Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Meine Reise mit TUI – Teil II

Im letzten Teil habe ich euch TUI als Unternehmen etwas nähergebracht. In diesem Eintrag werde ich von meiner Tätigkeit und meinem Einsatzgebiet erzählen.

Zunächst ordne ich meine Position in die Unternehmensstruktur ein. Angestellt war ich bei der TUI InfoTec. Wie bereits erwähnt fungiert diese als interner IT-Dienstleister. Deshalb habe ich vordergründig für die TUI Deutschland gearbeitet – einem Reiseveranstalter der Konzernmutter TUI AG. Mein Team war Matrix-organisiert. Bei TUI bedeutet das, dass in jedem Team verschiedene Spezialisten in einem bestimmten Aufgabenbereich unterwegs sind. In meinem konkreten Fall hatte ich eine Schnittstellenfunktion inne. Für mein Team war ich alleiniger Ansprechpartner und Sprachrohr für das Thema IT. Mein Team war für die Mid- und Backoffice-Systeme der TUI-eigenen und der Franchisebüros verantwortlich.

Im Großen und Ganzen lässt sich meine Position am besten als Solution Architect beschreiben. Die damit verbundenen Aufgaben umfassen ein breites Spektrum. Meine Hauptaufgabe bestand mit Beginn der Tätigkeit aus Anforderungs- und Projektmanagement. Ich sollte Jira als Managementtool im Team und darüber hinaus etablieren. Dazu musste ich eine Projektstruktur entwerfen, die es bis dato noch gar nicht im Team gab. Glücklicherweise wird man bei sowas nicht allein gelassen und ich hatte Unterstützung durch die übergeordnete Projektmanagementabteilung.

Nachdem Jira mehr als weniger erfolgreich eingeführt worden ist, bekam ich zunehmend technischere Themen. Diese waren als Kleinprojekte definiert – da die Projektstruktur ja nun im Team vorhanden war. Ein Thema war beispielsweise Testautomatisierung. Unser Team betreut und lässt über Drittanbieter ca. fünf verschiedene Systeme entwickeln. Für diese Systeme müssen Schnittstellen zur TUI-Systemlandschaft geschaffen und ständig neue Funktionen implementiert werden. Das bedurfte vieler Tests, die bisher manuell und mit viel investierter Zeit erledigt wurden. Auch hier hatte ich Hilfe in Form einer IT-Mitarbeiterin aus einem anderen Team, die ebenfalls Interesse an dem Thema hatten. Wir stellten fest, dass Testautomatisierung mit einem erheblichem Programmieraufwand verbunden ist. Gut für uns, denn so lernten wir eine Menge neuer Sachen bezüglich Java und Softwareentwicklung im Allgemeinen.

Neben der Testautomatisierung wurde ich zudem noch mit der prototypischen Entwicklung eines eigenen Dokumentenarchivs betraut. Die Anforderung daran ergab sich aus rechtlichen Rahmenbedingungen zur Archivierung von geschäftsbezogenen Dokumenten. Hier musste ich mir Kompetenzen in der Webentwicklung aneignen. Ich sollte eine Anwendung entwickeln, die auf der einen Seite mit TUI-Servern und auf der anderen mit Amazon Webservices kommuniziert. Hierbei hatte ich dann erstmals keine Hilfe, sondern war auf mich gestellt. Als frischer Absolvent schon eine kleine Herausforderung.

Neben den „großen“ Aufgaben habe ich innerhalb des Teams an Mikro-Projekten gearbeitet. U.a. schrieb ich Skripte zur Extraktion extrem großer Datensätze aus mehreren Datenbanken oder Skripte zur Analyse und Auswertung von Kundendaten. Weiterhin war ich Teil eines Konsortialprojekts Blockchain. Hier wurden mehrere IT-affine Leute aus allen Bereichen und Abteilungen aggregiert, um die Technologie zu entdecken und potenzielle Einsatzmöglichkeiten zu identifizieren. Dies geschah in Kooperation mit der RTWH Aachen.

