Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Werkstudent bei Siemens Mobility (3/3)

TEIL III

Hallo zusammen

In den letzten zwei Einträge habe ich euch was über Siemens Mobility und meine Tätigkeiten im Unternehmen erzählt. In diesem letzten Teil möchte ich euch an meinem Fazit bezüglich dieser Stelle teilhaben lassen.

Durch die Corona Pandemie hat sich mein WG-Zimmer in meinen Arbeitsort, Vorlesungssaal und Freizeitraum verwandelt. Die (psychologische) Trennung zwischen diese Aktivitäten fällt mir manchmal schwierig, weil alles am gleichen Ort erfolgt. Durch einen fixen Stundenplan wird eine Struktur in die Woche geschaffen, welches mir diese Herausforderung erleichtert. Wir im Team habe uns gegenseitig unterstützt, somit erfolgte jeden zweiten Tag eine Teamrunde, in der wir nicht nur über arbeitsbedingte, sondern auch private Themen gesprochen haben, wodurch trotz der aktuellen Situation ein Teamgefühl aufrechterhalten wurde.

Für das Team ist selbstverständlich, dass die Uni bei mir immer Vorrang hat. Somit wurden mir während der stressigsten Momente des Semesters unterschiedliche Möglichkeiten gegeben, um meinen Arbeitsworkload zu reduzieren, sodass ich mich mehr auf die Uni konzentrieren konnte. Ich fühle mich sehr wohl im Team und im Unternehmen, die Arbeitsatmosphäre und die Kollegen passen einfach gut zu mir. Ich freue mich diese Stelle neben dem Masterstudium haben zu dürfen und mein Wissen anwenden zu können.


Werkstudent bei Siemens Mobility (2/3)

TEIL II

Was genau mache ich da eigentlich?

Ich bin durch einen Kommilitonen auf die Stelle aufmerksam geworden. Der Bewerbungsprozess lief reibungslos und wenige Tage nach dem Bewerbungsgespräch habe ich eine Zusage bekommen. Der Standort in Braunschweig befindet sich hinter dem Bahnhof und ist ziemlich gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Aufgrund von Corona befinden wir uns aktuell aber leider im Homeoffice. Das Unternehmen bietet uns genug Möglichkeiten um unsere Tätigkeiten von zu Hause weiter durchführen zu können. Die Arbeitsatmosphäre im Team war von Anfang an sehr gut und ich wurde ziemlich schnell in das Team aufgenommen und konnte meine Ideen und Vorschläge von Anfang an einbringen.

Meine Tätigkeiten waren zu Beginn die Projektkaufleiter zu unterstützen, allerdings waren dies einfache und nicht so befriedigende Aufgaben. Es hat sich aber ziemlich schnell entwickelt, dass ich zunehmend andere Aufgaben, die mehr mit meiner Studienrichtung zu tun haben, übernommen habe.

Eine meiner kontinuierlichen Aufgabe ist es, Prozesse der Kaufleiter zu erkennen, welche potenziell automatisierbar sind. Nachdem ich diese erkannt habe, liegt es in meiner Verantwortung, diese zu modellieren. Mit Hilfe von Robotics Prozess Automation(RPA) können die Prozesse abgebildet werden und die Tätigkeiten automatisiert. Hierbei nehme ich die Rolle der Schnittstelle zwischen den RPA Entwickler und der Abteilung ein.

Neben der Prozessautomatisierung befasse ich mich mit der intelligenten Verarbeitung von Daten und Erstellung von dynamischen Reports. Mit Hilfe von unterschiedlichen Tools und Programmiersprache verarbeite, überprüfe und analysiere ich Projektdaten aus unterschiedlichen Datenquellen um Inkonsistenten, Fehler oder Besonderheiten in den Daten zu finden und zu beheben. Da die Projektdaten meistens manuell von den Projektkaufleute in die unterschiedlichen Systeme eingepflegt werden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit eine Inkonsistenz zu finden. Dynamischen Reports für das Management werden auf Basis dieser Daten erstellt, sodass jeder Stakeholder seine eigene Ansicht auf die Daten wählen kann. Für die Analyse und Darstellung der Daten benutze ich unter anderen Python, Knime, Tableau.

