Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Praktikum bei einem Blockchain Start-Up (3/3)

In diesem Teil meinen Blogs möchte ich euch erzählen welches Vorwissen man haben solltte und wie man dieses Wissen aufbauen könnte, falls man sich für einen Job als Community-Manager bei einem ICO bewerben möchte.

Zu allererst sollte man Wissen über die Blockchain-Technologie aufbauen. In meinem Fall geschah dies durch die Fertigstellung meiner Bachelorarbeit, die das Thema „Blockchain-Technologie im intellectual Property Management“ behandelte.  Zu der Zeit in der ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe musste ich Informationen noch aus verschiedensten Whitepaper beziehen. Mittlerweile gibt es zum Glück leichter zu lesende Quellen. Interessierten würde ich die „Lisk Acadamy“ empfehlen. Erreichbar unter https://lisk.io/academy. Die Lisk Academy ist eine umfassende und objektive Bildungsplattform zum Thema Blockchain-Technologie. Die gesamte Akademie ist kostenlos und offen für alle. Die Plattform ist auf Deutsch übersetzt und erklärt auch die Basics eines ICO´s. Wenn man bei Null anfängt ist es die perfekte Quelle, um sich einen Überblick über die Blockchain-Technologie zu verschaffen.  Eine weitere sehr hilfreiche Website ist Coinmarketcap.com. Sie gibt einen Überblick über alle Kryptowährungen die es momentan auf dem Markt gibt. Auf Coinmarketcap.com sind alle Websites der Kryptowährungen verlinkt. Auf jeder dieser Websites ist meist ein Whitepaper und ggf. ein Lightpaper verlinkt. Ich würde empfehlen sich die Papers der Top 15 Kryptowährungen auf Coinmarketcap.com anzuschauen, um eine Übersicht zu bekommen, welche Protokolle es gibt und wie ein Whitepaper typsicher weise aufgebaut ist. Viele nützliche Informationen findet ihr auch auf Reddit, Bitcointalk, Slack, Steemit, Discord und Telegram. Fast jede Kryptowährung benutzt diese Kommunikationsplattformen, um mit ihrer Community in Kontakt zu treten.  Ihr solltet euch auf jeden Fall mit diesen Plattformen bekannt machen bevor ihr einen Job als Community-Manager antritt.

Nachdem ihr euch das nötige Wissen angeeignet habt folgt die Jobsuche. Auf der Jobplattform Upwork.com werden fast täglich neue Community-Manager Jobs gepostet. Am besten sucht ihr nach den Stichwörtern „ICO“ und „Community Manager ICO“. Erfahrungsgemäß posten viele ICO´s ihre Jobangebote auch einfach auf ihrer Twitter-Page. Deshalb kann es nicht schaden nach dem Hashtag „Community Manager ICO Job“ auf Twitter zu suchen. Meistens wird dann das Bewerbungsgespräch in einem Skype-Gespräch durchgeführt. Zu beachten ist dabei, dass viele Projekte die Bezahlung in den Tokens, die sie selber erstellen, vornehmen wollen. Ob ihr eine solche Bezahlung annehmen wollt ist natürlich euch überlassen. Ich würde euch jedoch empfehlen, nur die eigenen Tokens anzunehmen, falls ihr von der Vision des Projektes zu 100% überzeugt seid. Der Vorteil ist allerdings, dass falls der ICO erfolgreich ist, ihr meist extrem gut bezahlt werdet. Andere Projekte wiederum bezahlen euch in Bitcoins oder Ethereum. Auch hier müsst ihr euch entscheiden, ob ihr als Crypto-Fanatiker bereit seit Kryptowährung als Bezahlung anzunehmen oder nicht. Schließlich bliebt noch die Option in normaler Fiat-Währung bezahlt zu werden. Hierbei ist es allerding meistens nötig, dass ihr Rechnungen an das Unternehmen schickt. Ihr werdet nicht als Werkstudent oder Praktikant angestellt, sondern arbeitet als Freelancer. Diese unternehmerische Tätigkeit müsst ihr auch beim Finanzamt anmelden.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Blog einen guten Überblick über den Job als Community-Manager geben. Falles jemand interessiert sein sollte mehr zu erfahren kann er mir gerne eine Mail an Philip.Filhol@gmx.de schreiben oder seine Fragen als Kommentar hinterlassen.