Um diesen Beitrag abzuschließen, kann ich konstatieren, dass mich mein vorheriges Studium in Wirtschaftsinformatik tatsächlich recht gut auf das alles vorbereitet hat. Basiswissen BWL, Projektmanagement und co. sind hilfreich, um sich in einer Schnittstellenfunktion zurecht zu finden. Die technischen Aspekte können in Eigenarbeit aufgeholt werden. Dennoch sind Grundlagen bzw. Kenntnisse in Programmierung wichtig für so eine Stelle. Es wird allerdings nicht erwartet, dass man von jetzt auf gleich eine vollfunktionstüchtige Software aus dem Hut zaubert. Ich habe auf mein Wissen aus den Modulen Softwarearchitektur/Engineering, Datenbanken und Webtechnologien zurückgriffen. Aber auch Themen wie Business Intelligence sind hilfreich, wenn man sie gehört hat. Tatsächlich unabdingbar und essentielle Voraussetzung sind MS-Office-Kenntnisse – insbesondere Excel. Viele Datenauswertungen werden durch Mitarbeiter anhand von Excel-Tabellen durchgeführt.

Im nächsten Teil berichte ich über die Arbeitsbedingungen, das Umfeld, die Mitarbeiter und Vorgesetzten und ziehe letztendlich ein Fazit.


Meine Reise mit TUI – Teil I

Hallo allerseits,

mein Name ist Nicolai Böker und ich bin derzeit Masterstudent der Wirtschaftsinformatik. Nach meinem Bachelor wollte ich Berufserfahrung sammeln und bin letztendlich bei der TUI gelandet. Daher möchte ich euch in den nächsten Blockeinträgen von meinen Erfahrungen und Eindrücken bei der TUI berichten. Ich beginne zunächst damit, ein Wenig über das Unternehmen im Allgemeinen zu erzählen.

Die TUI AG ist der größte (Pauschal-)Reisedienstleister der Welt. TUI hat weltweit insgesamt 76 000 Mitarbeiter an diversen Standorten rund um den Globus. Die größten sind Hannover und London.  Unter dem Dach der AG sind alle Reiseveranstalter der TUI an allen Standorten vereint. Das sind z.B. TUI Deutschland, TUI Nordic oder TUI UK. Daneben existiert noch TUI Infotec als interner IT-Dienstleister für alle Gesellschaften und die AG selbst.

Das Spektrum an IT-Themen bei der TUI ist enorm breit. Aktuelle Themen sind u.a. Big Data, Deep Learning, Cloud Computing, Blockchain. Alles mit dem Ausblick dem Kunden das bestmögliche Reiseerlebnis zu bescheren. Damit wären wir auch beim Kerngeschäft von TUI – dem Reisen. TUI hat sich auf das Angebot von Pauschalreisen spezialisiert. Pauschalreisen sind grob gesagt eine Kombination aus Flug, Unterkunft, Fortbewegungsmittel und Transfer. Ein Kernmerkmal ist dabei, dass TUI als Veranstalter dafür Sorge zu tragen hat, dass bei auftretenden Komplikationen diese durch den Veranstalter zu lösen sind. Sollte ein Flieger ausfallen, oder gar eine ganze Airline pleitegehen (siehe Air Berlin), obliegt es TUI, für Ersatz zu sorgen. Dabei kann TUI u.a. auf eine eigene Flugzeugflotte (TUIfly) zurückgreifen.

Um Pauschalreisen anbieten zu können, hat TUI in allen Destinationen (Zielgebieten) Leute vor Ort, die mit Hoteliers und diversen anderen Anbietern in Kontakt stehen, um Hotelbetten einzukaufen oder um andere Attraktionen anbieten zu können. Neben diesem Fremdvertrieb gibt es noch zahlreiche TUI-eigene Ressorts und Hotelketten, wie z.B. RIU Hotels. Eigene Ressorts werden durch TUI-Marken vertrieben. Die bekanntesten sind hier Robinson Club oder Magic Life.

Neben Pauschalreisen ist ein weiteres Kerngeschäft die Kreuzfahrt. Unter dem Namen TUI Cruises können Kunden Schiffsreisen buchen. Auch hier verfügt TUI über eine eigene Flotte an Kreuzfahrtschiffen.