Neben diese Aufgaben unterstütze ich mein Team bei allgemeinen Büroaufgaben. Unter anderem, wenn meine Kollegen Excel oder IT-Probleme oder andere Schwierigkeiten haben.


Werkstudent bei Siemens Mobility (1/3)

TEIL I

Hallo zusammen,

im Folgenden erzähle ich euch von meiner Werkstudentenstelle bei Siemens Mobility in Braunschweig. Bevor ich auf meine eigentlichen Tätigkeiten eingehe, gebe ich euch ein paar Infos über mich sowie das Unternehmen an sich.

Mein Name ist Rodrigo Huarcaya und ich bin gerade im vierten Master Semester Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig. Derzeit bereite ich mich für meine Masterarbeit vor und steh somit kurz vor dem Abschluss meines Studiums. Im Studium habe ich mich gerne mit Themen wie Big Data und maschinellem Lernen befasst und daher sämtliche Module in diesem Bereich belegt. In meinen Tätigkeiten bei Siemens habe ich die Chance bekommen, dieses Wissen anzuwenden.

Das Unternehmen und meine Abteilung/mein Team:

Siemens Mobility ist ein Geschäftsfeld des Siemens Konzerns mit ca. 38000 Beschäftigte, welche für das internationale Mobilitätsgeschäft zuständig ist. Durch die zunehmende Digitalisierung findet eine kontinuierliche Erneuerung der Kernbereiche statt. Diese sind Schienenfahrzeuge, Banhautomatisierungs- und elektrifizierungslösungen, intelligente Straßenverkehrstechnik, Dienstleistungen und schlüsselfertige Systeme. Die Siemens Mobility ist nicht nur in Deutschland, mit seinen Standorten in u.a. München, Braunschweig und Berlin, tätig, sondern auch weltweit mit Standorten in Spanien, UK, US, China, Indien etc.

Mein Arbeitsplatz befindet sich in der kaufmännischen Abteilung des Research and Development Bereichs (R&D) für die Rail Infrastructure. Das Team ist dafür zuständig die gesamten Projekte der R&D zu verwalten, zu kontrollieren und zu Reporten. Im Team ist meine Aufgabe unter Anderem, Prozesse mit unterschiedlichen Tools zu automatisieren und eine intelligente Datenanalyse mit abschließendem Reporting zu entwickeln.

Im zweiten Blogeintrag werde ich euch meine Tätigkeiten etwas ausführlicher erläutern.


Praktikum bei der GESIS Salzgitter (1/3)

Hallo Zusammen,

mein Name ist Bardja Taassob und ich befinde mich derzeit im Masterstudium der Wirtschaftsinformatik. Noch vor einem halben Jahr, habe ich ein Praktikum bei der GESIS Salzgitter absolviert in der Abteilung Reporting/Analytics. Dieses Praktikum lag zeitlich im Bearbeitungszeitraum meiner Bachelorarbeit, welche auch im Fach Wirtschaftinformatik war. In den folgenden Blogeinträgen möchte ich von meinen Aufgaben und Erfahrungen meiner Tätigkeiten berichten.
Zunächst möchte ich das Unternehmen sowie das Thema vorstellen und euch erklären warum ich mich dafür entschieden habe.

Zunächst: Wie bin ich auf die GESIS Salzgitter gekommen? Am Ende meines vierten Fachsemesters, also mitten noch im Studium, habe ich von der Möglichkeit mitbekommen sein Teamprojekt in Form einer praktischen Tätigkeit zu absolvieren. Bei der Infoveranstaltung wurde mein Interesse geweckt und ich wollte die Chance wahrnehmen. Zu meinem Nachteil war, bei dieser jährlichen Veranstaltung, mehr los als üblich. Durch diese hohe Nachfrage wurden zunächst Studenten im höheren Semester bevorzugt, wodurch leider kein freier Platz übrig bliebt. Nichtsdestotrotz wollte ich diese Möglichkeit nicht verfallen lassen und nahm mir vor, mich bei der GESIS in nächsten Jahr zu bewerben. Die Pandemie machte mir jedoch einen Strich durch die Rechnung, da durch das Virus diese Zusammenarbeit zwischen der GESIS und der TU in diesem Jahr ausfiel. Trotz dieser Situation kontaktierte ich verschiedene Stellen der GESIS und der TU und reichte trotzdem eine Initiativbewerbung ein und wurde kurzerhand später zu einem Bewerbungsgespräch per Videokonferenz eingeladen. Da dies für beide Seiten positiv ausfiel fing ich das genannte Praktikum auch neben meiner Bachelorarbeit wenige Monate später an.

