Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Studentische Hilfskraft im Bereich Controlling bei der HDI Versicherung AG (Teil 1)

Hallo Zusammen,

Ich bin Jun Yin und studiere jetzt 4. Semester Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig. Im ersten Semester habe ich als Studentische Aushilfe bei der HDI Versicherung AG gearbeitet. Kurz vor dem Anfang meines Master-Studiengangs habe ich dort angefangen, zu arbeiten.

HDI ist eine Marke des Talanx-Konzerns, der nach Prämieneinnahmen drittgrößten deutschen Versicherungsgruppe. In Europa zählt der Talanx-Konzern zu den zehn größten Versicherungsgruppen. Der Talanx-Konzern ist tätig in den Geschäftsbereichen Privat- und Firmenversicherung international, Industrieversicherung, Rückversicherung und in dem Bereich Finanzdienstleistungen. Ich war in der Abteilung Produktmanagement HUS und im Team Produktmanagement Controlling.

Ich war in Teilzeit (17 Stunden pro Woche) beschäftigt, deswegen hatte ich gleichzeitig auch die Zeit für die Universität. HDI sitzt in Hannover, ist auch nicht so weit von Braunschweig.

Es gab folgende 3 Gründe, warum ich diese studentische Hilfskraft gemacht habe.

  1. Das Bereich Controlling interessierte ich mich sehr. Ich habe meine Bachelor-Arbeit auch in dieser Richtung geschrieben. Ich mochte sehr eine Praxiserfahrung im diesen Bereich sammeln.
  2. Durch diesen Job konnte ich nicht nur meine fachliche Kenntnisse , sondern auch meine Softskills verbessern. Ich war auch erstmal in eine Versicherungsbranche, dabei konnte ich auf jeden Fall viel Neues lernen.
  3. Durch diesen Job konnte ich mich mein Leben finanzieren.

Im diesen ersten Teil werden das Unternehmen und meine Motivation vorgestellt, dann möchte ich im weiteren Teil einen Überblick von meiner Arbeit und meiner Aufgaben schreiben.

Liebe Grüße

Jun Yin

 


Teil 1: Studentische Mitarbeiterin beim Fraunhofer-Institut für Holzforschung

Hallo alle zusammen! An dieser Stelle möchte ich von meiner Werksstudententätigkeit bei Fraunhofer-Institut in Braunschweig berichten. Bevor ich über meine Tätigkeit erzähle, möchte ich das Unternehmen vorstellen. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist eine führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 67 Institute und Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland. 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von mehr als 2,1 Milliarden Euro. Davon fallen über 1,8 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich der Vertragsforschung. Über 70 Prozent dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Außer den Standorten in Deutschland betreibt die Fraunhofer-Gesellschaft ihre Tochtergesellschaften in Europa, in Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.

Das Fraunhofer-Institut für Holzforschung mit ihrem Standort in Braunschweig tritt als ein weltweit erfolgreich agierendes Forschungsinstitut auf. Das Unternehmen bearbeitet kundenorientiert aktuelle und zukünftige Fragestellungen nachwachsender Rohstoffe und berücksichtigt sozioökonomische sowie ökologische Herausforderungen. Dort werden Technologien und Produkte entwickelt, die für die verantwortungsvolle Nutzung nachwachsender Rohstoffe unter Berücksichtigung umweltbezogener Wechselwirkungen und   zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Der Fachbereich Qualitätsprüfung und -bewertung, in dem ich tätig bin, prüft, überwacht und zertifiziert die nachwachsenden Rohstoffe. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Institutes dienen einer besseren Nutzung des Rohstoffes Holz und der Qualitätssteigerung von Holzprodukten.  Das WKI arbeitet anwendungsorientiert eng mit den klein- und mittelständischen Betrieben der Holz- und Möbelwirtschaft sowie den Zulieferindustrien zusammen. Als akkreditierte Prüfstelle nimmt das WKI Aufgaben der Materialprüfung und Qualitätsüberwachung wahr. In meinem nächsten Blog-Beitrag werde ich näher auf meine Aufgabenbereiche und die Zusammenarbeit in den verschiedenen Teams eingehen.


