SAiL-Förderung – Stärkung und Ausbau der internationalen Lehre

Die TU Braunschweig hat sich zum Ziel gesetzt, die Internationalisierung der Lehre voranzutreiben. Ein durchdachtes Angebot an international ausgerichteter englischsprachiger Lehre steigert nicht nur die Attraktivität der Universität für Incomings und sichert unsere internationalen Hochschulpartnerschaften, sondern ermöglicht es allen Studierenden, sich optimal auf den internationalen Arbeits- und Forschungsmarkt vorzubereiten. In dieser Förderrunde steht daher der Ausbau der englischsprachigen Lehre im Vordergrund, wobei der Fokus auf der Entwicklung englischsprachiger Modulpakete und dem Auf- und Ausbau internationaler Studiengänge liegt.

• In der Linie A) thematische Modulpakete in englischer Sprache geht es um die thematische Bündelung regulärer englischsprachiger Lehrveranstaltungen zu einem kohärenten einsemestrigen Studienangebot. Dadurch soll die Möglichkeit geschaffen werden, ein vollständiges Semester (30 ECTS) in englischer Sprache zu studieren und somit sichtbare und attraktive Studienangebote für Austauschstudierende zu schaffen. Mit Hilfe interdisziplinärer Modulpakete können Ressourcen zwischen den Fachbereichen gebündelt werden, sodass englischsprachige Lehre inhaltlich sinnvoll angeboten werden kann.
• Der Fokus der Linie B) englischsprachige Studiengänge trägt insbesondere zum internationalen Kompetenzaufbau deutschsprachiger Studierender bei.

Die Nutzung der englischen Sprache als „Medium of Instruction“ in Verbindung mit den bereits durch das Projekt aufgebauten digitalen Strukturen und den in der Lehre bereits erprobten Szenarien und Praxisbeispielen im digitalen und hybriden Raum eröffnet dabei für beide Linien eine Vielzahl an neuen Chancen und Synergien zur verstärkten Internationalisierung der Lehre.

Gefördert werden Projekte mit Zuständigkeiten in der Planung und Koordination der Maßnahmen für den Auf- und Ausbau englischsprachiger Modulpakete oder englischsprachiger Studiengänge.

Der hier ausgeschriebene Förderzeitraum von bis zu einem Jahr erstreckt sich von September 2024 bis August 2025.

Ein entscheidendes Merkmal von förderungswürdigen Maßnahmen ist dabei ihre geplante langfristige curriculare Einbindung auch über das Ende der Förderlaufzeit hinaus.

Es muss gewährleistet sein, dass im Rahmen der Förderlaufzeit

• für Linie A) thematische Modulpakete in englischer Sprache ein kohärentes Angebot erstellt und dieses auf der Website für Incomings gut sichtbar beworben wird. Die tatsächliche Studierbarkeit des Modulpakets muss dabei auch langfristig sichergestellt werden.
• für die Linie B) englischsprachige Studiengänge

bei neuen Studiengängen eine Meldung and den VPL/Abteilung 16 erfolgt sowie nachweislich Vorbereitungen für die Erstellung des Kurzantrags für das MWK getroffen wurden.

Bei einer Weiterentwicklung bereits bestehender Studiengänge muss deutlich erkennbar sein, dass die im Antrag genannten Maßnahmen sinnvoll umgesetzt und die abgesteckten Ziele erreicht wurden.

Im Rahmen der Förderung besteht die Verpflichtung zur Teilnahme an verschiedenen thematischen Impulsen zu Themen der digitalen und internationalen Lehre und einer Veranstaltung zur Vernetzung und zum Ideentransfer im Winter 2024. Die Vorhaben müssen außerdem auf der Website des Projekts sichtbar gemacht werden. Die Maßnahmen werden durch eine Begleitforschung der Abteilung Weiterbildung und Medien am Institut für Erziehungswissenschaft der TU Braunschweig kontinuierlich evaluiert.

Alle von ProDiGI geförderten Projekte müssen sich auf die (Weiter-)Entwicklung

1. thematischer Modulpakete in englischer Sprache oder
2. englischsprachiger Studiengänge

fokussieren.

