Küsten sind dynamische und attraktive Lebensräume, die ständig durch Naturkräfte wie Wellen, Wind und Gezeiten verändert werden. Fast 11% der Weltbevölkerung lebt In küstennahen Siedlungen. Diese Regionen besitzen eine hohe Relevanz für die regionale Wirtschaft und Konnektivität. Angesichts des prognostizierten, aber lokal schwer zu konkretisierendem Anstieg des Meeresspiegels und der Zunahme intensiver Extremereignisse sind Küstenstädte jedoch besonders stark von den Herausforderungen des Klimawandels betroffen. So haben beispielsweise in den letzten Jahren extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Sturmfluten und anhaltende Niederschläge deutsche Küstenstädte wie Hamburg und Bremen vor erhebliche Prüfungen gestellt.
Die Forschung im Bereich „Klima, Küste und Wasser“ konzentriert sich auf die Entwicklung effektiver Anpassungsstrategien, um die Widerstandsfähigkeit von Küstenstädten gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. Innovative Technologien und naturbasierte Lösungen, wie die Wiederherstellung von Mangrovenwäldern und die Schaffung von Überschwemmungsgebieten, werden erforscht, um sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile zu maximieren. Die Entwicklung von Maßnahmen wie Deichbau, Flutschutzanlagen und natürliche Barrieren zielen auf den Schutz von (Küsten-) Städten ab. Ein zentrales Forschungsthema stellen auch potentielle Rückzugsstrategien dar, die für stark gefährdete Küstengebiete unausweichlich zu sein scheinen. Die Forschung beschäftigt sich mit der Planung und Umsetzung geordneten Abbaus von gefährdeten Gebieten, der Umsiedlung von Bevölkerungsgruppen und der Neugestaltung urbaner Räume. Diese Strategien zielen darauf ab, soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte ausgewogen zu berücksichtigen, um eine gerechte und nachhaltige Transformation zu gewährleisten. Dabei werden neben der Schutzleistung der Küstenbevölkerung auch Ökosystemdienstleistungen gefördert oder erschlossen.