Wirtschaftsinformatik bei der VW FS AG – Teil 3

Hallo zusammen,

nun kommen wir zum dritten und letzten Teil meines Berichts zum Thema Wirtschaftsinformatik bei der VW FS AG. Nachdem ich im ersten Teil allgemein über VW FS berichtet habe und mich im zweiten Teil der Beschreibung einer meiner Aufgaben (Incidentbearbeitung überwachen) gewidmet habe, möchte ich nun eine weitere Aufgabe vorstellen.

Allgemein kann man die Aufgabe mit Qualitätsmanagement bzw. Qualitätssicherung beschreiben, da zu dem Themengebiet verschiedene Teilaufgaben gehören.

Zum einen nehme ich an einem Qualitätszirkel teil bzw. ich leite den Qualitätszirkel. Dort kommen 11 Mitarbeiter zusammen, aus jeder Unterabteilung unseres Bereiches eine Person. Wir sprechen dort über Prozesse im Unternehmen und stellen Probleme in den Prozessen heraus. Nach Ausarbeitung der Probleme laden wir die entsprechenden „Process Owner“ zu einem Termin ein und sprechen mit ihm/ihr darüber, wo der Prozess unserer Meinung nach, Schwachstellen hat. Der Process Owner nimmt normalerweise Verbesserungsvorschläge gerne an und versucht sie in die Realität umzusetzten.

Zum anderen qualitätssichere ich die Work Order in unserer Abteilung. Work Order sind Aufträge aus dem Fachbereich, die die IT umsetzen soll. Dazu gibt es den HP Service Manager, in dem die Work Order erfasst und nachverfolgt werden. Dort muss alles zu dem Auftrag erfasst werden: Fachkonzept vom Fachbereich, Umsetzung der IT (DV-Konzept), Testdokumentation. Ist die Work Order abgeschlossen, schaue ich final darüber, ob alle notwendigen Dokumente vorhanden und alle Felder im HP Service Manager gefüllt sind. Abschließend schließe ich die Work Order mit dem Kommentar, dass eine Qualitätssicherung durchgeführt wurde und die Work Order in Ordnung ist.

Nun habt ihr einen kleinen Einblick von meiner Tätigkeit bei der Volkswagen Financial Services AG bekommen. Es gibt vielfältige Aufgaben und man entwickelt sich stätig weiter. Ab 2017 ist geplant, dass ich mich tiefer in das Thema Data Warehousing bzw. Business Intelligence einarbeite und selbst Work Order bearbeiten darf/kann. Dazu muss ich mich auch detaillierter mit SAP BW befassen, wozu ich auch schon an der Uni (erp4students) einen Onlinekurs gemacht habe. Ich würde auch nächstes Jahr gerne meine Masterarbeit in dem Bereich schreiben, mal sehen ob das möglich ist.

Viele Grüße

Melanie


Studentische Hilfskraft im Bereich Wirtschaftsinformatik bei der 7KMH GmbH (3/3)

Hallo Zusammen,

im meinen 2ten Teil von dem Bericht habe ich über das ERP-System „JTL“ erklärt, und im 3ten und damit letzten Teil meines Berichtes werde ich konkreter auf eine einzelne Aufgabe im Bereich Lager, Laden und Online-Shop erklären.

Die Abbildung 1 zeigt den Gesamtsystemarchitektur, der Online-Shop stellt unter www.7Kmh-store.de zur Verfügung, und das Shopware 4.X ist als Backend zur Verwaltung von dem Online-Shop. „JTL Connector“ und „JTL Auktion“ sind Schnittsteller zwischen Online-Shop, Amazon und „JTL Wawi“.  „LS Pos“ ist ein Multi-Kassen-System und unterstützt stationären Verkauf. Die Daten von Online-Shop werden in „Host Europe“ gehostet, „JTL Hosting“ dient als zentrale Server von JTL-System.

