GeoMonitoring-Tagung 2023 in Hannover
Am 9. und 10. März hat die diesjährige GeoMonitoring-Tagung an der Leibniz Universität Hannover stattgefunden. Diese Veranstaltung wird bereits seit 2011 gemeinschaftlich von der LU Hannover (GIH, Prof. Neumann), TU Clausthal (IGE, Prof. Paffenholz) und der TU Braunschweig (IGP, Prof. Gerke) organisiert, der Austragungsort wechselt jährlich. Da die GeoMonitoring-Tagung in den letzten beiden Jahren coronabedingt lediglich online stattfand, freuten sich die Organisatoren in diesem Jahr über rund 80 Teilnehmende vor Ort in Hannover. Diese kamen in etwa zu je gleichen Teilen aus Universitäten, Behörden und der Privatwirtschaft.
Die beiden Vortragsblöcke am ersten Tag haben sich dem radarbasierten Geomonitoring gewidmet, wobei der Fokus auf Infrastruktur und Bodenbewegung lag. In der Keynote hat Dr. D. Walter über neue Entwicklungen der Nutzerdienste bei Tre Altamira berichtet. Eine Bestrebung dabei ist, schneller relevante Deformationen zu detektieren. Infrastrukturmonitoring war dann Thema bei den Vorträgen von A. Piter (LU Hannover), und J. Ziemer und J. Jänichen von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Während A. Piter über effiziente Überwachung von Autobahnen berichtete, haben die Beiträge aus Jena ein Projekt zum Monitoring von Staumauern vorgestellt. Die Untersuchung zur Zuverlässigkeit von DInSAR war Gegenstand des Vortrags von V. Spreckels (RAG). In dem Beitrag zusammen mit Dr. M. Krückhans von der Stadt Essen wurde klar, dass DInSAR ein wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Monitorings ist, aber nach wie vor eine Quantifizierung der Genauigkeit Forschungsgegenstand sein muss. In den Bereich der stochastischen Modellierung von Sentinel-1-Beobachtungen fiel dann auch der Vortrag von Dr. M. Omidalizarandi (LU Hannover).
Das obligatorische gemeinsame Abendessen, bei dem die Teilnehmenden Gelegenheit hatten, sich weiter auszutauschen, fand im Brauhaus Ernst-August statt. Hierbei wurden auf Initiative der Veranstalter freiwillige Spenden für die Erdbebenopfer in Syrien gesammelt. Die Summe von 450€ wurde an Ärzte ohne Grenzen gespendet. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an die Spenderinnen und Spender!
Der Freitag hat mit einer Keynote von A.C. Kalia, BGR, über aktuelle Entwicklungen im Bodenbewegungsdienst Deutschland begonnen. Besonders interessant war auch die Ankündigung, dass die Daten für diesen Dienst zukünftig aus dem EGMS (European Ground Motion Service) von Copernicus gespeist werden sollen. Auch die Landesvermessung in Niedersachsen nutzt radar-basierte Setzungsinformation zur Identifikation unsicherer Festpunkte, wie in der Präsentation von C. Schnack (LGLN Hannover) thematisiert. Im weiteren Verlauf des Nachmittags wurden drei Arbeiten zum Brückenmonitoring vorgestellt, die sich beispielsweise durch die genutzte Sensorik unterscheiden. Während Prof. F. Schill (i3 Mainz) für die Erfassung dynamischer Vorgänge, profilbasiertes terrestrisches Laserscanning und terrestrische Mikrowelleninterferometrie verglich, zeigte J. Backhaus von der TU Braunschweig die Anwendung hochauflösender Drohnenphotogrammetrie für die flächenhafte Verformungsmodellierung. Die Möglichkeiten von faseroptischer Sensorik für die Brückenüberwachung wurden von Prof. Lienhart (TU Graz) eindrucksvoll präsentiert. Im Anschluss hat Dr. F. Jarecki (BGE Hannover) über die vielfältigen Monitoringaufgaben bei Bestandsbergwerken referiert. Im letzten Vortrag der Tagung berichtete Y. Lan (TU Clausthal) über die Schätzung von Bodenfeuchteparametern aus optischen Satellitendaten.
Wie auch im letzten Jahr wurde kein Tagungsband erstellt, die Autoren wurden aber eingeladen, ihre Beiträge für Sonderhefte der AVN und der PFG einzureichen, einige der Vorträge sind bereits als Publikation vorhanden.
Wie in jedem Jahr, so haben auch in 2023 einige Firmenaussteller die Tagung bereichert. Es ergab sich damit die Gelegenheit, während der Pausen mit Herstellern über neue Angebote im Bereich des Monitorings ins Gespräch zu kommen.
Die nächste GeoMonitoring-Tagung findet am 29.2. und 1.3.2024 in Braunschweig statt. Aktuelle Informationen gibt es auf www.geo-monitoring.org.
29. März 2023 - Prof. Dr.-Ing. Markus Gerke
Niedersachsen im 2% Windenergieausbau
Mitte März hat Frau Marie Uphoff ihre Bachelorarbeit zum Thema "GIS basierte Flächenpotenzialanalyse und webgestützte Visualisierung für Windenergieanlagen unter Maßgabe des zwei Prozent Ausbauziels in Niedersachsen" erfolgreich bei uns am IGP abgeschlossen. In ihrer Arbeit hat sich Frau Uphoff mit der Frage befasst, ob das gesetzte Ziel der Bundesregierung einer Bereitstellung von 2,2 % der Landesfläche für den Ausbau von Windenergieanlagen in Niedersachsen realisiert werden kann. Hierfür hat sie eine GIS-gestützte Flächenanalyse durchgeführt und dabei verschiedene Szenarien genauer beleuchtet. Die Ergebnisse wurden in einer ansprechenden Webanwendung veröffentlicht und können interaktive entdeckt werden.