Wichtiges Asset bei dem Angebot und Verkauf von Reisen sind die Reisebüros, die nahezu in jeder größeren Stadt zu finden sind. Auch hier ist zwischen TUI-eigenen Büros und Franchise-Büros zu unterscheiden. Letztgenannte agieren selbstständig, haben aber einen Franchisevertrag mit TUI und werden entsprechend nach Vorgaben der TUI ausgestattet. Zum zukünftigen Zugpferd in Sachen Vertrieb avanciert allerdings das eigene Webportal TUI.com.

Während die Veranstalter sich überwiegend für die operativen Prozesse rund um Marketing, Vertrieb, Kundenbetreuung (CRM), Vertragswesen und allgemeine Administration verantwortlich zeichnen, ist die Hauptaufgabe der TUI Infotec das Bereitstellen der IT-Infrastruktur, die Gewährleistung der Verfügbarkeit einer sehr heterogenen Systemlandschaft, die Datenerhebung und -verarbeitung von Millionen von Kundendaten, die Neu- und Weiterentwicklung von Software und das Adaptieren von prototypischen Technologien für den operativen Einsatz. Man sieht also: die Aufgaben sind vielfältig und unterliegen einer gewissen Dynamik.

Das war jetzt eine sehr grobe Übersicht. Die vielen Details würden den Rahmen sprengen. Weiterhin habe ich einige Kennzahlen ausgespart, da diese bei Interesse schnell zu recherchieren sind. Im nächsten Teil werde ich dann von meinem Einsatzgebiet und Aufgaben berichten.


Als Werkstudent bei IAV – Teil 3

In diesem letzten Teil möchte ich meine Erfahrungen zu meiner Tätigkeit als Werkstudent bei IAV mit euch teilen und vielleicht noch den ein oder anderen Tipp mitgeben.

Die Zusammenarbeit in Projekten verläuft auf Augenhöhe und ich konnte mich bei Bedarf immer Unterstützung meiner Kollegen verlassen. Das Praktikum bei IAV, dass ich im Vorlauf zu meiner Bachelorarbeit bei IAV gemacht habe, hat mir den Einstieg und die Einarbeitung deutlich erleichtert. Ich empfehle sehr vor der Abschlussarbeit am besten im selben Unternehmen schon Erfahrung zu sammeln, da die Bearbeitungszeit oft eng bemessen ist. Die Vernetzung im Unternehmen ist besser und man kann die Zeit, die man auf die eigene Einarbeitung verwenden würde, besser in die Abschlussarbeit investieren.

Das „mobile Arbeiten‟ ist ein Angebot von IAV, dass es ermöglicht auch außerhalb des Standorts zu arbeiten. Bei Interesse bedarf es dafür einer Absprache mit deinem Vorgesetzten über die Ausgestaltung. Die Möglichkeit zur Nutzung hängt dabei auch vom jeweiligen Projekt ab. Für mich ist das mobile Arbeiten ein großer Flexibilitätsgewinn und erlaubt es auch mit einem vollen Terminkalender im Semester effektiv zu arbeiten und entsprechende Freiräume produktiv zu nutzen.

IAV ist für mich auch deshalb interessant, weil man heute schon an den Technologien für Fahrzeuge von morgen mitwirken kann. Ich empfehle unbedingt, sofern es möglich ist, verschiedene Themen in verschiedenen Projekten zu absolvieren, um herauszufinden, was dir gut liegt und zum anderen deine Kenntnisse in den Bereichen auszubauen, die für dich besonders interessant sind. Für mich war das z. B. der Bereich der Data Analytics. Dabei konnte ich erworbene Kenntnisse aus dem Studium parallel in der Praxis zu vertiefen.  Bei der Auswahl der Projekte gibt es aufgrund der breiten Aufstellung des Fachbereichs oft Spielraum für eigene Präferenzen. Für mich war es interessant die Abläufe im Unternehmen schon im Studium vor dem vollständigen Eintritt in das Berufsleben zu erlernen.

