Moderation:
Prof. T. Böger, VIFG
Teilnehmer:
T. Alberghina, KfW IPEX Bank
Dr. H. Daniels, BUNG Ingenieure AG
C. Fintzen, Allianz Global Investors Europe GmbH
Dr. M. Kleiner, HSH Nordbank AG
Dr. F. Hausmann, pwc
Dr. J. Koggelmann, BMVI
Die Vertreter der Banken (KfW IPEX, HSH Nordbank), Berater (BUNG Ing. AG, pwc) und der institutionellen Investoren (Allianz Global Investors) waren sich schnell einig, dass ausreichend Liquidität im Markt für Infrastrukturprojekte vorhanden sei. Attraktive Projekte seien jedoch Mangelware. Vor allem für Lebensversicherer und weitere institutionelle Investoren sei Infrastruktur eine besonders attraktive Assetklasse, weil diese ein großes Potential biete, um dem Rendite-Risiko-Profil der Institutionellen gerecht zu werden. Dieses Profil ziele auf "langfristige und stabile Cashflows mit kalkulierbaren Risiken ab", so Claus Fintzen von Allianz Global Investors. Insbesondere für Versicherer sei dies im Rahmen des Asset-Liability Matching besonders attraktiv.
Als weiterer Konsens konnte festgestellt werden, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen gut seien. Allerdings auf Seiten der öffentlichen Hand oft der Wille zur Umsetzung fehle. Häufig bestünde eine Antipathie zwischen öffentlichen Auftraggebern und Privaten. Daneben seien hohe Kosten im Anfangsstadium von PPP-Projekten, die unabhängig vom Projektvolumen anfielen, nachteilig, so Dr. Kleiner von der HSH Nordbank.
Als Vertreter des BMVI konnte Dr. Koggelmann den Workshop um einige aktuelle Erkenntnisse aus der Großprojekte-Kommission bereichern. Themen der Kommission seien z.B. die Verbesserung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit, Reformen im Haushaltsrecht sowie das Instrument der PPP. Laut Dr. Koggelmann habe PPP das Potential durch seine Struktur, insbesondere dem Lebenszyklusansatz, viele der derzeitigen Probleme in der Abwicklung von Großprojekten zu lösen.
In der Schlussrunde des Workshops hatten die Beteiligten die Möglichkeit ihre Ansichten zur Verbesserung des PPP-Marktumfeldes darzulegen. Zuallererst müsse es einen fairen und vergleichbaren Maßstab für PPP und konventionelle Beschaffungsformen geben. Auch bei konventionellen Realisierungen solle die öffentliche Hand alle Lebenszykluskosten darstellen, bevor sie das Projekt ausschreibe. Eine weitere Notwendigkeit sei, dass die erzielbaren (nicht monetären) Effizienzgewinne auch Beachtung bei der Politik und den Rechnungshöfen fänden. Des Weiteren sei eine positivere Berichterstattung der Presse wünschenswert um PPP zu entdämonisieren. Zuletzt müssten die ideologischen Barrieren abgebaut und wieder mehr Ehrlichkeit und Mut bewiesen werden.