Die Gesellschaft für Informationssysteme mbH – GESIS ist eines der deutschlandweit führenden IT-Dienstleistungsunternehmen in den Bereichen Stahl- und Röhrenindustrie, Handel und Technologie. GESIS verfügt dank jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit dem Salzgitter-Konzern über bewährtes Praxis-Know-how. Das Aufgabengebiet zieht sich von der Organisationsberatung und Entwicklung von Lösungen für die Informationsverarbeitung bis zur Erbringung von Service- und Rechenzentrumsleistungen. Dabei unterstützen 200 Mitarbeiter unsere Kunden bei der Sicherstellung ihrer Geschäftsprozesse in den Bereichen Fertigung, Finanzen und Controlling, Infrastruktur und Betrieb, Marketing und Vertrieb, Materiallogistik und Produktionssicherung sowie Personalwirtschaft. Die Abteilungen Kaufmännische Verwaltung sowie Lizenzen und Berechtigungen runden das Serviceangebot ab.

GESIS wurde im April 1989 durch die Ausgliederung der IT-Aktivitäten der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG gegründet und ist eine 100-prozentige Tochter der Salzgitter AG. Sie ist IT-Service-Provider mit Standorten in Salzgitter und Mülheim an der Ruhr. Das vornehmliche Unternehmensziel der GESIS ist es, dem Kunden IT-Lösungen zur Optimierung seiner Geschäftsprozesse zu entwickeln und diese individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse maßgeschneidert anzupassen.

In meinem nächsten Blogeintrag werde ich euch mehr über mein Thema, Arbeitsalltag sowie dem Ablauf erzählen.


Werkstudent bei msg DAVID (3/3)

Im letzten Teil meines Beitrags in diesem Blog, möchte ich ein Fazit aus meiner Tätigkeit ziehen und darstellen, warum ihr auch dringend eine Beschäftigung neben des Studiums aufnehmen solltet.

Aus meiner Zeit bei der msg David habe ich wirklich sehr viel mitgenommen und vor allem viel gelernt. Allerdings war dieses Lernen hier natürlich anders als in der Universität. So ging es hier nicht darum Inhalte auswendig zu können oder exakt beschriebene Aufgaben zu Erfüllen, sondern viel mehr sein Vorwissen praktisch anzuwenden und relevante Aufgaben selbst zu erkennen. Besonders die Vorgehensweise und das Arbeiten in einem Großen IT-Projekt war für mich völlig neu. Ebenso musste ich mich in einige technische Themen einarbeiten, wie zum Beispiel die Python-Programmierung. Durch den Praxisbezug und das Wissen, ein nützliches Ergebnis zu liefern, konnte ich schnell neue Sachen lernen und anwenden. Natürlich hat mir das theoretische Wissen aus den Vorlesungen in einigen Situationen geholfen, besonders aber um mir den Gesamtzusammenhang zu erschließen.

Auch wenn es Wochen gab, in denen ich die Doppelbelastung aus Uni und Arbeit nicht so toll fand, hat diese Nebenbeschäftigung mein Studium unterstützt und meine Entwicklung vorangetrieben. Insbesondere da es eine Tätigkeit war, die zum Wirtschaftsinformatik Studium gepasst hat und ich somit auch eine mögliche Arbeitsumgebung kennengelernt habe.

Ich kann es jedem nur empfehlen sich neben dem Studium eine studiengangsnahe Nebentätigkeit zu suchen. Ihr habt dort die Möglichkeit noch einmal auf eine ganz andere Art Wissen zu erlangen und eure Fähigkeiten zu entwickeln. Selbst wenn ihr dort feststellt, dass euch das Unternehmen oder der Bereich nicht so zusagen, habt ihr daraus wichtige Erkenntnisse für eure zukünftige Laufbahn gewonnen.

Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute.