Insgesamt bietet eine Werkstudententätigkeit Erfahrungen für den das spätere Berufsleben zu sammeln und IAV für mich ein breitgefächertes Angebot an Möglichkeiten sich selbst weiterzubilden und an verschiedenen, interessanten Themen mitzuarbeiten.

Falls bei euch Interesse besteht, schaut gerne auf der IAV Website vorbei. Dort sind neben Abschlussarbeiten auch Werkstudentenstellen in den Bereichen der Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften ausgeschrieben.

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick geben und wünsche viel Erfolg im Studium.

Viele Grüße

Jonas Hönicke


Als Werkstudent bei IAV – Teil 2

In diesem Teil möchte ich euch über meinen Fachbereich und insbesondere meine Tätigkeit als Werkstudent bei IAV berichten. Außerdem möchte ich einen Einblick geben, welche Angebote es für Studenten gibt.

Ich bin im Fachbereich “Telematics & Products” beschäftigt, dessen zentrale Themen die Vernetzung des Fahrzeugs und die Aufzeichnung und Analyse von Signalen sind. Besonders im Vordergrund stehen dabei gerade aktuelle Themen, wie Big Data und Machine Learning.

Eine dafür eigens entwickelte Toolkette übernimmt alle Aufgaben der Wertschöpfung von der Datenaufzeichnung im Fahrzeug bis zur Ergebnisvisualisierung. Dabei werden die Daten kundenindividuell analysiert und in Berichten aufbereitet. Außerdem werden erweiternd Beratungsdienstleistungen für Kunden angeboten.

Auch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen untereinander und mit Infrastruktur, der sogenannten Car-To-Car und Car-To-X-Kommunikation und die Entwicklung neuartiger Services für das Connected-Car sind Bestandteil des Portfolios des Fachbereiches.

Auf IAV bin ich über Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis und die konkrete Ausschreibung zur Abschlussarbeit über die Anzeige in einem Karriere-Portal gekommen. Dabei ging es um die Entwicklung der mobilen Version eines Web-Frontends.

Während meiner Zeit bei IAV habe ich in unterschiedlichen Projekten gearbeitet, ermöglicht durch   das weite Spektrum innerhalb meiner Abteilung. Zuerst habe ich eine Applikation zur Visualisierung von Fahrzeugmessdaten im Bereich des Messdatenmanagement entwickelt. Anschließend daran habe ich mich in meine Bachelorarbeit mit der weiterführenden Visualisierung von Fahrzeugmessdaten beschäftigt und einen Algorithmus zur Identifikation von Mustern in Erprobungsfahrten konzeptioniert.

Seit Ende 2017 bin ich als Werkstudent und unterstütze die Entwicklung in aktuellen Projekten u.a. UI-Entwicklung und Datenanalyse. Aufgrund der Breite der Themen konnte ich meine Kenntnisse in den Bereichen API-Entwurf und -Entwicklung, Entwicklung komplexer Applikationen, Oberflächengestaltung und Datenanalyse erweitern.

Beim Einstieg in das Unternehmen bekommt jeder neue Mitarbeiter einen Paten zugewiesen. Das ist ein Kollege aus dem Team, der dich in den ersten Tagen an die Hand nimmt und bei allen anstehenden Aufgaben unterstützt. Je nach Projekt unterstützt du im Team oder übernimmst selbstständig Verantwortung für ein Thema. Allerdings stehen dir die Kollegen immer für Fragen zur Seite.

In meinem Fachbereich gab es auch Workshops für Studenten zur Verbesserung der Präsentationstechniken und Vortragsgestaltung. Dieser wurde von Studenten für Studenten angeboten. Regelmäßig wird das Studentenkolloquium durchgeführt, bei dem die Studenten untereinander mit den Führungskräften des Fachbereiches den aktuellen Stand ihrer Projekte bzw. Abschlussarbeiten präsentieren. In der anschließenden Diskussion geben sich die Studenten auch untereinander Feedback und Denkanstöße. Weiterhin gibt es eine Studenten-Community im Intranet in der sich Studenten austauschen und Fragen stellen können, die speziell Studenten betreffen z.B. zu betrieblichen Abläufen. Außerdem dient diese auch zur Weitergabe von Erfahrungswerten.

