Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2015 März | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Praktikum bei arvato direct services Teil 3 – oder: Bertelsmann kann mehr als nur Bücher

Nachdem ich euch in den beiden vorhergehenden Einträgen zwei meiner Haupttätigkeiten während meines Praktikums vorgestellt habe, möchte ich nun im dritten und letzten Teil eine abschliessende Bewertung des Praktikums geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Praktikum sehr gelungen war. Ich habe jede Menge spannende und interessante Einblicke in das Unternehmen bekommen und die mir übertragenene Tätigkeiten waren zwar herausfordernd aber durchaus angemessen. Sehr positiv empfand ich die Tatsache, dass mir von Anfang an ein hohes Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortung eingeräumt wurde. Dies sorgte für eine hohe Motivation und Engagement.

Trotzdem dass die Stelle nicht explizit ausgeschrieben war, waren Einsatz und Umfang der Mitarbeit in der Abteilung gut geplant und es war klar ersichtlich, dass im Unternehmen große Erfahrung in der Betreuung von Praktikanten vorhanden ist.

Mein Betreuer war jederzeit offen und ansprechbar für Fragen und beantwortete diese ausführlich oder verwies an einen weiteren Ansprechpartner für tiefergehende Informationen. Auch die anderen Kollegen waren jederzeit ansprechbar bei Fragen und Problemen. Die Bürotüren waren nur bei Abwesenheit oder im Falle einer Besprechung geschlossen.

Auch die Arbeitsatmosphäre und der Umgang der Kollegen untereinander tragen zu dem positiven Gesamtbild bei. Der Umgang ist freundschaftlich-locker und überall herrscht das „Du“ vor – unabhängig von der Hierarchieebene.

Das Abschlussgespräch am letzten Tag des Praktikums sorgte noch einmal für eine weitere positive Überraschung. Bei arvato gibt es für diese Abschlussgespräche vorgefertigte Beurteilungsbögen, welche vom Betreuer ausgefüllt und dann gemeinsam mit dem Praktikanten besprochen werden. Die Beurteilung meines Betreuers war durchweg positiv. Aufgrund meiner sehr guten Leistungen wurde ich von meinem Betreuer für die Aufnahme in das Praktikantenbindungsprogramm „Talent Pool arvato services“ vorgeschlagen und werde nun auch nach meinem Praktikum bis zum Berufseinstieg weiterhin von arvato betreut und gefördert.

Das Praktikum war also rundum gelungen und erfolgreich!

 


Praktikum bei arvato direct services Teil 2 – oder: Bertelsmann kann mehr als nur Bücher

So, im zweiten Teil möchte ich euch gerne noch etwas über mein zweites Projekt erzählen.

Durchführung einer Ausschreibung zum Einkauf einer Software-Lösung für konzernweites Vertragsmanagement

Durch die dezentrale Organisationsstruktur der arvato services sind auch die Ansprüche an die Vereinbarung, Dokumentation und Bewirtschaftung von Leistungsbeziehungen zwischen den einzelnen arvato services-Tochterfirmen und ihren Kunden, Lieferanten und Konzernschwestern sehr individuell. In den einzelnen Firmen im arvato-Verbund werden zur Unterstützung des Vertragsmanagements zum Teil selbst entwickelte Anwendungen eingesetzt, entsprechende ERP-Module genutzt oder – im Einzelfall – bereits eine dedizierte Vertragsmanagementlösung betrieben.

Aufgrund geänderter gesetzlicher und wirtschaftlicher Anforderungen wollte arvato services den Fachbereichen eine revisionssichere Lösung von zentraler Stelle aus anbieten und betreuen.

Die Anforderungen an ein solches zentrales Angebot wurden zusammen mit den Fachbereichen erhoben und gewichtet, so dass ein umfangreicher Anforderungskatalog vorlag. Auf dieser Basis sollte eine Lösung ausgewählt und zunächst nur bei einigen Fachbereichen zusammen eingeführt werden.