Leo


Werkstudent bei msg DAVID (2/3)

Das HMI-Projekt besteht aus vielen Komponenten an denen hunderte Entwickler arbeiten und es täglich Neuerungen gibt. Natürlich spielt dabei, wie auch in jedem anderen Softwareprojekt das Qualitäts- und Testmanagement eine große Rolle. Insbesondere da die Entwicklung für die msg DAVID als Dienstleister erfolgt, hat die Zufriedenstellung des Kunden hohe Priorität, da andernfalls die Zusammenarbeit und Bezahlung gefährdet werden kann. Um die Qualität zu gewährleisten gibt es einige Strategien und Tools welche das Testen der Funktionen und des dazugehörigen Codes unterstützen. Zum einen muss sichergestellt werden, dass der Code auf unterster Ebene funktioniert. Dies bedeutet, dass möglichst jede neue Zeile oder Methode auf ihren Output getestet wird. Dafür sind die Entwickler zuständig, die solche Tests direkt nach dem programmieren neuer Funktionen anfertigen.

Um jedoch die eigentlichen Funktionen der Software zu testen, die für den Endnutzer interessant sind, kommen in diesem Projekt Tester ins Spiel. Für den Multimedia Kontext habe ich diese Aufgabe übernommen und programmierte Tests, die das Bedienen der Benutzeroberfläche(UI) nachstellten. Dafür muss zunächst erst einmal ein Verständnis von der Funktionalität der Software herrschen, sodass ich mich erstmal mit den festgehaltenen Anforderungen auseinandersetzen durfte. Außerdem half natürlich das „Herumspielen“ innerhalb der Software, um zu erkennen was nach bestimmten Aktionen erwartet werden sollte.

Mit dem Wissen war ich in der Lage mir Testfälle auszudenken und diese dann umzusetzen. Das bedeutet hier konkret, dass ich ein Python-Skript programmiert habe, welches dann in die bestehende Testsuites integriert und somit täglich automatisiert ausgeführt wird. Mit den vorhandenen Monitoring-Tools konnte ich dann die Ergebnisse der Tests überwachen und Erfolg oder Fehlschlag erkennen. Wird ein Fehlschlag ausgemacht, muss anhand der Logs genau hingeguckt und identifiziert werden, ob es sich um einen Fehler im Test oder in der Software handelt. Um das zu erkennen ist oft ein enger Austausch mit den Entwicklern nötig. Wenn ein Fehler der Software erkannt wird, kann ein Ticket für die Entwickler erstellt und der Fehler behoben werden. In diesem Fall hat die Testautomatisierung seine Wirkung gezeigt.

Ein erheblicher Teil meiner Arbeit ist jedoch auch das ständige Verbessern und Warten der Tests. Denn durch die ständige Veränderung der Software, können die Tests evtl. nicht mehr stabil ablaufen und werden dann als Fehlschlag aufgezeigt, obwohl der Produktivcode und die Funktionen eigentlich in Ordnung sind. Das können manchmal banale Sachen wie die Umbenennung eines Buttons sein, der dann nicht mehr betätigt werden kann. Oft sind es aber auch komplexere Probleme, bei denen tiefer geguckt und die Stabilität des Tests überarbeitet werden muss.


Werkstudent bei msg DAVID (1/3)

Hallo zusammen,
mein Name ist Leo Smyrek und ich bin derzeit Masterstudent der Wirtschaftsinformatik. Neben meinem Studium arbeite ich nun seit über einem Jahr,
bei msg DAVID GmbH in Braunschweig als Werkstudent. In den folgenden Blogeinträgen möchte ich von meinen Aufgaben und Erfahrungen dieser Tätigkeit berichten.
Zunächst möchte ich das Unternehmen sowie das Projekt in dem ich arbeite vorstellen und euch erklären warum ich mich dafür entschieden habe.