Im dritten Teil werde ich über meine Erfahrungen zu meiner Tätigkeit als Werkstudent bei IAV berichten.


Als Werkstudent bei IAV – Teil 1

Ich bin Jonas Hönicke, Masterstudent der Wirtschaftsinformatik und arbeite als Werkstudent bei IAV. Als erstes möchte ich euch heute das Unternehmen näher beschreiben. Anschließend werde ich euch noch von meiner Tätigkeit bei IAV und meinen Erfahrungen erzählen.

Die Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) wurde 1983 in Berlin gegründet. Dort befindet sich auch der Hauptsitz. Gesellschafter sind die Volkswagen AG (50%), Continental Automotive GmbH (20%), Schaeffler Technologies AG & Co. KG (10%), Freudenberg SE (10%) und SABIC Innovative Plastics B.V. (10%).

Mit 7000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 798 Mio. EUR (Stand 2017) gehört IAV zu den Branchenführen in Deutschland. Das Entwicklungszentrum in Gifhorn ist der personalstärkste Standort. Hier arbeiten etwa 3500 Mitarbeiter. Weitere Standorte sind u.a.  Braunschweig, Sindelfingen, Ludwigsburg und München. Darüber hinaus ist IAV mit Tochtergesellschaften und Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien mit Kunden global vernetzt.

IAV unterstützt Kunden bei der Entwicklung von Produktlösungen und begleitet den Prozess von der Idee bis zur Serienreife u.a. in den Bereichen Elektronik, Antriebsstrang und Fahrzeugentwicklung. Im Fokus stehen aktuelle Top-Themen, wie automatisiertes Fahren, E-Mobilität und Car Connectivity. Neben dem Bereich PKW und besitzt IAV Know-How bei Transportern, Nutzfahrzeugen, Arbeitsmaschinen und der Energieversorgung.

IAV stellt an sich selbst die Anforderung Technologieführer in den oben genannten Geschäftsfeldern zu sein. Damit hat sich IAV eine aussichtsreiche internationale Positionierung mit nahezu allen Automobilherstellern und Systemzulieferern als Kunden erarbeitet.

Im zweiten Teil möchte ich euch einen Einblick in meine Tätigkeit bei IAV geben.


Praktikum Konzern-IT bei Volkswagen (3/3)

Hallo zusammen,

in diesem Blogartikel soll abschließend mein Fazit zum Praktikum gezogen werden.

Zunächst möchte ich einmal näher auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen eingehen. Sowohl innerhalb der Abteilung sowie auch in den einzelnen Marken des Konzerns (unabhängig ob national oder international) waren die Kollegen und Kolleginnen stets sehr hilfsbereit, respektvoll und ich wurde direkt herzlich ins Team integriert. Zur Einarbeitung stand mir ein Betreuer zur Verfügung, der bei sämtlichen Fragen rund um die Volkswagen-Prozesse und fachliche Aufgaben unterstützt hat. Vielen Dank nochmal für die tolle Zusammenarbeit.

Die Aufgaben der Abteilung waren sehr spannend. Neuste Technologien wurden in sogenannten „Proof of Concepts“ testweise verprobt. Von Virtual Reality bis zu Themenstellungen neuester Software-Infrastrukturen war alles dabei, was die Aufgaben sehr vielseitig und interessant macht. Die zugehörigen Fachbereiche haben meist direkt mit den neusten Entwicklungen gearbeitet, wodurch die Produktivität der Technologien in der Praxis zu beurteilen war. Meine Aufgaben bestanden also nicht aus „Kaffee kochen“, sondern waren voller neuer Projekte mit spannenden Technologien.

Da die Zusammenarbeit von beiden Seiten sehr positiv verlaufen ist, wurde mir eine Stelle zur studentischen Mitarbeit angeboten, die ich nun neben meinem Master (Winfo) besetze. Die Abteilung setzt gerne auf frischen Wind von engagierten Studierenden, weswegen ich Jedem wärmstens empfehlen kann, sich für ein Praktikum zu bewerben. Ihr könnt mir dafür gerne zunächst eine Mail schreiben und ich gebe euch weitere Informationen. Auch wenn noch Fragen zu meinem Praktikum und meinen Erfahrungen auftauchen sollten, kommt gerne auf mich zu.