Im Rahmen dieses Projekts habe ich natürlich viele verschiedene Aufgaben bearbeitet und ausgeführt, unter anderem fielen folgende Tätigkeiten in meinen Aufgabenbereich:

  • Erstellung der Ausschreibungsunterlagen
  • Kontaktaufnahme mit den Anbietern
  • Durchführung einer Kosten-/Nutzenanalyse auf Basis der Ausschreibungsbeantwortung
  • Organisation von Präsentationsterminen für die besten drei Lösungen
  • Aufbereitung der Präsentationsergebnisse
  • Unterstützung bei der abschließenden Anbieterempfehlung

Die im Vorfeld mit den beteiligten Fachbereichen erhobenen Anforderungen wurden nach Wichtigkeit sortiert.

Um eine pragmatische und schnelle Auswertung der Ausschreibungsbeantwortungen zu gewährleisten wurden alle Kriterien gleichgewichtet. Die 20 wichtigsten Anforderungen wurden in einem Anforderungskatalog zusammengefasst und den Anbietern als Ausschreibung per eMail zugeschickt. Die Anbieter wurden im Rahmen einer Internetrecherche ermittelt. Die ursprüngliche Longlist bestand aus mehr als 20 Anbietern von denen 9 in die nähere Auswahl kamen und angeschrieben wurden.

Fünf der Anbieter haben geantwortet und die Unterlagen fristgerecht zurückgesendet. Die Antworten der Anbieter auf die jeweiligen Anforderungen wurden in der Kosten-/Nutzenanalyse mit Zahlenwerten von 0 für „nicht erfüllt“ bis 4 für „voll erfüllt“ bewertet. Die Addition der Nutzwerte ergab für jeden Anbieter einen Gesamtnutzwert. Kosten und Nutzen wurden zueinander ins Verhältnis gesetzt und die drei besten Anbieter daraufhin ausgewählt.

Mit den drei besten Anbietern wurden dann Präsentationstermine vereinbart und anschließend alle Informationen aufbereitet und ausgewertet um dann eine Empfehlung für einen der Anbieter zu geben.

Die empfohlene Softwarelösung wurde in einigen Fachbereichen eingeführt und über einen gewissen Zeitraum hinweg benutzt und getestet und schliesslich dann konzernweit verbindlich für alle Bereiche eingeführt.

Auch dieses Projekt fand ich ziemlich interessant, konnte ich doch hier mein Organisationstalent unter Beweis stellen und gleichzeitig Einblicke in einen Software-Auswahlprozess bekommen sowie diesen Prozess (zumindest teilweise) begleiten und unterstützen.

Neben den bereits vorgestellten beiden Projekten und der allgemeinen Unterstützung und Mitarbeit im Tagesgeschäft, gehörten auch noch die Organisation von Investboardterminen und Führung des Protokolls sowie die Unterstützung bei der Beantwortung internationaler Ausschreibungen in englischer Sprache zu meinen Aufgaben.

 


Praktikum bei arvato direct services Teil 1 – oder: Bertelsmann kann mehr als nur Bücher

In diesem und den folgenden Beiträgen werde ich euch etwas aus meinem Praktikum bei arvato services in Gütersloh berichten. Das Praktikum lief über einen Zeitraum von fünf Monaten.

Der ein oder andere wird sich jetzt wahrscheinlich fragen, um was für ein Unternehmen es sich bei arvato handelt und was Bertelsmann damit zu tun hat. Die Frage lässt sich relativ leicht und schnell beantworten: Die arvato AG als Geschäftsbereich des Bertelsmann Konzerns ist ein internationales Medien-Dienstleistungsunternehmen und zählt mit ihren weltweit mehr als 270 Tochterunternehmen zu den größten international vernetzten Medien- und Kommunikationsdienstleistern. Zur arvato AG gehören die Bereiche arvato services, arvato print, arvato systems und arvato digital services. arvato services, ein Tochterunternehmen der arvato AG, ist das führende Dienstleistungsunternehmen für effektive Lösungen rund um Kundenkommunikation, Kundenbindung und Supply Chain Management in Europa und außereuropäischen Märkten.