Die Kriterien, die bei der Entscheidung über die Förderwürdigkeit Ihres beantragten Projekts maßgeblich herangezogen werden, sind

für Linie A) thematische Modulpakete in englischer Sprache:

• eine nachvollziehbare und überzeugende Beschreibung der Ziele und Maßnahmen, aus der hervorgeht, wie das Angebot innerhalb des Förderzeitraums auf der Website für Incomings gut sichtbar beworben und die Studierbarkeit auch langfristig sichergestellt werden kann.
• eine überzeugende Darstellung, wie die langfristige curriculare Einbindung und Sicherstellung der Studierbarkeit durch Kompatibilität der Lehrveranstaltungen geplant ist.

für Linie B) englischsprachige Studiengänge:

• die Meldung des Vorhabens an VPL/Abt. 16 bei neuen Studiengängen.
• in Vorbereitung auf die Erstellung des Kurzantrags für das MWK für neue Studiengänge eine Skizze, die das Potential des neu einzurichtenden Studiengangs sowie den Mehrwert für die Studierenden aufzeigt und z.B. eine Umfeld- und Bedarfsanalyse, Ergebnisse von Absolvent*innenbefragungen o.Ä. umfasst.
• konkrete Formulierung der Ziele, die mit der Weiterentwicklung des Studiengangs erreicht werden sollen sowie ein nachvollziehbarer und realistischer Meilensteinplan, der für das Vorhaben notwendige Änderungen berücksichtigt.

Für beide Linien gilt zusätzlich:

• Das Thema/der Fokus des Modulpakets oder des Studiengangs müssen anhand seiner Aktualität und seines Bezugs zu Forschungsschwerpunkten und Querschnittsthemen der TU Braunschweig begründet werden.
• Die Studierenden sollen in die Konzeption und Realisierung der Modulpakete oder Studiengänge im Sinne eines Qualitätsmanagements mit eingebunden werden.
• Das Potential zur Übertragbarkeit Ihrer Vorgehensweise auf andere Fächer der Universität muss gegeben sein.

Besonders förderwürdig sind Projekte, die außerdem die folgenden Kriterien einbeziehen:

• Erkennbare Maßnahmen zur Internationalisierung der Curricula auch über die englische Sprache hinaus. Damit sind alle Maßnahmen und Aktivitäten gemeint, durch die interkulturelle und internationale Dimensionen sinnvoll in das Curriculum integriert werden. Dazu zählen u.a. die systematische Einbindung internationaler Fachliteratur und internationaler Fallbeispiele, Service-Learning mit globalen Bezügen oder auch die Zusammenarbeit mit internationalen Partner*innen in der Lehre.
• Einbeziehung bestehender digitaler Strukturen (z.B. die an den Fakultäten aufgebauten Lehrlabore, Materialien aus dem Onlinekurs Teaching and Learning for Global Competence) und analoger Unterstützungsangebote an der TU Braunschweig zur Förderung der englischsprachigen und/oder bilingualen Lehre und der Internationalisierung der Curricula. Dies kann z.B. realisiert werden in Form von: Zweisprachigen Screencasts, digitalen Lehrkooperationen, KI-Tools, kooperativen und ggf. bilingualen Skripten.
• Interdisziplinarität der gewählten Themenschwerpunkte und/oder Kooperationen zwischen verschiedenen Fakultäten und/oder internationalen Partnern.

Die Förderdauer der Projekte umfasst bis zu einem Jahr. Die Mittel können wie folgt für Personal beantragt werden:

1. die Schaffung oder Aufstockung einer Mitarbeitendenstelle (bis zu 100%, TVL-E13) zur Projektdurchführung. Eine Begründung des Stellenumfangs ist erforderlich. Die Stellen der beantragten Projekte sind bis zum 1. September 2024 zu besetzen.

Sowie zusätzlich

2.    studentische Hilfskräfte (bis zu 30 Stunden pro Monat für die Monate September bis Dezember 2024) mit Begründung des Stellenumfangs.

Es stehen außerdem Sachmittel i.H.v. max. 2.500 Euro je Einzelprojekt zur Verfügung, die in 2024 verausgabt werden müssen. Darunter fallen z.B. Reisekosten, Kosten für technische Infrastruktur und Software. Bitte geben Sie die Höhe dieser Kosten in Ihrem Antrag bereits möglichst präzise an. Geräte und Verbrauchsmaterialien, die zur Grundausstattung des jeweiligen Faches gehören, können nicht gefördert werden. Dazu zählen u. a. Büroeinrichtungen, PCs, Notebooks und zugehörige reguläre Arbeitssoftware (MS Office etc.) sowie Büromaterial.

Des Weiteren erhalten Sie im Falle einer Förderung:

• Bedarfsorientierte Beratung und Begleitung Ihrer Vorhaben (z.B. durch Werkstattformate zur Förderung der aktiven Zusammenarbeit oder Prozessbegleitungen durch die Mitarbeitenden des International Teaching Labs)
• die Möglichkeit zur Nutzung der Angebote des International Teaching Labs (Onlinekurs, Übersetzungsservice für Lehr-/Lernmaterialien je nach Verfügbarkeit) sowie weiterer kooperierender Labs
• Unterstützung durch zentrale und dezentrale Zusammenarbeit mit anderen Aktiven im Rahmen der Förderlinie

Antragstellende

Anträge können von Fakultäten, Fächern und Lehrenden der TU Braunschweig in Abstimmung mit dem*der Studiendekan*in eingereicht werden. Die Unterstützung der*des Studiendekan*in und deren*dessen Einverständnis, die administrative Verantwortung für die Stellen bzw. Sachmittel zu übernehmen, ist in Form eines Befürwortungsschreibens erforderlich.

