Vom 21.11.24
Die Zukunftsvision von krisenfesten Städten und Kommunen: Hinter dieser Vorstellung steht der Wunsch, eine resiliente Gesellschaft zu gewährleisten, die mit Krisen und Katastrophen – auch unvorhergesehenen – bestmöglich umgehen kann. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines stetigen Austauschs zwischen allen betroffenen Akteur:innen und Bevölkerungsgruppen und eine inter- und transdisziplinäre Auseinandersetzung mit den zentralen Themen des Bevölkerungs- und Zivilschutzes.
Erarbeitetes Wissen darüber, wie sich Städte und Kommunen auf Krisen vorbereiten, in Krisen handeln, und aus Krisen lernen können muss aber auch angewendet werden, um Wirkung zu zeigen: Das Projekt BeLIFE der Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme fördert den Wissenstransfer der Erkenntnisse der SifoLIFE-Projekte, die derzeit ihre Konzepte für Sicherheitslösungen zu kommunal relevanten Krisenszenarien in der Praxis erproben. Damit die SifoLIFE-Lösungen auch nach der Projektzeit in den eigenen Kommunen und darüber hinaus Verwendung finden, setzt BeLIFE den Prozess des Wissenstransfers nicht als einseitige Vermittlung von Projektinhalten, sondern als dialogische Kommunikation und antizipatorische Praxis um.
Wie BeLIFE den Wissenstransfer als antizipatorische Praxis gestaltet hat Dr. Naomi Shulman im November bei der 11. NTA-Konferenz zum Thema „Politikberatungskompetenzen heute. TA in Zeiten von Polykrisen und technologischem Wandel“ vorgestellt. Trotz unterschiedlicher Perspektiven auf den Begriff der „antizipatorischen Praxis“ lief ein roter Faden durch die Gespräche mit den Gästen des BeLIFE-Posters: Die Beschäftigung mit Zukunftsentwicklungen ist für alle Menschen zentral. Dabei geht es nicht einfach darum, vorherzusehen, was passieren könnte, sondern zu lernen, wie das Nachdenken über Zukünfte gegenwärtige Entscheidungen nachhaltig prägt. So will der Wissenstransfer als antizipatorische Praxis – im Bevölkerungs- und Zivilschutz, aber ebenso in anderen Bereichen – die Kompetenz eines langfristigen und systemischen Denkens fördern, welches die Zukunft in all ihren Alternativen miteinbezieht.
23.10.24
Am 08.10.2024 fand in Solingen das zweite Verbundtreffen des Forschungsprojekts SMARTKRIS statt mit der Projektleitung Solingen und den Vertreter:innen der TU Braunschweig, Lars Gerhold, Sebastian Sterl, Lea Smidt und Etienne Martin sowie Yannick Fernholz vom Weizenbaum-Institut.
Fokus auf Kaskadeneffekte und Krisenkommunikation:
Sebastian Sterl und Lea Smidt aus der Abteilung der Psychologie soziotechnischer Systeme präsentierten im Rahmen des Treffens die bisherigen umfassenden Ergebnisse zu den Themen Kaskadeneffekte und Krisenkommunikation. Diese Themen sind besonders relevant, da sie den Kern der Resilienz einer Stadt ausmachen – gerade in Smart Cities, wo viele Systeme digital vernetzt sind. Yannick Fernholz vom Weizenbaum-Institut ergänzte diese Perspektiven mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu Smart Cities im Allgemeinen. Eine tatkräftige Unterstützung lieferte auch der TU Forschungspraktikant Etienne Martin.
Intensiver Austausch mit der Stadt Solingen:
Ein Highlight des Treffens war der Austausch mit lokalen Expert:innen in einem Workshop am Vormittag, darunter Mitarbeitende der Stadtverwaltung, des Katastrophenschutzes, der Feuerwehr Solingen sowie auch dem CDO von Solingen.Digital Nils Gerken. In drei Kleingruppen wurden unterschiedliche Fragestellungen intensiv diskutiert. Dabei ging es um praxisnahe Fragen, wie:
Ziel war es, die wissenschaftlichen Theorien mit der Praxis abzugleichen und mögliche Lösungen für die Stadt Solingen zu identifizieren. Der offene Austausch mit den lokalen Akteur:innen war dabei von unschätzbarem Wert und brachte viele neue Impulse für die weitere Forschung.
Das gemeinsame Mittagessen bot eine perfekte Gelegenheit, um den Dialog in lockerer Atmosphäre weiterzuführen. Am Nachmittag wurde der Workshop hybrid fortgesetzt: Weitere Beteiligte darunter das VDI Technologiezentrum GmbH als Projektträger sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Stadt Braunschweig als assoziierte Projektpartner, wurden hybrid zugeschaltet und gemeinsam Synergieeffekte und mögliche Kooperationen besprochen.
Nächste Schritte: Das Verbundtreffen war ein großer Erfolg! Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, die nun in die nächste Phase des Projekts einfließen. Besonders die praxisnahe Perspektive der Stadt Solingen hilft dabei, konkrete Lösungsansätze für die Herausforderungen moderner Krisenbewältigung in Smart Cities zu entwickeln.
Ein herzlicher Dank geht an alle Beteiligten für die produktiven Diskussionen, den motivierten Austausch und die Gastfreundschaft der Stadt Solingen.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
Welche zukünftigen Entwicklungen gibt es im Bereich von Smart Cities und Technologien und wie wird der Mensch in diesem soziotechnischen System betrachtet?
Das SMARTKRIS-Team der TUBS, Lea Smidt und Sebastian Sterl mit der Klingenstadt Solingen als Projektleitung, waren auf der Messe vertreten, um diese und weitere spannende Fragen mit Akteuren aus den Bereichen Smart City, Kommunikation oder digitale Verwaltung zu diskutieren und das Netzwerk zu erweitern.
Dabei betonte unter anderem Familienministerin Lisa Paus am letzten Tag die Bedeutung digitaler Teilhabe, einer gemeinwohlorientierten Digitalisierung und des Menschen als zentraler Akteur.
Weiterhin wurden Konzepte wie der Shared-City Ansatz mit Bürgerbeteiligung und Kommunikation zur Vertrauensbildung, die Erwartungen der Bürger:innen gegenüber Verwaltungsdienstleistungen oder Krisenkommunikation präsentiert und Synergieeffekte zum Thema Kaskadeneffekte in digitalen Verwaltungen, soziale Auswirkungen und Kommunikation von Krisen betrachtet.
Das SMARTKRIS-Team bedankt sich für die Organisation, Präsentationen und spannenden Gesprächen und freut sich auf die SCCON im nächsten Jahr!
Weitere Informationen zur SCCON sind aufrufbar unter: www.smartcountry.berlin/de/
02.10.24
Am 30. September 2024 fand im ehemaligen Kino Kosmos in Berlin der Zukunftskongress „Mut macht Zukunft“ der grünen Bundestagsfraktion statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die drängenden politischen Herausforderungen unserer Zeit, darunter die Zukunft der Demokratie, der Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft und die klimaneutrale Modernisierung unserer Wirtschaft. Der Kongress war hochkarätig besetzt und zahlreiche Expertinnen und Experten sowie Politikerinnen und Politiker brachten ihre Perspektiven in Form von Vorträgen und Podiumsdiskussionen ein. Auch das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit war vor Ort vertreten, durch Dr. Naomi Shulman (TU Braunschweig) und Dr. Eri Park (FU Berlin).
Annalena Baerbock (Bundesministerin des Auswärtigen Amts) sprach über die europäische Sicherheitspolitik und die notwendige Unterstützung junger Demokratien. Sie warnte vor dem zunehmenden Einfluss autoritärer Regime und betonte die Notwendigkeit einer kohärenten europäischen Strategie, um Staaten, wie z.B. Moldau, gegen äußere Bedrohungen abzusichern. Ihre Rede zielte darauf ab, die EU als verlässlichen Partner für osteuropäische Länder zu positionieren.
Die Beteiligung des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit an der Veranstaltung – vertreten durch Dr. Park und Dr. Shulman – unterstrich die Bedeutung der sicherheitspolitischen Forschung im Rahmen der öffentlichen Diskussionen. In persönlichen Gesprächen und Diskussionsrunden brachten sie die Perspektive des Forums ein, insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsstrategien gegen zersetzende Kräfte von innen und außen sowie die Rolle der Forschung im Umgang mit sicherheitsrelevanten Herausforderungen.
Der Zukunftskongress „Mut macht Zukunft“ war somit eine geeignete Plattform, um aktuelle politische Herausforderungen sowie relevante Lösungsansätze zu diskutieren. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, mutige Entscheidungen für eine sichere und nachhaltige Zukunft zu treffen.
02.10.24
Trotz Wind, Wasser und Wolkenbrüchen – zum gemeinsamen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie (ÖGP) waren sechs Mitglieder der Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme (TU Braunschweig) und der Forschungsgruppe Digitalisierung und vernetzte Sicherheit (Weizenbaum-Institut) in Wien und haben die Auswirkungen eines Extremwettereignisses hautnah miterlebt.
Den Kongress bereicherten die sechs wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen – Dr. Anna Heidenreich, Elisabeth Glunz, Dennis Miether, Dr. Naomi Shulman, Leonie Terfurth und Lasse Wennerhold – mit Vorträgen zur breitgefächerten Forschung der Abteilung, zu Themen der Cybersicherheit, der Risiko- und Krisenkommunikation, der psychosozialen Wahrnehmung extremer Hitze und der kommunalen Resilienzförderung in den SifoLIFE-Projekten.
Wie können psychosoziale Lageinformationen visualisierbar, recherchierbar und dokumentiertbar gemacht werden und welche Schritte sollte die Weiterentwicklung und -nutzung beinhalten?
Diese Leitfragen diskutierten das PsychoKat-Team der TU Braunschweig, Fraunhofer FOKUS und DRK gemeinsam mit dem Projektträger VDI, vertreten durch Dr. Karin Reichel, bei FOKUS in Berlin.
Dabei wurde zuerst die Gesamtkonzeption der MIP-PS vorgestellt, die Plattform gemeinsam getestet und Ideen der Weiterentwicklung und Weiterführung für die Zielgruppen bestehend aus politischen Entscheider:innen, Behörden, Hilfsorganisationen und Wissenschaftler:innen diskutiert.
