High Speed Rail Bordeaux - Tours "Our Experience 3 Years after Signing the Contract" Jérôme Lejeune, VINCI Concessions Deutschland GmbH
Den Auftakt am Morgen machte Jérôme Lejeune, designierter Deutschland-Chef der VINCI Concessions mit seinem Bericht "Our Experience After 3 Years Signing the Contract" zum 7,8 Mrd. € Großprojekt bzgl. des Baus einer TGV-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Bordeaux und Tours. Als entscheidende Faktoren für die bis dato qualitativ hochwertige und pünktliche Umsetzung des Projekts nannte Lejeune:
Robert Stakowski vom Finanzministerium in Frankreich referierte über die verschiedenen PPP-Modelle, die in Frankreich zur Anwendung kommen. Insbesondere ging er auf das public payment PPP "Contrat de partenariat" (CP-Modell) ein, welches die dominante Form von PPP in Frankreich darstelle. Alle Projekte in Frankreich müssten im Vorfeld einem "preliminary comparative assessment" standhalten, indem anhand des "socio-economic return" eine Vorteilhaftigkeit festgestellt werden müsse. Ebenfalls stellte er das vor allem in der Vergangenheit kritische Umfeld von PPP in Frankreich dar. Mut machten allerdings beobachtbare regulatorische sowie politische Entwicklungen in jüngster Zeit, die suggerieren, dass PPPs in Frankreich wieder vermehrt auf den Plan treten könnten.
Anreize für PPP in der Schweiz
Armin Haymoz, Verein PPP Schweiz
Armin Haymoz (Verein PPP) attestierte PPP in der Schweiz einen schweren Stand im derzeitigen Niedrigzinsumfeld. Besonders attraktive Finanzierungskonditionen des Staates sowie die Eigenheit der schweizerischen Steuergesetzgebung, projektspezifische Steuern erheben zu können, böten wenig Raum für PPP. Dagegen stellte er die große Zufriedenheit der PPP-Nutzer in der Schweiz. Er empfahl eine höhere Kostentransparenz durch Lebenszyklusbetrachtungen zu fördern. Eine lebenszyklusorientierte Erfassung der Kosten müsse als Aspekt der Wirtschaftlichkeit und folglich bei der politischen Beschlussfassung Berücksichtigung finden. "Jede Projektentwicklung sollte systematisch auf Basis der Entwicklung von PPP-Projekten erfolgen, unabhängig davon, ob sie letztlich als PPP-Projekt realisiert wird oder nicht", so Haymoz.
Polen - Chancen und Risiken mit PPP
Pawel Kuglarz, Rechtsanwaltskanzlei Wolf Theiss, Polen
Mit Rechtsanwalt Pawel Kuglarz, der zu Chancen und Risiken von PPP in Polen referierte, konnte ein ausgewiesener Fachmann als Referent für den polnischen Markt gewonnen werden. Für die zurückhaltende Einstellung der öffentlichen Hand in Polen machte Kuglarz in erster Linie die mangelnde Fachkenntnis verantwortlich.
PPP Projekte in Polen und Niederlande - ein Vergleich
Sandra Arendt, Hochtief PPP Solutions
Ein anderes Bild von der Zusammenarbeit der öffentlichen und privaten Seite zeichnete Sandra Arendt von Hochtief PPP Solutions. In ihrem Vortrag "PPP Projekte in Polen und den Niederlanden", legte sie am Beispiel der Niederlande dar, wie eine konstruktive "partnership" auf Augenhöhe zwischen öffentlichen und privaten Partner aussehen sollte. Während in Polen und Deutschland immer noch von der "counterparty" gesprochen würde, gäbe es in den Niederlanden eine höhere Bereitschaft voneinander zu lernen. Des Weiteren habe der Dienstleistungsgedanke in der Bereitstellung von Infrastruktur einen höheren Stellenwert. Neben kulturellen Aspekten seien auch die PPP-Beschaffungsprozesse vorteilhafter gestaltet. So gäbe es z.B. deutlich höhere Bieterentschädigungen, was einem größeren Wettbewerb zu Gute käme. Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld und durch die entsprechend guten Finanzierungskonditionen der öffentlichen Hand, sieht Arendt Effizienzvorteile durch PPPs hauptsächlich durch die ganzheitliche Vergabe von Planung, Bau und Betrieb.
Transparenz bei Auftragserteilung und Preisbildung Bernhard Müller, Ministerialrat a.D.
Zum Thema "Transparenz bei Auftragserteilung und Preisbildung" konnte Bernhard Müller, Ministerialrat a.D., gewonnen werden. Im Rahmen seines Vortrags ging Müller auf die Unterschiede bzgl. der Transparenz bei konventionellen und PPP-Projekten ein.