Web-Entwickler bei der Megaflieger GmbH [3/3]

Hallo zusammen,

In diesem Teil möchte ein Fazit aus der Arbeit als Web-Developer bei der Megaflieger GmbH ziehen. Zuerst einmal war es eine sehr lehrreiche Erfahrung bei einem Projekt von der Planung bis zur endgültigen Realisierung involviert gewesen zu sein. Insbesondere dadurch, dass das gesamte Team aus nur fünf Personen bestand, hatte man zu jedem Zeitpunkt den Überblick darüber, welche Entscheidungen getroffen wurden, welche Probleme zu lösen waren und wer welche Aufgaben bearbeitet. Dadurch war es leicht die einzelnen Entwicklungen mitzuverfolgen und aus ihnen zu lernen.

Zudem habe ich insbesondere meine Programmierfähigkeiten und die Fähigkeiten Module besser vorausplanen zu können mit den anfallenden neuen Problemen und Herausforderungen ständig weiterentwickeln können. Insbesondere der Input und Austausch mit anderen Personen im Unternehmensumfeld bringt einen immer wieder dazu neue Technologien in der Praxis auszuprobieren und einzusetzen, sodass man Einblicke erhält, die einem sonst eher verwehrt geblieben wären. Gerade auch für das Verständnis in der Wirtschaftsinformatik und der Kommunikation mit den diversen Stakeholdern hilft es einem sehr, viele unterschiedliche Erfahrungen gesammelt zu haben – und Programmieren lernt man letztlich doch nur über jahrelange Praxis.

Am Ende möchte ich noch einmal herausarbeiten wie sehr man davon profitieren kann, wenn man sich – sei es bei einem Praktikum, einem Job, einem Verein oder einem eigenen Projekt – aktiv für etwas engagiert. Die dadurch erlernte Selbstwirksamkeit, etwas anfassen zu können und es bis zum Schluss durchziehen zu können und dabei sowohl Problemlösungsfähigkeiten als auch fachspezifisches Wissen anzueignen, bringen einen nicht nur beruflich sondern auch persönlich weiter.

Vielen Dank fürs Lesen und frohes Schaffen!


Web-Entwickler bei der Megaflieger GmbH [2/3]

Hallo zusammen,

Im zweiten Teil möchte ich die generelle Funktionsweise der Internetpräsenz von Megaflieger vorstellen und euch die Schritte und Überlegungen zur technischen Realisierung näherbringen. Zuersteinmal wäre dort die Frage: Woher kommen diese Daten überhaupt? Wann fliegt welches Flugzeug wohin? Wie aktuell sind diese Daten und warum dauert eine Flugsuche eigentlich so lange?

Im Falle der Megaflieger GmbH ist für jede Anfrage ein Drittanbieter involviert, der eine einheitliche Schnittstelle zur Verfügung stellt und die Anfragen an die jeweiligen Fluggesellschaften weitervermittelt und zusammenfasst. Nach einer gestellten Suchanfrage wird ein temporärer Token generiert, der diese Anfrage eindeutig identifiziert. Nun kann solange dieser Token gültig ist, das temporäre, gesammelte Ergebnis abgefragt werden. Anfragen können bis zu vier Start- und Zielflughäfen enthalten, sowie weitere Optionen wie Rückflüge, Passagierzahlen und deren Alter sowie die Option auf flexible Reisetermine (+-2 Tage). Die API besitzt allerdings keine weiteren Funktionalitäten, sodass es Aufgabe der Entwickler ist, die vorhandenen Slots der Abflugflughäfen zum Beispiel sinnvoll durch in der Nähe liegende Flughäfen zu füllen. Einige Fluggesellschaften antworten auf Anfragen innerhalb weniger Sekunden, andere Fluggesellschaften lassen ihre Systeme gerüchteweise noch auf Windows NT 4.0 laufen und antworten dementsprechend später – oder auch gar nicht. Damit sich das Ergebnis für den Anwender nicht ständig aktualisiert, wird – wie auch bei anderen Flugsuchmaschinen – bis zur Ausgabe einige Zeit gewartet.

