Problemstellung & Ziele
Die Konvergenz von demographischen Veränderungen, Verstädterung sowie globalen Wirtschaftsentwicklungen hat einen fruchtbaren Boden für das Wachstum des Carsharing weltweit geschaffen. Heutzutage sieht ein zunehmender Teil der städtischen Bevölkerung den Autobesitz als eine Last, die ausgelagert werden muss. Gleichzeitig sind die Folgen der überwiegenden Nutzung von individuellen, privaten Fahrzeugen in Städten bekannt: zunehmende Verkehrsüberlastung, Lärm, Parkplatznot, ineffiziente Städteraumnutzung und Umweltverschmutzung. Seitens der Städte wurden viele Initiativen ergriffen nachhaltige innerstädtische Transportsysteme zu etablieren, die weniger von einer privaten Fahrzeugnutzung abhängig sind. Carsharing trägt der angesprochenen Konvergenz Rechnung, indem es jederzeit ein Fahrzeug bequem und kostengünstig zur Verfügung stellt. Für die Automobilhersteller selbst, stellt das Carsharing eine neue Möglichkeit dar, ihre produzierten Autos zu vermarkten und sich zu einem Mobilitätsdienstleister zu entwickeln. Reine free-floating Carsharing-Systeme, die in vielen Städten angewandt werden, scheinen nicht die einzige und effektivste Lösung in Städten mit hohem Verkaufsaufkommen und hoher Belegungsdichte öffentlicher Parkplätze zu sein. Daher wird das Projekt ein stationsbasiertes (die Stationen befinden sich auf off - Straßenparkplätze) Einweg-Carsharing-System in Barcelona (A2B) entwickeln und testen. Das Projekt soll zeigen, dass ein nachhaltiges Carsharing-Angebot ohne Parkplatzbelegung entlang der Straße möglich ist bzw. dieses durch andere Carsharing-Modelle sinnvoll ergänzt werden kann. Die Auswirkungen dieses Dienstes auf die Verkehrssituation in Barcelona wird eingehend analysiert und soll als Input für mögliche zukünftige infrastrukturelle Regulierungen dienen. Darüber hinaus wird das Projekt die Schlussfolgerungen, Erkenntnisse und KPIs des Barcelona-Pilotprojekts anderen europäischen Städten, die die Einführung von Carsharing-Diensten erwägen, offen zugänglich machen und so eine nachhaltigere und effiziente Mobilität in Europa fördern.
Das NFF trägt zu diesem Projekt bei, indem es effiziente Entwicklungspfade zu einer klimaneutralen Fahrzeugflotte 2050 zur Verfügung stellt. Zu diesem Zweck werden Fahrzeugtypen identifiziert, die den verschiedenen Arten von Anwendungsfällen dienlich sind. Darüber hinaus wir das NFF Anforderungen und Richtlinien für die Integration von elektronischen Fahrzeugen (EV) in städtische Carsharing-Flotten bereitstellen und einen Leitfaden für die integrierte Planung und Steuerung der Flotten-, Energie- und Ladeinfrastruktur entwickeln, um einen ökologischen und ökonomischen Betrieb zu ermöglichen.