Gesamtsystemarchitektur

Im Bereich Online-Shop sind „JTL Wawi“, JTL Connector und Shopware 4.X wichtige Komponenten. Meine Aufgabe ist Veränderung von Produktionsdaten (Bilder, Preis und Beschreibung) und Anpassung von Layout in Online-Shop. Ich muss nur in „JTL Wawi“ die Produktionsdaten verändern, und die Veränderung wird automatisch von „JTL Wawi“ durch „JTL Connector“ zur Shopware 4.x übertragen und hochgeladen.

Abbildung 2 zeigt die Ablaufschritte der Ankunft neuer Produkte im Lager. Meine Aufgabe ist Verteilung neuer Regale und Importieren von Produktdaten in „JTL Wawi“. Einzelnes Produkt kann in „JTL Wawi“ importiert werden, und mit Hilfe von Excel ist Importieren  mehreren Produkten möglich. Ich muss auch die technische Problemen von anderen Mitarbeitern zusammenfassen, und weiterleiten.

Ablaufschritte der Ankunft neuer Produkte im Lager


Studentische Hilfskraft im Bereich Wirtschaftsinformatik bei der 7KMH GmbH (2/3)

Hallo Zusammen,

 

in meinem 1sten Teil von dem Bericht habe ich über die Motivation der Bewerbung bei 7KmbH erklärt, und hiermit beginne ich mit meinem 2ten Teil meines Werkstudentsberichtes. In diesem Startup-Unternehmen wird „JTL Wawi“ benutzt, und das ERP-System unterstützte alle Aufgabe von uns.

Diese Abbildung ist der Übersicht von „JTL-Wawi“, und will ich kurz über wichtigen Komponenten erklären.

jtl

Abbildung 1 der Übersicht von „JTL-Wawi“ unter „jtl-software.de/Warenwirtschaft-JTL-Wawi“

 

Das Software Unternehmen JTL Software wurde im Jahre 2008 von Janusch und Thomas Lisson gegründet und hat ihren Hauptsitz in Hückelhoven. JTL bietet ihren Kunden innovative Software für den Versandhandel an. Neben Produkte wie der „JTL Wawi“, dem „JTL Shop“ oder dem hauseigenen „JTL WMS“ (Warehousemanagement-System) gehört JTL zu einer der beliebtesten E-Commerce Lösungen, die es derzeit auf dem Markt gibt. Durch die Vielfalt des Produkts bekommt der Kunde ein Gesamtpaket aus professioneller Software, mit welchem er einen erfolgreichen Handel im Internet aufbauen kann.

Vorteile von JTL-Software

  • Eines des führenden Online-Shop-Systems
  • Anbindung an Drittsysteme
  • Integration wichtiger Zahlungsanbieter
  • Elegante Darstellung der Artikel und Kategorien
  • Import/Export von Altsystemen
  • hohe Benutzerfreundlichkeit

 

„JTL Wawi“ ist das Warenwirtschaftssystem und unterstützt die Unternehmen in allen Prozessen des heutigen Handels mit Klarer Ausrichtung auf den Versandhandel. Die Unternehmen verwalten in „JTL Wawi“ all ihre Vertriebskanäle in Bezug auf Sortimentpflege, Lagerbestandsanpassung und Bestellabwicklung. Neben Rechnungen, Mahnungen und Gutschriften erfassen die Unternehmen in unserer Warenwirtschaft ihre Lieferantenbestellungen und Eingangsrechnungen.

„JTL-WMS“ ist eine Lagerverwaltungssoftware, die Unternehmen bei allen Prozessen innerhalb des Lagers unterstützt und speziell für den Versandhandelsmarkt entwickelt wurde. Unterstützt werden die Unternehmen in allen Lagerprozessen wie etwa Wareneingang, Warenausgang, Kommissionierung, Picklistenerstellung, Inventur und Korrekturbuchungen. Hand in Hand mit eines Freeware Warenwirtschaft JTL-Wawi bildet es die perfekte Komplettlösung für den professionellen Versandhandel.