Gleichzeitig bedeuten diese zum Teil veralteten Systeme, dass Angebote nicht – oder nur in einem sehr begrenztem Rahmen – automatisiert erstellt werden können. Systematisches Crawling von vielbereisten Routen ist damit nicht möglich, da einige Fluggesellschaften diese Kapazitäten nicht zur Verfügung stellen. Dies führt dazu, dass Angebote wie “Hannover – Barcelona für nur 25€” für kleinere Anbieter nur aus Suchanfragen der eigenen Nutzerschaft generiert werden können und dementsprechend Probleme mit der Aktualität haben. Dies bedeutet, dass jeder als eindeutig identifizierbare Flug intern in einer Datenbank gespeichert werden muss, wenn auf Basis dieser Daten eine Auswertung oder die Generation von Werbeangeboten/Landingpages erfolgen soll.

Für die technische Umsetzung wurden auf serverseite PHP und eine MySQL-Datenbank verwendet, in der die Suchergebnisse gespeichert werden, bis sie dem Anwender präsentiert werden. Zur Erstellung von komplexeren und zusammenfassenden Resultaten wie “Zeige alle Flüge von Deutschland nach Rom oder umliegenden Flughäfen im Umkreis von 200km in der Preisklasse unter 75€” wurde zudem eine Apache Solr Instanz auf dem Server installiert. In vorangegangenen Projekten haben wir sehr gute Erfahrungen mit Solr gemacht und dessen Fähigkeit auch auf komplexere Anfragen in Bruchteilen einer Sekunde Resultate zu liefern.

Neben der eigentlichen Entwicklung bestand mein Aufgabengebiet vor allem auch in der Abschätzung und Planung von erdachten Features: Lässt sich das Ganze umsetzen? Stehen die Daten dazu zur Verfügung? Wie hoch ist der Aufwand? Steht der Aufwand in Relation zum zeitlichen Aufwand? In welcher Art wird das Feature umgesetzt? Welche Technologien kommen dabei zum Einsatz?


Web-Entwickler bei der Megaflieger GmbH [1/3]

Hallo zusammen,

Mein Name ist Mario Finke, ich studiere momentan Wirtschaftsinformatik im Master und im Folgenden möchte ich euch über meine Arbeitserfahrungen als Web-Entwickler bei der Megaflieger GmbH berichten.

Die Megaflieger GmbH war ein in Hannover ansässiges Unternehmen mit insgesamt fünf Mitarbeitern, die seit 2002 einen kleinen Flugpreisvergleich betrieb. Nach 10 Jahren des Betriebs sollte Mitte 2012 die Internetpräsenz komplett neu aufgebaut und modernen Design- und Funktionsstandards angepasst werden. Neben der Internetdomain sollten lediglich die bisherigen URLs zu den einzelnen Unterseiten beibehalten werden oder zumindest auf die äquivalenten neu entstandenen Unterseiten umleiten. Das Design, das Angebots- und Funktionsspektrum als auch das komplette Backend sollten dabei umgebaut werden.

Da ich mit den Verantwortlichen der Megaflieger GmbH bereits als Programmierer an anderen Projekten zusammengearbeitet habe, wurde ich nach meinem Bachelor Studium für die Dauer von 1,5 Jahren für dieses Projekt angestellt. Als einziger angesteller Softwareentwickler umfasste mein Aufgabenbereich dabei sowohl die technische Konzeptionierung der an mich gestellten Anforderungen als auch die Programmierung bzw. Umsetzung. Das neue Design wurde von einem externen Anbieter entwickelt.

