Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2025 Dezember | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Werkstudent bei Robert Bosch Elektronik GmbH in Salzgitter [3/3]

Im letzten und dritten Teil möchte ich gerne ein Fazit ziehen über meine Werkstudententätigkeit bei Bosch. Zunächst möchte ich hervorheben, dass der Bewerbungsprozess leicht und unkompliziert verlaufen ist und das von Bewerbung bis zu ein kurzem Kennlerngespräch und Zusage nicht ein Monat vergangen ist. Dazu ist die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm von flexiblen Arbeitszeiten bis hin zu den Kollegen, die immer freundlich und hilfsbereit sind, besonders wenn Fachausdrücke und Prozesse komplett Neuland für einen am Anfang sind. Zugegeben erschweren einem die 10h in der Woche die anfängliche Einarbeit, hat es mir aber ermöglicht nach der Arbeit noch in die Universität nach BS zu fahren. Ich kann deswegen nur wärmstens empfehlen mindestens 6-8 Monate zu arbeiten und das Angebot zu nutzen in der vorlesungsfreien Zeit mehr Stunden zu beantragen. Die praktische Erfahrung, die man in einem Unternehmen sammelt, bekommt man in keinem Vorlesungskurs und rate daher eigentlich jedem Studenten so früh wie möglich einen Platz zu finden. Ich wusste schon vorher, dass ich gerne mit Daten arbeite, aber mithilfe der Werkstudententätigkeit wurde dies bei mir nochmal stärker bekräftigt und Bosch bietet einem besonders im Musterbau eine riesige Spielwiese, um selbstständig Funktionen zu programmieren, die Transparenz und Nachhaltigkeit schaffen entlang der Produktionskette. Dabei ist man frei in der Gestaltung und für neue Ideen ist der Bereich stets offen.  

Schlussendlich kann ich Bosch also für Studenten empfehlen, die neben dem Stundenplan nicht so viel Zeit haben, aber dennoch Erfahrung sammeln möchte, dabei abwechselnde Themengebiete durchlaufen wollen und ihre Arbeit auch mal in „freier Wildbahn“ sehen wollen.  

 

Viele Grüße 

Kim  


Werkstudent bei Robert Bosch Elektronik GmbH in Salzgitter [2/3]

Wie ich schon im ersten Teil geschrieben habe, ist meine Arbeit sehr vielfältig. Meine erste Aufgabe involvierte das Programmieren von Displays. Ähnlich zu den digitalen Preisschildern, die man aus diversen Supermärkten kennt, hat unsere Produktion Displays an Materialwägen hängen, die zeigen, welche Materialien/Aufträge sich auf diesem Wagen befinden. Da das alte System altmodisch und im Auslauf war, wurde auf ein neues System umgestellt, womit ich mich befassen und neue Templates erstellen durfte. Zwar wurden mir alte Vorlagen gezeigt, aber sonst war ich ziemlich frei in der Gestaltung. Somit hatte ich innerhalb von wenigen Wochen ein Projekt, dass nun in der Produktion jeden Tag genutzt wird. Meine nächsten Projekte hatten mit der Low-Coding-Plattform Oracle Apex zutun, welches uns schnell und einfach erlaubt hat, moderne Webseiten für Mitarbeiter und Externe zu entwickeln. Dort konnte ich außerdem meine theoretischen Erfahrungen mit Datenbanken nutzen und mit bestehenden Daten zu arbeiten (SQL Coding), aber auch selber Datenbanktabellen zu erstellen. Mit Hilfe von Apex haben wir zum Beispiel ein Ticketsystem aufgebaut, dass unseren Qualitätsbereich unterstützt. Dabei können Qualitätsanfragen übermittelt werden, Wareneingangskontrollen oder sonstige Beanstandungen von Externen und Internen in Auftrag gegeben werden. Das Ticketsystem hilft dabei Transparenz zwischen allen Parteien zu schaffen sowie aber auch weg von nicht standardisierten E-Mails zu kommen, wobei die Hälfte der benötigten Informationen fehlt und diese erst wieder erfragt werden müssen.  Auftraggeber können sich dort anmelden, Tickets erstellen und Fortschritt im Auge behalten, Überblick über alle zuvor erstellten Tickets haben sowie ist auch eine direkte Antwort unserer Qualitäts-Mitarbeiter möglich. Ein weiteres Apex-Projekt war die Materialanfrage. Interne sowie Externe können Material aus dem Werk anfragen und quasi für ihren Bereich einkaufen. Dabei wurden zuvor Bestellungen via einem Excel-Formular aufgegeben, wodurch nun verschiedenste Versionen im Umlauf sind, die das Auswerten erschweren. Durch ein einheitliches System können Kunden nun aufgegebene Aufträge auf einem Blick überschauen, Kostenvoranschläge erhalten, verfügbares Material sehen sowie Vorlagen speichern, Angebote annehmen und ablehnen. Was ich sehr schätze, ist der kreative Freiraum der mir bei den Projekten gegeben wird.  


Werkstudent bei Robert Bosch Elektronik GmbH in Salzgitter [1/3]

Hallo zukünftige Wirtschaftsinformatiker!  

Mein Name ist Kim, studiere Wirtschaftsinformatik im Master und bin seit über 8 Monaten als Werkstudentin bei Bosch in Salzgitter tätig. Bosch ist ein deutscher Technologiekonzern mit Sitz in Stuttgart, der allerlei technische Produkte und Services anbietet. Die Vielfalt erstreckt sich von vernetzen Systemen in der Mobilität, Geräte und Technologien für Heim und Garten bis hin zu industriellen Lösungen. Der Standort Salzgitter fokussiert sich hierbei auf die Herstellung von Motorsteuergeräten und fungiert außerdem als Leitwerk, um die Steuergeräte-Produktion der gesamten Boschgruppe zu koordinieren. Steuergeräte sind das Herzstück des Motormanagementsystems und regeln Aufgaben wie die Kraftstoffeinspritzung – und Versorgung sowie der Zündung. Neben der Serienproduktion gibt es den sogenannten „Musterbau“- Bereich, wo ich arbeite. Hier erfolgt die Entwicklung neuer Produkte, Produzieren von kundenspezifischen Steuergeräten sowie das Testen von Abläufen von zukünftigen Produkten der Serie. Aber nicht nur der Bereich ist abwechselnd, sondern auch meine Arbeit selbst. Mit meinem Betreuer zusammen entwickeln wir Lösungen, die die Arbeit von Mitarbeitern erleichtern, nervige wiederholende Aufgaben automatisieren sowie alte Prozesse modernisieren. Dabei ist meine wöchentliche Arbeitszeit während des Semesters auf 10h beschränkt und darf nur in der vorlesungsfreien Zeit auf maximal 35h aufgestockt werden. Anwesenheit ist bei den 10h Pflicht, was für mich aber auch nicht besonders schlimm ist, da es die Arbeit sowie die Kommunikation deutlich erleichtert und Kollegen zeigt, dass man bei Problemen ansprechbar ist. Sobald man in der vorlesungsfreien Zeit mehr Stunden arbeitet, ist das Unternehmen aber auch flexibel und mobiles Arbeiten ist erlaubt. Im nächsten Teil erzähle ich euch gerne mehr über meine Aufgaben.