Wir danken dem Projektträger und den Projektpartnern für den gemeinsamen Austausch.
Weitere Informationen zur Konzeption der Informationsplattform unter:
Sterl, Sebastian; Billig, Andreas; Taffo, Franck William; Svoboda, David; Gerhold, Lars (2024): Perceiving and Behaving in a Crisis: Developing a Multi-Functional Crisis Information Platform for Psychosocial Situations (CIP-PS). CORE – paper. Conference proceedings "21th Annual Global Conference on Information Systems for Crisis Response and Management (ISCRAM 2024)". https://ojs.iscram.org/index.php/Proceedings/article/view/29
Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden Entscheidungen in erster Linie auf Basis epidemiologischer Studien getroffen und weniger die psychosoziale Lage der Bevölkerung betrachtet. Dabei ist die psychosoziale Situation Informationsgrundlage zur Bewertung der Wahrnehmung und des Verhaltens der Bevölkerung in Krisen und Katastrophen und somit wichtiger Teil des Gesamtlagebilds.
Folgende Fragen stehen in der Forschungsarbeit im Fokus:
Die neu veröffentlichte Studie diskutiert diese Fragen mit empirischen Ergebnissen von Befragungsdaten zu verschiedenen Zeitpunkten der Pandemie und liefert wichtige Erkenntnisse zur Integration psychosozialer Bevölkerungsdaten zur evidenzbasierten Entscheidungsunterstützung für Krisenmanager und Behörden.
Der Artikel ist abrufbar unter:
Lars Gerhold, Sebastian Sterl, Elisabeth Glunz, Friederike Witt, Daniela Stelzmann, 2024. The relevance of risk perception and coping strategies for COVID-19 situation reports. International Journal of Mass Emergencies & Disasters. https://doi.org/10.1177/02807270241277809
06.09.
Am 6.9.2024 fand im Landtag Nordrhein-Westfalen eine öffentliche Anhörung der Enquetekommission II zum Thema Gesellschaftlicher Zusammenhalt (Warnung der Bevölkerung) statt, bei der Prof. Dr. Lars Gerhold als Sachverständiger eingeladen war.
Die Abgeordneten des Landetages machten zahlreich von der Gelegenheit gebrauch, Prof. Gerhold zu den aus ihrer Sicht relevanten Aspekten seiner schriftlichen Stellungnahme zu befragen.
Zentrale Aspekte der Anhörung, die Prof. Gerhold in seinen mündlichen Statements herausstellte, betrafen die folgende Aspekte:
Die Sitzung unterstrich noch einmal die hohe Bedeutung des Themas Warnung im Bevölkerungsschutz und die hohe Relevanz einer soziotechnischen Perspektive darauf. Denn nur aus einem guten Zusammenspiel zwischen technischer Warninfrastruktur, Entscheider:innen in verantwortlichen Organisationen und Nutzer:innen können Warnungen in vor Krisen und Katastrophen erfolgreich sein.
Die schriftliche Stellungnahme kann hier heruntergeladen werden:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMST18-1731.pdf
Das Video zur Anhörung kann hier angesehen werden:
11.09.24
Beim Zukunftsforum Spezial zum Thema „Zivil-militärische Zusammenarbeit“ in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin haben Dr. Naomi Shulman (TU Braunschweig) und Dr. Eri Park (FU Berlin) das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit in die Diskussion eingebracht. Nach einer Einführung ins Thema und einer Beschreibung der aktuellen Lage der zivil-militärischen Zusammenarbeit in Deutschland widmeten sich einzelne Workshops der Zusammenarbeit in unterschiedlichen staatlichen und gesellschaftlichen Bereichen. Beim Workshop zu kritischen Infrastrukturen ging es beispielsweise um die wesentlichen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Die rege Diskussion nahm dabei soziale und technische Gesichtspunkte gleichermaßen in den Blick. Der produktive Tag endete mit einer Darstellung aller Workshopergebnisse und dem Ausblick auf nächste Arbeitsschritte.
Für das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit war dies ein ertragreiches Treffen: das Thema der zivil-militärischen Zusammenarbeit wird uns bestimmt weiter begleiten. Vielen Dank an das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit für die wichtigen Impulse und die Gelegenheit zum vertieften Austausch!
11.09.24
Auf der ESA 2024 in Porto hat Dr. Naomi Shulman das Projekt BeLIFE und erste Ergebnisse der Wissenswerkstatt SifoLIFE zum Thema Resilienz im Bevölkerungsschutz vorgestellt. Ihr Vortrag „Conceptualizing Risk, Resilience, and Crisis Management through the Lens of Sociotechnical Systems”, im Rahmen eines Panels des Research Networks “Sociology of Risk and Uncertainty”, hat die zentralen sozialen, technischen, psychosozialen und gesellschaftlichen Aspekte der Resilienz im SifoLIFE-Verbund dargestellt und aufgezeigt, was die Herausforderungen und die Potenziale des Resilienzbegriffs für SifoLIFE ausmacht.
Von über 3000 Soziolog:innen und anderen Sozialwissenschaftler:innen besucht, gab es auf der ESA 2024 sowohl tiefgreifende als auch weitreichende Einblicke in die aktuelle Forschung. Besonderes Highlight waren dabei beispielsweise ein Panel zur Theorie von Risiko und Unsicherheit, in dem es um die Begriffe der Krise und des Risikos, um die Rolle des Zufalls und des Glücks und die Grundlagen des Vertrauens ging, sowie ein Panel zu den Methoden der Risikosoziologie, in dem unter anderem szientometrische und bibliometrische Analysen sowie Szenarien als Hilfsmittel des Krisenmanagements thematisiert wurden.
Auch die Plenarsitzungen, die sich an den Konferenzbegriffen „Tension, Trust and Transformation“ orientierten, waren sehr eindrucksvoll. Ein Höhepunkt war dabei das ergreifende Plädoyer von Nira Yuval Davis, in der Plenarsitzung zum Thema Vertrauen, für eine „politics of care“, deren Praxis gleichzeitig die Hoffnung auf zukunftsweisende Veränderungen des menschlichen Zusammenlebens wecken könne.
So hat die Konferenz reichhaltige Denkanregungen für unsere Forschung zum Zusammenleben in einer resilienten Gesellschaft sowie zu den gegenwärtigen Herausforderungen und zukünftigen Möglichkeiten sicherheitskritischer soziotechnischer Systeme im Umgang mit Risiken und Krisen geliefert.
11.09.24
Am 13. Juni waren die Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme der TU Braunschweig und das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit beim 46. Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit zum Thema „Desinformation als hybride Bedrohung“ im Deutschen Bundestag mit Professor Lars Gerhold, Dr. Naomi Shulman, Dr. Eri Park und Sebastian Sterl zahlreich vertreten.
Das 46. Zukunftsforum beleuchtete mit drei eindrucksvollen Keynotes von Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung), Dr. Konstantin von Notz MdB (Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums) und Sinan Selen (Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz) die gravierenden Risiken der Desinformation für staatliche Strukturen und Institutionen. Dabei beschrieben die Keynote-Speaker auch, welche verheerenden Auswirkungen Desinformation auf die politischen und rechtlichen Prozesse in einer Demokratie haben könne und zeigten auf, wie diesen Auswirkungen mit Bildung und Bewusstseinsstärkung in der Breite der Gesellschaft begegnet werden müsse.
Auch die folgenden Impulse zum Umgang mit Desinformation in unterschiedlichen staatlichen und gesellschaftlichen Bereichen – von der Wissenschaft bis hin zu den Medien, von der Verteidigung bis hin zur Schule – lieferten viele Anregungen für die anschließende Diskussion. Die zukunftsweisende und sicherheitskritische Frage des Umgangs mit Desinformation werden wir sowohl in der Projektarbeit als auch im Politikdialog weiter diskutieren: vielen Dank an das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit für die gelungene Veranstaltung zum Thema!
Am 27. Juni kamen zahlreiche Projektpartner der fünf Projekte, die derzeit unter der BMBF-Förderrichtlinie SifoLIFE an der „Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen“ arbeiten, zur ersten Wissenswerkstatt SifoLIFE zusammen. Das Projekt BeLIFE (https://www.sifo.de/sifo/de/foerderung/sifolife/sifolife.html) richtete die Wissenswerkstatt SifoLIFE zum Thema „Resilienz in kommunalen Kontexten“ im Haus der Wissenschaft in Braunschweig aus.
Vormittags gab es mit drei Vorträgen, zu denen auch die Öffentlichkeit eingeladen war, tiefe Einblicke in verschiedene Perspektiven auf Resilienz. In allen drei Vorträgen zeigte sich, wie Resilienz zur Grundlage einer starken Zivilgesellschaft in unterschiedlichen Krisen- und Katastrophensituationen werden kann. Prof. Dr. Lars Gerhold (TU Braunschweig, Psychologie soziotechnischer Systeme) diskutierte „Resilienz als Konzept im Bevölkerungsschutz“, Prof. Dr. Wolfgang Sunder (TU Braunschweig, Gesundheitsbau) widmete sich der Rolle von „Resilienz im Gesundheitsbau“ und Prof. Dr. Alexander Stolz (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Resilienz technischer Systeme) erörterte die Frage „Resilienz messbar und praktikabel gestalten, geht das?“.
Am Nachmittag hatten die SifoLIFE-Projekte dann in einer geschlossenen Arbeitsphase die Gelegenheit, das eigene Projektwissen und die Anregungen aus den Vorträgen gemeinsam zu reflektieren und die projektübergreifende Bedeutung der Resilienz zu diskutieren. Vom BeLIFE-Team moderiert, tauschten sich die fünf Projekte zu den Möglichkeiten und Grenzen des Resilienzbegriffs, der Bewertung und Messbarkeit von Resilienz sowie zu den Potenzialen einer dauerhaften Resilienzförderung aus.