Ziel der Neuentwicklung war vor allem die Suche nach Linienflügen für den Anwender zu vereinfachen, sodass zum Beispiel alternative Abflug- und Zielorte mit einbezogen werden können, die in geographischer Nähe oder im selben Land liegen. Ein weiterer Fokus lag in der Entwicklung von Zusatzinformationen zu den Destinationen wie etwa das Wetter, in der nähe liegende Hotels oder die Rufnummern von ortsansässigen Taxiunternehmen.

Wie die genaue Umsetzung erfolgt ist und welche Überlegungen dabei eine Rolle gespielt haben, möchte ich dann im nächsten Teil erklären.


Werkstudententätigtkeit bei der iTUBS mbH [1/3]

Servus Zusammen,

mein Name ist Bilal Azzam und ich würde euch gerne etwas über meine Werkstudententätigkeit bei der Innovationsgesellschaft der Technischen Universität Braunschweig mbH (iTUBS) von Dezember 2012 bis März 2018 erzählen. In dieser dreiteiligen Blog-Reihe soll es vor allem um meine Erfahrungen und die Vorstellung meiner Tätigkeit gehen.

Der erste Teil der Blogreihe beschreibt das Unternehmen und meinen Einstieg in die iTUBS. Die iTUBS beschäftigt sich im Kern mit der Buchführung und Unterstützung seiner Technologietransferzentren (Kurz: TTZ). Diese werden von Professoren gegründet, die eine Leistung gegenüber der Wirtschaft anbieten. Das Leistungsversprechen der TTZ wird somit durch die iTUBS realisiert und in einem Rechtsrahmen formalisiert.

Die iTUBS selbst versteht sich als enabler zwischen Hochschule und Wirtschaft. Sie macht vorrangig kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugang zu Technologien und Wissen der TU möglich. Die einzelnen TTZ sind zwar Teil der Kerngesellschaft, organisieren sich in ihrem Geschäftsbereichen allerdings selbst. Die iTUBS unterstützt in Rechts-, Formalen, Controlling und jeglichen Organisationsfragen der täglichen Arbeit.

Ich stieg während meines Bachelorstudiums im Dezember 2012 als Softwareentwickler beim Center For Performance Management (CPM) ein. Das CPM ist ein TTZ der iTUBS. mbH Dort arbeitete ich etwa ein Jahr als Softwareentwickler in einem externen Projekt. Schon zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich in einem Umfang von 80h/Monat. Flexible Arbeitszeiten und kurze Kommunikationswege machten es dennoch möglich am Studienleben zu partizipieren.

Mit dem Abschluss des Projektes wechselte ich in die Kerngesellschaft, also die iTUBS selbst. Entgegen meiner ursprünglichen Einstellung wurden hier keine Programmierkenntnisse mehr benötigt. Es waren neue Anforderungen notwendig. Es ergaben sich im Laufe der Zeit neue Projekte und neue Fähigkeiten, die ich nun als „IT-ler“ einbringen sollte. Wie ich mich damit zurecht gefunden habe und welchen Herausforderungen ich mich anschließend stellen musste erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag!

 


Praktikum bei einem Blockchain Start-Up (2/3)

In diesem Teil meinen Blogs möchte ich euch eine kleine Einführung in die Blockchain-Technologie geben und erklären wie Winding Tree diese Technologie nutzt.