Mit „JTL-easyAuction“ wird das Handeln auf Amazon und eBay direkt aus eines Warenwirtschaft zum Kinderspiel. Angebotserstellung, -überwachung und -abwicklung werden direkt in JTL-Wawi bewerkstelligt. Mit Hilfe eines integrierten Hintergrunddienstes kann der Abgleich zu Ihren Marktplätzen komplett automatisiert durchgeführt werden. Dabei ist eazyAuction auf große Angebotsvolumen bestens vorbereitet.

„JTL-Shop“: Mit einer direkten Anbindung eines Onlineshops an ein Warenwirtschaftssystem können viele Prozesse automatisiert, beschleunigt und komfortabler bewältigt werden.

Fass Sie noch Interesse daran haben, können Sie unter  https://www.jtl-software.de/ durchschauen.

 

Im 3ten und damit letzten Teil meines Berichtes werde ich konkreter auf eine einzelne Aufgabe erklären.


Studentische Hilfskraft im Bereich Wirtschaftsinformatik bei der 7KMH GmbH (1/3)

Hallo Zusammen,

 

ich bin Yao Sang, und habe mein 6. Semester im Master Wirtschaftsinformatik an TU-BS abgeschlossen. Vorher habe ich an Universität Göttingen Wirtschaftsinformatik im Bachelor studiert.

Davor war ich bei dem Startup 7Kmh GmbH als studentische Hilfskraft im Bereich Wirtschaftsinformatik tätig von April 2016 bis August 2016. In meinem ersten Blog will ich zu euch kurz über die Motivation für Bewerbung bei 7Kmh GmbH erklären.

 

Motivation

Mein Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Göttingen habe ich mit einer Arbeit über die Potentiale mobiler Anwendungen im Wissensmanagement erfolgreich abgeschlossen. Aufbauend auf dem Bachelorstudium habe ich Schwerpunkte im Dienstleistungsmanagement, Marketing, Informationsmanagement und Decision Support gesetzt. Und ich habe auch während meines Musterstudiums SAP-ERP gelernt.

 

Bevor habe ich mich um Praktikum/ Werkstudent beworben, habe ich meine Nachteil und Vorteil analysiert: der Nachteil ist die Arbeitserfahrung, und ich habe nur in meinem Bachelorstudium bei Burger King gearbeitet und auch nicht viele Arbeitserfahrungen im meinen Fachbereich gesammelt. Und der Vorteil ist: IT-Kenntnis und Sprache (Deutsch, Englische und Muttersprach Chinesisch)

Deshalb wollte ich in diesen Unternehmen arbeiten, die klein bzw. Startup-Unternehmen sind und den Arbeitsplatz im Bereich von Webentwicklung oder ERP-System anbieten können. Die 7kmh GmbH ist ein junger Sneaker-Store mit offline/online Vertrieb. Sie baut stetig immer noch wachsendes Onlinegeschäft aus und die Geschäftsführerin ist Chinesin, deshalb 7kmh GmbH sucht die Mitarbeiterin/er, die/der IT-Kenntnis (CWP und Onlineshop) hat und gut Deutsche und gut Chinesisch kann.

Im Februar habe ich mich um 7Kmh GmbH beworben und wurde aufgenommen. Und nach dieser Arbeit wurde die Arbeitserfahrung gesammelt und im August habe ich mich bei VW als Praktikant beworben und wurde auch aufgenommen. Deshalb nach meiner Meinung muss man immer vor Bewerbung wissen, was meine Vorteile und Nachteile sind, dann können die Bewerber „in richtige Richtung“ gehen.

 

Im nächsten Teik werde ich gerne auf die Vorstellung meiner Aufgabe eingehen.