Praktikum Konzern-IT bei Volkswagen (2/3)

Hallo zusammen,

wie bereits im ersten Blogartikel beschrieben, war ich bei der Volkswagen AG in der Konzern-IT als Praktikant tätig. Meine Abteilung hat unter anderem die Aufgaben sich mit der Bebauungsplanung und dem Anforderungsmanagement von den eingesetzten Simulationswerkzeugen auseinander zu setzten. Das sind auch die Themenstellungen, an denen ich unterstützt habe.

Die Palette der Systemlandschaft ist in Bezug auf die verschiedenen Simulationswerkzeuge in den letzten Jahren stark gewachsen. Viele Softwaretools unterstützen gleiche oder ähnliche Bereiche und Anwendungsfälle. Es war notwendig einen Überblick über die Systemlandschaft und den Funktionsumfang der einzelnen Tools zu erstellen. Daraus hat sich eine meiner wesentlichen Aufgabenstellungen entwickelt. Zum einen diente meine Arbeit also dem Schaffen eines Überblicks (welche Tools gibt es in unserer Konzernsystemlandschaft und was welches Simulationstool kann oder auch nicht kann) und auf der anderen Seite dem Festlegen einer einheitlichen Grundlage, auf der die Simulationswerkzeuge miteinander verglichen werden können. Auf Basis dieses Vergleichs der Systeme soll zukünftig eine Unterstützung geboten werden, wenn es darum geht, ein Simulationstool auszuwählen. Demnach kann mit diesem Werkzeug eine erste Empfehlung für die einzelnen Bereiche und deren Anwendungsfälle gegeben werden.

Um eine Lösung zu schaffen, mit der auch nachhaltig gearbeitet werden kann, habe ich mich nicht nur mit den zuständigen IT-Systemverantwortlichen ausgetauscht, sondern es ist mit den Anwendern der jeweiligen Systeme zusammen ein Kriterienkatalog erarbeitet worden. Unter diesen Kriterien finden sich beispielsweise die funktionalen Anforderungen an die Software, aber auch bestimmte Rahmenbedingungen wie der Lizenzpreis wieder. Um die funktionalen Anforderungen der Anwender aufzunehmen, habe ich ein Template entwickelt und dieses mit den Anwendern zusammen befüllt. Um die aktuelle Systemlandschaft zu analysieren, wurden die Kriterien auf die jeweiligen Simulationstools angewendet und somit die ersten Tools evaluiert.

Im dritten Blogartikel erfahrt ihr mein persönliches Fazit zu meinem Praktikum.


Praktikum Konzern-IT bei Volkswagen (1/3)

Hallo zusammen,

ich war im Jahr 2018 bei Volkswagen in der Konzern-IT als Praktikant tätig und möchte euch in den nächsten drei Blogeinträgen ein bisschen mehr darüber berichten.

Im ersten Artikel gehe ich genauer auf Volkswagen und speziell die Aufgaben meiner Abteilung ein.

Der zweite Blogeintrag beinhaltet meine Aufgaben dieses Praktikums und im dritten Blogartikel werde ich ein persönliches Fazit ziehen.

Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobil- und Nutzfahrzeughersteller weltweit. Als größter Automobilhersteller Europas steigerte sich die Anzahl an Auslieferungen von Konzernfahrzeugen im Jahr 2017 im Vergleich zu 2016 um 444.000 auf insgesamt 10,741 Millionen. Der Volkswagen Konzern gliedert sich in die 12 Marken Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN.

„TOGETHER – Strategie 2025“ lautet der Name des Zukunftsprogramms mit dem Ziel einer der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität zu werden. Dafür sollen bis zum Jahr 2025 mehr als 30 zusätzliche vollelektrische Modelle auf Markt gebracht werden. Darüber hinaus werden der Ausbau von Batterietechnologie und das autonome Fahren als neue Kernkompetenzen angesehen. Zusätzlich setzt der Konzern auf intelligente Mobilitätslösungen zum Beispiel Dienste wie Robotaxis, Carsharing oder Transport-On-Demand.