Bisher verließen sich Unternehmen und Privatpersonen bei Transaktionen auf einen Intermediär, wie z.B. einer Bank und einem Staat. Sie vertrauen darauf, dass der Intermediär die Transaktion sicher und zuverlässig durchführt. Der Intermediär übernimmt Aufgaben, wie die Verifizierung und die Aufbewahrung der Transaktionen. Besonders im digitalen Zeitalter ist der Bedarf an Intermediären nochmals gestiegen, da das transferierte Gut meistens aus digitalen Vermögenswerten, wie Geld und geistigen Eigentum, besteht. Diese Vermögenswerte sind digitale Daten, die leicht kopierbar sind. Dadurch entstand das sogenannte „double spending problem“. Dieses Problem hat bisher verhindert, über Peer-to-Peer Netzwerke digitale Güter zu versenden. Die Lösung zu diesem Problem wurde im Jahr 2008 von einer Person unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto vorgestellt. In dem White Paper „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ stellte er erstmals das Konzept der Blockchain als verteilte Datenbank vor. Bereits im Jahr darauf veröffentlichte er die erste Implementierung der Bitcoin-Software und nahm dadurch die erste öffentlich verteilte Blockchain in Betrieb. Die Blockchain ist eine Technologie, um Transaktionen zu verifizieren und chronologisch aufzuzeichnen. Sie kann als Kette von Datenblöcken verstanden werden, die Transaktionen enthalten. Mit „Transaktion“ wird der Inhalt bezeichnet, der auf der Blockchain gespeichert wird. Dabei wird eine Gruppe von Transaktionen in einem Block zusammengefasst, kryptografisch vor Veränderungen geschützt, mit einem Zeitstempel versehen und der Kette angehängt. Durch das Verketten der Blöcke zusammen mit Zeitstempeln wird die Integrität gewährleistet. Eine Besonderheit der Blockchain ist, dass es keine zentrale Instanz gibt, die für das Verifizieren und Aufzeichnen der Transaktionen zuständig ist. Stattdessen werden die Transaktionen in einem verteilten digitalen Hauptbuch aufgezeichnet und die Verifizierung wird von vielen Computern übernommen. Jeder am Verifizierungsprozess teilnehmende Computer besitzt eine Kopie dieses Hauptbuchs. Ein solcher Computer wird „Node“ genannt. Wenn eine neue Transaktion getätigt wird, müssen die Nodes diese Transaktion verifizieren. Von 2009 bis heute hat sich die Blockchain-Technologie weiterentwickelt und es bestehen verschiedenste Implementationen der Blockchain.

Winding Tree benutzt die Ethereum-Blockchain. Die Ethereum-Blockchain ermöglicht es sogenannte ERC-20 Tokens zu erstellen. Ein großer Vorteil dieser Möglichkeit ist, dass es keine Nodes oder Miner benötigt, da die Transaktionen von den Ethereum-Nodes validiert werden. Winding Tree speichert jedoch nicht nur Transaktionen in der Blockchain, sondern das gesamte Inventar von z.B. Fluggesellschaften wie Lufthansa. Mit Inventar sind in dem Fall von Lufthansa die Flugkontingente gemeint. Die Winding Tree Plattform kann von jedem benutzt werden. Dadurch kann jeder direkt auf die Kontingente von Hotels, Airlines, Autovermietungen usw. zugreifen. Dies war vor Winding Tree nicht der Fall. Zuvor gab ausschließlich große „Global Distribution Systems“ (GDS). Diese Systeme besitzen eine Datenbank in der die Inventare von vielen Airlines gespeichert sind. Um auf ihr System zugreifen zu dürfen müssen hohe Gebühren bezahlt werden und somit ist die Eintrittsbarriere für Personen die z.B. Flüge verkaufen wollten sehr hoch. Winding Tree hingegen nimmt keine Provision für ihren Service. Ausschließlich die Kosten für die Rechenleistung müssen bezahlt werden. Somit hat nun jeder die Möglichkeit eine Website zu erstellen und Winding Trees Blockchain im Backend zu benutzen, um z.B. Flüge zu verkaufen. Winding Tree erhofft sich damit mehr Innovationen und einen stärkeren Wettbewerb in diesem Bereich zu ermöglichen. Durch den stärkeren Wettbewerb und durch die nicht vorhandene Kommission der GDS´s soll das Reisen für den Endkunden deutlich billiger werden. Dabei ist zu beachten, dass die Fluggesellschaften und Hotels keine Einbußen erleiden. Die Einsparung geschieht lediglich durch die Eliminierung der Mittelsmänner.