Abgerundet wurde die Veranstaltung schließlich durch einen ko-kreativen Workshop von Imaginary (https://www.imaginary.org/) zur Konzeption der geplanten Wanderausstellung im Rahmen von SifoLIFE. Die zweite Wissenswerkstatt SifoLIFE ist für den 07. und 08.11.2024 in Hamburg beim SifoLIFE-Projekt RESCUE-MATE (https://www.rescue-mate.de/) geplant.
Die Wissenswerkstätten SifoLIFE des Projekts BeLIFE bieten den fünf SifoLIFE-Projekten einen regelmäßigen Rahmen, um miteinander nicht nur gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren, sondern auch Lösungsvorschläge zu erarbeiten, um diesen Herausforderungen zu begegnen. So entsteht eine projektübergreifende Arbeit an zentralen, sicherheitskritischen Themen, die dazu beiträgt, die SifoLIFE-Projekterkenntnisse auch über die jeweiligen kommunalen Kontexte hinaus wirkmächtig zu machen. Der 27. Juni hat diese Werkstattreihe eröffnet: Die hochmotivierte Beteiligung der SifoLIFE-Projekte hat daraus ein arbeitsintensives und erfolgreiches Treffen gemacht. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Zusammenkommen im November!
Welche Risikoszenarien bedrohen (digitale) Vorgänge in Stadtverwaltungen und wie kann der SmartCity-Ansatz für die Krisenkommunikation mit und von Bürger:innen genutzt werden?
Zur Vorstellung dieser Fragen im kürzlich gestarteten SMARTKRIS-Projekt fand Anfang Juli das Kickoff-Treffen gemeinsam mit dem Projektträger VDI, betreut durch Julia Henn und Ingrid Fröhlingsdorf, statt.
Dazu führten die Nils Gerken, Simone Nakaten und Anja Bobe von der Stadt Solingen in die digitale Technologie ihrer SmartCity ein und zeigten zudem die Funktionsweisen und Potentiale der digitalen Informationsstelen aus nächster Nähe. Diese bieten großes Potential effektiver Kommunikation in Krisen.
Wie unter dem All-Gefahren-Ansatz soziale Kaskaden und Eskalationspunkte entstehen und mittels theoretisch fundierter Modelle effektive Krisenkommunikationsstrategien entwickelt werden können skizzierten die Lars Gerhold, Sebastian Sterl, Elisabeth Glunz und Lea Smidt von der TU Braunschweig. Yannick Fernholz vom Weizenbaum-Institut gab zudem einen Einblick in das weite Feld der SmartCity-Konzepte.
Wir danken dem Solinger Team für die Organisation des Treffens und freuen uns auf das gemeinsame Projekt und den Beitrag unserer Forschung zur Stärkung der Resilienz von soziotechnischen Systemen und Gesellschaft im Kontext von Krisen.
Nähere Informationen zum Projekt sind verfügbar unter: https://www.tu-braunschweig.de/psychologie/sts/projekt-smartkris
Wie sieht die Zukunft der Sicherheit aus? Zu welchen Aspekten von Sicherheit findet Forschung statt? Und welchen Herausforderungen muss sich die Gesellschaft stellen? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Zukunftslabor Sicherheit. Wir laden Sie herzlich ein, uns zur Langen Nacht der Wissenschaften https://lnkd.in/dzDmEi8Y am 22.06.2024 ab 17 Uhr im Zukunftslabor Sicherheit zu besuchen!
Anschaulich und innovativ präsentiert das Zukunftslabor Sicherheit im Einstein Center Digital Future aktuelle Projekte aus der Sicherheitsforschung. Interaktive Szenarien laden zum Mitmachen ein. Mit der Augmented Reality Klimawandel lernen Sie die unzähligen Folgen des Klimawandels kennen. Die AR Safe Passenger visualisiert verschiedene Projekte, die sich mit der Sicherheit an Bahnhöfen auseinandersetzen und erlaubt es Ihnen, sich virtuell durch diesen Bahnhof zu bewegen.
Wir freuen uns zudem sehr, dass unsere nagelneue Augmented Reality Anwendung "Troubled Water" zum Einsatz kommt. Sie vermittelt Schutzwissen und schafft Aufmerksamkeit für Vorsorgeverhalten für den Hochwasserfall.
Eine gänzlich immersive Erfahrung bietet Ihnen unsere Virtual Reality Anwendung, die die Ergebnisse von Forschungsprojekten zur Lagebilderstellung erfahrbar macht. Begeben Sie sich als Feuerwehrmann:frau in ein brennendes Gebäude und nutzen Sie die neuesten Foschungsergebnisse, um Ihre Kolleg:innen zu finden.
Das Zukunftslabor Sicherheit wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Projekts BeLIFE gefördert und baut auf der Arbeit des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit auf, das seit 2009 im Bereich Sicherheitsforschung an der Freien Universität Berlin und seit 2022 an der Technischen Universität Braunschweig tätig ist.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Wir freuen uns auf die ISCRAM 2024 in Münster. Die Information Systems for Crisis Response and Management Conference ist für uns die wichtigste internationale Konferenz rund um die Themen soziotechnische Systeme, Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz. Auf der diesjährigen Ausgabe, ausgerichtet von unseren Kollegen des Competence Center for Crisis Management (C³M), sind meine Teams von Technische Universität Braunschweig und Weizenbaum Institute for the Networked Society mit gleich 5 Beiträgen dabei, 4 davon sind bereits in den Proceedings verfügbar https://lnkd.in/dewbKKjd.
Als CoRe (Completed Research Paper) stellen wir einen Vorschlag zur Umsetzung einer multifunktionalen Plattform zur Darstellung eines psychosozialen Lagebildes vor: "Perceiving and Behaving in a Crisis: Developing a Multi-Functional Crisis Information Platform for Psychosocial Situations (CIP-PS) (Sterl, Billig, Taffo, Svoboda, Gerhold)
Und ebenso als CoRe Paper einen Beitrag zur Rolle von Unsicherheit in der Bekämpfung von Waldbrand aus einer gemeinsamen Arbeit mit Nikola Tietze: "Uncertainty in Forest Fire Management" (Tietze, Kox, Büser, Gerhold)
Und als WiP Paper (Work in Progress) steuert das Team um Thomas Kox meiner Forschungsgruppe Digitalisierung und vernetzte Sicherheit https://lnkd.in/e8Dam7ND vom Weizenbaum Institute for the Networked Society Institut in Zusammenarbeit mit Fraunhofer FOKUS ein Paper zum Thema mit Kollegen von FOKUS zur Nutzung von Chatbots zur Lagebilderfassung: "Chatbot Based Public Sensoring to improve Situational Awareness" (Betke, Peitzsch, Boldt, Reimann, Kox)
Und eine Arbeit meiner Weizenbaumgruppe in Kooperation mit Dr. Patricia M. Schütte des Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit (BuK) zu Artefakten und Praktiken der Digitalisierung in BOS: "Digitalisation in the organisational culture of safety and security agencies" (Kox, Schütte, Rohwedder, Büser)
Zu guter Letzt wird Dr. Naomi Shulman im Rahmen eines Project Symposiums https://lnkd.in/d_eBWZMg unser SifoLIFE Vorhaben BeLIFE vorstellen:
"Knowledge Transfer in the BeLIFE Project: The Foundation of Holistic Crisis Management"
Wir werden mit (fast) dem gesamten Team vor Ort sein und freuen uns darauf, alte und neue Bekannte zu treffen und uns zu den neuesten Entwicklungen unserer Forschungsfelder auszutauschen!
https://lnkd.in/d6vsR4_f
„Vulnerable Bevölkerungsgruppen identifizieren, dabei diverse Krisentypen berücksichtigen, um somit gesellschaftliche Resilienz steigern zu können.“
Unter dem Thema „Gesellschaftliche Vulnerabilität“ diskutierten diese und andere Aspekte @Sebastian Sterl und @Lea Malcharczyk von BMBF-Projekt #PsychoKat gemeinsam mit Anwender:innen aus #Kommunen, #BOS und #Industrie.
Dabei fand der vom SIFO-Projekt #HERAKLION organisierte Workshop im Vorfeld des diesjährigen #BMBF-#Innovationsforums „Zivile Sicherheit 2024“ unter dem Titel „Kommunale Krisenfestigkeit und Resilienz mit #SIFO-Projekten“ statt.
Weiter Informationen zu den Ergebnissen sind hier zu finden: https://www.heraklion-projekt.de/?page_id=1846
Wir danken den Organisator:innen und Teilnehmenden für den spannenden Austausch!
06.06.24
Resilienz ist in aller Munde. Gerade in einer Welt, die sich immer schneller wandelt und in einer Zeit, in der Krisen immer häufiger und in immer komplexeren Zusammenhängen auftreten, ist eine resiliente Bevölkerung zu einem zentralen Ziel des Katastrophenschutzes geworden. Aber nicht nur die Bevölkerung, auch Städte und Kommunen, Infrastrukturen sowie technische Systeme sollen resilient werden. Mit der im Juli 2022 beschlossenen Deutschen Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen ist auch auf bundespolitischer Ebene das Zeichen gesetzt worden, dass Resilienz ein übergeordnetes Ziel in allen Bereichen des öffentlichen Lebens ist, weil es uns für vielfältige Gefahren wappnet.
Das Forschungsprojekt BeLIFE der Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme der TU Braunschweig untersucht fünf Regionen und Kommunen in Deutschland, die daran arbeiten, mit innovativen Lösungen kommunale Resilienz im Katastrophenfall zu stärken. Unter der BMBF-Förderrichtlinie „Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen“ erproben die fünf Vorhaben für unterschiedliche Katastrophenszenarien ganzheitlich konzipierte Lösungen – von dynamischen Lagebildern über autarke Krisenkommunikation bis hin zu einem städtischen System des Resilienzmanagements.
Zu unserer ersten „Wissenswerkstatt SifoLIFE“ mit dem Schwerpunkt „Resilienz in kommunalen Kontexten“ in der Aula des Hauses der Wissenschaft möchten wir Sie schon jetzt einladen. Am Vormittag des 27. Juni 2024 diskutieren wir dort mit drei öffentlichen Vorträgen die psychologische, gesellschaftliche, infrastrukturelle und technische Resilienz und ihre Bedeutung für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der zivilen Sicherheit.
