Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2016 Oktober | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Projektmanagement bei der NORD/LB – Teil 3

Wie im Fazit vom 2ten Teil meines Praktikumsberichtes bereiz erwähnt werde ich auf eine von 2 größeren Aufgaben, welche ich innerhalb meines Praktikums erledigte, genauer eingehen. Zuzüglich zu den Tätigkeiten werden auf Komplikationen und Probleme eingegangen und am Ende ein Fazit geliefert.

Die beiden Aufgaben waren beide aus den Bereichen von Basel III und damit als erstes das Kreditrisiko (CR) und als zweites aus dem Bereich der Gegenparteirisiko (counter party risk bzw. CCR) auf welches ich hier weiter eingehen werde. CCR befasst sich mit allen Liquiditäten die durch unerwartete Ausfälle oder der Verschlechterung der Bonität von Gegenparteien und Schuldnern während der folgenden 12 Monate ergeben. Diese Verschlechterungen der Bonität müssen zukünftig nach Basel III protokolliert und falls möglich auch schon vorher, um gegebenenfalls Gegenmaßnahmen und Absicherungen treffen zu können, registriert werden.

Die Teilaufgabe die ich hierbei zu bearbeiten hatte befasste sich im speziellen mit Derivaten, einem Finanzinstrument, welches zur Absicherung von Kursschwankungen eingesetzt wird. Dabei wird in einem Zeitraum von 01.01 bis zum 31.12 untersucht ob die Transaktion der jeweiligen Konten ,,gesundet“ oder schon ,,ausgefallen“ sind. Die Daten die ich zur Erstellung des Mockups genutzt habe musste aus Mircosoft Access exportiert und als Pivottabelle in Excel eingebettet werden. Dieser Export war, aufgrund der sehr großen Datenmenge von bis zu 5 Millionen Datenquellen, jedesmal sehr zeitaufwendig und jede Veränderung der Tables oder der Datenstruktur erforderte einen neuen Export. Durch Pivottabellen ließen sich zusammenhänge zwischen den einzelnen Spalten wie den Zustand der Derivate ob diese ,,gesundet“ oder ,,ausgefallen“ sind, den Abschreibungsbetrag oder anderen internen Werten und Kennzahlen sehr gut darstellen, selektieren und einteilen. Die gesundeten Transaktionen wurden Grün und damit als stabil und die ausgefallenen als kritische Rote Transaktionen hervorgehoben. Eine Schnittstelle in der diese Datei einfügt wurde war bereits vorhanden.

Das Problem welches hierbei auftrat ist, dass falls bestimmte Felder wie z.B. der Zustand ,,1″ für ,,gesundet“ oder ,,0″ für ,,ausgefallen“ nicht gepflegt wurden und nach diesem gefiltert wurde nicht mit berücksichtigt wurden. Dabei tauchten nach Aussagen von Kollegen die Leerfelder in einer deutlich zu hohen Menge auf und somit davon ausgegangen werden kann, dass diese bisher nicht gepflegt wurden und damit händisch wenn nötig nach bearbeitet werden müssen. Zukünftig werden die Mitarbeiter mit Hilfe einer Meldung jedoch darauf aufmerksam gemacht dieses Feld immer zu pflegen.

Das Fazit ist grundsätzlich sehr positiv, natürlich gab es in wie so ziemlich jedem größeren Unternehmen auch Phasen in denen ich auf Benutzerkennungen, Zuständigkeiten oder auch Tätigkeiten warten werden musste, aber dies ist in Unternehmen dieser Größenordnung teilweise nicht anders zu realisieren. Einzig hätte ich gerne einen konkreteren Einblick in die Planung und den Ablauf und somit die Gestaltung konkreter Meilensteine oder Termine mehr lernen wollen, aber dies ist im Hinblick das, dass Projekt schon lange vor mir gestartet ist,  nur schwer realisierbar gewesen.


Projektmanagement bei der NORD/LB – Teil 2

Hallo hiermit beginne ich mit meinem 2ten Teil meines Praktikumsberichtes in dem ich konkreter auf die Tätigkeiten und fachspezifischen Themen eingehen werde und ein Überblick über einen beispielhaften Tagesablauf gebe.

Wie ich in meinem ersten Post bereits erwähnt hatte ist die Kernaufgabe des Projekts MERKUR die Ausarbeitung eines Fachkonzeptes unter Berücksichtigung der Formalien nach Basel III. Dabei wurde Basel III als Reaktion auf die Bankenkrise ab 2007 eingeleitet mit dem Ziel die Widerstandskraft der Kreditinstitute gegenüber Schocks aus Stresssituationen im Finanzsektor und in der Wirtschaft zu stärken. Dies soll somit die Kreditinstitute dazu führen, dass diese Rücklagen in Form von Finanzen, besonders im Bereich des Eigenkapitals und Vorkehrungen in Form von Regularien und Richtlinien treffen um zukünftige Krisen zu verhindern.

Hierfür ist Basel III aufbauend auf Basel II in 3 Säulen eingeteilt:

1. Säule Mindestkapitalanforderungen

2. Bankaufsichtlicher Überwachungsprozess

3. Erweiterte Offenlegung

Der Bereich der erweiterten Offenlegung ist dabei der Kernbereich des Projektes MERKUR und hilft Prüfungsstellen und anderen Gremien einen Einblick über die Liquidität des Kreditinstitutes mit Hilfe von Kennzahlen und Regularien zu gewährleisten. Die erweiterte Offenlegung unterteilt sich dabei in die 5 Fachbereiche; Marktpreisrisiko, Verbriefungen, Gegenparteirisiko (counter party risk), Kreditrisiko und Verbindung zwischen Bilanzposition und regulatorischen, kurz LI, was für Linkages steht.

Die Aufgaben die ich dabei innerhalb des Projektes übernommen habe gingen von der Dokumentation über den aktuellen Stand der einzelnen Fachgruppen der wöchentlichen treffen, über Ausarbeitung von einzelnen Teilstücken innerhalb des Fachkonzepts oder auch die Recherche von relevanten Quellen in wie weit bestimmte Basel III Konzepte für das Projekt und damit die NORD LB Gruppe relevant sind.

Die Fachgruppentreffen und damit die Dokumentation erfolgte immer am Anfang der Woche bei dem der aktuelle Stand der Ausarbeitung, über Probleme und Komplikationen und wichtige Geschehnissen oder Termine die bald anstehen erläutert wurden. Häufig wurden hierfür auf Telefonkonferenzen mit Tochterfirmen oder Kollegen an anderen Standorten geführt die über die Geschehnisse entweder etwas beizutragen hatten oder das Protokoll es erforderte das diese anwesend sein mussten. Die Mitschrift habe ich nach dem treffen gestrafft, in ein Excel-Template übertragen und an alle Mitarbeiter über Email verteilt.

Die Ausarbeitungen die ich vollrichtete waren vor allem für die Bereiche des Marktpreisrisikos und Gegenparteirisiko. Wie diese Aufgaben genauer aussahen werde ich im 3ten Teil nochmals gesondert erläutern. Die Recherchen hingegen waren Aufgaben die ich immer mal erledigen musste, da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt und auch die Mitarbeiter selbst es oft nicht so genau wussten gingen bei manchen Recherchen auch mal ein halber Tag drauf.

Im 3ten und damit letzten Teil meines Berichtes werde ich konkreter auf eine einzelne Aufgabe einer Ausarbeitung für eines der Fachbereiche eingehen, wo dabei die Probleme lagen und ein Fazit über mein Praktikum liefern.