Spieler, sondern ebenso detaillierte Informationen über Tore, Fouls, Karten sowie Statistiken wie Torschützenlisten und Blitztabellen. Da die Spielbeschreiber wegen der Technik und stetig wechselnder Spielstätten nicht immer einen perfekten Blick auf das Spielgeschehen haben, benötigen sie regelmäßig zusätzliche Informationen, die von den Schiedsrichtern stammen.

Zusätzlich zu den Spielbeschreibern gibt es bei jedem Spieltag ein Infozelt, in dem sich interessierte Privatleute, wie auch Pressevertreter über die Blindenfußballbundesliga informieren können. Besonders für letztere sind schnelle und aktuelle Informationen essentiell. So muss auch hier gewährleistet sein, dass die von den Schiedsrichtern protokollierten Daten korrekt und zeitnah zur Verfügung stehen.

Des Weiteren gibt es noch einen Stadionsprecher, der für seine Ansagen ebenso Informationen über die Mannschaften und Spieler benötigt, sowie einen Informationbildschirm, der aktuelle Informationen wie Spielstände, noch anstehen Partien und Statistiken anzeigen soll.

Na denn man tau!

Meine Aufgabe war es nun unter Berücksichtigung aller Beteiligten (Technik, Spielbeschreiber, Mannschaften, Schiedsrichter, Ligavertreter etc.) eine IT-basierte Lösung zu entwickeln, die es den Schiedsrichtern erleichtert, die benötigten Informationen zu generieren, und den anderen Parteien ermöglicht, diese schnell und unkompliziert abzurufen.

Welche Anforderungen dabei genau zu beachten waren, und wie es mir dabei ergangen ist, erfahrt Ihr im zweiten Teil.


Im Dienste des IT-Dienstleisters der TU 3/3

Im ersten Teil habe ich Euch etwas über Organisation des Gauß IT-Zentrums erzählt, im zweiten Teil Aufgaben, die als studentische Hilfskraft im First-Level Support anfallen. Im abschließenden dritten Teil möchte ich nun meine gesammelten Erfahrungen mit Euch teilen.

Für die beratenden Aufgaben im SDesk sind zunächst IuK-Grundkenntnisse unabdingbar. Diese werden im Studium u.a. durch die Inhalte der Veranstaltung „Einführung in die Wirtschafstinformatik“ abgedeckt. Eine in meinen Augen aber noch wichtigere Fähigkeit ist die Sensibilierung und Kommunikationsfähigkeit mit unterschiedlichsten Kundengruppen. Als Wirtschaftsinformatiker hat man eine andere Sicht auf ein IT-Problem als besipielsweise ein Pharmaziestudent oder eine Sekretärin. Die Problemsicht seines Gegenübers zu antizipieren und die Dinge aus Kundensicht nachzuvollziehen, erweitern den eigenen Horizont und gehen meiner Meinung nach über ein Studium hinaus, indem man sich innerhalb eines bestimmten Fachkreises bewegt.

Nicht nur die verschiedensten Kundengruppen tragen dazu bei, auch die Vielfalt der verschiedenen Studiengänge, die im SDesk vertreten sind. Obwohl Informatiker, Wirtschaftsinformatiker und Informationssystemtechniker zu den naheliegendsten Studiengängen zählen und vertreten sind, zählen derzeit u.a. auch Geoökologen, Maschinenbauer und Pharmazeuten zum Team der Hiwis. Auch sie bringen einen anderen Blickwinkel auf die IT mit, lassen einen über den Tellerrand schauen und erweitern den eigenen Horizont.

Das Team der Festangestellten steht uns Hiwis bei Fragen auch unterstützend bei, wenn wir mal nicht weiter wissen. In jeder Schicht sitzt meist immer ein fester Angestellter mit im Büro.

Die anfallenden Anliegen stehen in direktem Zusammenhang mit der entsprechenden Phase eines Semesters an der Uni. Während in der vorlesungsfreien Zeit relativ wenige Studenten an uns herantreten, welche zahlenmäßig die größte Kundschaft ausmachen, so ist meist in den ersten drei Vorlesungswochen der Kundenansturm immens. Diese Wochen gestalten sich als die stressigsten Arbeitswochen im Jahr. Hier heißt es dann kühlen Kopf zu bewahren. Hat sich diese studentsiche Sturmphase gelegt, wird auch das Arbeitsklima merklich wieder entspannter. Wer nach dem Studium im direkten Kundenkontakt stehen möchte, kann im SDesk auf jeden Fall auch mal seine eigene Belastbarkeit testen lassen =)

Falls Ihr also den überwiegenden Teil des Studiums noch vor Euch habt und Interesse an einer IT-nahen Beschäftigung innerhalb der TU habt, schaut ruhig in einem unserer Standorte vorbei und hinterlegt eine Kurzbewerbung. Als Wirtschaftsinformatiker habt Ihr auf jeden Fall bessere Chancen Teil unseres Teams zu werden.


Im Dienste des IT-Dienstleisters der TU 2/3

Im ersten Teil habe ich Euch ein wenig über die Organisation des Gauß IT-Zentrums erzählt. In zweiten Teil geht es weiter mit einigen der zahlreichen Aufgaben, die die Hiwi-Tätigkeit im IT-Service Desk (kurz SDesk) mit sich bringt.

Wie der Name schon vermuten lässt, geht die Arbeit im IT-Service Desk mit dem Anbieten und Durchführen von Dienstleistungen einher =) Als studentische Hilfskraft verbringt man die Arbeitszeit im Servicebüro und betreut Kunden, die entweder persönlich vorbeischauen, anrufen oder via Mail an uns herantreten, und eine von uns angebotene Leistung in Anspruch nehmen möchten. Zur Grundausstattung zählen also ein PC, ein Telefon und ein Schreibtisch.