Volkswagen Financial Services AG: IT-Einkauf [3/3]

Im abschließenden dritten Blogeintrag möchte ich euch darlegen, warum Wirtschaftsinformatiker gut für den Job eines Einkäufers im IT-Umfeld geeignet sind und welches Fazit ich generell aus den 1,5 Jahren bei der VW FS AG ziehen kann.

Als Student der Wirtschaftsinformatik hat man den Vorteil sowohl betriebswirtschaftliche als auch Informatik-Sichten kennenzulernen und sich somit eine ganz spezielle Sicht- und Denkweise anzueignen. Traditionell ist die Haupttätigkeit der Preisfindung eines Einkäufers von rein betriebswirtschaftlicher Natur. Jedoch ist für den Bereich des IT-Einkaufs ein Verständnis für die „Welt der Informatik“ unabdingbar. Der Grund dafür ist, dass der Einkäufer wissen und hinterfragen können muss, was der/die einzukaufende Gegenstand/Leistung beinhaltet. Ohne diese Informationen ist es nur schwer möglich den „optimalen“ Preis für den/die jeweilige/n Gegenstand/Leistung zu ermitteln. Somit hilft die universitäre Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker enorm den Job des Einkäufers korrekt ausführen zu können.

Mein persönliches Fazit ist durchweg positiv. Einerseits, weil ich durch die Tätigkeit im IT-Einkauf herausfinden konnte, welchen Beruf ich nach dem Studium ausüben möchte und andererseits, weil die praktische Mitarbeit in einem Großunternehmen viele Erkenntnisse mit sich bringt, die man an der Universität nicht gewinnen kann. Gerade, wenn man sich in den letzten Zügen seines Studiums befindet und seine eigene Zukunft in der freien Wirtschaft sieht, kann ich nur empfehlen praktische Erfahrungen in einem Unternehmen wie der VW FS AG zu sammeln!


Volkswagen Financial Services AG: IT-Einkauf [2/3]

Im zweiten Teil möchte ich euch einen Einblick in die Arbeitsabläufe und Prozesse meiner Tätigkeit bei der VW FS AG geben.

Grundlegende Aufgaben der Zentralen Beschaffung sind das Bearbeiten und Steuern von markenspezifischen Beschaffungsvorgängen, sowie Durchführen von übergeordneten Beschaffungsaktivitäten im Bereich Beschaffung. Dazu gehören unter anderem:

  • Einholen und Bewerten von Angeboten, Mitwirken bzw. Verhandeln von Einkaufskonditionen und Vorbereiten zur Entscheidung über die Auftragsvergabe im Rahmen von Global/Forward-Sourcing-Vorgängen
  • Bearbeiten von Betriebsmittel- und Ersatzteileanforderungen, Änderungsanträgen
  • Sicherstellen von Fertigungskapazitäten bei Lieferanten
  • Erarbeiten von Zielvorgaben im Rahmen von Business-Plänen
  • Erstellen von Projektstandmeldungen als Management- und Linieninformation
  • Umsetzen von ausgewählten Beschaffungsumfängen im Internet,

z.B.:

o Lieferantenkommunikation über Internet (Anfragen, Datenaustausch etc.)

o Durchführen von Internetauktionen für bestimmte Beschaffungsgruppen.

Ich arbeite in der Unterabteilung „Zentrale Beschaffung IT“. Der IT-Einkauf teilt sich in drei Teams auf: Hardware, Software und IT-Dienstleistungen. Ich bin Teil des Teams „IT-Dienstleistungen“, bearbeite jedoch auch teamübergreifend Aufgaben zu den Themen „Hardware“ und „Software“.

Das Team „IT-Dienstleistungen“ gewährleistet die Sicherstellung der Versorgung der IT-Fachbereiche mit externen IT-Dienstleistungen für Linien- und Projekttätigkeiten. Diese Dienstleistungen können beispielweise Projektleiterleistungen oder Entwicklungsleistungen sein.

