Vaseline

Den Bankrott abgewendet

Vaseline wurde vom Chemiker Robert Chesebrough (1837-1933) erfunden, dessen Kerosinhandel vor dem Scheitern stand. Auf der Suche nach einem anderen Produkt aus der Erdölindustrie kam er auf die Idee, die paraffinähnlichen Rückstände zu nutzen, die bei der Ölförderung an den Bohrgestängen hängenblieben und dort eher lästig waren. 1872 ließ er ein Verfahren patentieren, mit dem die Substanz gereinigt und gebleicht (als weiße Vaseline) in den Handel gebracht werden konnte. Er ließ auch den Namen schützen.

Gelbe Vaseline ist nicht vollständig gebleicht. Nach wie vor hat Vaseline ihre Herkunft aus fossilem Öl. Die in Apotheken erhältliche Vaseline unterliegt allerdings einem genauen Prüfverfahren; ihren Verpackungen ist die Herkunft nicht anzusehen. Gelbe Vaseline gilt als besser hautverträglich als weiße. Beide Sorten sind chemisch inert und wasserabweisend und werden in verschiedenen Salbengrundlagen verwendet.

Bevor Chesebrough in den Kerosinhandel einstieg, hatte er mit Walrat gehandelt. Siehe dazu unser „Objekt des Monats 12/24”. Mit Vaseline begann der Ersatz durch fossile Öle. Angeblich sollen Pottwale diese Entwicklung vorausgesehen und gefeiert haben

"Magenstärkendes Petroleum"

Petroleum war eines der vielen Erdölprodukte, aus denen nicht nur Salben, sondern auch Desinfektionsmittel und natürlich Treibstoff gewonnen wurde. Hier wahrscheinlich ein Scherzgeschenk aus einer Apotheke (Dank an Irmela Beißner für die Überlassung).

Pottwale feiern Erdöl-Erschließung (Vanity Fai 1861)