Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Auch ein Hiwi-Job bringt euch weiter! [3/3]

Diesmal gehe ich auf die technische Umsetzung sowie auf mein Fazit des Hiwi-Jobs ein.

Einsatz von Multimedia:

  • Umsetzung der Virtual Method of Loci in Virtual Reality
  • Das Smartphone dient als Display in einer VR-Brille (Google Cardboard Prinzip)
  • Studierende können dann den virtuellen Gedächtnispalast jederzeit auf ihrem Smartphone erkunden

Zur Umsetzung wurde die Laufzeit- und Entwicklungsumgebung Unity (Spiele-Engine) verwendet. Damit habe ich den Gedächtnispalast entwickelt und mit Hilfe von C#-Scripts den Objekten Funktionen zugeteilt und um mit diesen interagieren zu können. Der Gedächtnispalast ist dank Unity mit Android, Windows und macOS kompatibel.

So einfach wie es klingt, war es dann doch nicht. Viele Hindernisse und Fragen sind natürlich aufgekommen, welche gelöst werden mussten. Dazu gab es mehrere Treffen mit meinem Betreuer, die oft zur Brainstorming-Session wurden.

Hindernisse und Lessons Learned:

  • Lernhinhalte sollten zu Beginn des Seminars schon in Loci unterteilt werden
  • Herausforderung in der Transformation der Vorlesungsinhalte in konkrete 3D Entitäten: Je abstrakter der Inhalt, desto anspruchsvoller das Bildnis
  • Sichtung und Auswahl, ggf. alternative Gestaltung der Loci ist die zentrale Herausforderung: Was genau soll von den Studenten memoriert werden?
  • Zusätzliche Frage nach dem „Grundriss“ des eduPALACE: Struktur in der Vorlesung sollte sich in der Architektur wiederfinden
  • Vorlesung besteht aus insgesamt 10 Themen, jedes sollte ein eigenes Stockwerk im virtuellen Gedächtnispalast bekommen

Neben meiner Tätigkeit als Entwickler habe ich auch an verschiedenen Veranstaltungen (z.B. Teach4TU) teilgenommen, um mich über innovative Lehr-Lern-Ideen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und um einen Prototyp des eduPalace vorzustellen.

Fazit

Somit empfehle ich jeder Person einen Job, der etwas mit dem Studium zu tun hat, anzunehmen und auszuüben. Gerade ein Job als Hiwi ist durch seine flexible Arbeitszeitgestaltung und der Universität als Arbeitsort sehr attraktiv, um sein Studium nicht zu vernachlässigen. Außerdem habe ich dadurch die Möglichkeit gehabt mich mit verschiedenen Innovationskonzepten und verschiedenen Entwicklungstools auseinanderzusetzen, die ich so nicht im Studium kennengelernt habe.


Auch ein Hiwi-Job bringt euch weiter! [2/3]

In diesem Blogeintrag werde ich euch Informationen über das Projekt eduPalace geben und starten direkt mit der Ausgangssituation.

Ausgangssituation:

  • Gestiegene Komplexität und Umfang der Lerninhalte
  • Bedarf nach effektiven Lernstrategien
  • Schwer für Studienanfänger
  • Fazit: nur durchschnittliche Noten und hohe Durchfallquoten
  • Eine frühzeitig vermittelte Lernstrategie kann helfen

Nachdem wir erkannt haben, was unsere Probleme sind, folgen nun die Ziele.

Ziele des eduPalace:

  • Vermittlung der Lehrinhalte aus der Vorlesung „Einführung in die Wirtschaftsinformatik“ visuell greifbarer gestalten
  • Ziel ist ein besseres Leistungsergebnis für die Studenten
  • Mehr Erfolgserlebnisse beim Lernen und infolgedessen eine gesteigerte Erfolgsaussicht für die Folgesemester
  • Den „schwachen“ Studenten verbesserte Chance geben
  • Neugier und Motivation für eine effektive Lernmethode wecken

Dazu nutzen wir die „Method of Loci“ (Mnemotechnik) und im nächsten Abschnitt erhaltet ihr einen kurzen Einblick zur Entstehung und zum Prinzip von Mnemotechniken.