Beim Besuch der Firmenkontaktmesse von bonding bin ich auf den Stand der msg DAVID gestoßen. Nach einem lockeren Gespräch und dem Austauschen von Kontaktdaten, wurde ich einige Tage später eingeladen mir den Standort in Braunschweig anzugucken. Die angenehmen Räumlichkeiten und die Offenheit der mir vorgestellten Mitarbeiter hat mich schon sehr früh überzeugt und ich konnte mir das Arbeiten dort gut vorstellen. Es folgt jedoch keine direkte Einstellung, sondern einige Gespräche mit verschiedenen Personal- und Projektverantwortlichen um eine wirklich passende Stelle für mich zu finden. Auch einen Tag Probearbeiten im vorgeschlagenen Projekt war nötig. Trotzdem sich die Einstellung dadurch ein bisschen hingezogen hat, fand ich dieses Vorgehen angemessen und es hat mich zu einer passenden Arbeitsstelle geführt.

Die msg DAVID GmbH ist ein seit 1991 stetig wachsender IT-Dienstleister, der für die Planung und Realisierung von individuellen Softwareentwicklungsprojekten von mittelständischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen bis hin zu weltweit operierenden Großkonzernen zuständig ist. Bevor das Unternehmen Teil der msg Gruppe wurde, kannte man es unter dem Namen DAVID Software. Die Msg Gruppe ist ein IT-Konzern mit verschiedenen Geschäftsbereichen, so werden unter anderem auch Branchen wie Versicherungen oder Logistik bedient. Hauptkundenbereich der msg DAVID GmbH ist die Automobil-Branche.

Eins der größten und beständigsten Projekte der msg DAVID ist das HMI-Projekt. HMI steht dabei für Human-Machine-Interface und das Projekt befasst sich mit der Infotainment-Software von Volkswagen. Das bedeutet, wenn ihr euch ein einen VW setzt und per Touchdisplay eure Musik wählt oder Anrufe tätigt, benutzt ihr in Braunschweig entstandene Software. Das Projekt ist an sich riesig, da es sehr viele Software- aber auch Hardwarekomponenten beinhaltet. Die msg DAVID steuert ihren Teil in Form der Media-, Phone-, und Online Kontexte bei. Für mich ist das ein spannendes Projekt welches durchaus komplex ist, man das Ergebnis aber vor Augen hat und mit der Bedienung schon gewissermaßen vertraut ist.


Werkstudent bei Volkswagen (3/3)

Hallo liebe Kommiliton:innen,

Den dritten und letzten Eintrag möchte ich nutzen, um darzustellen, was ich aus meinen Tätigkeiten für Lehren gezogen habe und was ihr konkret während des Studiums tun könnt, um euch auf den Beruf vorzubereiten.

Zuerst möchte ich darauf eingehen, was aus meiner Sicht das Studium vom Beruf unterscheidet. Da wäre zum einen die Tatsache, dass gerade in Projekten nicht immer klar ist, was überhaupt die Aufgabe ist. Während im Studium noch z.B. in Klausuren Aufgaben (mehr oder weniger) präzise formuliert werden, so muss im Beruf manchmal erst geklärt werden, was überhaupt getan werden soll. Das geht auch ein wenig damit einher, dass ihr euch selbst überlegen müsst, wie ihr ein bestimmtes Problem angeht. Man ist es gewohnt, dass in der Aufgabe steht, welchen Algorithmus man beispielsweise anwenden soll. Im Beruf habt ihr diese Vorgaben nicht. Das bedeutet zwar einen gewissen Grad an Freiheit, aber auch Verantwortung. Denn schon hier legt ihr den Grundstein für den späteren Erfolg oder Misserfolg eures Projekts. Ihr müsst in der Lage sein selbst zu entscheiden, welche Methode zum Ziel führt. Eine andere Sache ist, dass euch für Entscheidungen oft die Daten fehlen. Während des Studiums ist man es gewohnt, dass die benötigten Werte in der Aufgabe gegeben sind. Am Arbeitsplatz verbringt man oft erstmal Tage oder Wochen damit, Daten zu beschaffen und für die eigenen Zwecke aufzubereiten, und dann kommt es auch noch vor, dass sich Daten unterscheiden, je nachdem, woher sie kommen. Hierzu ist es wichtig, Kontakte zu knüpfen und sich ein Netzwerk aufzubauen. Nichts erleichtert die Arbeit mehr als zu wissen, wen man fragen kann. Außerdem sollte man wissen, woher die Daten kommen und wie sie entstanden sind. Nur so könnt ihr später ein vernünftiges Urteil fällen. Außerdem kommt es nicht selten vor, dass ihr mehrere Aufgaben gleichzeitig habt. Manche Aufgaben haben nicht mal ein “Abgabedatum” wie im Studium. Während des Studiums habt ihr noch klare Vorgaben, was bis wann erledigt zu sein hat. Demnach kann man sich die Arbeit recht gut einteilen. Wenn aber die Aufgabe diffus ist und noch gar nicht so genau absehbar ist, wie viel Zeit etwas in Anspruch nimmt, ist es an euch eure Aufgaben zu priorisieren. Wichtig ist, die Aufgabe nicht der Aufgabe wegen zu erledigen. Der Fokus sollte darauf liegen, was gerade am wichtigsten ist und nicht, was als nächstes “abgegeben” werden muss. Aufgaben können auch mal unerledigt bleiben, wenn andere wichtiger sind.