Antragstellung

Die Anträge sind über prodigi-ph[at]tu-braunschweig.de bis zum 03. Mai 2024 (als eine durchsuchbare PDF-Datei) einzureichen. Bitte benutzen Sie das entsprechende Antragsformular und verwenden Sie bitte für die Unterstützungszusage der*des Studiendekan*in das Befürwortungsschreiben.

Das Auswahlverfahren findet durch ein hochschulinternes Auswahlgremium, das Projektboard, unter der Leitung des Vizepräsidenten für Studium und Lehre statt. Es setzt sich aus je einer professoralen Vertretung aus den sechs Fakultäten, zwei Studierendenvertretungen und zwei Vertretungen des Mittelbaus zusammen. Dieses Gremium sichtet, bewertet und entscheidet auf Grundlage der Auswahlkriterien über die eingereichten Anträge. Das Auswahlgremium orientiert sich bei der Auswahl der förderungswürdigen Anträge an den oben erwähnten Förderkriterien.

Zur Unterstützung der Durchführung werden die in den Projekten entwickelten Modulpakete bzw. Studiengänge wissenschaftlich evaluiert. Die Erhebungen adressieren die Entwickelnden der Modulpakete bzw. Studiengänge sowie die Lehrenden und die Studierenden der TU Braunschweig. Die Evaluation wird durch das Institut für Erziehungswissenschaft der TU Braunschweig, Abteilung Weiterbildung und Medien, durchgeführt.

Im Falle einer Förderung ist nach Erhalt des Zuweisungsschreibens ein Kooperationsinnenauftrag über die digitale Forschungsanzeige einzurichten. Mit Annahme der möglichen Förderung willigen Sie ein, den Verantwortlichen des ProDiGI-Projekts SAP-Leserechte zu gewähren. Im Falle der Förderung findet die finanzielle Organisation und die damit verbundene Kommunikation mit der Stiftung in enger Abstimmung mit der Projektassistenz im Projekthaus statt. Für die geförderten Projekte gelten die allgemeinen Förderbedingungen zur Förderbekanntmachung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ (FBM2020).

Mit Beendigung der Förderlaufzeit ist ein abschließender Projektbericht zu erstellen. Dieser Bericht ist Teil der Anforderungen der mittelgebenden Stiftung. Sie erhalten dafür eine entsprechende Vorlage. Der Bericht wird hochschulintern auch als Beispiel und Ansatzpunkt für den interdisziplinären Transfer innerhalb der TU Braunschweig dienen. Mit Erhalt der Förderung erklären Sie sich bzw. in Ihrem Auftrag die jeweiligen Projektmitarbeitenden bereit, an zentralen Terminen (z.B. Abschlussveranstaltung) und Angeboten des International Teaching Labs teilzunehmen. 

Im Zuge meines Projekts sollen u.a. Veranstaltungen auf Englisch umgestellt werden. Welche rechtlichen Aspekte gilt es hierbei zu beachten?

Das Niedersächsische Hochschulgesetz sieht vor, dass Lehrveranstaltungen und Prüfungen auch in Fremdsprachen durchgeführt werden können, wenn dies in den Studien- und Prüfungsordnungen entsprechend vermerkt ist. Weitere Informationen zur Umsetzung der englischsprachigen Lehre an der TU Braunschweig erhalten Sie in den FAQ 30 ECTS englischsprachige Lehre.

Muss ich bereits bei Antragsstellung für Linie A ein sichtbares Modulpaket haben, auf das ich verweisen kann?

Nein, die Vorgabe, dass ein kohärentes Angebot erstellt und dieses auf der Website für Incomings gut sichtbar beworben werden muss, bezieht sich darauf, dass dies bis zum Ende der von Ihnen beantragten Förderlaufzeit gewährleisten sein muss. Im Antrag sollten Sie daher nachvollziehbar herausstellen, wie Sie planen, dieses Ziel zu erreichen.

Was bedeutet Modulpaket? Kann ich auch Fördermittel für die Internationalisierung einer einzelnen Veranstaltung beantragen, wenn diese zum Erreichen der 30 ECTS beitragen kann?

Die Modulpakete sollen im Idealfall 30 ECTS beziehungsweise ein Semester umfassen, sodass sichergestellt ist, dass ein ganzes Semester in englischer Sprache und ohne Zeitverlust studiert werden kann.  Entscheidend ist zudem die zusammenhängende Studierbarkeit der englischsprachigen Lehrveranstaltungen. Die genaue Ausgestaltung (etwa die Anzahl der Lehrveranstaltungen) hängt von den jeweiligen Fachbereichen ab. Die Umstellung einer einzelnen Lehrveranstaltung reicht jedoch für die Förderung nicht aus.