Die Arbeit im SDesk wird durch einige Anwendungssysteme unterstützt, die der Steuerung, Überwachung und Kontrolle des Dienstleistungsprozesses im operativen Tagesgeschäft dienen. Die vier wichtigsten software-basierten Komponenten bilden das Ticketsystem, der Druckerserver, der Druckdienstserver sowie der Datenbankserver. Jeder Servicemitarbeiter wird auf den Umgang mit diesen Komponenten geschult und greift mehrmals pro Schicht auf diese zurück.

Das zentrale Anwendungssystem, mit dem jede Servicekraft im GITZ zu tun hat, ist das sogenannte Ticketsystem. In diesem wird für jeden einzelnen Kundenfall ein Ticket eindeutiges generiert, anhand dessen der Fall dokumentiert und bearbeitet wird.

Unabhängig davon, ob eine Anfrage telefonisch, per E-Mail oder persönlich herangetragen wird, wird jeder Fall als Ticket erfasst. Daraufhin wird das Ticket bearbeitet. Je nach Aufgabe und Komplexität des Anliegens, kann das Ticket direkt durch den Ersteller bzw. Besitzer erfolgt bearbeitet werden. Einfachere Tätigkeiten, die direkt durch eine Servicekraft im SDesk ausgeführt werden können, sind z.B. das Beseitigen von Papierstaus an Druckern, das Setzen von neuen Passwörtern für die y-Nummer von Studenten oder der Verkauf von Softwareprodukten. Solche Anliegen können relativ zügig bearbeitet und das entsprechende Ticket geschlossen werden. Solcherlei Fälle machen den Großteil der Arbeit aus.

Es gibt aber auch hartnäckigere Fälle, die auf den ersten Blick nicht den Anschein machen. Da wir auch den Druckdienst an der Uni betreuen, sage ich Euch, dass einfach mal kurz ein Skript ausdrucken zur Sysiphos-Aufgabe mutieren kann. Es gibt leider einige Institute, die jedes Semester ihre (von uns liebevoll als Killerskripte bezeichneten) Vorlesungsfolien in Umlauf bringen. Diese schaffen es mal komplett ganze Drucker für einige Stunden zu beschäftigen, zum Unmut aller anderen Studenten, die vergebens auf ihre Druckaufträge (in Spitzentagen bis zu 50.000 am Tag) warten. Wir schnappen uns Studenten, die solche Skripte drucken, und schauen, mit welchen Einstellungen die Druckaufträge recht zeitnah ausgedruckt werden können, ohne die Druckerserver zu sher zu beanspruchen. Hierbei zählen sowohl technische als auch kommunikative Fähigkeiten, da jedes Skript seine Eigenart besitzt, und der Student in der Regel auch keine Zeit hat und sich schnell ärgert. Zu den aufwändigeren Aufgaben zählen das Entseuchen von virenbefallenen Studentenlaptops oder das Aufräumen des Speicherplatzes, der den Studenten in unseren zahlreichen Arbeitsplatzrechnern zur Verfügung gestellt wird. Hartnäckig können Fälle auch dann sein, wenn Personen an uns herantreten, die kaum über deutsche oder englische Sprachkenntnisse verfügen. Gemeinsam die Essenz eines Falls mit Händen und Füssen gestikulierend herauszuarbeiten, bedarf eines hohen Maßes an Kommunikationsfähigkeit.

Wenn man mit einem Problem nicht weiter weiß, so hält das Ticketsystem auch einen FAQ-Bereich parat, innerhalb dessen nahezu alle möglichen Probleme und Kundenanliegen aufgeführt und die richtigen Lösungen genannt werden. Es dauert einige Zeit, sich mit dem FAQ-Bereich zurechtzufinden, aber bietet eine wichtige Stütze bei nicht-trivialen Anliegen. Die FAQ-Beiträge sind dynamisch und können von jedem SDesk-Mitarbeiter ergänzt oder verändert werden. Somit ist jedem die Möglichkeit gegeben aktiv an der Verbesserung der Serviceprozesse mitzuwirken. Doch nicht nur durch die FAQs wird die Möglichkeit zur Verbesserung
eingeräumt: Allmonatlich wird in der Hiwi-Besprechung das Personal durch Fachbeiträge des Second-Levels geschult und anschließend über wichtige anstehende
Änderungen in Kenntnis gesetzt. In diesen Runden hat man aber auch die Möglichkeit seine Kritik oder Verbesserungsvorschläge zu äußern.

Es gibt aber auch Fälle, die nicht durch den Service Desk direkt erfolgreich bearbeitet werden können. Für solche Anfragen müssen dann so viele fallspezifische Informationen wie möglich im Ticket gesammelt werden, damit es dann zur weiteren Bearbeitung an die jeweilige Fachabteilung im Second-Level-Support geleitet werden kann. Beispiele dafür sind Netzwerkausfälle innerhalb des Campus oder Zugriffsprobleme im Prüfungsverwaltungssystem der Prüfungsämter. Fehlende Informationen sind dann durch Recherchen innerhalbn unserer Datenbank zu ergänzen.

Da das GITZ eine Menge IT-Dienstleistungen anbietet, ist eine breite Kenntnis über IT-Prozesse und Strukturen auf jeden Fall vorteilhaft. Inweifern das Studium der Wirtschafstinformatik diese Kenntnisse meienr Meinugn nach vermittelt, erfahrt Ihr im abschließenden dritten Teil…