Wirtschaftsinformatik in der Praxis

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Security Consulting bei KPMG – Teil 1: Unternehmensstruktur und Organisation

Das Semester ist nun mittlerweile einige Wochen alt, daher möchte ich gerne starten und in einem ersten Bericht etwas über meinen Arbeitgeber schreiben.

Seit über 2 Jahren arbeite ich nun neben meinem Studium (bzw. studiere neben meiner Arbeit :)) bei der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Bei KPMG in Deutschland arbeiten etwa 8.600 Mitarbeiter an 25 Standorten. Weltweit sind über 152.000 Mitarbeiter in 156 Ländern beschäftigt.

Die Dienstleistungen von KPMG gliedern sich in drei große Geschäftsbereiche auf:

  •  Tax steht für steuerberatende Tätigkeiten von KPMG
  • Audit befasst sich mit der Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen nationaler und internationaler Unternehmen
  • Advisory: Hier sind weitere beratende und unterstützende Tätigkeiten eingeordnet wie zum Beispiel auch die IT Advisory und der Partnerbereich Security Consulting, in dem ich arbeite.

Zu einem Partnerbereich gehören fachliche Mitarbeiter („Staff“), Manager sowie der leitende Partner. Die fachlichen Mitarbeiter (Associates und Assistent Manager) werden je nach den Anforderungen für ein Projekt „disponiert“ und reisen dann für die Dauer des Projektes zum Mandanten. Vor- und Nachbereitungen zu den Projekten (z.B. Berichterstellung) finden meist im Büro statt. Für die Akquise neuer Projekte sowie die Projektleitung sind (Senior) Manager verantwortlich. Die strategische Leitung eines Partnerbereichs übernimmt ein (oder mehrere) Partner.

Mein Partnerbereich Security Consulting besteht aus etwa 45 Mitarbeitern. Die meisten meiner Kollegen arbeiten – wie auch der leitende Partner des Bereichs – am KPMG-Standort in Köln. Daneben arbeiten einige Kollegen in den Niederlassungen Berlin und Frankfurt. Da es in vielen großen Städten KPMG-Niederlassungen gibt, kann man beispielsweise während Projektphasen jederzeit auch Büros in diesen Städten nutzen.

Um das Team trotz der verschiedenen Wohn- & Arbeitsorte zusammen zu halten, findet mehrmals im Jahr ein „Office Friday“ statt. Hier treffen sich die Mitarbeiter in Köln, besprechen neue Entwicklungen und tauschen Projekterfahrungen aus. Daneben finden im Winter eine Weihnachtsfeier und im Sommer einen Grillabend in Köln statt. Auch wenn man nur mit einem kleinen Teil der Kollegen direkt zusammenarbeitet, lernt man sich auf diese Weise doch gut kennen.

Ich arbeite innerhalb des Partnerbereichs in einem Team, das sich hauptsächlich mit technischer IT-Security beim Mandanten befasst. Unser Spektrum reicht hierbei von der Auditierung von Netzwerk- und Firewall-Infrastrukturen, über Schwachstellenscans und Code-Reviews bis hin zur weiterführenden Beratung bzgl. PCI und anderen Security-Standards.

Auf die konkreten Inhalte dieser Aufgaben möchte ich in meinem nächsten Blogeintrag näher eingehen und werde euch dann einige der Dienstleistungen vorstellen, die wir anbieten.

Julia George


Mein Praktikum bei bwin (Teil 1): Tipps und Infos

Im Rahmen eines internationalen Praktikums habe ich erste Erfahrungen in einer englischsprachigen Firma gesammelt. Obwohl ich mich zu diesem Zeitpunkt in Wien befand, war doch Englisch allgegenwärtig. Dies resultierte aus dem Zusammenspiel verschiedener Niederlassungen in Gibraltar, Malta, Hyderabad (Indien) und eben der Niederlassung in Wien. Durch eine enge Vernetzung und die Arbeitsteilung fanden tägliche Videokonferenzen in der Firmensprache Englisch statt.

Zu Beginn meines Praktikums lernte ich, dass die Wiener sehr eigen sind. Zu Anfang sind sie relativ verschlossen und zeigen erst nach einiger Zeit ihre Herzlichkeit. Aus meiner Erfahrung kann ich jedem nur den Tipp geben, aktiv auf die Kollegen zu zugehen und selbst wenn diese zu Anfang vielleicht etwas abweisend wirken, nicht locker zu lassen. Nach einiger Zeit merken sie sehr schnell, dass man sehr bemüht ist, sich einzubringen. Auch zeigt man so, dass einem die Kommunikation mit „fremden“ Menschen liegt. Da ich ein Praktikum im IT-Management belegt habe, nahm mein Chef diese Bemühungen sehr positiv auf und auch die Kollegen empfingen mich nach sehr kurzer Zeit sehr herzlich. Schließlich traf ich die Kollegen auch außerhalb der Firma und es entstanden echte Freundschaften, die einem sehr gut tun, wenn man alleine unterwegs ist.