Das Serviceangebot erstreckt sich von der Neukundengewinnung über die Betreuung von bestehenden Kunden in internationalen Servicecentern, die Entwicklung von individuellen Kundenbindungsprogrammen und das Management komplexer Logistik-Leistungen bis hin zur Abwicklung von Finanzdienstleistungen.

arvato services bietet Dienstleistungen in folgenden Bereichen an:

  • Finance
  • Customer Care
  • Document Management
  • Kampagnen-Management
  • Daten-Management
  • Online Marketing
  • Logistik

Ich habe mein Praktikum im damaligen IT-Management abgeleistet – im Bereich „Portfoliomanagement & Angebots- und Vetragsmanagement“. Hierbei handelt es sich um eine Stabsstelle mit übergreifender Steuerungs- und Unterstützungsfunktion.

Die Aufgaben im Angebots- und Vertragsmanagement sind unter anderem:

  • Prüfung von Vertragsunterlagen
  • Erstellung von Vertragsunterlagen
  • Erstellung von Angeboten
  • Unterstützung bei Ausschreibungsbeantwortungen

Die Aufgaben des Portfoliomanagements sind unter anderem:

  • Auswahl der richtigen Software für den Kunden
  • Bewertung, Priorisierung und Freigabe von internen IT-Projekten
  • Budgetverantwortung der IT-Projekte
  • Weiterentwicklung des IT-Portfolios

Meine Aufgaben fielen zum größten Teil in den Bereich des Portfoliomanagements. Dazu gehörten im Wesentlichen folgende Tätigkeiten:

  • Recherche, Vergleich, Auswahl und Anpassung von Methoden für das IT-Lösungsportfoliomanagement
  • Großteils selbständige Durchführung einer Ausschreibung zum Einkauf einer Software-Lösung für konzernweites Vertragsmanagement
  • Organisation von Investboardterminen und Führung des Protokolls
  • Unterstützung bei der Beantwortung internationaler Ausschreibungen in englischer Sprache

Bei den ersten beiden handelte es sich um zwei größere Projekte, die ich während der gesamten Praktikumsdauer bearbeitete und in diesem und im nächsten Beitrag näher vorstellen werde.

 

Recherche, Vergleich, Auswahl und Anpassung von Methoden für das IT-Lösungsportfoliomanagement

arvato als Medien- und Kommunikationsdienstleister hat zwei Problemstellungen, die es zu lösen gilt:

  1. Lösungen im Portfolio zu haben kostet Geld
  2. Der Vertrieb benötigt Verkaufsargumente bezüglich des Preises für die Lösungen

Um die Kosten zu senken ist es wichtig, nur wenige, aber dafür die richtigen Lösungen im Portfolio zu haben und diese bestmöglich weiterzuentwickeln. Um dem Vertrieb Verkaufsargumente zur Verfügung zu stellen, ist es wichtig, dass die Lösungsfindung im Sinne des Kunden getroffen wird und für alle transparent und nachvollziehbar ist.

Das IT-Lösungsportfoliomanagement soll arvato also sowohl in der Strategieableitung als auch im Transparent machen von Lösungsfindungen unterstützen. Zielsetzung in diesem Projekt war also:

  • Auswahl und Anpassung einer Methode
  • Einführung der ausgewählten Methode
  • Auswertung erster Ergebnisse und Ableitung erster Strategien

Um eine Arbeitsgrundlage zu haben, wurde zunächst einmal im Rahmen eines Brainstormings die Problemstellung erarbeitet und anschließend als sogenanntes Metamodell grafisch visualisiert. Die Einarbeitung in die Themen IT-Architekturmanagement und IT-Portfoliomanagement erfolgte dann in einem nächsten Schritt. Die unterschiedlichen Methoden wurden miteinander verglichen, eine Methode wurde ausgewählt und an die Situation bei arvato angepasst um anschließend schrittweise eingeführt zu werden.

Zum Abschluss des Praktikums konnten bereits erste Ergebnisse ausgewertet und Strategien bezüglich der Portfolioentwicklung daraus abgeleitet werden. Durch die Einführung des IT-Lösungsportfoliomanagements können die Portfolioentscheidungen nun transparent aufgezeigt werden und müssen nicht mehr „aus dem Bauch“ heraus getroffen werden. Das Resultat dieser Transparenz sind mehr Verständlichkeit und eine höhere Akzeptanz des Bereichs Portfoliomanagement bei den Competence Centern sowie insgesamt mehr Sicherheit, die richtige Entscheidung zu treffen. Zukünftige Änderungen im Portfolio sind flexibel, effektiv und effizient durchführbar.