28. März 2023 - apl. Prof. Dr.-Ing. M.-O. Löwner
DVW UAV Seminar „UAV 2023 – Geodaten nach Maß“ erfolgreich!
Das IGP ist seit vielen Jahren in der drohnen-basierten Photogrammetrie aktiv. In vielen bereits abgeschlossenen und laufenden Projekten haben wir das Potenzial, das sich durch die Nutzung dieser Technologie ergibt, demonstriert und weiterentwickelt. Wegen dieser Erfahrungswerte haben wir gemeinsam mit Kolleg:innen des DVW e.V. und der DGPF e.V. ein UAV-Seminar in Braunschweig organisiert. Dieses Seminar war an Teilnehmer:innen aus der Praxis gerichtet und fand im Rahmen einer DVW-Seminarreihe statt.
So trafen sich 180 Interessierte aus Praxis und Wissenschaft auf unserem Campus, um sich an zwei Tagen über aktuelle Entwicklungen hinsichtlich Systeme, Software, Anforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen UAV-basierter Datenerfassung und -auswertung zu informieren. Im Themenblock „Sensorik und Plattformen“ wurden sowohl Entwicklungen auf dem Drohnenmarkt als auch aktuelle Kamerasysteme beleuchtet. Das in der Praxis etablierte drohnenbasierte Laserscanning wurde ebenso angesprochen wie innovative, maßgeschneiderte Hardware-Lösungen. In der Session „Innovative Auswertung“ berichteten Experten über Datenbearbeitung in verschiedenen Kontexten, zum Beispiel im behördlichen Bereich und hinsichtlich automatischer Auswertung (siehe Bildergalerie).
Die dritte und vierte Sitzung widmeten sich mit einer abschließenden Podiumsdiskussion dem Themenkomplex rund um Regulierung und Fluggenehmigungsverfahren. Hierbei wurde deutlich, dass in der aktiuellen Genehmigungspraxis noch viele Fragen offen sind. Erstmalig fand im Vorfeld des Seminars an zwei halben Tagen der Workshop „Software-Produkte für typische Aufgaben bei der UAV-Bilddaten-Verarbeitung“ statt. Die Teilnehmenden verschafften sich einen Überblick über den Funktionsumfang der in der geodätischen Praxis am häufigsten eingesetzten Produkte. Wir freuen uns auch darüber, dass die Teilnehmenden der Tagung über 1.400€ für den Einsatz von „Ärzte ohne Grenzen“ in den Erdbeben-Katastrophengebieten in Nord-Syrien spendeten.
Ab sofort kann der Tagungsband „UAV 2023“ als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.
1. März 2023 - Prof. Dr-Ing. Markus Gerke
217. DVW-Seminar & Workshop "UAV 2023 - Geodaten nach Maß"
Termin/Ort:
23. und 24. Februar 2023
22. und 23. Feburar 2023 (Workshop optional)
Braunschweig
Die Nutzung UAV-basierter Datenerfassung und -auswertung ist heute für viele professionelle Anwenderinnen und Anwender aus der Geodäsie und Photogrammetrie, und allgemein dem Geoinformationswesen, ein beinahe tägliches Geschäft. Mehr als bei anderen Technologien sind Systeme, Software, Anforderungen und rechtliche Rahmenbedingungen jedoch einem ständigen Wandel unterzogen. In diesem Umfeld ist daher eine stetige Auseinandersetzung mit dem aktuellen Status quo unerlässlich. Dazu gehören Fragen rund um aktuelle Regularien und Fluggenehmigungsverfahren, Informationen zu modernen Plattformen und Sensoren und zu innovativen Verfahren für praktische Anwendungen. Renommierte Vortragende geben einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der UAV-Systeme in vielen Facetten und stehen den interessierten Teilnehmern Rede und Antwort.
NEU: Workshop im Vorfeld des Seminars
Am Vortag des Seminars besteht erstmals die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Workshops »Software-Produkte für typische Aufgaben bei der UAV-Bilddaten-Verarbeitung« mit dem Funktionsumfang der in der geodätischen Praxis am häufigsten eingesetzten Produkte auseinanderzusetzen.
15. November 2022 - Dr.-Ing. Ahmed Alamouri
GeoMonitoring 2023
Termin/Ort:
09./10.03.2023 an der Leibniz Universität Hannover
GeoMonitoring erfordert die Verknüpfung von Beobachtungsverfahren und Prozessmodellierung. Dies ist essentiell zur Reduzierung von Georisiken. In der Tagungsreihe „GeoMonitoring” steht die Überwachung geometrischer Veränderungen von natürlichen und künstlichen Objekten im vom Menschen beeinflussten System Erde im Vordergrund. Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung „GeoMonitoring“ stellt Messmethoden aus Geodäsie, Geotechnik und Geophysik sowie aus benachbarten Wissenschaften vor. Zur Integration ihrer Ergebnisse und zur Beschreibung des komplexen Verhaltens von Geoobjekten werden für die Praxis relevante und anwendbare Modellierungsansätze vorgestellt. Die Tagungsreihe wird ausgerichtet vom Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der TU Braunschweig, dem Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der TU Clausthal und dem Geodätischen Institut der Leibniz Universität Hannover.
10. Oktober 2022 - Dr.-Ing. Björn Riedel