Mein Aufgabenbereich gliederte sich in folgende Punkte auf:

  • Angebotsprüfung und –verhandlung
  • Erstellung von Präsentationsunterlagen für die Vergabeentscheidungen
  • Abstimmung der Präsentationsunterlage mit der Konzernbeschaffung IT
  • Gremienpräsentation für Vergabeentscheidungen
  • Abstimmung mit der Konzernbeschaffung IT für Gremien und markenübergreifende Themen
  • Schreiben von Bestellungen
  • Durchführung von Ausschreibungen
  • Durchführung von Online-Verhandlungen
  • Aktive Zusammenarbeit mit den Fachbereichen
  • Strategisches Lieferantenmanagement
  • Arbeiten in fachübergreifenden Projektteams

Welche Vorteile ein Wirtschaftsinformatik-Studium bei der Job-Ausführung eines Einkäufers hat, verrate ich euch im folgenden Blogeintrag.


Volkswagen Financial Services AG: IT-Einkauf [1/3]

Guten Tag,

ich heiße Marcel Ulrich, befinde mich in meinem letzten Mastersemester Wirtschaftsinformatik und arbeite seit ca. 1,5 Jahren als studentischer Mitarbeiter im IT-Einkauf der Zentralen Beschaffung bei der Volkswagen Financial Services AG. Das erste halbe Jahr davon absolvierte ich ein freiwilliges Vollzeit-Praktikum, danach wechselte ich in eine Werkstudenten-Tätigkeit mit 80 Stunden im Monat.

Im ersten Teil möchte ich euch das Unternehmen Volkswagen Financial Services AG vorstellen und anschließend meinen Weg zu dieser Anstellung aufzeigen.

Die Volkswagen Financial Services AG ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der VW AG und betreibt die Finanzdienstleistungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns. Das Gründungsjahr der VW FS AG ist 1994, sie geht aber auf die 1949 gegründete Volkswagen Finanzierungsgesellschaft mbH zurück. Die FS AG ist der größte automobile Finanzdienstleiter Europas, mit weltweit über 11.819 Beschäftigten und 6.145 davon in Deutschland.

Kurz nachdem ich meine Bewerbung eingereicht hatte, erhielt ich eine telefonische Einladung zum Vorstellungsgespräch. Ich wurde am Empfang von meiner späteren Unterabteilungsleiterin abgeholt und zusammen gingen wir in ihr Büro. Zunächst erzählte sie mir etwas über das Unternehmen Volkswagen Financial Services AG, die Tätigkeiten der Abteilung und die dortige Prozesslandschaft. Anschließend sprachen wir über meine Vorkenntnisse, woraufhin ich testweise mehrere einkaufsbezogene Fragestellungen beantworten sollte. Nachdem ich die Aufgaben gelöst hatte, beendeten wir das Gespräch und wenige Tage später erhielt ich die telefonische Zusage.

Am 19.12.2016 startete ich schließlich in meinen ersten Arbeitstag im IT-Einkauf der Zentralen Beschaffung der VW FS AG. Was die Aufgabe der Abteilung ist und wie sich mein Aufgabenbereich definiert, erfahrt ihr in Teil 2.


Gamedesigner und was die eigentlich so machen [2/3]

Hallo, heute möchte ich wie angekündigt etwas darüber erzählen, was die Arbeit im Bereich Game Design beinhalten kann. Dabei gehe ich neben den einzelnen Tätigkeitsfeldern auch auf das Handwerkszeug ein, das man mitbringen sollte und berichte von einigen Erfahrungen, die ich im Arbeitsalltag sammeln durfte.

