Hallo zusammen,
nach meinem Praktikum in Sevilla wollte ich gerne sehen, wie IT und Datenverarbeitung in einem anderen Umfeld funktionieren – weg vom reinen IT-Dienstleister hin zu einem kreativen Unternehmen. Deshalb habe ich im Frühjahr 2022 ein einmonatiges Praktikum bei der Agentur Creative Zinkin in Madrid gemacht. Die Stelle lief wieder über ein Auslandsprogramm, und auch dieses Mal war ich bei einer Gastfamilie untergebracht, was den Sprachkontakt noch einmal verstärkt hat.
Creative Zinkin ist eine Agentur für digitales Marketing. Dort werden Webseiten betreut, Inhalte für Social Media und Newsletter erstellt und Kampagnen für unterschiedliche Kundinnen und Kunden geplant und ausgewertet. Im Hintergrund braucht es dafür natürlich eine funktionierende IT: stabile Arbeitsplätze, verlässliche Drucker und Scanner, gemeinsame Dateiablagen und saubere Datenbestände für Kontakte und Projekte. Genau an dieser Schnittstelle zwischen Marketing und IT war ich während meines Praktikums eingesetzt.
Mein Hauptprojekt in Madrid drehte sich um die Datenbasis der Agentur. Im Laufe der Zeit hatten sich viele verschiedene Excel-Listen angesammelt – mit Kundendaten, Ansprechpartnern, Projekten und Kampagnen. Diese Listen waren teilweise unvollständig, doppelt oder unterschiedlich aufgebaut. Meine Aufgabe war es, diese Daten nach und nach zu bereinigen und in eine einheitliche Struktur zu bringen. Dafür habe ich zunächst gemeinsam mit zwei Kolleginnen geklärt, welche Felder wirklich benötigt werden, und dann Schritt für Schritt Duplikate zusammengeführt, Formate vereinheitlicht und fehlerhafte Einträge markiert. Anschließend habe ich die bereinigten Daten in eine kleine Datenbank überführt, mit getrennten Tabellen für Firmen, Kontakte und Projekte.
Parallel dazu habe ich im Büro bei typischen IT-Problemen unterstützt. Dazu gehörten zum Beispiel Drucker- und Scannerprobleme, kleinere WLAN-Aussetzer, nicht funktionierende Logins oder Fragen zu Programmen. Besonders bei Druckern habe ich mir eine feste Reihenfolge angewöhnt: Verbindung prüfen, Treiber kontrollieren, Warteschlange leeren, Testdruck ausführen. Einmal hatten wir einen Treiber, der zwar offiziell passte, aber den Duplexdruck durcheinandergebracht hat. Seitdem teste ich bei solchen Fällen gezielt alle wichtigen Funktionen, bevor das Gerät wieder in den normalen Betrieb geht.
Was mir an Madrid besonders gefallen hat, war die Mischung aus relativ ruhiger, konzentrierter Arbeit an der Datenbasis und spontanen kleinen Einsätzen bei IT-Problemen. Ich konnte viel von meinem Wissen aus der Ausbildung anwenden, etwa beim Umgang mit Datenbanken, bei einfachen SQL-Abfragen oder bei der strukturierten Fehlersuche. Gleichzeitig habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, auch im Hintergrund klare Strukturen zu schaffen: Eine saubere Datenbank, nachvollziehbare Benennungen und ein kurzer Leitfaden für alle Beteiligten machen den Alltag für viele Kolleginnen und Kollegen leichter.
Sprachlich war das Praktikum eine gute Weiterentwicklung nach Sevilla. Ich war deutlich sicherer im Spanischen, konnte Fachbegriffe besser einordnen und auch längere Gespräche führen, ohne dauernd nachzuschlagen. Gerade die Kombination aus Büroalltag, technischen Themen und lockerer Agenturatmosphäre hat dafür gesorgt, dass ich die Sprache jeden Tag aktiv nutzen musste.
Rückblickend war Madrid für mich eine wertvolle Ergänzung zu meinem ersten Praktikum. Während ich in Sevilla eher klassische IT-Dienstleistungen kennengelernt habe, konnte ich in der Agentur sehen, wie Daten, Prozesse und IT in einem kreativen Umfeld zusammenspielen. Die Erfahrungen dort haben mir gezeigt, dass mir besonders die Arbeit mit Daten und das Strukturieren von Informationen liegen und dass ich mit relativ einfachen Mitteln spürbare Verbesserungen im Arbeitsalltag erreichen kann.
Viele Grüße
Jannes