Entstehung und Prinzip von Mnemotechniken

  • Entstehung von Mnemotechniken (Art of Memory) ca. 400 Jahre v. Chr. durch den Philosophen Simonides von Keos
  • Verbesserung des Erinnerungsvermögens

(speziell nützlich vor der Erfindung des Buchdrucks)

  • Grundprinzip: Deklarative Lerninhalte langfristig besser merken durch Assoziation mit einfachen Entitäten (ähnlich zu „Eselsbrücken“): Bilder, Abkürzungen, Merksätze (Heuristiken), räumliche Verortung 

Nachdem wir nun wissen was Mnemotechniken sind, kommen wir speziell zur „Method of Loci“. Ich erkläre euch wie diese funktioniert und inwiefern Virtual Reality eine Rolle spielt.

Method of Loci

  1. Zuerst muss sich der/die Nutzer/in einen Memory Palace (Gedächtnispalast) einprägen, z.B. das eigene Haus, die eigene Wohnung, etc.
  2. Dann muss sich der/die Anwender/in möglichst bildstark vorstellen, wie er/sie die Lerninhalte einzeln an bestimmte Orte (z.B. der Küchentisch, einen Schrank o.ä.) platziert: Je ausgefallener, desto besser.
  3. Um die Lernhinhalte wieder aus dem Gedächtnis abzurufen, läuft er/sie erneut durch den Memory Palace und „sammelt“ die Inhalte an den Orten (Loci, einz. = Locus) wieder ein

Virtual Method of Loci

  • Virtual Method of Loci: Studien zeigen Method of Loci (MOL) funktioniert auch sehr gut mit einer digitalen, virtuellen Welt (Räume, Flure) (statt bekannter Umgebung) als mentale Vorlage für den Gedächtnispalast
  • Vorteil: Kontrollierte Lernumgebung und verminderte mentale Anstrengung bei der Anwendung der Methode → geringere Nutzungshürde
  • Erweiterung der virtuellen MOL durch Virtual Reality: Studien schlugen vor, Virtual Reality (VR) zu nutzen, um die immersive Präsenz des Nutzers zu verbessern. Immersive Präsenz hat einen positiven Einfluss auf die Anwendung der Virtual Method of Loci

Nun habt ihr relativ viel über die Theorie des eduPalace gelesenen und solltet nun einen guten Einblick in das Projekt haben. Im nächsten Blogeintrag geht es dann um die technische Umsetzung und mein Fazit!


Auch ein Hiwi-Job bringt euch weiter! [1/3]

Hallo zusammen!

Neben den ganzen Praktikanten- und Werkstudentenstellen möchte ich euch in den folgenden Blogeinträgen meine Tätigkeit als Hiwi am Institut für Wirtschaftsinformatik Abteilung Informationsmanagement näherbringen und euch die Vorteile gegenüber Praktikanten- und Werkstudentenstellen aufzeigen.

Also, warum einen Job als Hiwi machen? Als Hiwi arbeitet man meist weniger (ca. 30-40 Stunden/Monat) und die Arbeitszeit ist meist flexibler als im Unternehmen. Zudem hat man durch das geringere Arbeitspensum mehr Zeit für andere Sachen (z.B. zum Lernen).

Kurz zu mir: Mein Name ist Eduard Spengler und ich studiere Wirtschaftsinformatik im Master. Zurzeit schreibe ich meine Masterarbeit im Bereich E-Learning mit einem VR-System, am selben Institut an dem ich arbeite.

Bereits im April 2017 habe ich als Hiwi im Projekt Sandkasten (https://www.sandkasten.tu-braunschweig.de) angefangen. Dort habe ich zunächst das Softwareentwicklungspraktikum für das Institut Wirtschaftsinformatik Abteilung Informationsmanagement betreut und habe anschließend als Projektleiter für die Lernplätze-App (https://lernplaetze.tu-braunschweig.de) der TU Braunschweig fungiert. Ich hoffe, dass mehr Studierende erfahren, dass unsere Universität so eine App besitzt.

Nun aber zu meiner eigentlichen Tätigkeit als Hiwi in der Forschung und Entwicklung.

Im Oktober 2017 habe ich das Projekt Lernplätze-App abgegeben und bin vom Sandkasten direkt zur Abteilung Informationsmanagement gewechselt und war dort im Projekt eduPalace (education palace) tätig.

