Das „Wasserkonzept Westholstein“ ist ein vom MEKUN (Ministerium für Energiewende. Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein) gefördertes Projekt, welches den nachhaltigen Umgang mit den Wasserressourcen in der Region Westholstein zukunftsfähig gestalten soll. Der sensible Umgang mit Wasserressourcen rückt an vielen Orten aufgrund des Klimawandels, der Energiewende und struktureller Veränderungen verstärkt in den Fokus. Die vergangenen Jahre haben deutlich gemacht, dass vor allem in den Sommermonaten Situationen auftreten, in denen Wasser in vielen Regionen nicht mehr für alle Zwecke genutzt werden darf, z.B. bei der Bewässerung privater Gärten. Der Klimawandel wird diese Situation voraussichtlich verschärfen. Für das Bundesland Schleswig-Holstein wird eine Zunahme der Jahresmitteltemperatur sowie der Dauer und Intensität von Dürreperioden prognostiziert (GERICS, 2020). Gleichzeitig wird eine Zunahme von Extremniederschlagsereignissen erwartet (DWD, 2023; GERICS, 2020). Starkregenereignisse, auch in Verbindung mit einer zunehmenden Flächenversiegelung durch den Menschen, führen dazu, dass vermehrt Wasser oberflächlich abfließt, anstatt in den Boden einzusickern und zur Grundwasserneubildung beizutragen (DWD, 2023) (GERICS, 2020). Da die Wasserversorgung Schleswig-Holsteins ausschließlich auf der Nutzung von Grundwasser basiert, wäre eine geschwächte Regeneration dieser wertvollen Ressource eine besonders kritische Entwicklung. Diese Veränderungen erfordern ein nachhaltiges, intelligentes und gezieltes Wassermengenmanagement und einen bewussteren Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Um ein solches Wassermanagement zu entwickeln bedarf es einer Analyse des IST-Zustandes des Systems. Dafür ist eine umfassende Analyse der bestehenden Wasserbedarfe und der vorhandenen Wasserressourcen erforderlich. Besonders im Fokus stehen hierbei Qualität und Quantität vorhandener Bedarfe und verfügbarer Ressourcen. So lässt sich eine Bilanz zwischen Bedarf und Verfügbarkeit herstellen und es kann detailliert analysiert werden, an welchen Stellen Wasser eingespart, alternative Quellen oder Wasserrückführungen und -wiederverwendungen möglich wären. Ziel des Wasserkonzepts ist es, dass auch unter Einfluss des Klimawandels und der strukturellen Veränderungen von Industrie, Landwirtschaft und Siedlungsentwicklungen unter Aufrechterhaltung eines intakten Ökosystems eine ausreichende Wasserversorgung gesichert ist und Nutzungskonflikte vermieden werden.
MEKUN (Ministerium für Energiewende. Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein)
Juli 2025 bis Juli 2028
DWD (2023): Klimareport Schleswig-Holstein; 2. aktualisierte Auflage, Deutscher Wetterdienst, Deutschland, 68 Seiten
Pfeifer S, Rechid D, Bathiany S: Klimaausblick Schleswig-Holstein. Dezember 2020, Climate Service Center Germany (GERICS).