Zuletzt möchte ich noch kurz meine Einschätzung geben, was ihr während des Studiums schon tun könnt, um besser vorbereitet zu sein. Legt beim Lernen von Methoden euren Fokus nicht nur darauf, wie die Methode funktioniert, sondern beachtet auch, wann sie angewendet werden sollte. In der Klausur mag es ausreichen, eine Methode anwenden zu können. Im Beruf müsst ihr erstmal selbst einschätzen, ob eine bestimmte Methode unter den gegebenen Umständen zum Ziel führt. Außerdem solltet ihr Dinge kritisch hinterfragen können, denn das ist es, was eure Chefs später tun werden. Seid darauf vorbereitet, zu erklären, was ihr getan bzw. vor habt zu tun und warum euer Weg der Richtige ist. Macht euch mit Excel und PowerPoint vertraut. So unliebsam sie auch sein mögen, so sind dies doch in vielen Unternehmen die vorherrschenden Tools, und man sollte wissen, wie sie zu bedienen sind. Belegt auch mal Kurse für Moderations- und Präsentationstechniken, denn das kommt garantiert auf euch zu. Und zum Schluss noch: Schaut über euren Tellerrand. Ihr werdet häufig mit Menschen zu tun haben, die aus einem anderen Bereich kommen und die nicht so ticken wie ihr. Lernt damit umzugehen und versucht, voneinander zu profitieren.

Ich wünsche euch für eure Zukunft alles erdenklich Gute.

Nils


Werkstudent bei Volkswagen (2/3)

Hallo liebe Kommiliton:innen,

In meinem zweiten Post möchte ich auf meine Aufgaben in der Abteilung Digital Finance im Volkswagen Konzern eingehen.

Ursprünglich eingestellt wurde ich als Praktikant während ich meine Bachelorarbeit schrieb. Meine Aufgabe waren die Unterstützung der Projektleitung im Projekt “Target IT-Landscape” und im Projektportfoliomanagement. Beim Projekt “Target IT-Landscape” ging es darum, die zukünftige Bebauung der IT-Systemlandschaft zu planen und markenübergreifend abzustimmen, sodass in den einzelnen Marken nicht unterschiedliche Technologien oder Softwareprodukte zum Einsatz kommen. Dort habe ich zum Beispiel die Koordination und Kommunikation im Projekt übernommen, Präsentationen in PowerPoint erstellt, den internen Social-Media Kanal bespielt und Workshops vor- und nachbereitet. Beim Thema Projektportfoliomanagement ging es darum auszuarbeiten, welche Projekte in der Finanz des Konzerns durchgeführt, verschoben, gar nicht erst begonnen oder abgebrochen werden. Außerdem ging es darum herauszufinden, ob es ähnliche Projekte in verschiedenen Marken gibt und ob diese nicht zusammenarbeiten könnten. Dazu habe ich mithilfe von Microsoft SharePoint Informationen zu den Projekten abgefragt, ausgewertet und daraus Entscheidungsvorlagen erstellt.