 


Werkstudent bei Volkswagen Financial Services – Ressourcenplanung und Regressionstests: Teil 3

In anderen Blogeinträgen wurde es schon erwähnt: Im Praktischen verwendest du nur einen Bruchteil dessen, was du im Studium gelernt hast. Für Wirtschaftsinformatiker ist außerdem interessant, ob der interdisziplinäre Ansatz des Studiengangs sinvoll ist. Interdisziplinär heißt, dass wir zum einen reine Wirtschaftsvorlesungen, zum anderen reine Informatikvorlesungen und dann auch spezielle Wirtschaftsinformatik-Veranstaltungen hören. Was habe ich als Werksstudent aus dem Studium verwenden können?

Ich sollte ein Programm zum Managen von Ressourcen erstellen. Programmieren passt zu Informatik. Wie fängt man also an?
Hier hat mir die Vorlesung „Software Engineering“ geholfen. Da geht es um grundsätzliche Vorgänge bei der Software-Entwicklung.
Dann müssen die Informationen irgendwie gespeichert werden. Dafür konnte ich auf die Vorlesungen „Relationale Datenbanksysteme“ und „SQL Labor“ zurückgreifen.
Das Programm muss wissen wie was wann gemacht werden soll. Dafür haben mir die Vorlesung „Algorithmen und Datenstrukturen“, „Programmieren I“ und Programmieren II“ geholfen.

Auch die Wirtschaftsinformatikvorlesungen haben mir zumindest geholfen CRM irgendwie einordnen zu können. Oberflächliches Wissen hat hier aber genügt.

Die Wirtschaftsveranstaltungen hätte ich mir für diesen Job komplett schenken können. Da hat mir nichts weitergeholfen.

Bei den Regressionstests konnte ich bis auf ein kleines Kapitel von „Programmieren I“ sonst nichts weiter verwenden. Hier war im Grunde allein die IT-Affinität notwendig. Das heißt du musst dich schnell in IT-Anwendungen einarbeiten können und logisches Denken und deinen gesunden Menschenverstand benutzen. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob es sinnvoll ist dafür drei bis fünf Jahre zu studieren.

Zusammenfassend haben mir Teile des Studiums definitiv weitergeholfen. Es hat mich also auf die Praxis vorbereitet. Völlig ausgespart habe ich die vielen Kleinigkeiten, die du im Studium „auf dem Weg“ einsammelst und die dir dann auch im Job weiterhelfen. Sei es systematisches schnelleres Lesen oder welcher Lerntyp du bist und so weiter. Das sind Fähigkeiten, die universell einsetzbar sind und dir immer helfen egal was du später machen wirst.

Viele Grüße
Thomas


Werkstudent bei der fme AG – Teil 3

In diesem Teil möchte ich auf meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen eingehen. Obwohl ich schon einige Praktika absolviert habe, ist die Tätigkeit als Werkstudent etwas anderes. Durch die längere Dauer der Beschäftigung entsteht eine tiefere Bindung zum Unternehmen und den Kollegen und man beginnt sich mit dem Unternehmen zu identifizieren.

Außerdem ist mit der Zusammenhang zwischen Studium und Beruf noch bewusster geworden. Aufgrund der vielfältigen Tätigkeiten als Berater, habe ich die Chance an der Hochschule erlernten Techniken und Methoden anzuwenden. Außerdem habe ich auf meinem Aufgabengebiet viele Freiräume zur Anwendung und Vertiefung meiner Fähigkeiten und meines Wissens. Ich kann meine Arbeitszeiten frei gestalten, die Aufgabenschwerpunkte wählen und priorisieren. Ebenso sind meine Vorschläge zur Ergebnisgestaltung gefragt.

In den Projekten sind für mich viele Parallelen zwischen Theorie und Praxis zu erkennen besonders bei den eingesetzten Methoden. Es werden nicht nur agile und flexible Methoden nach außen propagiert, sondern auch angewendet.