Was man als Gamedesigner macht – oder machen kann – hängt sowohl vom Projekt ab als auch davon, wo die eigenen Stärken bzw. Interessen liegen. Grundsätzlich fällt alles, was sich mit der Konzeption eines Spiels befasst, unter Gamedesign. Das fängt bei einer Spielidee an und kann dann vom Schreiben einer spannenden Geschichte oder Dialogen von Spielcharakteren über Leveldesign (das Gestalten von Schauplätzen in einem Videospiel) bis hin zum sogenannten „Balancing“ so ziemlich alles sein. Ich habe mich hauptsächlich mit dem Bereich „Game Systems Design“ auseinandergesetzt. Hier einige kurze Beispiele, was ich genau gemacht habe:

  • „Combat Balance“
    In dem Spiel gibt es Kampfelemente, das heißt Figuren des Spielers treten gegen die bösen Monster an, die in der Spielwelt vorkommen. Hört sich einfach an, aber es ist gar nicht so einfach, dieses Element so zu gestalten, dass es zwar eine Herausforderung bietet, den Spieler aber nicht frustriert. Auch sollte sich im Spielverlauf eine gewisse Dynamik entfalten. Was anfangs noch sehr simpel ist, soll etwas komplexer werden, wenn der Spieler mit den Grundelementen vertraut ist. Da nicht immer ein funktionierender Prototyp existiert, mit dessen Hilfe man das Ganze testen kann, muss hier auf diverse Hilfsmittel zurückgegriffen werden.
    Das können Zettel und Stift sein, meistens kommt aber früher oder später Excel (oder ein ähnliches Programm) ins Spiel, um zumindest statisch verschiedene Zahlen gegenüberzustellen. Darüber hinaus gibt es einige Tools, mit denen man kleine Simulationen durchführen kann. Ideal ist es natürlich, wenn auf das Projetz zugeschnittene Tools selbst entwickelt werden, doch nicht immer kann man sich diesen Luxus leisten.
  • Design von UI-Elementen (User Interface Elemente)
    Zwar wird das endgültige Design natürlich von den Grafik-Experten gestaltet, aber der Gamedesigner ist in der Regel dafür zuständig, was der Spieler wann wo sieht. Gerade im Bereich mobile games ist das nicht trivial, da hier der Platz sehr begrenzt ist und z.B. Buttons mit dem Finger gut auslösbar sein müssen.
  • Entwickeln und konzeptionieren von interessanten Spielmechaniken
    Die Frage, wie viele und welche Spiel-Elemente überhaupt ins Spiel sollen, muss getroffen werden. Außerdem müssen diese so gestaltet werden, dass sie für Spieler interessant sind und am Ende soll auch ein in sich stimmiges Gesamtkonzept stehen.
  • Dokumentation
    Konzepte sollten unbedingt schriftlich festgehalten werden und vor allem ständig aktualisiert werden. Jeder Wert, der irgendwo im Code steht, sollte möglichst im Konzept wiederzufinden sein und vor allem immer auf dem aktuellen Stand.
    Hier hilft es sehr, wenn man sich zumindest grundlegend mit Programmieren auskennt, da man die Dokumente dann auch gleich so gestalten kann, dass ein Entwickler nicht 10mal nachfragen muss und am Ende trotzdem das programmiert, was man sich vorgestellt hat
  • Diverses
    Da wir ein eher kleines Team waren, hat am Ende natürlich jeder ein bisschen von allem gemacht. So kam irgendwann z.B. die Frage auf, wie man „Cheats“ verhindern kann, das musste recherchiert werden. Playtesting und das Einholen der Meinung der anderen Teammitglieder stand auch regelmäßig auf dem Programm.
    Hier ist aber Vorsicht geboten: Meinungen anhören ist wichtig und sinnvoll, aber Design-Entscheidungen sollten am Ende nicht demokratisch gefällt werden, sondern von einer Person, die einen Überblick über alle relevanten Teilaspekte hat, damit am Ende nicht ein zufällig zusammengewürfeltes Produkt entsteht, sondern eins, das in sich stimmig ist.

Das war’s für heute, ich hoffe meine Ausführungen konnten Euch einen kleinen Einblick in die Arbeit eines Gamedesigners geben. Das nächste mal werde ich ein wenig mehr über den tatsächlichen Projektverlauf und all die Stolpersteine erzählen, die so auftraten.

Viele Grüße und eine schöne Woche
Dave