„Wir müssen die Effizienz deutlich steigern – über die gesamte Wertschöpfungskette und alle Marken hinweg.”

Dieses Zitat von Thomas Sedran aus dem Volkswagen Konzern beschreibt das angestrebte strategische Ziel prägnant. Die zukünftige Produktion besteht nicht mehr aus dem Bau von Prototypen und physischen Versuchsaufbauten. Mit Hilfe der Digitalisierung und der sogenannten „Industrie 4.0“ werden die Fabriken revolutioniert sowie sämtliche Prozesse der Produktion und Logistik digitalisiert. Das heißt konkret, dass jedes Bauteil, jeder Mitarbeiter und jeder Roboter in einem digitalen System mit all seinen Eigenschaften, Materialien, Verhaltensweisen, seinem physikalischen Verhalten und seiner Programmierung abgebildet werden. Im System befindet sich ein sogenannter digitaler Zwilling bzw. ein digitaler Schatten der Realität. Damit kann jeder Prozess beliebig variable durchgespielt und angepasst werden. Mit neuen Technologien, wie zum Beispiel einem Head-Mounted Display (HMD), besteht die Möglichkeit diesen Prozess sogar in der virtuellen Realität (VR) zu erleben.

Die Umsetzung des realen Systems bzw. des geplanten Systems erfolgt mithilfe von Simulationswerkzeugen. Viele menschliche Tätigkeiten, Geometrien von Bauteilen und Roboterkinematiken werden softwareunterstützt im System nachgebildet oder projiziert. An dieser Stelle kommt meine Abteilung ins Spiel. Sie verwaltet die im Konzern verwendeten Simulationswerkzeuge auf Seiten der IT. Themenstellungen im Bereich von Lizenzverwaltung, Anforderungsmanagement und die Bebauungsplanung der IT-Landschaft gehören zum Alltagsgeschäft.

Im nächsten Blogartikel erfahrt ihr mehr über meine speziellen Aufgaben in dieser Abteilung.


Hiwi Job am Institut für Wirtschaftsinformatik [3 von 3]

Hallo zusammen,

wie bereits im zweiten Blogeintrag erwähnt, gehe ich nun auf die technische Umsetzung und meine Erfahrungen ein und schließe mit einem persönlichen Fazit zu meinem Hiwi Job ab.

Wie in den vorherigen Blogeinträgen angeschnitten, erfolgte die Umsetzung der virtuellen Loci-Methode in Virtual Reality mit Hilfe eines Smartphones, welches als Display in einer VR-Brille fungierte (Google Cardboard Prinzip). Damit können die Studierenden die virtuellen Memory Palace jederzeit auf ihrem Smartphone durchlaufen.

Für die Umsetzung des virtuellen Gedächtnispalastes habe ich die Laufzeit- und Entwicklungsumgebung Unity genutzt. Mit dieser Game-Engine habe ich den Gedächtnispalast aufgebaut und den Objekten in diesem Palast wurden zusätzlich Funktionen zugeordnet. Dafür wurden größtenteils C#-Skripte und teilweise JavaScript verwendet. So konnte eine Interaktion mit den Objekten erreicht werden. Durch Unity ist der Gedächtnispalast ohne größeren Aufwand auf verschiedenen Plattformen wie Android, Windows oder macOS nutzbar. Während der Entwicklung des Palastes stand ich einigen Hindernissen gegenüber. So war die Transformation der Vorlesungsinhalte in konkrete 3D-Entitäten eine Herausforderung. Die ersten Vorlesungsinhalte, wie z.B. zum Thema „Hardware“ waren zunächst leicht zu modellieren. Hardware, wie Drucker oder Monitore, als 3D Objekte darzustellen war vergleichsweise einfach, wohingegen Inhalte, die zunehmend abstrakter wurden, eine anspruchsvollere Transformation mit sich zogen. Zusätzlich stellte sich die Frage, was genau memoriert werden soll. Die Sichtung und Auswahl der Loci stellte folglich eine zentrale Herausforderung dar und wurde mit meinem Betreuer abgesprochen. Gleichzeitig war ein Ziel, dass sich die Struktur der Vorlesung im Gedächtnispalast widerspiegelt. Daran musste schließlich der Grundriss des eduPALACE angepasst werden.