Von verzerrten Vorstellungen und der Realität: Das Arbeiten in der Musikindustrie (3/3)

Der Mangel an Erfahrung benebelt unsere Sinne oftmals so sehr, dass wir uns in unserer verzerrten Vorstellung weit weg von der tatsächlichen Realität befinden. Wir denken wir wüssten es besser, bis wir eines Besseren belehrt werden. Ich beendete mein Bachelorstudium in dem Glauben, ich sei für die Welt dort draußen vorbereitet. Doch was die Universität nur in geringem Maße lehren kann, sind z.B. zwischenmenschliche Beziehungen. Was mir während meiner Zeit bei Sony Music bewusst wurde, ist welch hohen Stellenwert Kooperationen in einem Unternehmen einnehmen – sei es mit Kunden oder mit den eigenen Kollegen. Und dass es nicht immer harmonisch zugeht. Und dass dabei die Kommunikation das A und O einer jeden Zusammenarbeit darstellt. Die (sowohl gute als z.T. auch weniger gute) Zusammenarbeit mit den Kollegen ist ein weiterer Grund, weshalb ich meine Erfahrungen dort als äußerst lehrreich beschreibe. Ich hatte mich zu Beginn gefragt, was für Menschen dort arbeiten. Die Antwort: Ein Haufen liebenswürdiger Menschen, die allesamt in einen Jungbrunnen gefallen zu sein schienen („Liegt wohl an der Musikbranche“). Von den Produktmanagern bis hin zu den Chefs und den externen Mitarbeitern: von jedem Einzelnen lernte ich nach einem Gespräch in der Kantine, auf den internen Feiern oder bei einem Meeting so viel Wissenswertes über die Branche und über sämtliche Künstler, dass ich zeitweise einfach nur da saß und mich wie ein aufsaugender Schwamm fühlte. Nichtsdestotrotz ist das Musikbusiness nicht nur für die Künstler ein hart umkämpftes Geschäft. Es wird hart gearbeitet, Erfolge erzielt und noch härter gefeiert. Im Best Case natürlich, der leider nicht immer auftritt.

Fast ein Jahr später, an meinem letzten Arbeitstag, stand ich wieder vor den Pforten des Sony Music-Gebäudes und ließ meine Eindrücke im Schnelldurchlauf Revue passieren: meine Arbeit, die mich nicht wirklich erfüllte und mich stattdessen nur noch zu einem funktionierenden Roboter werden ließ; die Hard und vor allem Soft Skills, die ich hingegen ausbauen konnte; die Erkenntnisse über meine Schwächen und Stärken, die mich vollkommen überraschten; meine Kollegen, die mich jeden Tag aufs Neue zum Lachen, Verzweifeln und Tanzen brachten oder die neu entdeckten Musiker und Musikrichtungen, die immer wieder für einen Musikrausch sorgten. Ich trat aus dem Gebäude heraus, mit einem unglaublich zufriedenen und dankbaren Gefühl. Meine Sinne in diesem Moment waren dabei so geschärft wie nie zuvor.

Rangina Ahmad


Von verzerrten Vorstellungen und der Realität: Das Arbeiten in der Musikindustrie (2/3)

