Forschungsfrage
Wie lassen sich bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen in Krankenhausstationen so gestalten und kombinieren, dass sie eine hohe Raum- und Aufenthaltsqualität bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz und minimalem Infektionsrisiko gewährleisten?
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt EnHance zielt auf die Verbesserung des Raumklimas, der Energieeffizienz und der Infektionsprävention in Krankenhausgebäuden. Krankenhäuser stellen durch ihre hohe technische Ausstattung, der hohen Komplexität und den kontinuierlichen Betrieb hohe Anforderungen an Funktionalität, Behaglichkeit und hygienische Sicherheit. Diese Faktoren beeinflussen nicht nur die Aufenthaltsqualität für Patient*innen, sondern auch die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal.
Das Vorhaben wird von einem interdisziplinären Konsortium bestehend aus dem Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin (Projektleitung), dem Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité Berlin sowie des Instituts für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau der TU Braunschweig getragen. Gemeinsam werden bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen analysiert, die zu einem verbesserten stationären Raumklima beitragen könnten.
Im Zentrum stehen vier ausgewählte Stationen der Charité, die sich hinsichtlich Gebäudealter, Raumstruktur, technischer Ausstattung und Nutzung deutlich unterscheiden. In diesen Stationen werden mit Hilfe von Sensoren, 3D-Scans sowie Befragungen von Mitarbeitenden umfangreiche Daten erhoben und analysiert.
Ziel ist die Entwicklung eines Planungshandbuchs für den Krankenhausbau und die Bestandssanierung, das fundierte Empfehlungen für eine integrale Raumgestaltung bietet.
Hintergrund und Forschungsziel
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt EnHance untersucht praxisnah, wie bauliche, technische und organisatorische Rahmenbedingungen in Krankenhäusern gestaltet werden müssen, um ein energieeffizientes, gesundes und sicheres Raumklima zu schaffen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass Raumqualität und Energieverbrauch eng mit der Bauweise, der Gebäudetechnik und der alltäglichen Nutzung verknüpft sind.
Die Forschenden der TU Berlin (Hermann-Rietschel-Institut), TU Braunschweig (Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau) und der Charité Berlin (Institut für Hygiene und Umweltmedizin) analysieren 4 Krankenhausstationen mit unterschiedlichen Gebäudetypen: von sanierungsbedürftigem Bestand über kernsanierte Stationen bis hin zu modernen Neubauten. Auf diesen Stationen wurden rund 100 Sensoren installiert, um kontinuierlich Raumklimadaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Menge von verschiedenen Partikelgrößen oder CO₂-Werte zu erfassen.
Ergänzt wird die technische Datenerhebung durch umfassende Vor-Ort-Begehungen mit 3D-Scans und einer systematischen Fotodokumentation. Subjektive Eindrücke zur Aufenthaltsqualität wurden über eine anonyme Online-Befragung des Personals erhoben und in einem Benchmark-System ausgewertet.
Erste Auswertungen zeigen signifikante Unterschiede beim Energiebedarf, insbesondere im Sommer durch hohe Kühllasten. Mithilfe von Simulationssoftware werden bauliche Maßnahmen entworfen und bewertet. Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen zu formulieren, wie durch einfache bauliche Veränderungen der Energiebedarf gesenkt und das Raumklima verbessert werden kann.
Die Ergebnisse sollen in ein interdisziplinäres Planungshandbuch einfließen, dass als Grundlage für Sanierungen und Neubauten dienen soll. Es richtet sich an Planende, Klinikleitungen und das technische Krankenhausmanagement – mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu steigern, Infektionsrisiken zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität für alle Beteiligten nachhaltig zu verbessern.
Projektleitung
Hermann-Rietschel-Institut (HRI), TU Berlin
Kontakt Projektleitung am IKE, TU Braunschweig
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Sunder
w.sunder@tu-braunschweig.de
Das Team
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Sunder
Steven Hahnemann
Projektname
EnHance
Förderzeitraum
01.2023-12.2026
Mittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderträger
Projektträger Jülich (PTJ)
Forschungspartner
Hermann Rietschel-Institut (HRI), TU Berlin
Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité Berlin
Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau
(Industrie-) Partner
Charité CFM Facility Management GmbH
Siemens AG, SI TI, Erlangen