Prof. Dr. Lars Gerhold, Projektleiter des BeLIFE-Verbunds und Professor der Psychologie soziotechnischer Systeme an der TU Braunschweig, widmet sich der „Resilienz als Konzept im Bevölkerungsschutz“. Prof. Dr. Wolfgang Sunder, Forschungsleiter des Gesundheitsbaus an der TU Braunschweig, thematisiert die „Resilienz im Gesundheitsbau“. Schließlich geht Prof. Dr. Alexander Stolz, Professor für Resilienz technischer Systeme an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Frage nach, „Resilienz messbar und praktikabel gestalten, geht das?“
Sollten auch Sie sich für die zukunftsträchtigen Möglichkeiten der Resilienzförderung interessieren, merken Sie sich den Vormittag des 27. Juni vor. Wir laden Sie herzlich ein, bei den spannenden Vorträgen rund ums Thema Resilienz dabei zu sein!
06.06.24
Dr. Naomi Shulman und Lasse Wennerhold vom Projekt BeLIFE sind in den letzten Wochen von Hamburg (Projekt RESCUE-MATE) bis nach Freiburg im Breisgau (Projekt FreiburgRESIST), vom Landkreis Meißen (Projekt KriKom-LK-MEI) bis in den Landkreis Wesermarsch (Projekt LifeGRID) und nach Dortmund (Projekt ADLeR) durch Deutschland gereist, um die Projekte der SifoLIFE-Förderrichtlinie in Person zu besuchen. Neben der Vorstellung von BeLIFE im Allgemeinen und der in nächster Zeit geplanten Veranstaltungen und Aktivitäten, so zum Beispiel die erste Wissenswerkstatt SifoLIFE im Haus der Wissenschaft in Braunschweig am 27.06.2024, stand das persönliche Kennenlernen aller Projektkonsortien und die Abstimmung einer gemeinsamen Arbeitsebene im Vordergrund. Das BeLIFE-Team hat bei den Projekten einen umfassenden Einblick in die aktuellen Arbeitsstände sowie in bisherige Ergebnisse, Fragen und Herausforderungen bekommen. Ausblicke auf die jeweilige Projektarbeit der nächsten Wochen und Monate rundete diese ersten Besuche ab. BeLIFE wird diese Eindrücke mitnehmen, um die Projekte in ihrer Arbeit bestmöglich zu vernetzen und zu unterstützen.
06.06.24
Beim Projektsymposiums der ISCRAM 2024 hat Dr. Naomi Shulman den multidimensionalen Wissenstransfer des Projekts BeLIFE vorgestellt. Weil BeLIFE als Begleitforschungsprojekt eine Metaperspektive auf die BMBF-Förderlinie SifoLIFE einnimmt, kann es die Erkenntnisse der SifoLIFE-Projekte gezielt unterschiedlichen Akteursgruppen vermitteln. Dabei werden vor allem drei Ebenen angesprochen: die SifoLIFE-Projekte selbst, die Entscheidungskräfte in Politik und BOS, sowie die allgemeine Bevölkerung. Indem BeLIFE sich an den Bedarfen von Akteuren, dem Zusammenwirken unterschiedlicher sozialer und technischer Systeme, und der Vielfalt zukünftiger Herausforderungen im Bereich der zivilen Sicherheit orientiert, ermöglicht das Projekt einen effektiven und nachhaltigen Wissenstransfer.
Im zweiten Teil des Projektsymposiums haben sich Dr. Shulman und Lasse Wennerhold in einer Speed-Dating Runde mit dem Publikum zu den Details des BeLIFE-Projekts ausgetauscht. Die Formate und Ziele des multidimensionalen Wissenstransfers sind auf großes Interesse gestoßen, und das BeLIFE-Team hat mit den Teilnehmenden interessante Anschlussdiskussionen darüber geführt, wie wichtig es ist, Wissenstransfer von Anfang an in Sicherheitsforschungsprojekten mitzudenken, um so die Grenzen zwischen Wissenschaft und Praxis zu überwinden, Projekterkenntnisse in die Anwendung zu bringen, und sowohl politische Entscheidungskräfte als auch die allgemeine Bevölkerung für die Kern- und Zukunftsthemen und für nachhaltige Lösungen der Sicherheitsforschung zu sensibilisieren.
Wir freuen uns auf die ISCRAM 2024 in Münster. Die Information Systems for Crisis Response and Management Conference ist für uns die wichtigste internationale Konferenz rund um die Themen soziotechnische Systeme, Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz. Auf der diesjährigen Ausgabe, ausgerichtet von unseren Kollegen des Competence Center for Crisis Management (C³M), sind meine Teams der TU Braunschweig und des Weizenbaum Instituts für Networked Society mit gleich 5 Beiträgen dabei, 4 davon sind bereits in den Proceedings verfügbar.
Als CoRe (Completed Research Paper) stellen wir einen Vorschlag zur Umsetzung einer multifunktionalen Plattform zur Darstellung eines psychosozialen Lagebilds vor: "Perceiving and Behaving in a Crisis: Developing a Multi-Functional Crisis Information Platform for Psychosocial Situations (CIP-PS) (Sterl, Billig, Taffo, Svoboda, Gerhold). ojs.iscram.org/index.php/Proceedings/article/view/29
Und ebenso als CoRe Paper einen Beitrag zur Rolle von Unsicherheit in der Bekämpfung von Waldbrand aus einer gemeinsamen Arbeit mit Nikola Tietze: "Uncertainty in Forest Fire Management" (Tietze, Kox, Büser, Gerhold) ojs.iscram.org/index.php/Proceedings/article/view/65
Und als WiP Paper (Work in Progress) steuert das Team um Thomas Kox meiner Forschungsgruppe Digitalisierung und vernetzte Sicherheit vom Weizenbaum Institut in Zusammenarbeit mit Frauenhofer FOKUS ein Paper zur Nutzung von Chatbots zur Lagebilderfassung: "Chatbot Based Public Sensoring to improve Situational Awareness" (Betke, Peitzsch, Boldt, Reimann, Kox) ojs.iscram.org/index.php/Proceedings/article/view/89
Und eine Arbeit meiner Weizenbaumgruppe in Kooperation mit Dr. Patricia M. Schütte des Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit (BuK) zu Artefakten und Praktiken der Digitalisierung in BOS: "Digitalisation in the organisational culture of safety and security agencies" (Kox, Schütte, Rohwedder, Büser) ojs.iscram.org/index.php/Proceedings/article/view/44
Zu guter Letzt wird Dr. Naomi Shulman im Rahmen eines Project Symposiums unser SifoLIFE Vorhaben BeLIFE vorstellen:
"Knowledge Transfer in the BeLIFE Project: The Foundation of Holistic Crisis Management"
Wir werden mit (fast) dem gesamten Team vor Ort sein und freuen uns darauf, alte und neue Bekannte zu treffen und uns zu den neuesten Entwicklungen unserer Forschungsfelder auszutauschen!
https://lnkd.in/d6vsR4_f
22.05.24
Können technische Systeme zukünftig die Sicherheit und Resilienz der Gesellschaft erhöhen? Worauf muss bei der Gestaltung technischer Systeme im Sicherheitskontext geachtet werden? Und wie kann die Zusammenarbeit von Forschung, Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft durch technische Systeme gestärkt werden, um uns auf die Krisen und Katastrophen der Zukunft vorzubereiten?
Diese und ähnliche Fragen werden im Testlabor Sicherheit der Psychologie soziotechnischer Systeme der Technischen Universität Braunschweig beforscht und diskutiert.
Aktuell beschäftigt wir uns insbesondere mit den Potenzialen sogenannter immersive intervention technology in Bezug auf Schutz- und Vorsorgeverhalten. Das heißt, wir untersuchen, ob und wie virtual und augmented reality Anwendungen dazu beitragen können, das Verhalten der Gesellschaft während und in Bezug auf spezifische Krisensituationen zu verbessern.
Unsere erste Studie AR Troubeld Water untersucht die Effekte der Verwendung eines iOS Prototyps* auf Schutzwissen und Vorsorgeverhalten in Bezug auf Hochwasserereignisse.
Zusätzlich zu unserer Forschung können Studierende und Interessierte im Lab mit Prototypen aus aktuellen und vergangenen Projekten der Sicherheitsforschung interagieren.
Kontakt:
Leonie Terfurth
leonie.terfurth(at)tu-braunschweig.de
lab-sts@tu-braunschweig.de
*entwickelt mit relative pictures GmbH
Wir forschen in Kooperation mit Frauenhofer FOKUS und dem Weizenbaum Institut.
22.05.24
Das Hochwasser 2021 legte strukturelle Vulnerabilitäten offen, wie etwa hinsichtlich Entscheidungswegen oder der Kommunikation unter verschiedenen Akteuren. Zudem verdeutlichen solche Krisen die Verletzbarkeit diverser Systeme, wie die Gefahr des Ausfallens von Serverräumen durch Wasserschäden und folglich Probleme mit Dienstleistungen der Stadtverwaltung.
Dadurch stellen sich Fragen, wie
Zur Beantwortung dieser Fragen wird das kürzlich gestartete BMBF-geförderte Projekt „Kritikalität und Krisenkommunikation am Beispiel der SmartCity Solingen“ (SMARTKRIS) beitragen, welches von der TU Braunschweig gemeinsam mit der Klingenstadt Solingen als SmartCity bearbeitet wird.
Wir freuen uns auf das gemeinsame Projekt mit unserem Praxispartner und den Beitrag unserer zukünftigen Forschung zur Stärkung der Resilienz von Systemen und Gesellschaft im Kontext von Krisen.
Nähere Informationen zum Projekt sind zu finden unter: https://www.tu-braunschweig.de/psychologie/sts/projekt-smartkris
„Resilienz heißt, ohne die Bevölkerung ist Sicherheit nicht möglich”
So beschrieb Kollege Carlo Masala in seiner KeyNote die Verlagerung der Verantwortung für den Umgang mit hybriden Bedrohungen an den Menschen. Aber wie “stark ist die Bevölkerung in der Lage?” Diese spannende Frage haben wir in der gleichnamigen Session auf dem Innovationsforum Zivile Sicherheit des Bundesministeriums für Sicherheit und Forschung diskutiert. Und das Bild, welches meine Diskutanten Frauke Koppelin (Jade Hochschule), Ursula Fuchs (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Hans Bethke (Fraunhofer FOKUS) und Prof. Dr. Henning G. Goersch (FOM University of Applied Sciences for Economics and Management) fiel ausgesprochen optimistisch aus.