Der eduPalace ist ein Memory Palace (Gedächtnispalast), welcher den Studierenden eine effektive Lernstrategie näherbringen soll. Hierzu wurde die Veranstaltung „Einführung in die Wirtschaftsinformatik“ gewählt und der Memory Palace wurde für diese Veranstaltung entwickelt. Aber wozu braucht man sowas? Funktioniert es nicht auch so? Das erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag!


Gamedesigner und was die eigentlich so machen [1/3]

Hallo allerseits!

Ich möchte Euch etwas über die Erfahrungen erzählen, die ich während meines Praktikums im Bereich Game Design / Game Systems Design sammeln durfte. Heute möchte ich Euch zunächst einen kurzen Überblick über die Firma und das Projekt, an dem ich mitgearbeitet habe, geben.

Die Firma Ghibbsmere-Soft UG (haftungsbeschränkt) ist ein kleines Startup, gegründet von drei Hamburgern. Das Projekt war ein innovatives Mobile Game Konzept und wurde Ende 2017 released.
Neben den drei Gründern arbeiteten noch einige Freelancer an dem Projekt. Hier ein kleiner Überblick darüber, was man eigentlich für so ein Projekt in der Spieleentwicklung braucht:

  • Gamedesign: Bevor man ein Spiel entwickeln kann, braucht man natürlich erstmal ein Konzept, das ständig aktualisiert und weiterentwickelt werden muss. Das beginnt mit einer Skizze der grundlegenden Spielidee und wird im späteren Verlauf im Idealfall eine Sammlung von „GDDs“ (Game Design Documents). Das können z.B. Word- und/oder Exceldokumente sein, in denen möglichst detailliert alles über Spielmechaniken etc. festgehalten wird. Wenn man alles richtig macht, müssen die Entwickler am Ende dann „nur noch“ alles runterprogrammieren. Am Projekt arbeitete ein Gamedesigner, den ich als Praktikant bei diversen Aufgaben unterstützt habe.
  • Programmierung: Je nach Umfang braucht man natürlich Entwickler, die das Konzept umsetzen. In diesem Projekt wurde mit Unity – einer Games Engine – gearbeitet und Scripts in C# programmiert. Neben den drei Gründungsmitgliedern der Firma wurde bei Bedarf noch ein Entwickler als Freelancer beschäftigt.
  • Grafik: Damit alles schön aussieht, braucht man jemanden, der Grafiken erstellt, die dann ins Spiel eingebaut werden. Wenn man – wie in diesem Projekt – Investoren hat, so ist es außerdem unerlässlich, Concept-Art für Prototypen zu haben. Es arbeiteten zwei Freelancer als Gfx-Artists, davon eine von Anfang an (Concept-Art), später dann beide an den Grafiken für das Endprodukt.
  • Sound: Möchte man Musik oder Sound-Effects (Sfx) in seinem Spiel, müssen die natürlich auch irgendwo herkommen. Dank diverser im Internet verfügbaren Sound-Bibliotheken, in denen auch lizenzfreie Sfx zu kriegen sind, musste für das Projekt kein eigener Sfx-Artist beschäftigt werden. Bei größeren Projekten sieht das natürlich anders aus.
  • Geld: Wenn man die Spieleentwicklung nicht nebenbei während des Studiums oder neben einem anderen Job zusätzlich betreibt, muss natürlich irgendwo das Geld herkommen. Bei Ghibbsmere-Soft konnte glücklicherweise ein Investor für das Spiel gewonnen werden. Das hat zwar den Vorteil, dass man sich selbst und die Freelancer bezahlen kann, allerdings ist es erstens nicht einfach, an gute Investoren zu kommen, zweitens kann es die Arbeit auch verkomplizieren, denn…
  • „Alles, was sonst noch anfällt…“
    Diesen Punkt sollte man auf keinen Fall unterschätzen, gerade wenn man in einem kleinen Team arbeitet. Natürlich gibt es immer Dinge, die zusätzlich nebenbei anfallen, aber gerade bei der Arbeit mit Investoren kommt da noch einiges zusammen.