Die während des Studiums gesammelten Projekterfahrungen sind sehr nützlich, um sich schnell im Berufsalltag eines Beraters wiederzufinden. Ich habe mich sowohl in den unterschiedlichen Projektteams als auch im Umgang mit dem Kunden fix zurechtgefunden und wohl gefühlt. Ebenso kommt es hierbei wie im Studium darauf an, Zielvorgaben und zeitliche Terminierungen einzuhalten.

Aus diesen Gründen kann ich jedem nur empfehlen, bereits während des Studiums Praxiserfahrungen zu sammeln.

Viele Grüße
Peter


Werkstudent bei Volkswagen Financial Services – Ressourcenplanung und Regressionstests: Teil 2

Nachdem ich in Teil 1 Hintergrundwissen zum Thema CRM und Ressourcenplanung geliefert habe gibt es hier konkretes zu meinem Projekt und meiner zweiten Aufgabe, den Regressionstests.

Mein Projekt war es ein Programm zum Managen von Mitarbeiter-Ressourcen zu entwicklen. Für das Projekt war allein ich zuständig und es dauerte mehr als ein halbes Jahr bis es fertig wurde. Kleinere Rückschläge wie sie immer wieder vorkommen waren auch hier regelmäßig dabei: Merkwürdige zeitraubende Unzulänglichkeiten der Technologie, korrumpierter Quellcode, der regelmäßig das Programm zerschoss und die unternehmensweite Windows 7 Einführung, die einen Teil meiner Arbeit vernichtete, um ein paar Beispiele zu nennen. Zwischendurch gab es immer wieder kleine Besprechungen mit der Chefin, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.

Im Grunde hatte ich allein an dem Programm gearbeitet. Falls es nicht funktionierte fiel es unmittelbar auf mich zurück. Glücklicherweise war alles gut beim Release. Das Programm funktionierte abgesehen von einigen Kleinigkeiten wunderbar. Die Ressourcenplanung verlief nun fast voll automatisch und es passieren keine Fehler mehr durch den Faktor Mensch.

Ausgespart habe ich bisher die Regressionstests. Das war der zweite Teil meines Jobs bei VW Financial Services.
Immer wenn Entwickler Anpassungen an einem komplexen System durchführen, kann es sein, dass das, was vorher tadellos funktionierte, durch die „Optimierungen“ plötzlich nicht mehr funktioniert. Aus diesem Grund gibt es Regressionstests: Es wird geprüft, ob die Entwickler keine Verschlimmbesserungen durchgeführt haben.
Diese grundlegenden Tests gab es zwar teilweise, aber nur sporadisch. Ich sollte Regressionstests erstellen, die systematisch die grundsätzliche Aufgaben im CRM-System nachbilden.

Im nächsten Teil reflektiere ich, wie mir das Studium bei meiner Arbeit weitergeholfen hat.

Viele Grüße
Thomas


Werkstudent bei der fme AG – Teil 2

Hallo zusammen, heute mein zweiter Blogeintrag. In diesem werde ich auf die Arbeit mit QlikView eingehen.

Wie in meinem ersten Eintrag bereits erwähnt, ist QlikView ein Business Intelligence Tool. Meine ersten Erfahrungen habe ich damit während meines Bachelorstudiums gemacht und war sofort begeistert von den Möglichkeiten und Eigenschaften des Tools. Es ermöglicht mehr oder weniger alles was man zum Erstellen einer BI-Applikation benötigt. Angefangen von den Extraktions-, den Transformations-, den Ladeprozessen und das damit verbunden Erstellten von Datenmodellen bis hin zur Visualisierung. Das Ganze gepaart mit einer intuitiven Bedienung und ansprechenden Visualisierungstechniken.

Beim Erstellen des KPI-Dashboards mussten zu Beginn alle Anforderungen gesammelt und auf einen Nenner gebracht werden. Anschließend musste das Datenmodell sorgfältig geplant und auf das Analyse- und Visualisierungskonzept angepasst werden. Bei der Implementierung des Datenmodells kam es vor allem darauf an, alle notwendigen Daten aus den verschiedenen Quellsystemen des Unternehmens zu sammeln und zu extrahieren. Anschließend folgte der Transformationsprozess indem es darum geht, das Format der Daten auf das Schema der Zieldatenbank anzupassen, die Daten miteinander zu verknüpfen und auf die benötigte Granularität zu aggregieren. Im letzten Schritt musste ich alle Analysen erstellen und visuelle darstellen. Für den gesamten Vorgang bietet QlikView einen hervorragenden Werkzeugkasten mit allem was man dazu benötig.