Denn sowohl unsere empirischen Erkenntnisse, als auch die Erfahrungen aus der Praxis belegen eine Bereitschaft in großen Teilen der Bevölkerung sich an der Zukunftsaufgabe einer resilienten Gesellschaft zu beteiligen. Diese weiterhin zu fördern und zu unterstützen braucht eine offene und transparente Kommunikation aller Beteiligter aus Wissenschaft, Politik und Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben über die Herausforderungen denen wir uns gegenübersehen und den Möglichkeiten und Grenzen, die wir haben, mit diesen umzugehen.
An unserem Ausstellungsstand haben wir den aktuellen Demonstrator zum psychosozialen Lagebild, den wir gemeinsam mit dem DRK und Frauenhofer FOKUS entwickelt haben, vorgestellt, mit welchem wir Krisenmanager:innen eine innovative Möglichkeit zur Einschätzung von Wahrnehmungen und Empfindungen der Bevölkerung in Krisen bieten.
Wir waren mit meinen beiden Teams der Psychologie soziotechnischer Systeme der TU Braunschweig und der Forschungsgruppe Digitalisierung und vernetzte Sicherheit des Weizenbaum Institute for the Networked Society vor Ort und haben eine tolle Tagung, spannende Beiträge und gute Vernetzung mit Wissenschaft und Praxis erlebt!
#zivileSicherheitsforschung
06.05.24
Wir von der Psychologie soziotechnischer Systeme https://lnkd.in/evwmmRmh der Technische Universität Braunschweig sind mit einem Austauschworkshop in unserem Forschungsvorhaben BeLIFE https://lnkd.in/ehjfswi5 gestartet. Gemeinsam mit den in der SIFOLIFE Förderlinie https://lnkd.in/eZCgQpij geförderten Forschungsvorhaben LIFEGRID (Wesermarsch) https://lnkd.in/dRv9UXj3, RESCUE MATE (Hamburg), KriKom (Meissen), #ADLeR (Dortmund) und FreibungRESIST haben wir das Thema Lagebilder diskutiert.
- „Daten gibt es genug“ – aber wer bricht die Datensilos auf, stellt Daten bereit bereitet, wer analysiert und bewertet diese, wieviel kann uns KI abnehmen und wollen wir das eigentlich?
- Wieviel und welches Personal brauchen wir, um ein Lagebild dauerhaft und problemorientiert vorzuhalten?
- Welche Relevanz haben Social Media Daten für das Lagebild und die Kommunikation über die Lage?
Dies sind nur einige der Fragen, die wir heute mit Vertretern aus Städteverwaltungen, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und Wissenschaft diskutiert haben. Austausch gelungen, aber noch viel zu tun!
Danke an Dr. Naomi Shulman Shulman, Lasse Wennerhold und Eri Park für die großartige Umsetzung des Workshops!
Gleich weiter gings im im Workshop mit dem Verbundprojekt Heraklion, geleitet vom Fraunhofer Institut EMI https://lnkd.in/dEWgkkNn
Wir waren mit Sebastian Sterl und unser Forschungspraktikantin Lea Malcharczyk vor Ort und haben unser Projekt PsychoKat https://lnkd.in/dT6NeKMb, welches wir gemeinsam mit Fraunhofer FOKUS und Deutsches Rotes Kreuz umsetzen zur Diskussion gestellt. Auch hier geht es um Lagebilder, aber ganz psychologisch um die psychosoziale Lage der Menschen in der Krise.
Zur gleichen Zeit haben wir die Tore unseres Zukunftslabors Sicherheit in Berlin Mitte im Einstein Center Digital Future geöffnet und über 60 Nachwuchwissenschaftler:innen des Graduierten Netzwerk Zivile Sicherheitsforschung zu Besuch eingeladen. Neben der Führung im Labor haben wir unsere neue AR Anwendung „Troubled Water“ präsentiert und zum Testen freigegeben, mit welcher wir durch die Gamifizierung von Warnung und Verhaltenshinweisen und der Visualisierung von Hochwasser in eigenem Umfeld, Maßnahmenwissen und Risikowissen stärken wollen.
Danke an unser Team vor Ort Elisabeth Glunz, Dennis Miether, Leonie Terfurth und Ann-Kathrin Lindner für die perfekte Vorbereitung, Umsetzung und gegenseitige Unterstützung.
Ein klasse Auftakt mit vielen tollen Gesprächen mit alten und neuen Kolleg:innen der zivilen Sicherheitsforschung!
Wir freuen uns auf die kommenden zwei Tage https://www.sifo.de/
26.04.24
Wer nimmt psychosoziale Hilfe in Zeiten multipler Krisen in Anspruch? Und wie sind Spontanhelfende mit den vielseitigen Herausforderungen bei der Unterstützung von flüchtenden Menschen aus der Ukraine umgegangen?
Darum ging es in einem Workshop zur Wahrnehmung von psychosozialer Notfallversorgung (PSNV) auf der Fachtagung Katastrophenvorsorge 2024, den TUBS-Mitarbeiter:innen Sebastian Sterl und Elisabeth Glunz gemeinsam mit Sarah Horváth und Dr. Carolin Saltzmann vom DRK, Verena Hoffmann und der TUBS-Studentin Nina Stephan geleitet haben.
Im ersten Teil des Workshops wurden die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zu Wissen, Wahrnehmung und Nutzung von PSNV im Krisen- und Katastrophenkontext in drei deutschen Modellregionen vorgestellt. Die Teilnehmenden diskutierten danach Möglichkeiten, wie das Wissen, die Wahrnehmung und die Nutzung von PSNV gestärkt werden können, um die psychosoziale Unterstützung in Notfallsituationen zu verbessern.
Im zweiten Teil des Workshops stellte Verena Hoffmann ein Praxisbeispiel für gelungene psychosoziale Angebote für Spontanhelfende vor. Dies wurde ergänzt durch die Präsentation einer qualitativen Studie zu Copingstrategien, Barrieren sowie Aktivatoren der PSNV-Nutzung in der Gruppe von Spontanhelfenden. Aus diesen Erkenntnissen wurden Empfehlungen abgeleitet, die zur Diskussion über die psychosoziale Unterstützung von Spontanhelfenden im Krisen- und Katastrophenkontext führten.
Es war eine gut besuchte und äußerst interaktive Veranstaltung, die wichtige Einblicke in die psychosoziale Notfallversorgung lieferte. Wir sind dankbar für den Blick aus der Praxis auf unsere Forschung und freuen uns darauf, die gewonnenen Erkenntnisse in Veröffentlichungen einzubringen, um einen Beitrag zur Verbesserung der PSNV zu leisten.
#Katastrophenvorsorge #PSNV #FTKatV #Spontanhelfende
17.04.24
In wenigen Wochen ist es soweit. Das BMBF-Innovationsforum „Zivile Sicherheit“ 2024 findet in Berlin statt. Wir sind gleich mehrfach auf dem Forum dabei und freuen uns auf
#Wissenstransfer #Sicherheitsforschung
Ebenfalls am 6. Mai findet trifft sich das Graduierten-Netzwerk „Zivile Sicherheit“. Wir fragen Sie: Welche Inhalte gehören eigentlich in ein Einsatzprotokoll der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV)? Und wie fühlt es sich an, wenn virtuelles Wasser in den Raum eindringt? Die Nachwuchswissenschaftlern:innen des Graduierten-Netzwerk „Zivile Sicherheit“ können dieses Jahr an ihrer Jahrestagung in unser Zukunftslabor Sicherheit im ECDF in Berlin Mitte eintauchen. Durch innovative Formate wie Virtual-Reality-Brillen, Computerspiele oder Elemente von Strategiespielen können Sie hier Forschungsprojekte und -ergebnisse realitätsnah, interaktiv und informativ erleben. https://www.sicherheit-forschung.de/forschung/projekte/z-lab/index.html
Das Sicherheitsforschungsprojekt HERAKLION des Fraunhofer EMI lädt zeitgleich zu einem interaktiven Workshop mit dem Thema "kommunale Krisenfestigkeit und Resilienz mit SIFO-Projekten" ein. Neben zahlreichen anderen Projekten ist das Verbundprojekt PsychoKat beim Workshop vertreten und diskutiert das Thema gesellschaftliche Vulnerabilität und psychosoziale Lagebilder in Krisen und Katastrophen. Das Programm zur Veranstaltung gibt es hier: https://www.heraklion-projekt.de/?page_id=1645
Im Rahmen des Innovationsforum freue ich mich in der Session „Bevölkerung – Stark in der Lage“ auf tolle Gäste zur Diskussion: @henning Görsch, @ursula Fuchs, @Maren Schorch, @hand betke und ich werden den aktuellen Forschungsstand zur Rolle der Bevölkerung in der Lagebewältigung diskutieren. Wir freuen uns zudem auf den Impuls von Henning, der uns mit frischen Daten aus Bevölkerungsbefragungen versorgen wird. Wir selbst steuern unsere Daten aus unserem Bevölkerungsmonitoring bei. Diese Daten sind zugleich Grundlage der interaktiven Krisen-Informationsplattform für die Psychosoziale Lage aus unserem Projekt PsychoKat, welche wir auf dem Innoforum präsentieren.
Wir stellen das Dashboard der "Multifunktionalen Krisen-Informationsplattform für die Psychosoziale Lage (MIP-PS)" vor, welche u.a. psychosoziale Informatonen aus Bevölkerungsbefragungen, wie Risikowahrnehmung, Schutzverhalten oder Notfallvorsorge in multiplen Krisen und Katastrophen visualisiert.
Zudem wird aus dem SIFO-Vorgängerprojekt LaBeCo die Rechercheplattform "CoV-Finder" zur Recherche sozialwissenschaftlicher Corona-Studien vorgestellt.