    • Was ist eigentlich mit Marketing?
      In der Regel ist es eine gute Idee, sich Gedanken darüber zu machen, wie man später Aufmerksamkeit potenzieller Kunden auf sein Produkt lenken kann. Dafür müssen dann z.B. „nochmal eben Prototypen für Montag erstellt“ werden.
    • Zahlen etc.
      Es kommt durchaus vor, dass ein Investor irgendeine Art von Bericht haben will, in dem man entweder den aktuellen Stand vorlegt oder aber auch irgendwelche Prognosen anstellt, warum was wann wieviel Geld einbringen könnte.
    • Kommunikation:
      Bei diesem Projekt wurde mit Leuten aus aller Welt (na gut, Hamburg, Braunschweig, USA, Süddeutschland und Braunschweig) zusammengearbeitet. Zusätzlich zum normalen Abstimmen innerhalb eines Teams gab es also noch die Herausforderung, dass man sich über virtuelle Kanäle austauschen musste. Außerdem wurden die Arbeitszeiten durch den Gfx-Artist aus den USA manchmal doch sehr spät für deutsche Verhältnisse.

Das war’s erstmal für heute, in den folgenden Einträgen werde ich dann etwas näher auf die Arbeit eines Gamedesigners eingehen.
Viele Grüße und viel Spaß
Dave


Wilde Welt der IT – von Zeilenabstandseinstellungen zum maschinellen Lernen [3/3]

Die IT ist in der Tat ein sehr breites Feld und die Aufgabenbereiche reichen von Routine bis  anspruchsvoller Projektarbeit. Kurz zum Titel: eine der ersten Fragen, die mir in der Ausbildung gestellt wurden war: „Wie stellt man den Zeilenabstand in Microsoft Word ein?“. Seitdem ging es immer weiter über die Arbeit und Scripting für Windows und Linuxserver, über die SAP-Entwicklung bis jetzt zu einem anstehenden Projekt im Bereich des maschinellen Lernens.

Generell ist es nie verkehrt sich alle Bereiche, welche die IT abdeckt zumindest einmal anzusehen, auch wenn der eigentliche Wunschberuf ein anderer ist. Durch Phänomene wie DevOps verschwimmen die klassischen Rollen (z.B. Entwickler und Administrator) ohnehin und man baut auf diese Weise ein recht breites Wissen auf. Zusätzlich funktionieren viele Softwareprodukte sehr ähnlich (zumindest wenn sie vom gleichen Hersteller kommen) und man kann sich schnell in neue Tools einarbeiten.

Ich denke in der IT findet man eigentlich immer seine Nische, von daher ist die Wahl „Wirtschaftsinformatik“ als Studienfach nie verkehrt. Wichtig ist, dass einem das Arbeitsfeld Spaß macht. Dieser Satz wird zwar immer ausgesprochen aber in der IT ist er so wahr wie in nur wenigen anderen Gebieten, denn eigentlich handelt es sich bei professioneller IT um gelebte Frusttoleranz. Es gibt immer etwas neues zu lernen, weil die Welt sich hier sehr schnell dreht. Selbst in der eher beschaulichen SAP-Welt steht mit HANA und dem neuen zugehörigen SAP-System ein großer Umbruch bevor.

In diesem Sinne viel Spaß bei Studieren!


Praktikum bei einem Blockchain Start-Up (1/3)