Unser Gehirn ist ein äußerst erstaunliches Organ. Es nimmt Informationen von den Sinnesorganen auf, filtert, verarbeitet und interpretiert sie – jedoch nicht ohne auch Emotionen und Erfahrungen miteinzubeziehen. Theoretisch gesehen kann man also der eigenen Wahrnehmung nicht ganz trauen, da sie in geringem Maße immer verzerrt ist. Denn uns erscheint das Wahrgenommene als Wirklichkeit, tatsächlich ist die Abbildung von der Welt in unserem Kopf eine subjektive Interpretation der Realität. Rückblickend malte ich mir in meiner „Realität“ das Arbeiten in der Musikindustrie wahrscheinlich als eine Art fortlaufende, nimmer endende Feier aus, die aus unendlich vielen Konzerten bestand. Was meinem naiven 24-jährigen-Ich jedoch schnell bewusst wurde: Ein Musik-Unternehmen ist auch nur ein stinknormales Unternehmen wie jedes andere auch. Ein A&R-Manager würde an dieser Stelle wahrscheinlich Einspruch erheben, da er seine Realität als Musikmanager – jemand der ständig auf Achse ist, auf der Suche nach neuen, frischen Musiktalenten – als weitaus mehr als nur „stinknormal“ bezeichnen würde. Was ich hier wiedergebe, sind also lediglich meine subjektiven Wahrnehmungen und Erfahrungen, die ich auf Freelancer-Basis im Unternehmen gemacht habe. Fakt ist, dass Sony Music (derzeit) aus insgesamt 13 Labels besteht, deren Fokus auf unterschiedliche Künstler- und Produktgruppen liegt. Untergliedert ist die Musikfirma in verschiedene Unternehmensbereiche. Für mich relevant waren vor allem die Abteilungen Catalog und Media Concepts. Unser vierköpfiges „Online“-Team war in erster Linie dafür verantwortlich, die Produktmanager aus den zwei jeweiligen Abteilungen zu unterstützen, indem wir deren Produkte online veröffentlichten und vermarkteten. Zu meinen Aufgaben gehörten u.a.:

  • Content Management: Hier ging es um die Entwicklung/Optimierung und die Distribution des Contents in die richtigen digitalen Kanäle
  • Consumer Relation Management: Insbesondere die Betreuung der Social Community Channels stand hier im Vordergrund
  • Owned Media Development: Hierunter ist der Reichweiten-Ausbau der digitalen Kanäle, also Webseiten, Facebook-Seiten, Newsletterverteiler usw. zu verstehen

In der Regel sah der Tagesablauf wie folgt aus: Die Veröffentlichung der neuen Kuschelrock (Media Concepts) und ein brandneues Box-Set von The Clash (Catalog) standen unmittelbar bevor. Während die eine Hälfte unseres Teams ganz klassisches Online-Marketing betrieb (Suchmaschinenmarketing, Affiliate-Marketing etc.), kümmerte sich die andere Hälfte um die oben genannten Aufgaben (Veröffentlichung der Neuerscheinungen auf der Kuschelrock- bzw. Clash-Homepage sowie über die Social Media Kanäle und den Newsletterverteilern, Ausbau der digitalen Reichweiten etc.). Zwar änderte sich von Woche zu Woche die Produktpalette, der Ablauf war jedoch immer derselbe. Ein geregelter Arbeitstag. Ein 9-17 Uhr-Job. Oder oft 10-18 Uhr. Von meiner Seite aus allerdings kamen weder neue sprudelnde Ideen, noch blickte ich über den Tellerrand hinaus. Nach 10-monatiger Arbeit fühlte ich mich wie ein kaputter Schallplattenspieler, der immer und immer wieder die gleiche Zeile abspielte. Nicht nur mein Enthusiasmus schwand langsam aber sicher dahin, sondern auch meine Leistungsfähigkeit und meine Leidenschaft dafür im „Backstage“ der Musikwelt zu arbeiten. Und dennoch – paradoxerweise möchte man fast meinen – war es für meine persönliche Entwicklung und für das Erkennen meiner eigenen Fähigkeiten eine schiere Notwendigkeit diese Erfahrungen gemacht zu haben. Und das aus vielerlei Gründen!


Von verzerrten Vorstellungen und der Realität: Das Arbeiten in der Musikindustrie (1/3)

Was wären wir Menschen bloß ohne unsere Sinneswahrnehmung? Obwohl sie sich bisweilen als trügerisch, verführbar oder als vollkommen realitätsfern erweist, befähigt sie uns zu einer Empfindung, die zweifellos zu den schönsten irdischen Genüssen überhaupt gehört – nämlich dem Hören von Musik. Jimi Hendrix soll einmal gesagt haben: Music is a safe kind of high. Dieses Gefühl des „sicheren High-Seins“ ergriff mich das erste Mal so richtig inmitten meiner pubertierenden Phase. Eine regelrechte Endorphinflut schoss dabei querbeet in alle Richtungen meines Systems und löste auf diese Weise einen geistigen Hochgenuss in mir aus!

