Wirtschaftsinformatik in der Praxis

2017 Juli | Wirtschaftsinformatik in der Praxis

Selbstständige Tätigkeit im Bereich Webdesign (3/3)

Nachdem ich euch im 1. und 2. Teil einen Einblick in meine Tätigkeit neben dem Studium gegeben habe, möchte ich mit den zwei folgenden Kernfragen ein abschließendes Resümee geben.

Welche Möglichkeiten und Vorteile bringt eine solche Art der Tätigkeit mit sich?

Ich persönlich kann jedem Studenten nur empfehlen etwas auszuprobieren, wozu man im Zweifel nach dem Studium nicht mehr die Möglichkeit hat. Was den Preis einer erstellen Webseite angeht, bewegten wir uns je nach Aufwand im Bereich von 300€ bis zu 1500€. Mit diesen Summen ist zwar kein regelmäßig hohes Einkommen gesichert, allerdings war jeder Geldeingang ein sehr gutes Erfolgsgefühl und hat bei der einen oder anderen Investition gut mitgeholfen.

Viel wichtiger ist, dass man eine solche Erfahrung in seinem Lebenslauf mit gutem Gewissen einbringen kann. Hinsichtlich kommender Bewerbungsgespräche ist dieser Schritt der Selbstständigkeit ein definitiver Pluspunkt bei einem potenziellen Arbeitgeber. Es sind nicht nur die organisatorischen Fähigkeiten die hiermit gewachsen, sondern auch soziale Kernkompetenzen, die im späteren Arbeitsleben absolut erforderlich sind, um sich und sein Produkt einer breiten Masse von Persönlichkeiten zu verkaufen. Außerdem verlangt das Geschäft mit Internetmedien eine andauernde Eigenentwicklung in diesem Bereich, um auf dem aktuellsten Stand der neusten Webtechnologien zu bleiben und bietet somit eine starke Weiterbildung des Lernmanagements.

Was hat das Ganze mit Wirtschaftsinformatik zu tun?

HTML, CSS und PHP sind vielleicht nicht die Sprachen die man als Wirtschaftsinformatiker beherrschen muss. Doch auch hier handelt es sich um Software, welche eine gewisse Qualität verlangt, die nach einer strikten Vorgehensweise erstellt werden muss und welche es erfordert, entlang der Kundenwünsche entwickelt zu werden. Meiner Meinung nach unterscheidet sich dieses Vorgehen im reinen Ablauf nicht sonderlich von der Tätigkeit als Wirtschaftsinformatiker, wenn man sich im Bereich der Softwareentwicklung bewegt. Es wird eine Möglichkeit zur Umsetzung von Kundenwünschen bzgl. ihrer Webseite und somit eine Kommunikationsschnittstelle zwischen dem Auftraggeber und dessen Kunden erstellt, welche in diesem Fall auch zeitgleich Anwender der von uns erstellen Webseite sind. Diese Tatsache hat in vielen Füllen erfordert, dass auch eine Analyse der potenziellen Anforderungen der Drittanwender (aus unserer Sicht) zusätzlich zu denen unserer direkten Auftraggeber analysiert werden mussten. Die Arbeit hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht aber auch aufgezeigt, wie komplex eine jede Produktentwicklung werden kann, sobald mehrere Interessensgruppen beteiligt sind. Oft müssen dadurch auch Entscheidungen begründet werden die dazu führen, dass spezielle Wünsche nicht umsetzbar sind, um andere einzuhalten.

Solltet ihr Interesse an einer solchen Selbstständigkeit haben, könnt ihr mich gerne jederzeit kontaktieren. Ich würde mich freuen die eine oder andere Frage zu beantworten und euch somit einen Schritt näher in Richtung Selbstverwirklichung zu bringen.


Selbstständige Tätigkeit im Bereich Webdesign (2/3)

Nach der Einleitung im ersten Teil, möchte ich hier über die Randbedingungen, Gefahren und generellen Anforderungen berichten, die mit dieser Tätigkeit einhergehen.

Wichtig für eine selbstständige Tätigkeit ist die Anmeldung eines Kleingewerbes beim ortsansässigen Gewerbeamt. Hierzu müsst ihr mit lediglich einer kleinen Summe von rund 25€ (abhängig von der Stadt) rechnen. Ferner kann ein Geschäftskonto bei der Bank eröffnet werden, auf dem sämtliche Einnahmen fließen oder von dem Ausgaben getätigt werden können. Als letzte Instanz fehlt dann noch eine jährliche Steuererklärung, welche je nach Umfang der Tätigkeit, eher als aufwandslos zu betrachten ist. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind kann es mit der Werbung seiner eigenen Dienstleistung losgehen. In unserem Fall genügten Visitenkarten und ein ausdauernder Mut zum direkten Ansprechen von Ladenbesitzern oder selbstständigen Freiberuflern. Auf diese Weise fanden ungefähr fünf Kunden den Weg zu uns. Auch durch die Weiterempfehlung von Dritten konnten wir weitere fünf Kunden gewinnen. Das klingt erstmal nicht allzu viel, war allerdings, in Anbetracht des noch laufenden Studiums, ein verhältnismäßig großer Kundenstamm.