Hallo zusammen,

In diesem Blog möchte ich euch über mein Praktikum als Community Manager bei Winding Tree berichten. Winding Tree ist eine non-profit Organisation und finanzierte sich durch die Einnahmen einer Crowdfunding-Kampagne. Nun werden einige von euch sicherlich an Kickstarter, Indiegogo & Co. denken. Allerdings entschied sich Winding Tree gegen eine konventionale Crowdfunding-Kampagne. Stattdessen führte Winding Tree einen ICO durch. Unter dem Begriff ICO (Initial Coin Offering) versteht man einen Börsengang, bei dem anstatt Firmenanteilen, wie es bei einem IPO (Initial Public Offering) der Fall ist, sogenannte Tokens,Coins oder im allgemeinen Kryptowährungen verkauft werden. Winding Tree verkaufte während ihrem ICO ihren ERC20-Token „Lif“. Ein ERC20-Token ist ein Token, der seiner Rechenressourcen von der Ethereum-Blockchain nimmt.  Investoren konnten vom 01.02.2018 bis zum 15.02.2018 durch das Senden von Ethereum den Lif-Token erwerben. Ethereum ist nach Bitcoin die Kryptowährung mit der zweitgrößten Marktkapitalisierung. Insgesamt wurden innerhalb der zweiwöchigen Crowdfunding-Kampagne von ca.7000 Investoren etwa 10 Millionen US-Dollar eingesammelt. Meine Aufgabe als Community-Manager war es Fragen und Anmerkungen dieser Investoren zu bearbeiten. Die Fragen bezogen sich meistens auf das von Winding Tree veröffentlichte Whitepaper. Aber auch technischer Support gehörte dazu. Dies kann z.B. bei Problemen mit dem Umgang eines Wallets vorkommen.  Ein Wallet ist eine digitale Brieftasche von der aus die Investoren an ICO´s teilnehmen können, bzw. Ethereum versendet können. Die Bedienung eines Wallets scheint im erstem Moment sehr intuitiv, allerdings kann bereits durch einen minimalen Fehler bei der Bedienung, viel Geld verloren gehen. Da Transaktionen die auf einer Blockchain gespeichert werden, nicht rückgängig gemacht werden können, haben viele Investoren sich dazu entschieden nach Unterstützung zu fragen. Die Kommunikation mit den Investoren verlief dabei über verschiedene Kanäle. Typischerweise verläuft die meiste Kommunikation über Telegram, einer Messanger-App mit der Gruppen eröffnet werden können, die keine Begrenzung in der Mitgliederzahl besitzen. Zudem werden meisten die zwei Foren Bitcointalk und Reddit benutzt, um mit seiner Community zu interagieren. Als Community- Manager war ich somit dafür verantwortlich, dass alle Fragen der Community die in Telegram, auf Reddit und auf Bitcointalk gestellt worden sind, zu beantworten.


Wilde Welt der IT – von Zeilenabstandseinstellungen zum maschinellen Lernen [2/3]

Betriebliche Ausbildungen im Generellen und in der IT im Speziellen sind natürlich immer stark geprägt durch das Unternehmen, in dem man seine Ausbildung macht. In meinem Fall bestand die IT aus ca. 12 Leuten (fluktuierte etwas über die Jahre). Die Aufgaben waren immer recht breit gestreut, da praktisch kein Bereich ausgegliedert wurde. Von der Verwaltung des physikalischen Netzwerks, über die Serveradministration (weitestgehend Windows Server) und Anwendersupport bis hin zur Administration und Weiterentwicklung des unternehmensinternen SAP ERPs war so ziemlich alles dabei.

Die Aufgaben wurden in drei Teams unterteilt: Server/Network, SAP und Client. In letzterem bin ich gestartet. Das Clientteam war verantwortlich für den Anwendersupport und die Wartung der Clients im Unternehmen. Wenngleich das nicht unbedingt immer der einfachste und zugegebenermaßen schönste Job ist gibt es auch dort immer mal wieder interessante Projekte. Highlight war der Rollout von Windows 7 (ja ist schon etwas her) im gesamten Unternehmen, d.h. ca. 500 Clients.

Gegen Ende der Ausbildung und auch in der Zeit zwischen Ausbildungsende und Studium (ca. 3 Monate) bin ich dann komplett auf die SAP-Entwicklung mit SAPs eigener Programmiersprache ABAP umgestiegen.

SAP ist nochmal eine völlig andere Welt. Letztlich ist es ein sehr großes SW-System mit eigenen Regeln. Grund für diese Eigenheit mag das Alter der Software sein; Code im SAP-System ist bis in die 80er Jahre hinein abwärtskompatibel, d.h. praktisch kann man noch genauso entwickeln wie in den 80er Jahren. Es ist schon sonderbar, wenn man einen Funktionsbaustein (also eine Methode mit sehr breiter Schnittstelle) aufruft, der älter ist als man selbst … Kernstück meiner Arbeit waren Schnittstellen zu anderen SAP- und Drittsystemen.

Neben den eher technischen Aufgaben wie Systemverwaltung, Support und eben Softwareentwicklung kamen natürlich auch immer eher administrative Tätigkeiten hinzu, wie z.B. Einkauf von Software oder spannender Planung für die Einführung von neuen Systemen, sowie Schulungen und letzten Endes Prozessplanung und/oder Dokumentation.