Im dritten Teil werde ich was zu meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen während meiner Werkstudententätigkeit berichten.

Viele Grüße

Peter


Duales vs. normales Studium – Teil 3: Kompetenzgewinn

Dieser Teil befasst sich mit meinem persönlichen Kompetenzgewinn durch das duale Studium.

Beim Studium hat mir vor allem die gute Ausbildung im Programmieren weitergeholfen. Dabei wurde kein Wert darauf gelegt, welche Programmier-Sprache verwendet wird, sondern vielmehr, dass das Programmieren an sich gut verstanden wird. So hatte ich das Vergnügen, mich schon in den ersten Wochen sowohl mit Basic, als auch mit C zu beschäftigen. In der Fachhochschule kam einige Wochen später auch noch Java hinzu. Nach ungefähr einem Monaten habe ich mich dann auch mit Assembler beschäftig und Microcontroller angesteuert. Dies alles hat mir sehr dabei geholfen, die informatikbasierten Fächer in meinem Studium an der TU Braunschweig zu bestehen. Oft bietet sich auch die Möglichkeit, Fächer aus anderen Studiengängen im neuen Studium anerkennen zu lassen. Ich hatte zum Beispiel im Studium an der Fachhochschule ein Fach, das Werkstoffkunde hieß und sich mit verschiedenen Materialien und deren Eigenschaften beschäftigte. Darin habe ich unteranderem auch etwas über Glasfaserleitungen und andere Kabel gelernt. Dieses Wissen konnte ich auch in Computernetze 1 anwenden. Dort spielte es in der hardwarenahen Übertragungsschicht eine Rolle.

Duales Studium Bild 2

Durch die Ausbildung im Betrieb erfährt man direkt, was wirklich für das spätere Arbeitsleben wichtig ist. Das kann sowohl positiv, als auch negativ sein: Durch die Vorgaben des Unternehmens hat man eher wenig Wahlmöglichkeiten, wie man sein Studium gestaltet. Damit ist sowohl die starke Bindung am Musterstundenplan als auch die Wahl der Wahlpflichtfächer gemeint. Dies resultiert jedoch auch darin, dass man die richtigen Kompetenzen für die zukünftigen Aufgaben im Unternehmen erlangt.

Ein großer Pluspunkt ist außerdem, dass das Networking im Unternehmen viel leichter ist als an der Universität, da man relativ schnell tiefe Einblicke in die internen hierarchischen Strukturen des Unternehmens erhält und schon sehr früh die Ansprechpartner der einzelnen Abteilungen kennen lernt.

Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich im dualen Studium viel gelernt habe, dass mir in meinem jetzigen Studium sehr weiter hilft. Besonders der Einblick in die Strukturen eines großen Unternehmens und die Möglichkeit zu unterscheiden, was von dem Gelernten im späteren Arbeitsleben wichtig ist, sind unbezahlbar. Dennoch sollte jeder für sich entscheiden, ob der Stress und die fehlende Freizeit nicht zu viel werden. Das ganze sollte nicht unterschätzt werden.

 


Duales vs. normales Studium – Teil 2: Gegenüberstellung

Nachfolgend gibt es eine kleine Gegenüberstellung, welche Vor- und Nachteile ein duales Studium gegenüber einem normalen Studium hat.