Nach dem Praktikum wurde ich als Werkstudent während des Masters weiter beschäftigt. Dieses mal waren die Aufgaben jedoch andere. Primär eingesetzt bin ich als Project Management Officer für das Programm Group ONE! Finance. Ziel des Programms ist es, die Standardisierung von Daten, Systemen und Prozessen über alle PKW-Marken des Konzerns hinaus voranzutreiben. In diesem Rahmen habe ich zum Beispiel mit Microsoft SharePoint eine Plattform erstellt, über die die Koordination des Programms erfolgt. Außerdem bereite ich Präsentationen in PowerPoint und das Protokoll für das Entscheidungsgremium des Programms vor und kümmere mich um den internen Social-Media-Auftritt und um alles, was sonst noch so anfällt. Da es hier mal mehr und mal weniger zu tun gibt, arbeite ich außerdem immer mal wieder in kleineren Projekten mit. So habe ich auch schon Anforderungen an ein kleines Tool zusammengetragen, das die Umsatzsteuernummer auf eingegangenen Rechnungen mit denen vergleicht, die beim Finanzamt hinterlegt sind, und an der Standardisierung von Zahlungsbedingungen im SAP mitgearbeitet. Zurzeit kümmere ich mich um die Automatisierung eines Teilprozesses beim Exportgeschäft, in dem Dokumente zusammengestellt und an eine Bank übermittelt werden sollen.


Werkstudent bei Volkswagen (1/3)

Hallo liebe Kommiliton:innen,

Meinen ersten Eintrag möchte ich nutzen, um das Unternehmen und die Abteilung, in der ich zurzeit arbeite, einzuordnen.

Ich bin Werkstudent bei der Volkswagen AG in Wolfsburg und eingesetzt in der Finanz des Konzerns in der Abteilung Digital Finance. Volkswagen ist mit einem Umsatz von 223 Milliarden Euro und einer Belegschaft von 663.000 weltweit einer der größten Automobilhersteller und ansässig am Standort Wolfsburg, wo etwa 52.000 Menschen arbeiten. Hier fallen der Konzern Volkswagen und die Marke Volkswagen zusammen. Zum Konzern Volkswagen AG gehören neben der auf den  gleichen Namen lautenden Marke auch Marken wie Audi, Porsche, Seat und Skoda, aber auch die Volkswagen Financial Services AG in Braunschweig, die Finanzdienstleistungen anbietet, und Traton, worin das LKW-Geschäft mit den Marken Scania und MAN gebündelt ist.

Die Finanz im Konzern Volkswagen AG übernimmt dabei eine andere Rolle als die Finanz in der Marke Volkswagen. Die Finanz der Marke beschäftigt sich beispielsweise mit der Verbuchung von Fahrzeugverkäufen oder der Kalkulation des Preises für Fahrzeuge bzw. einzelnen Teilen eines Fahrzeugs. Die Finanz des Konzerns hingegen verkauft selbst keine Fahrzeuge. Man betrachtet hier vielmehr den gesamten Konzern über alle Marken hinweg. So werden beispielsweise Finanzzahlen im Rechnungswesen konsolidiert. Wenn die Marke Volkswagen einen Motor an Audi verkauft, entstehen in der Buchhaltung für die Marke Volkswagen Erlöse und für Audi Aufwendungen. Da aber beide zu einem Konzern gehören, hebt sich dieser Vorgang auf Ebene des Konzerns wieder auf. Andere Abteilungen wie das Controlling, Treasury und Steuern und Zölle übernehmen ähnliche markenübergreifende Tätigkeiten.

Die Abteilung Digital Finance, in der ich arbeite, wurde 2018 gegründet, um die Finanzabteilungen im Konzern zu “digitalisieren”. Unser Aufgabenfeld umfasst dabei diverse Felder. Zum einen läuft in unserer Abteilung das Programm Group ONE! Finance, dessen Ziel die markenübergreifende Standardisierung von Daten, Systemen und Prozessen ist. Dazu arbeiten wir mit diversen Marken des Konzerns in Deutschland und Europa zusammen. Ein anderes Feld ist die Koordination der Digitalisierungsprojekte im Konzern und in den Marken. Zu diesem Zweck sammeln wir Informationen über die Projekte, priorisieren diese und berichten an das zuständige Entscheidungsgremium. Außerdem laufen bei uns diverse weitere Initiativen wie beispielsweise zur Prozessautomatisierung und zum Datenschutz zusammen und wir organisieren darüber hinaus zwei Entscheidungsgremien.