Systemeinführungen und die Planung bzw. Anpassung vorhandener oder neu zu definierender Geschäftsprozesse gehört m.M. nach auch zu den Königsdisziplinen in der Wirtschaftsinformatik, da enormes interdisziplinäres Agieren notwendig ist. Ich hatte bisher nur einmal das Vergnügen bei so einem Projekt planerisch tätig zu sein (es ging um die Einführung einer Lösung für verschlüsselte USB-Sticks und die Schaffung entsprechender Prozesse) aber selbst dieses eher kleine Projekt war schon sehr interessant.

Im zweiten Semester des Bachelorstudiums habe ich dann als Hiwi in der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät gearbeitet. Hier stand im Grunde sehr ähnliche Arbeit an, wie schon im Clientteam, wenngleich im kleineren Maßstab. Die Umgebung mit ca. 15 Rechnern anstatt 500 ist naturgemäß weniger streng geregelt. Während es in einem größeren Unternehmen üblich ist möglichst homogen Software zu verteilen (also möglichst immer gleiche Produktversionen auf allen Rechnern) trifft man im kleinen Umfeld meist auf heterogene Landschaften. Auch der Dokumentationsaufwand war hier deutlich geringer.

Die Schattenseite ist natürlich die schwierigere Einarbeitung, da schlicht kein großer Plan existiert, welche Systeme mit welchen Abhängigkeiten wo existieren. Diese Probleme sind in der IT allerdings oft vorhanden, von daher war ich eher wenig verwundert.

Das wäre es soweit von den Tätigkeiten, im letzten Teil dann ein wenig Eigenmeinung und die unspektakuläre Auflösung für den Clickbait-Titel der Blogserie.


Wilde Welt der IT – von Zeilenabstandseinstellungen zum maschinellen Lernen [1/3]

Hi zusammen,

mein Name ist Florian Plötzky und ich studiere Wirtschaftsinformatik im 1. Mastersemester. Ziel der kleinen Blogserie ist euch einen kurzen Überblick über meine persönlichen Erfahrungen in der IT-Welt geben.

Vor dem Studium habe ich eine Ausbildung zum Informatikkaufmann bei der Lohmann Animal Health GmbH absolviert und ein paar Monate ebenda als SAP-Entwickler gearbeitet. Das Unternehmen hat damals Futtermittelzusatzstoffe und Veterinärimpfstoffe hergestellt, demnach geht es in Teil 2 um die Arbeit in der internen IT eines mittelständischen Pharmaherstellers. Während des Studiums kamen im Rahmen meiner Tätigkeit in der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät ähnliche Erfahrungen hinzu, wenngleich weniger reguliert und in deutlich kleinerem Umfang.

Schlussendlich beginnt für mich  gerade die Zeit als Werkstudent bei einem lokalen SAP-Beratungsunternehmen und damit geht es wieder in die SAP-Welt.

Im dritten Teil dieser Serie geht es dann um den Titel und was generell noch zu sagen ist zur praktischen Tätigkeit in der Wirtschaftsinformatik.

Dann mal viel Vergnügen!


Werkstudent – Entwickler Junior

Hallo zusammen,

mein Name ist Alejandro Huahuala und hiermit möchte ich meine Erfahrungen bei H&D (Hönigsberg & Düvel) mit euch teilen.

Zuerst eine kleine Beschreibung von H&D:

H&D ist als IT- Dienstleistungsunternehmen national und international an über 20 Standorten und Einsatzorten vertreten. H&D ist in allen Bereichen der Informationstechnologie aktiv und liefert ihren Kunden umfassende, individuelle und integrierte Lösungen für alle Anforderungen der modernen IT.

Persönlich kann ich sagen, dass es, seit ich neu in Braunschweig war, meine Absicht gewesen ist, meine Kenntnisse mit „.NET“ weiterzuentwickeln und Erfahrungen mit „Java“ zu sammeln. Anfangs waren meine Bewerbungen in der Region leider nicht erfolgreich und ich bekam nur Absagen.

Zum Glück bot mir H&D die Möglichkeit, meine Fähigkeiten auf die Probe zu stellen und zu erweitern.