Beide Tools bieten Krisenmanager:innen, (politischen) Entscheider:innen, Behörden und Hilfsorganisationen eine Hilfestellung beim Umgang mit und der Bewältigung von Krisen und Katastrophen aus psychosozialer Perspektive und sind interaktiv mittels Touchscreen bedienbar.
https://www.psychokat.sicherheit-forschung.de/index.html
Mein gesamtes Team und ich werden das Innfoforum vor Ort begleiten. Wir freuen uns auf spannenden Austausch und gutes Netzwerken in Berlin vom 6. bis 8. Mai 2024!
04.03.2024
Das Zusammenspiel von technischen und sozialen Systemen birgt Potentiale für die Bewältigung von psychosozialen Dynamiken in zunehmend multiplen und komplexen Krisen und Katastrophen.
Mit dieser These vor Augen untersuchen wir im Bundesministerium für Bildung und Forschung-geförderten Forschungsprojekt PsychoKat unterschiedliche Aspekte dahingehend.
Angefangen vom Monitoring psychosozialer Prozesse, wie etwa Risikowahrnehmung von Krisen mithilfe einer digitalen Informationsplattform bis hin zur KI-gestützten Digitalisierung von Einsatzprotokollen der psychosozialen Notfallversorgung.
Beim Verbundtreffen mit Dr. Karin Reichel vom Projektträger VDI Wissensforum GmbH am 04. März 2024 wurde erneut deutlich, wie gewinnbringend sich dafür die verschiedenen Expertisen der Projektpartner zu organisationalen Aspekten von BOS durch das Deutsche Rote Kreuz, zu kommunikationstechnischen Aspekten durch das Fraunhofer FOKUS und zu psychologischen sowie sozialwissenschaftlichen Aspekten durch die Technische Universität Braunschweig ergänzen.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und freuen uns auf eine weitere produktive und erfolgreiche Zusammenarbeit!
Lars Gerhold Sebastian Sterl Andreas Billig Franck William Taffo Sina Giesemann Sarah Horváth Sabrina Bagus Jasmin Freckmann Elisabeth Glunz
Psychologie-Studierende Lea Malcharczyk unterstützt seit Ende 2023 als Forschungspraktikantin das PsychoKat-Projekt und wirkt insbesondere beim psychosozialen Lagebildmonitoring und der Entwicklung der multifunktionalen Krisen-Informationsplattform mit.
Allgemein besteht an der Abteilung die Möglichkeit, ein Forschungspraktikum zu absolvieren, um u.a. einen näheren Einblick in die Anwendung von Wissenschaft und Forschung zu bekommen und theoretisch-wissenschaftliche Kenntnisse in praktischer Tätigkeit (über bspw. Forschungsprojekte) vertiefen und erweitern zu können.
Dabei nahm Lea Malcharczyk zuerst an dem Verbundtreffen mit Projektpartnern und dem Projektträger VDI im Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin-Lichterfelde teil. Anschließend besuchte sie gemeinsam mit PsychoKat-Mitarbeiter Sebastian Sterl das Zukunftslabor Sicherheit im ECDF in Berlin Mitte und gewann einen Einblick in spannende Technologien zur Krisenbewältigung, wie Dashboards, Augmented Reality-Anwendungen oder Sensor-gesteuerte Ausrüstung.
Wir heißen Lea herzlich in unserer Abteilung willkommen und freuen uns, dass sie als Forschungspraktikantin das Projekt PsychoKat bereichert.
Januar 2024
Was ist Technik? Was ist Sicherheit?
Zwei sehr grundlegende Fragen, deren Beantwortung bei genauer Betrachtung weit weniger eindeutig ist, als sich auf den ersten Blick zu vermuten lässt.
Sicherheit durch den Einsatz innovativer Technologien zu erhöhen, ist Gegenstand vieler Forschungsvorhaben der nationalen Sicherheitsforschung. Aber wo liegen die Grenzen des Möglichen und des Gewollten? Welche möglichen Schwierigkeiten kommen auf uns zu, wenn wir immer mehr Sicherheitsverantwortung an technische Systeme delegieren?
Aus Sicht der Psychologie soziotechnischer Systeme wird deutlich, dass der sinnvolle Einsatz technischer Innovationen von mehr abhängt als von Usability und Akzeptanz auf Seiten der Nutzer:innen. Der Einsatz von Technik soll Wirkungen für eine sichere und resilientere Gesellschaft erzeugen, deswegen kann Technik auch nur im Zusammenhang mit Gesellschaft und Individuum verstanden werden. Wir betrachten daher insbesondere die Interaktionen von technischen und sozialen Teilsystemen beim Versuch dem Ziel Sicherheit und Resilienz näher zu kommen, versuchen dabei Kontext und Umwelt mitzudenken und mögliche nicht intendierte Folgen zu betrachten.
Zwei Tage haben wir am vergangenen Wochenende im Heimathafen Friedenau von Tanja Vonseelen an einem Entwurf zu unserem neuen Forschungsprogramm zu sicherheitskritischen soziotechnischen Systemen gearbeitet.
Vielen Dank an mein wunderbares Team an hervorragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der TU Braunschweig und am Weizenbaum-Institut für die fruchtbaren und wertvollen Diskussionen: Anna Heidenreich, Yannick Fernholz, Elisabeth Glunz, Dennis Miether, Lea Smidt, Sebastian Sterl, Dr. Naomi Shulman, Lasse Wennerhold, Thomas Kox, Leonie Terfurth, und Till Büser.
Und besonderen Dank an Edda Brandes für den großartigen Input!
Januar 2024
Welche Inhalte gehören in ein Einsatzprotokoll der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV)?
Wie muss ein Einsatzprotokoll eigentlich aussehen, damit es bestmöglich und einfach ausfüllbar, aber auch maschinenlesbar ausgewertet werden kann?
Um diese Fragen näher zu erforschen, organisierte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Ende Januar 2024 einen Szenarien-Workshop mit PSNV-Einsatzkräften des DRKs im Generalsekretariat in Berlin-Lichterfelde.
Nach einer Besichtigung des Gebäudes leiteten DRK-Mitarbeiter:innen Sina Giesemann und Sarah Horváth in die Thematik ein und testeten das entworfene, standardisierte PSNV-Einsatzprotokoll gemeinsam mit PsychoKat-Mitarbeiter der TU Braunschweig Sebastian Sterl und Imanuel Aurich vom DRK in vier verschiedenen Szenarien an den PSNV-Einsatzkräften.
Abschließend wurden die Ergebnisse und die Szenarien ausführlich diskutiert.
Wir danken den Teilnehmenden ganz herzlich für ihre Mitarbeit und wünschen weiterhin alles Gute!
26.01.2024
Bonn. Am 26. Januar 2024 wurde Professor Lars Gerhold in den wissenschaftlichen Beirat des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) berufen. Das BKK ist für den Bevölkerungsschutz und die zivile Sicherheit in Deutschland zuständig.
Der wissenschaftliche Beirat besteht aus zwölf Wissenschaftler*innen aus für den Bevölkerungsschutz relevanten Fachgebieten. Die Mitglieder unterstützen den BKK mit ihrer wissenschaftlichen Expertise. Sie werden auf vier Jahre ehrenamtlich berufen.
Der Beirat wird zweimal jährlich tagen. Dabei werden Entwicklungen der Sicherheitsforschung präsentiert, über den aktuellen Forschungsstand informiert, sowie die Aufgaben und Rolle des BKK diskutiert.
Die Auftaktveranstaltung fand im Hotel Königshof in Bonn statt. Ralph Tiesler, Präsident des BKK, empfing die Wissenschaftler*innen und überreichte die Ernennungsschreiben.
Mehr dazu: www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/01/pm-26-unabhaengiger-wiss-beirat-bbk.html
16.01.24
Seit dem 1. Oktober 2023 läuft das vom BMBF geförderte Projekt BeLIFE, das als Begleitforschung im Rahmen des Programms SifoLIFE einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wirkung sicherheitskritischer Erkenntnisse in Deutschland leistet. Nicht zuletzt die Hochwasserereignisse der letzten Wochen haben gezeigt, wie vulnerabel die Bevölkerung in Extremwettersituationen ist. Fünf Kommunen in Deutschland werden nun ihre in einer ersten Phase des Programms entwickelten Projektentwürfe umsetzen.
Für die Projekte spielen der Informationsaustausch und die Kommunikation, welche eine Lageeinschätzung in sicherheitskritischen Situationen ermöglichen, eine zentrale Rolle. Wesentlich sind auch zukunftsweisende, resiliente und nachhaltige Systeme: Wie Menschen und Technik in solchen Systemen auf komplexe Weise interagieren, wird in allen fünf Projekten deutlich und soll mit der Begleitforschung in BeLIFE explizit thematisiert werden.
Basierend auf einem Sturmflutszenario implementiert das Hamburger Projekt RESCUE-MATE ein KI-System, das sowohl kritische Informationen als auch die Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren – von BOS hin zu Rettungskräften und Hilfsorganisationen – automatisiert. So entsteht ein dynamisches Lagebild, das auf mehreren Ebenen für Information und Kommunikation genutzt werden kann, sodass Akteure Zugang zu relevanten Informationen in Echtzeit erhalten und so eine möglichst komplette, aktuelle und geteilte Grundlage für Entscheidungen haben.
Auch das in der Region Wesermarsch angesiedelte Projekt LifeGRID setzt sich mit einer möglichen Flutsituation auseinander, vor dem Hintergrund der daraus entstehenden Energieversorgungsnotlage, die gerade für vulnerable Personengruppen wie ältere bzw. pflegebedürftige Menschen kritisch ist. Das Projekt wird durch Bildungs-, Partizipations-, und Demonstrationsformate eine Rahmenstruktur entwickeln, die die Resilienz der Bevölkerung, der Pflegekräfte, und des Katastrophenschutzes fördert.
Die Bedürfnisse vulnerabler Personengruppen, wie beispielsweise älterer oder beeinträchtigter Menschen, stehen im Dortmunder Projekt ADLeR ebenso im Vordergrund. Indem Teile der Rettungskette durch den Einsatz eines Smart Home Systems automatisiert werden, soll die gesamte Rettungskette schneller und effektiver agieren können. Erprobt wird das System anhand verschiedener Szenarien in einem Modellwohngebiet, unter aktiver Einbindung der Bewohner:innen und der allgemeinen Bevölkerung.