Lars Kinder


Als Werkstudent bei der AutoVision (Teil 1): Ausrichtung & Organisationsstruktur

Ich möchte kurz über mich und meine Arbeit bei der AutoVision berichten. Ich bin 23 Jahre alt und beende gerade mein Masterstudium der Wirtschaftsinformatik. Seit ca. zwei Jahren bin ich bei der AutoVision tätig, zunächst als Werkstudent in der Datenerfassung. Relativ schnell hatte ich hier und da Optimierungspotential erkannt und mich eingebracht. Dies führte dazu, dass ich bald die Abteilung gewechselt habe und seitdem in der  „HR-IT“ beschäftigt bin. Dort geht es primär um die Betreuung des SAP-HCM-Systems.

Die AutoVision wurde im April 2001 als 100%ige Tochter von Volkswagen gegründet und hat ihren Unternehmenssitz in Wolfsburg.

Die AutoVision schafft für den Konzern ganzheitliche und fachübergreifende Prozess- und Personallösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Automobilindustrie. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Forschung & Entwicklung, Beschaffung, Fertigung & Logistik, Qualitätssicherung und Vertrieb sowie IT- und Ingenieursdienstleistungen.

Aufgabenfelder

Das Kerngeschäft sind dabei die Personaldienstleistungen und die Bereitstellung von Zeitarbeitskräften.

Im Jahr 2012 waren 14.005 Mitarbeiter bei der AutoVision beschäftigt. Diese Mitarbeiter verteilen sich über sämtliche Volkswagen-Standorte deutschlandweit. Des Weiteren werden auch Personaldienstleistungen für diverse andere Unternehmen erbracht. Diese 14.000 Mitarbeiter plus 7.000 Mitarbeiter der WOB AG werden durch ca. 500 Personen im Kernbereich betreut.

Insgesamt ist die Unternehmensstruktur sehr hierarchisch aufgebaut. Beispielsweise gibt es über meiner Stelle sieben Führungsebenen bis zum Vorstand der AutoVision. Insgesamt ergibt sich dadurch eine sehr breitgefächerte und recht stark bürokratisierte Unternehmensstruktur.

Im nächsten Beitrag soll es dann um meine Abteilung und meine Tätigkeit gehen.

Nils Dietzsch


Endlich: Praktikum Wirtschaftsinformatik als Teil des Masterstudiums

Ihr wollt es – ihr bekommt es. Denn wir finden es auch gar keine so schlechte Idee.

Praktikum Wirtschaftsinformatik im Master

Im Masterstudium Wirtschaftsinformatik ist es, nun auch akkreditiert und in der Prüfungsordnung, möglich ein Praktikum einzubringen. Im neuen Modul „Methoden der Wirtschaftsinformatik“. Dieses war bislang mathematischen Methoden vorbehalten, nun wollen wir auch Ansätzen der Praxis und schrittweise empirischen oder sozialwissenschaftlichen Methoden einen Platz einräumen.

5 Leistungspunkte. Das sind 150 Stunden. Und das ist, wenn man etwas Zeit für die „Nutzbarmachung“ dessen, was man so gelernt hat hinzunimmt, ein Monat Praktikum (oder vier Wochen).

Vorteile vom Praktikum Wirtschaftsinformatik im Master

Wir sehen ein Praktikum als eine Chance, etwas über Unternehmen zu lernen. Und das nicht nur für sich selber, sondern ebenso von und mit anderen – die eben auch ein Praktikum Wirtschaftsinformatik machen. Wir haben das, was man so lernen kann in einer ersten Sitzung zum Praktikum zusammen gestellt (Foto und unten genauer erklärt. Das hat zwei Folgen:

  1. Jegliche praktische Arbeit, in welcher zu diesen Themen etwas mitgekriegt hat, kann als Praktikum gewertet werden (außer man brauchte sie für einen vorherigen Abschluss, das geht leider generell nicht). Das heißt, wir legen weniger Wert auf „Expliziertes“ und „als Praktikum ausgezeichnetes“ als darauf, dass man so etwas wie bestimmte Qualifikationsziele erreicht.
  2. Wir berichten über das, was wir an Erfahrungen und Kenntnissen gewonnen haben – hier in diesem Blog, ungefähr 3 oder 4 Mal. Das führt für den einzelnen Praktikanten dazu, dass er sich bewusst macht, was er tut, was er lernt und was er sich dabei denkt. Für alle Wirtschaftsinformatik-Studierenden ist das eine Quelle, durch die man mitkriegt, wie die Praxis der Wirtschaftsinformatik aussieht. Win-Win. Dafür kein papierner Praktikumsbericht, den sowieso keiner (jedenfalls meist nur einer) liest.