Es war an einem Sonntagnachmittag vor X Jahren, als ich mich also völlig meinem Musikrausch hingab und ich mir dabei im Stillen schwor, eines Tages in der schillernden, glanzvollen Welt der Musikindustrie Fuß zu fassen. Nicht als Musikerin, sondern als jemand der HINTER die Kulissen blickt. Im Jahr 2013 war es endlich soweit: Mit meinem frisch gedruckten Bachelorabschluss unter dem Arm und einer ordentlichen Portion an Unerfahrenheit und Abenteuerlust machte ich mich schließlich auf in die Musikwelt. Das Abenteuerland in das ich mich begab, hieß München. Dort angesiedelt ist der deutsche Sitz des Major-Labels Sony Music Entertainment, das ursprünglich vor über 100 Jahren als Columbia Records in den USA gegründet wurde und zur Tochtergesellschaft der japanischen Sony Corporation gehört. Nun stand ich also vor den Pforten dieses altehrwürdigen Unternehmens, das so viele meiner Lieblingskünstler unter Vertrag hielt, und meine Gedanken schwirrten wie wild durcheinander: Was erwartet mich gleich? Was für Menschen arbeiten hier? Werde ich den Anforderungen gerecht? Trotz meiner Unsicherheiten war ich frohen Mutes. Ich redete mir ein, dass ich in meinem Wirtschaftsinformatik-Studium gewiss genug gelernt haben müsste, um für das was mir bevorstand ausreichend gewappnet zu sein. Wie mich doch meine Sinne täuschten. Und zugleich überraschten!


Wirtschaftsinformatik bei der VW FS AG – Teil 2

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch mit meinem zweiten Post eine meiner Tätigkeiten vorstellen, die ich bei der VW FS AG ausübe, und zwar die Auswertung der Balance Score Card.

Zunächst erst einmal kurz zum Begriff Balance Score Card: bei uns im Unternehmen werden dort alle Incidents (Störungen) erfasst. Sie ist nach Abteilungen geordnet, sodass man nur auf seinen Bereich filtern muss. Dort gibt es grüne, gelbe und rote Incidents. Die Incidents sind außerdem in Prioritäten von 1-4 eingestuft. Wobei eins eine gravierende Störung beschreibt, die sofort behoben werden muss und vier dementsprechend weniger dringend ist. Die Priorität eines Incidents wirkt sich auf die Einstufung der Farbe aus. Ein Prio 1 Incident zum Beispiel ist zunächst grün, wenn er erstellt wird. Und wird im laufe des Tages erst gelb und dann rot. Dort geht es um jede Minute. Ein Prio 4 Incident hingegen ist erst einmal 7 Tage lang grün, ohne dass überhaupt jemand daran arbeiten muss. Für die Einschätzung der Farbkategorie gibt es für jede Priorität eine Legende, die aufzeigt, was geschehen sein muss, bevor der Incident die Farbe wechselt, sodass es für jeden Mitarbeiter transparent ist.

Nun zu meiner Aufgabe in dem Zusammenhang. Ich erstelle jeden Freitag für unsere Abteilung eine Auswertung dieser Balance Score Card. Ich fertige eine Exceltabelle an, in der ich vermerke, wie viele grüne, gelbe und rote Incidents aufgetreten bzw. in Bearbeitung sind und bespreche mit den zuständigen Kollegen, warum ein Incident rot geworden ist. Auch erinnere ich an die Bearbeitung eines Incidents, wenn ich sehe, dass längere Zeit kein Update mehr vorgenommen wurde. Nachdem ich das alles dokumentiert und abgefragt habe, reporte ich das an meine Vorgesetzte, damit sie auch informiert ist, wie die Störungslage in der Abteilung ist.