Kann ich auch schon vor der Einreichung meines Antrags Hilfe bei der Planung der englischsprachigen Modulpakete oder des Studiengangs bekommen?

Gerne können Sie sich bei administrativen und didaktischen Fragen zur Planung und Umsetzung englischsprachiger Lehrveranstaltungen, Modulpakete und Studiengänge an das International Teaching Lab (internationale-lehre-ph@tu-braunschweig.de) wenden.

Was ist mit Kompatibilität der Lehrveranstaltungen gemeint?

Entscheidend für den Erfolg der Modulpakete ist die zusammenhängende Studierbarkeit der Lehrveranstaltungen innerhalb eines Semesters, sodass Incomings ein verlässliches englischsprachiges Studienangebot erhalten. Die in den Modulpaketen enthaltenen Module sollen zuverlässig und überschneidungsfrei in englischer Sprache angeboten werden, da Austauschstudierende in der Regel bereits ein Jahr im Voraus ihr Learning Agreement erstellen. Besonders attraktiv ist das Modulpaket, wenn die zusammengefassten Veranstaltungen auch inhaltlich kohärent sind, sich zum Beispiel auf aktuelle Forschungsschwerpunkte an der TU Braunschweig beziehen.

Was sind die Querschnittsthemen der TU Braunschweig?

Seit Juli 2021 verfolgt die TU Braunschweig den strategischen Ansatz der ganzheitlichen Entwicklung auf dem Weg zur Exzellenz. Die vier Leistungsdimensionen Forschung, Studium und Lehre, Transfer sowie Governance und Administration sind dabei durchgängig verknüpft mit den strategisch bedeutsamen Querschnittsthemen Digitalisierung, Internationalisierung, Gleichstellung und Diversität sowie Knowledge Exchange. Nähere Informationen hierzu finden Sie auch im Hochschulentwicklungskonzept 2030.

Kann ich mich auch später noch auf diese Förderlinie bewerben?

Leider nicht, die SAiL-Förderung wird voraussichtlich nicht noch einmal ausgeschrieben werden.

Kann der Antrag auch auf Englisch geschrieben werden?

Natürlich. Sie können die ProDiGI-Website über den Sprachumschalter oben rechts auf Englisch stellen. So finden Sie nicht nur eine englische Version der Ausschreibung, sondern auch das Antragsformular auf Englisch.

Ist es möglich, dass zwei Institutionen aus zwei Fakultäten gemeinsam ein Projekt beantragen oder sollten zwei getrennte Anträge gestellt werden?

Ein gemeinsamer Antrag aus zwei Fakultäten wird begrüßt. Hier könnte dann auch auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Ihrem Antrag selbst verwiesen werden. 

Ist bei einem gemeinsamen Projektantrag zweier Fakultäten die Zustimmung beider Studiendekan*innen erforderlich?

In diesem Fall wären die Zustimmungen beider Studiendekan*innen (oder einfacher Studiendekanate) bevorzugt, formal würde es aber reichen, wenn Sie die Zustimmung eines*einer Studiendekan*in vorweisen können und der*die andere Studiendekan*in über Ihr Vorhaben in Kenntnis gesetzt wird.

Ist das Budget bei einem gemeinschaftlichen Antrag von zwei Instituten auf beide Partner aufgeteilt oder können beide die Personal- und Sachmittel jeweils bis zur genannten Obergrenze beantragen?

Die genannten Obergrenzen der Förderung für Personal- und Sachmittel gelten in dieser Förderlinie je Projekt, nicht je beteiligtes Institut. 

Unser Projekt beinhaltet eine Kooperation mit einem internationalen Partner.

… Ist es ausreichend, wenn im Antrag genannt wird, mit welcher Universität und/oder welchem Ansprechpartner kooperiert werden soll, oder benötigt es einer schriftlichen Bestätigung der Partneruniversität?

Das kommt ganz darauf an, wie sicher diese Kooperation bereits feststeht. Ist eine Kooperation erstmal nur angedacht, so muss dies auch so im Antrag zum Ausdruck gebracht werden. Bei einer bereits feststehenden Kooperation wäre ein ‚Letter of Intent‘ von der Partneruniversität wünschenswert, in dem die Zusammenarbeit bestätigt wird

Beträgt der Förderzeitraum immer ein Jahr?

Nein, Sie können die Projektlaufzeit so beantragen, wie Sie für die Umsetzung Ihres Projektplans sinnvoll ist. Die Förderlaufzeit darf aber ein Jahr nicht überschreiten und alle Projekte müssen spätestens am 31. August 2025 enden.