Als Junior Entwickler bekomme ich viel unterschiedliche Aufgaben in kleineren Projekten, wie zum Beispiel für die Korrektur von Fehlern, Änderungen des Verhaltens des Systems oder Implementierung für neuen Funktionen auf Basis der vorhandenen Struktur der Anwendung.

Auf meiner Stelle habe ich bis jetzt die folgende Erfahrungen gesammelt:

– Projektausführung und -organisation.
– Codeanalysis und -korrektur.
– Einarbeitung von Databases und ihre Verwaltung.
– Anpassen und Erstellen von Datenbankprozeduren und Datenbankabfragen.
– Business Cases anpassen und dokumentieren.
– Abstimmen und dokumentieren von Userstories.
– Fehleranalyse und Reproduktion der Fehlererscheinung.
– Auf- und Ausbau meiner Kenntnisse des .Net- Framework in unterschiedlichen Versionen.
– Auf- und Ausbau meiner Kenntnisse für die Sicherung des Systemes.
– Auf- und Ausbau meiner Kenntnisse mit Algorithmen.

Außer der beruflichen Erfahrungen gefällt mir auch an H&D, dass:

– Die Kollegen der Entwicklungsabteilung stets bereit sind mich zu unterstützen, falls ich ein Thema nicht verstehe oder bei der Umsetzung einer Aufgabe Hilfestellung benötige.

– Die Entwicklungsabteilung versucht ein gutes Arbeitsklima zu schaffen und ermöglicht mir eine flexible Arbeitszeitregelung,die es mir erlaubt die Arbeit an mein Studium anzupassen.

– die Projekte, die ich bearbeitet, lauf alle beim Hauptkunden Volkswagen. Ich bin voll in das Projektteam integriert und hatte sogar die Möglichkeit die Kunden vor Ort zu besuchen und mir die verschiedenen Businessprozesse direkt anzusehen.

Zusammengefasst bin ich sehr zufrieden mit meiner Stelle als Werkstudent bei H&D und möchte in der Zukunft gerne meine Masterarbeit bei H&D schreiben.

Zum Abschluss kann ich nur jedem Studenten empfehlen, der Interesse an IT hat, sich bei H&D zu bewerben.


Vereinbarkeit selbständige Tätigkeit und Studium – Teil 3

Während ich in der Anfangszeit den Fokus noch sehr auf das Studium setzte und nach dem Regelstudienplan studierte, konnte ich gegen Ende des Bachelorstudiums nur noch etwa 15 LP je Semester einbringen. Nach Abschluss meines Bachelors stand für mich aber fest, dass ich auch noch den Master absolvieren möchte um einen mit dem Diplomstudiengang gleichgestellten Abschluss zu erzielen. Da mich derzeit der Abschluss allerdings nicht unmittelbar beruflich weiterbringen würde, habe ich beschlossen, dass ich die vier Semester sehr strecken werde um beruflich keine Einschränkungen zu erleiden. Insbesondere der Studiengang der Wirtschaftsinformatik erlaubt es weitestgehend den Masterabschluss in Form eines Fernstudiums zu betreiben. Dies hatte für mich den Vorteil, dass ich auch außerhalb der regulären Vorlesungszeit für Klausuren lernen konnte und so einen Großteil der Leistungspunkte auf diesem Wege erwerben konnte. Für einige Vorlesungen war es aber erforderlich an der Uni anwesend zu sein. Insbesondere dieser Teil der Leistungen bedeutete für mich ein hohes Maß an Selbstdisziplin und zeitlicher Koordination. Hier zeigte sich der Vorteil der Selbständigkeit, da ich mir die Zeit zumeist flexibel einteilen konnte und meine Termine um die Vorlesungszeit drumherum bauen konnte. In den Klausurenphasen bedeutete dies allerdings auch, bis spätabends oder frühmorgens für Klausuren zu lernen und ein Großteil der Freizeit für das Studium aufzubringen. Das Erarbeiten und Schreiben meiner Masterarbeit erforderte dann noch einmal ein Maximum an Selbstdisziplin. Hierfür musste ich auch während meiner Arbeitszeit Recherchen betreiben, die ich dann abends weiter verschriftlicht habe. Nach nunmehr zehn Jahren Studium bin ich glücklich mit der Ableistung dieser letzten Leistung mein Studium erfolgreich abzuschließen.