Für dieses Semester ist die Veranstaltung zum Praktikum Wirtschaftsinformatik bereits angelaufen, sie hat jeweils einen Kick-off und einen abschließenden Präsentationstermin, bei dem man kurz reflektiert, was man insgesamt aus dem Praktikum Wirtschaftsinformatik mit nimmt (und dazu natürlich auch die bereits geschriebenen Blog-Beiträge nutzt) und auf den man sich noch etwas weiter gehend vorbereitet, indem man sich überlegt, was man von den anderen gerne erfahren möchte. Das können andere Erfahrungen oder auch ein Abgleich von dem sein, was man selber erlebt hat. So, dass wir zu diesem Termin auch zu einer sinnhaften Diskussion gelangen.

Was bringt das Praktikum Wirtschaftsinformatik im Master ?

Was ist es nun, was wir aus einem Praktikum mit nehmen wollen? Drei Aspekte, die mit dem Unternehmen zu tun haben: über Organisationen, über Praxis generell und Soziales. Und ein weiterer Aspekt „Persönliches“.

  • Organisationen:
    Wir erhalten Einblick in die Strukturen von Organisationen, in Entscheidungswege und Arbeitsweisen. Wir verstehen, wie Unternehmen sich organisieren, wieviel „Bürokratie“ dazu nötig ist und wir können reflektieren, wie wir uns hier zurecht finden können. Im Vergleich mit anderen Studierenden erkennen wir vielleicht, dass verschiedene Organisationen unterschiedlich „ticken“ und können so besser entscheiden wo wir „hinwollen“.
  • Praxis:
    Unter Praxis fällt das, was die Theorie vielleicht von der Praxis unterscheidet und das, was die praktische Umsetzung des Gelernten ausmacht. Im Theorie-Praxis-Vergleich beispielsweise, Einblicke dazu, was speziell das „Informationsmanagement“ in Unternehmen ist: Welche Rolle die IT spielt, wo das Nachdenken über Technologien angesiedelt ist und ob die Sicht auf ein E-Business, wie wir sie lernen in Unternehmen so oder anders existiert. Dazu kommt, dass wir das, was in der Praxis zu tun ist, mit dem matchen können, was wir in den Veranstaltungen lernen. Wir können – auch den Lehrenden oder Studiengangsverantwortlichen aufzeigen, was uns vielleicht fehlt. Es fällt aber auch leichter, seine Vertiefungsfächer zu wählen. In der praktischen Umsetzung lernen wir IT-gestützte Prozesse kennen und wir können endlich einmal etwas wirklich „umsetzen“ – in Prozessen, in Konzepten, vielleicht in „Code“.
  • Soziales:
    Sozial nehmen wir im Praktikum mit, wie Teams und Gruppen „funktionieren“ und zusammen arbeiten. Anders noch als im Studium, wo wir oft unsere Gruppen selber aussuchen können und doch eine ziemlich einheitliche Gesamtheit sind. Wir erfahren unsere Position in einem Unternehmen: Wie wir uns einfügen, wo und ob/wie wir eine Position ergreifen können und wo wir lieber erst einmal beobachten. Und wir erfahren verschiedene Kulturen, verschiedene Arbeitsweisen, die Dynamik in unterschiedlichen Gruppen – die wir vergleichen können. Und wir können Kontakte knüpfen … und damit sind wir beim nächsten Punkt …
  • Persönliches:
    Kontakte helfen uns beim Berufseinstieg. Durch Herausforderungen in der Praxis gewinnen wir aber auch Erfahrung und mehr Sicherheit, mehr Selbstvertrauen. In der Praxis erfahren wir vielleicht Neues über eigene Stärken und darüber, welcher Job mehr oder weniger zu einem passt. Für das weitere Studium sammeln wir Erkenntnisse, die uns helfen, weitere Inhalte besser zu verknüpfen und zu verankern.

Ich hoffe, das sind ausreichend Ansatzpunkte für Blogposts. Das sind unsere (die erste Praktikumsgruppe und wi2) Ideen. Habt Ihr andere Vorschläge, Ergänzungen? Dann – gerne. Hier. Ich freue mich auf die Berichte aus der Praxis und auf Diskussionen!