Fazit
Abschließend kann ich somit jedem einen Hiwi Job empfehlen, welcher der Fachrichtung seines Studiums entspricht. Mit dem Studium der Wirtschaftsinformatik bekommt man durch die Bandbreite der Lerninhalte gewisse Grundkenntnisse beigebracht. Diese können dann im Job viertieft werden, und das meist mit praktischem Bezug. So konnte ich beispielsweise meinen Umgang mit C# und JavaScript verbessern und habe gleichzeitig mit Unity gearbeitet. Die flexible Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes sprechen zusätzlich für einen Hiwi Job, ohne dabei sein Studium vernachlässigen zu müssen.


Hiwi Job am Institut für Wirtschaftsinformatik [2 von 3]

Hallo zusammen,

wie im vorherigen Blogeintrag erwähnt, erfolgt nun eine Beschreibung des Projekts eduPALACE.

Der eduPALACE stellt den Studierenden eine zeit- und ortsunabhängige Technologie zur Verfügung, mit der die Lerninhalte der Veranstaltung „Einführung in die Wirtschaftsinformatik“ in einer multimedialen und virtuellen 3D Umgebung erlernt werden können. Aufgrund der gestiegenen Komplexität und des Umfangs der Lerninhalte steigt auch der Bedarf nach effektiven Lernstrategien. Mit Hilfe des eduPALACE soll den Studierenden schließlich die effektive Lernstrategie, die Loci-Methode, beigebracht werden. Mit dieser Methode ist es Studierenden möglich, die Lerninhalte langfristig zu behalten. Dies soll Erfolgserlebnisse beim Lernen fördern, wodurch gleichzeitig die Erfolgsaussichten in Hinblick auf Klausuren und generell für die Folgesemester verbessert wird.
Innerhalb des eduPALACE wird das räumliche Vorstellungsvermögen des Benutzers genutzt, um Assoziationen zwischen den Räumen und den Lerninhalten herzustellen. Realisiert wird der eduPALACE durch ein Informationssystem, welches aus einem Smartphone und einer Virtual Reality Brille besteht. (Eine Desktop Variante wird es zusätzlich geben.) Den Räumen werden schließlich Themen zugeordnet, durch welche sich die Nutzer in der Ego-Perspektive navigieren können. Dies soll die Neugier und Motivation für die effektive Loci-Methode wecken.

Die Loci-Methode stellt dabei eine Mnemotechnik dar. Mnemotechniken dienen der Verbesserung des Erinnerungsvermögens. Mit Hilfe von Mnemotechniken soll man sich Lerninhalte durch Assoziationen mit einfachen Entitäten (Bilder, Abkürzungen, räumliche Verortung etc.) langfristig besser einprägen können.

Im Folgenden stelle ich euch deshalb das Grundprinzip der Loci-Methode sowie der virtuellen Loci-Methode vor.
Bei der Loci-Methode stellt sich Nutzer im Geiste eine ihm vertraute Umgebung vor, z.B. seine Wohnung. Anschließend legt er die Informationen, die er erlernen möchte an bestimmten Orten (Loci) in seiner Wohnung ab. Möchte er sich nun an die Informationen erinnern, läuft er die Umgebung im Geiste ab und besucht die Loci.

Die virtuelle Loci-Methode läuft identisch ab, nur dass statt der bekannten Umgebung eine digitale, virtuelle Welt als Vorlage für den Gedächtnispalast dient. Dies hat den Vorteil, dass eine kontrollierte Lernumgebung geschaffen wird, die zu erbringende mentale Anstrengung herabgesetzt wird und somit auch die Nutzungshürde geringer ist. Virtual Reality wird zudem genutzt, da die Immersion damit verstärkt wird, was einen positiven Einfluss auf den Lernerfolg hat.

Im nächsten Blogeintrag geht es um die technische Umsetzung des Projekts und die Erfahrungen, welche ich dabei gesammelt habe.