Der Umsetzung eines umfassenden Resilienzmanagementsystems widmet sich das Projekt FreiburgRESIST, welches den Einsatz des modular konzipierten REMSY – einer kollaborativen digitalen Plattform für sicherheitskritische Situationen – bei zwei Großveranstaltungen in Freiburg erprobt: beim Weihnachtsmarkt und beim Marathon. Das Resilienzmanagement hat zum Ziel, das Krisenmanagement vor, während und nach einer sicherheitskritischen Situation zu verbessern.
Das Projekt KriKom-LK-MEI wird ein autarkes Krisenkommunikationssystem umsetzen, das alle Akteure übergreifend miteinander verbindet und für jede Krisensituation einsetzbar ist. Indem die Belastbarkeit dieses Systems im Projekt erprobt und optimiert wird, soll eine in Krisenfällen zuverlässig funktionierende Alternative zu traditionellen Kommunikationsformen bereitgestellt werden.
Wie sich bereits aus dieser kurzen Übersicht ergibt, setzen sich alle fünf Projekte mit zukunftsträchtigen Themen auseinander. Dabei sollen die in den jeweiligen Projekten erarbeiteten Lösungen auch über ihre jeweiligen Kontexte hinaus wirkmächtig werden.
Das Projekt BeLIFE wird diese Wirkmacht fördern und den Transfer der innovativen Ansätze unterstützen, und es tut dies auf drei Ebenen.
Auf der ersten Ebene wird das Teilprojekt IntraBeLIFE an der TU Braunschweig sich der Vernetzung und der Kommunikation zwischen den fünf SifoLIFE-Projekten widmen, indem es das dort entstehende Wissen analysiert und den SifoLIFE-Projektpartnern übergeordnete Angebote für den Austausch und die gemeinsame Wissensgenerierung macht. Unter der Leitung von Prof. Dr. Lars Gerhold und seinem Lehrstuhl der Psychologie soziotechnischer Systeme wird IntraBeLIFE nicht nur ein digitales Wissensmanagementsystem anlegen und pflegen, sondern die Projektpartner der fünf Projekte auch zu regelmäßigen Treffen in Person in den jeweiligen Projektregionen einladen, um dort in diversen partizipativen Formaten übergreifende Perspektiven für die Krisenbewältigung zu erarbeiten. Zudem findet eine Evaluation der einzelnen Projekte statt, die auch dazu beiträgt, die dort erarbeiteten Lösungen möglichst nachhaltig und dauerhaft auf andere Kontexte der Krisenbewältigung und des Bevölkerungsschutzes übertragen zu können.
Die FU Berlin, unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Schiller, übernimmt mit dem Teilprojekt ExtraBeLIFE die zweite Ebene des Wissenstransfers und vermittelt die in IntraBeLIFE gewonnenen Erkenntnisse an politische Entscheidungsträger:innen. Dabei werden vielfältige Angebote des Austauschs gemacht, auch im Rahmen des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit. Besonders das interaktive ZLab, das Wissen nicht nur auf informative, sondern auch auf interaktive und partizipative Weise vermittelt, spielt dabei eine zentrale Rolle. Gerade neue Virtual-Reality und Augmented-Reality Anwendungen werden Besucher:innen des Labs ermöglichen, sich in sicherheitskritische Situationen hineinzubegeben und sie virtuell zu erleben.
Schließlich sollen die im Rahmen des SifoLIFE-Programms gewonnenen Erkenntnisse auch der breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden. Diese dritte Ebene der Wissensvermittlung erfolgt im Teilprojekt CivilBeLIFE durch eine von der Imaginary gGmbH entwickelten Wanderausstellung. Die Wanderausstellung wird die theoretischen Grundlagen und die praktischen Erkenntnisse der SifoLIFE-Projektergebnisse allgemein zugänglich machen – auf imaginative, spielerische und partizipative Weise. So wird auch in der Zivilbevölkerung das Bewusstsein für Krisensituationen und mögliche Bewältigungsformen erhöht.
16.01.24
Am 30. November hat ein Workshop zum Thema Resilienz stattgefunden, bei dem IntraBeLIFE mit den Projekten LifeGRID und FreiburgRESIST virtuell zusammenkam, um den Resilienzbegriff, seine Möglichkeiten, Grenzen und Herausforderungen zu diskutieren.
Einleitend hielt Prof. Dr. Lars Gerhold einen Vortrag zum Resilienzbegriff aus psychosozialer und soziotechnischer Perspektive, in dem er die vielfältigen Bedeutungen von Resilienz erläuterte. Dabei wurde deutlich, dass diverse Variablen und ihr komplexes Zusammenspiel einen Einfluss auf die Resilienz haben, sodass der Begriff immer auch kontextabhängig bleibt. Trotzdem ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Resilienzbegriff und seinen verschiedenen Bedeutungen eine Verständigung darauf, was wir mit einer resilienten Gesellschaft meinen und wie wir diese auch für die Zukunft gestalten können.
Die Projektpartner von LifeGRID und FreiburgRESIST stellten vor, wie der Resilienzbegriff in ihren Projekten zum Tragen kommt:
LifeGRID zielt nicht nur darauf ab, die Resilienz der Bevölkerung in sicherheitskritischen Situationen zu fördern, sondern wird den Erfolg dieser Maßnahmen auch mithilfe eines eigens entwickelten Resilienzmonitor punktuell messen und evaluieren. So wird ein ganzheitlicher Blick auf Resilienz gefördert, der Resilienz als veränderlichen Prozess versteht.
Auch für FreiburgRESIST ist Resilienz ein zentrales Thema, denn das Projekt erarbeitet ein Resilienzmanagementsystem, welches die Zeit vor, während und nach einer sicherheitskritischen Situation in den Blick nimmt. So entsteht auch hier ein Verständnis von Resilienz als komplexem Prozess, in dem sowohl technische als auch ethische, politische und rechtliche Rahmenbedingungen eine wesentliche Rolle spielen.
Diesem ersten Austausch zum Thema Resilienz werden weitere Diskussionen folgen, denn die Frage, was Resilienz ausmacht, wie sie sich fördern und wie sie sich bewerten lässt, ist für die SifoLIFE-Projekte im Besonderen und für die Sicherheitsforschung im Allgemeinen wesentlich.
In seiner Grundlagenvorlesung zur Sozialpsychologie hat Prof. Dr. Lars Gerhold mit den Studierenden das Thema „Prosoziales Verhalten“ besprochen und dabei thematisiert, welche Rolle Empathie in der Hilfsbereitschaft spielt und in welchen Situationen Hilfsbereitschaft ab- oder zunimmt. Fest steht: Die gegenseitige Hilfsbereitschaft steigt in Krisen- und Katastrophensituationen; in solchen Zeiten denken Menschen an andere und an die Gemeinschaft.
Die großzügigen Spenden der Studierenden für die Braunschweiger Tafel e.V. veranschaulichen das sehr eindrucksvoll!
Beim gemeinsamen Forschungskolloquium der Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme der TU Braunschweig und der Gruppe „Digitalisierung und vernetzte Sicherheit“ des Weizenbaum Instituts hat Yannick Fernholz (Weizenbaum) den Value Sensitive Design Ansatz als Grundlage einer ethikkonformen Gestaltung von Smart-City Technologien vorgestellt. Ein menschenzentriertes Verständnis von Smart Cities müsse den Präferenzen verschiedener Stakeholder Rechnung tragen und könne so Sicherheit schaffen, die sich primär an gesellschaftlichen Bedürfnissen orientiert.
Anschließend haben André Bittermann und Sarah Müller vom Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) einen anregenden Gastvortrag gehalten, in dem auch die ethische Nutzung und Auswertung von Daten – vor allem in Bezug auf Social Media – im Mittelpunkt stand. Dabei ging es um Fragen wie die Beziehung zwischen digitalen Spuren und persönlichen Charaktereigenschaften oder politischen Überzeugungen. Schließlich wurde in der Diskussion thematisiert, wie sich Social-Media Daten in Krisen- und Katastrophensituationen nutzen lassen, um beispielsweise ein Lagebild zu erkennen, und wie wir effizient prüfen können, ob solche Daten echt sind.
https://www.weizenbaum-conference.de/
Über die Konferenz: Das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft veranstaltet seine sechste Jahrestagung zum Thema "Uncertain journeys into digital futures: Inter- and transdisciplinary research for mitigating wicked societal and environmental problems" und lädt interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, bis zum 1. Februar 2024 Beiträge und Abstracts für Vorträge einzureichen. Die Konferenz findet vom 17. bis 18. Juni 2024 im silent green Kulturquartier #Berlin statt.
Die Konferenz konzentriert sich auf die Herausforderung der digitalen Transformation der Gesellschaft und die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit sind eng miteinander verknüpft und entscheidend für eine prosperierende Zukunft der Menschheit. Zu den drängendsten Herausforderungen gehören der Schutz der Menschen, der demokratischen Institutionen und der Umwelt sowie die Ermöglichung der Teilhabe an der Gestaltung des Wandels und eines inklusiven und gerechten Lebens. In diesem Zusammenhang wird die Digitalisierung sowohl als Heilsbringer als auch als Bedrohung für eine nachhaltige Entwicklung gesehen. Auch mögliche negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt müssen bei der Konzeption und Nutzung digitaler Technologien berücksichtigt werden.
Wir freuen uns auf Einsendungen!
Im November waren Mitglieder des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit, der TU Braunschweig, der FU Berlin und des Weizenbaum Instituts zu Gast in den eindrucksvollen Laborräumen von Stephan Truthän in Berlin. Die vielfältigen analogen und digitalen Exponate wurden durch eine Diskussion über die Zukunft der öffentlichen Sicherheit abgerundet: Zusammen mit Herrn Truthän haben wir darüber nachgedacht, welche neuen und unerprobten Denkweisen die öffentliche Sicherheit in Zukunft nachhaltig stärken können und wie solche innovativen Ansätze genutzt werden können, um für Themen der zivilen Sicherheit auch im politischen und gesellschaftlichen Diskurs mehr Aufmerksamkeit zu schaffen.