Im Grunde genommen stand folgender Wunsch jedes Kunden ganz oben auf der Wunschliste: Eine passende und einzigartige Webseite mit dem gewissen Extra. Unser Motto war es alle Aufträge anzunehmen, auch wenn die einen oder anderen Wünsche technisch schwer umsetzbar waren. Dies betrachteten wir dann als besondere Herausforderungen. Generell waren alle Anforderungen umsetzbar, es stand nur die Frage im Raum, wie groß der zeitliche Rahmen zu setzen sei. An manchen Stellen sollte dabei unbedingt Vorsichtig geboten sein. Insbesondere bei dem Schritt die Anforderungen zu definieren und die Abgabe- sowie Abnahmebedingungen zu vereinbaren. Es sollten deutlich definierte Meilensteine ausgemacht werden, an denen sehr detailliert festgehaltene Fortschritte, mit bspw. Rechnungen, anerkannt werden. Dadurch könnt ihr den Fortschritt der Webseite stetig im Auge behalten und der Kunde kann die endgültige Abnahme nicht mit neuen Ideen herauszögern. Die Frage nach der Dauer und dem Termin der Abgabe war insofern schwierig zu beantworten, da wir von Anfang an sicher waren, dass unser Studium immer am höchsten priorisiert sein sollte. Zwar waren Klausuren und Projektarbeiten terminlich gut kalkulierbar, dennoch geriet man hin und wieder in einen zeitlichen Engpass. Diese Besonderheit sollte man als Student stets im Hinterkopf behalten, weshalb wir unseren Workload auf lediglich einen Auftrag gleichzeitig beschränkten. Eine weitere sehr wichtige Eigenschaft eines solchen Unternehmens ist die Einhaltung von rechtlichen Rahmenbedingungen. Gerade die Nutzung von Medien wie Fotos, Videos oder Sounds, sollte aus urheberrechtlicher Sicht gründlich geprüft werden. Außerdem ist es sehr wichtig eine Datenschutzerklärung und ein Impressum ordnungsgemäß in jede Webseite einzubinden, um sich vor Abmahnungen zu schützen.

Das soll es hiermit für den zweiten Teil gewesen sein. Im nächsten Teil möchte ich euch etwas über meine persönlichen Erfahrungen und die damit verbundenen Möglichkeiten mitteilen.


Selbstständige Tätigkeit im Bereich Webdesign (1/3)

Derzeit befinde ich mich im 3. Fachsemester des Masterstudienprogramms Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig, nachdem ich Anfang 2016 den Bachelor Logistik- und Informationsmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften abgeschlossen habe. Der informatische Schwerpunkt meines damaligen Studiums lag vornehmlich in der Programmsprache C, welcher lediglich von zwei weiteren Nebenfächern in der Webprogrammierung ergänzt wurde. Aufgrund dessen fing ich an mir weitere Kenntnisse in HTML anzueignen und meine erste eigene Webseite zu erstellen.

Anfang 2014, mitten im 3. Semester meines Bachelors, schloss ich mich mit zwei weiteren Kommilitonen zu einer Gemeinschaft zusammen, um individuelle Webseiten nach Kundenwünschen zu entwickeln. Schon in absehbarer Zeit hatten wir unseren ersten Kunden gewonnen, welcher auch heute noch stolz auf seine eigene Homepage ist. Rückblickend wirkt diese für mich wie ein historisches Relikt aus längst vergangener Anfängerzeit, denn ein besonderes Feature (Tool) fehlte bis dato noch in unserem Werkzeugkasten: Ein stabil funktionierendes und anpassbares CMS (Content-Management-System) für den Weiterverkauf an unsere Kunden. Nach kurzer Recherche stoßen wir auf Joomla, WordPress und Typo3. Alle drei boten vielseitige Funktionen, jedoch erfüllte WordPress all unseren Anforderungen, weshalb wir bis zum Ende noch damit arbeiteten. Wir stürzten uns auf die Anwendung und konnten schon bald damit werben, eine CMS basierte Webseite erstellen zu können. Die Kooperation mit meinen zwei Kommilitonen bestand bis zum Juli 2017. Wir haben grundsätzlich Geschäftsinhaber, welche das Interesse an einer eigenen Webpräsenz hatten, betreut und bereits bestehende Kunden mit Support unterstützt.

Für den ersten Teil soll diese Einleitung genügen. Im nächsten Teil möchte ich euch von den Randbedingungen, Gefahren und generellen Anforderungen erzählen, die mit dieser Tätigkeit einhergehen können.

In dem dritten Teil werde ich die beiden Fragen „welche Möglichkeiten und Vorteile bringt eine solche Art der Tätigkeit mit sich?“ und „was hat das Ganze mit Wirtschaftsinformatik zu tun?“ beantworten.