Duales Studium Normales Studium
Lohn Unbezahlt
Studiengebühren und sonstige Kosten werden oft übernommen. Kosten für das Studium und Arbeitsmaterialien wie Blöcke, Stifte usw. müssen selbst getragen werden.
Drucken von Skripte und sonstigen studienrelevanten Materialien kostenlos im Unternehmen. Druckkontingent durch die Universität, Skriptausgabe über die Fakultät Maschinenbau usw.
Theorie wird gelernt und kann in der Praxis sofort verknüpft und angewendet werden. Oft nur wenig Praxisbezug und viel Theorie. Studium lehrt eher Theorien (gut für Wissenschaft und Forschung) und kompliziertere Modelle und Strukturen (wichtig für Managementpositionen).
Zusätzliche persönliche Betreuung durch den Ausbilder (auch bei Fragen zum Studium). Man ist oft auf sich allein gestellt. Sprechzeiten der Professoren, kleine und große Übungen sowie Hausaufgaben sind einziges Feedback, dass man erhalten kann.
Oft Übernahme durch das Unternehmen nach Abschluss des dualen Studiums. Arbeitsangebote oft abhängig von Studiengang und –leistungen.
Positiver Punkt im Lebenslauf. Man ist einer unter vielen Studenten.
Studium oft streng an den Musterstundenplan gekoppelt. Das Studium muss selbst geplant werden. Man hat viele Freiheiten und kann den Stundenplan nach eigenen Wünschen zusammenstellen.
Klausuren müssen bestanden werden. Bei nichtbestehen einer Klausur gibt es den Freiversuch und die restlichen zwei Versuche.
Wenig bis keine Freizeit über den gesamten Zeitraum des dualen Studiums. Bei vielen Studenten fängt das „Powerlernen“ erst am Ende des Semesters an. In der Zeit davor ist der Terminplan nicht sehr eng.
Oft müssen sowohl Aufgaben für das Studium als auch für den Ausbildungsteil (auch zu Hause) erledigt werden. Nach den Vorlesungen ist der Studientag oft beendet.
Begrenzte Anzahl an Urlaubstagen (ca. 30 Tage pro Jahr). Diese müssen meist für die Klausurenzeit genutzt werden. Nachdem die Klausuren alle geschrieben sind, erlaubt die vorlesungsfreie Zeit oft, dass man in den Urlaub fahren bzw. sich einfach für einige Wochen entspannen kann.
Man vertritt das Unternehmen und muss sich dementsprechend auch verhalten. Da man ein Student unter vielen ist, kann man ein wenig mehr aus sich herausgehen (natürlich in einem bestimmten Rahmen!)

Wie man sieht, haben beide Studienarten Vor- und Nachteile. Während dem dualen Studium vor allem der Lohn und die Übernahme nach dem Studium zugutekommen, sind es beim normalen Studium die Flexibilität, der reduzierte Workload und der geringere Druck und Stress. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Studienart am besten zu ihm passt.

 


Duales vs. normales Studium – Teil 1: Beschreibung

Dies ist der erste Teil einer dreiteiligen Blog-Serie, indem ich meine Erfahrungen, die ich während eines dualen Studiums gesammelt habe, mit euch teilen werde. Der erste Teil wird dabei einen kurzen Einblick in den Ablauf eines solchen Studiums geben. Im zweiten Teil werde ich versuchen, soweit das möglich ist, ein duales Studium und ein normales Studium gegenüberzustellen und zu vergleichen. Im dritten und damit letzten Teil gehe ich dann darauf ein, was ich persönlich aus dem dualen Studium für das Studium an der TU mitnehmen konnte und welche für das spätere Arbeitsleben wichtigen Kompetenzen durch das Wirtschaftsinformatik-Studium vermittelt werden.

Duales Studium Bild 1

Vereinfacht ausgedrückt ist ein duales Studium eine Kombination aus betrieblicher Ausbildung und Studium. Das bedeutet, dass das Studium nach Musterstundenplan ganz normal absolviert wird. Vor bzw. nach den Vorlesungen, in Freistunden und an vorlesungsfreien Tagen fährt man in den Betrieb, um dort zu arbeiten. Dabei werden im Grunde Themen der Hochschule vertieft, die für das Unternehmen von Interesse sind. Und auch außerstudentische Themen, die die „normalen“ Auszubildenden lernen müssen, werden den dualen Studenten vermittelt.
Ein duales Studium setzt außerdem meist zwei Praxissemster voraus. In einem Praxissemester nimmt man eine Auszeit vom Studium und geht ein ganzes Semester im Betrieb arbeiten. Freie Tage gibt es während eines dualen Studiums nur, wenn man Urlaub nimmt. Dies gilt auch für die Klausurenzeit!