Im BeLIFE-Projekt gab es zum Jahresende noch rege Entwicklungen.
Bei IntraBeLIFE sind seit Kurzem zwei neue Mitarbeitende dabei:
Am 20. November haben wir M.Sc. Lasse Wennerhold begrüßt. Lasse Wennerhold hat Psychologie an der Philipps-Universität Marburg mit Schwerpunkten in Sozial- und Wirtschaftspsychologie sowie neurowissenschaftlicher Psychologie studiert. Nach dem Studium hat er zunächst an der Technischen Universität Darmstadt in einem Projekt zu sozialer Robotik geforscht, danach an der Universität des Saarlandes vorwiegend zu Selbstkontrolle und Selbstregulation. Im Rahmen von BeLIFE verantwortet er nun im Teilprojekt IntraBeLIFE vorwiegend die formative Evaluation der fünf Projekte, die in der zweiten Phase von SiFoLIFE gefördert werden.
Seit dem 11. Dezember koordiniert Dr. Naomi Shulman den Austausch und die Vernetzung zwischen den fünf SiFoLIFE-Projekten und widmet sich der Etablierung eines Wissensmanagementsystems, das die in den Projekten generierten Erkenntnisse auch zukünftig und für andere Kontexte der Sicherheitsforschung nutzbar werden lässt. So sollen die Lösungsansätze und Umsetzungserfahrungen, die in den SiFoLIFE-Projekten erarbeitet werden, in die Politik und die Bevölkerung getragen werden, um nachhaltig weitergeführt zu werden.
Nach ihrer Promotion in Vergleichender Literaturwissenschaft an der UC Berkeley hat Naomi Shulman an amerikanischen und französischen Universitäten gelehrt und war dann über viele Jahre als selbstständige Fachübersetzerin und Lektorin in diversen wissenschaftlichen Bereichen tätig. Mit dem Masterstudium der Zukunftsforschung hat sie ihre interdisziplinären Kenntnisse um diverse sozialwissenschaftliche Methoden und Fragestellungen erweitert, die darauf ausgerichtet sind, zukunftsträchtige Denkweisen und Lösungen – insbesondere in Krisensituationen – zu fördern.
Die neuen Mitarbeitenden von IntraBeLIFE freuen sich besonders darauf, ab Januar intensiv in die Arbeit mit den fünf SiFoLIFE-Projekten einzutauchen!
Wir freuen uns, mehrere neue Mitarbeitende am Lehrstuhl begrüßen zu dürfen!
Am Standort Braunschweig nehmen Dr. Naomi Shulman und Lasse Wennerhold im Rahmen des BeLife-Projekts ihre Tätigkeiten auf.
Außerdem starten Marcel Kiefer, Nina Stephan, Tristan Wahlers und Marie-Christine Wolfrum als studentische Hilfskräfte.
Prof. Dr. Lars Gerhold hat am 10. Praxisdialog@vfdb: Risikovorsorge und Krisenmanagement – viele Akteure, ein Weg? der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. mit über 130 Teilnehmenden teilgenommen.
In seinem Beitrag erläuterte er, warum die Feststellung „Die Bevölkerung ist nicht risikobewusst“ so einfach nicht zu treffen ist und warum Wahrnehmung und Schutzverhalten komplexe Prozesse auf Seiten der Menschen sind.
Denn es geht nicht nur darum zu wissen, dass es bestimmte Risiken und Gefahren gibt. Sondern dass auch, wenn Risiken oder Gefahren bekannt sind, dem nicht unbedingt der Einkauf des 10-Tage Vorrats aus der Empfehlung des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) folgt.
Kaum ein Risiko oder eine Gefahr im Sinne des Bevölkerungsschutzes lässt sich für Laien umfassend verstehen und einschätzen:
Wir groß ist die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalles über mehrere Tage?
Wie viel Gefahr geht von Extremwetterereignissen für mich aus?
Jeder entwickelt hierzu eigene Vorstellungen und Heuristiken, beeinflusst durch qualitative Risikomerkmale wie z.B. das wahrgenommene Katastrophenpotential, die wahrgenommene Freiwilligkeit, oder Kontrollierbarkeit eines Ereignisses. Und insbesondere darauf kommt es an: Man muss ersteinmal zur Einschätzung gelangen, dass durch Eigenes tun, z.B. Ernährungsnotfallvorsorge, der Schutz wirksam verbessern werden kann.
Und dies ist eine Frage der Kommunikation über die Handlungsmöglichkeiten und auch eine Frage der Sicherheitskultur. Denn das, was wir als Risiken und Gefahren betrachten und welche Maßnahmen wir als angemessen einschätzen, um diesen zu begegnen, ist nicht objektiv bestimmbar, sondern Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Aushandlungsprozesses.
Dazu hat die Veranstaltung heute beigetragen. Danke auch an Benno Fritzen und Thomas Renzel für die spannenden Einsichten aus der Praxis und die anschließende Diskussion!
In der vergangenen Woche hat Prof. Dr. Lars Gerhold im Webtalk zur Katastrophenvorsorge des Studienganges "Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement" (KaVoMa) der Universität Bonn einen Vortrag zum Thema "Vor die Lage kommen? Was Strategische Vorausschau im Bevölkerungsschutz leisten kann" gehalten.
Die Kernaussagen: Der Bevölkerungsschutz braucht die Strategische Vorausschau und damit sie gut wird, sollte diese
a) methodisch fundiert,
b) in Zusammenarbeit mit anderen Ressorts und
c) unter gemeinsamer Nutzung bestehender Ressourcen erfolgen,
d) in (Weiter-) Bildungsprozesse eingebunden sein,
e) einen Öffentlichen Diskurs mitgestalten (Katalysator sein)
f) und in einer Strategieentwicklung münden.
Dafür benötigt sie
➔Ressourcen (Aufmerksamkeit, Personal, finanzielle Mittel, Tools, Netzwerke) und die Bereitschaft zur Veränderung in den Behörden und Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes!
Vielen Dank an die über 100 Teilnehmenden für die spannende Diskussion!
Die gesellschaftlichen Krisen häufen sich in unser Köpfen und Gesprächen und werden nicht weniger. In einer Zeit multipler Krisen kann es dazu kommen, dass die Sorgen und Einschätzung von verschiedenen Krisen-bezogenen Risiken sich gegenseitig beeinflussen, ähneln oder unterscheiden. Diese Krisendynamiken können emotional verunsichern, aber auch zu Handeln führen. Dabei ist zu beachten, welche Eigenschaften dafür entscheidend sind, inwieweit sich Menschen von beiden oder verschiedenen Krisen besonders bedroht fühlen und welchen Einfluss diese Wahrnehmungen auf Einstellungen, Verhalten und mentale Gesundheit haben.
In einem Scoping Review habe wir, Elisabeth Glunz, Daniela Stelzmann und Lars Gerhold, uns am Beispiel der parallel aufgetretenen Covid-19 Krise und Klimakrise angeschaut, wie Studien dieses Zusammenspiel der entsprechenden Wahrnehmungen analysieren. Die ersten Ergebnisse durfte ich, Elisabeth, auf der NEEDS Konferenz in Enschede als Poster präsentieren und diskutieren. Weitere Vorträge und Gespräche haben mich vor allem nachdenklich dahingehend gestimmt, wie gesellschaftliche Erzählungen über Krisen und Katastrophen die individuelle Wahrnehmung beeinflussen und wie wir diese Diskurse und Kommunikation nutzen können und wollen, um eine möglichst gerechte und sichere Zukunft zu schaffen. Meine Hoffnung darauf haben die interdisziplinären Inputs und Gespräche auf der NEEDS Konferenz auf jeden Fall gestärkt!
Wer Genaueres über die Erkenntnisse des Reviews wissen möchte, kann sich hier das Poster ansehen: https://osf.io/vuqa8
Krisen und Katastrophen, wie die Corona-Pandemie, die Ukraine-Krise, der Klimawandel oder Inflation werden immer komplexer, langanhaltender und grenzüberschreitender. Diese Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf staatliche oder wirtschaftliche, sondern auch auf gesellschaftliche Strukturen, was wiederum zu steigender Unsicherheit und erhöhtem Risikoempfinden der Bevölkerung führen kann. Dabei fand unter dem Thema „Uncertain times, unsettled lives? Complex risks and uncertainties in times of crises“ die „ESA RN22 and ISA TG04 Midterm Conference 2023“ der European und International Sociological Association an der University of Southern Denmark (SDU) in Esbjerg, Dänemark vom 26.10. bis 27.10.23 statt.
Dort stellte Sebastian Sterl in seinem Vortrag „Factors related to risk perception in complex, multiple and simultaneous crises and disasters: an empirical sociological approach“ (unter Mitarbeit von Nils Lüttschwager, Daniela Stelzmann und Lars Gerhold) u.a. die theoretischen Grundlagen zu grenzüberschreitenden Krisen (Transboundary Crises), Annahmen der Problemsoziologie und Risikowahrnehmung vor und zeigte Ergebnisse der Analyse des Verlaufs der Risikowahrnehmung und deren Faktoren in multiplen Krisen (Ukraine-Krise, Corona-Pandemie, Klimawandel und Inflation) sowie diskutierte die Ergebnisse theoretisch und empirisch.
Es zeigen sich hiernach Unterschiede im Niveau und der zeitlichen Entwicklung der Risikowahrnehmung der verschiedenen Krisen allgemein und ebenfalls zu deren Faktoren. Krisenbezogenes Wissen und Medienkonsum sind in allen Krisen bedeutsam für die Risikowahrnehmung, während persönliche Resilienz, institutionelles Vertrauen oder soziodemografische Faktoren in nur einzelnen Krisen als relevanter erscheinen. Nicht zuletzt aber ist Risikowahrnehmung jedoch für entsprechendes Schutzverhalten relevant, was zu Implikationen entsprechender Risikokommunikation führt.
Wir bedanken uns herzlich bei den Organisator:innen der Konferenz sowie den interessanten und spannenden Diskussionen.
Weitere Informationen zur ESA-ISA-Konferenz und das gesamte Programm sind aufrufbar unter: https://event.sdu.dk/soru2023/conference