Veröffentlichung

Stein, C.:
Terminologie-Ontologien im Einsatz: Über Missverständnisse unter Experten und Methoden zu einem besseren Verstehen.
EKA 2012 - Entwurf komplexer Automatisierungssysteme 2012, Magdeburg, Deutschland, Mai 2012.

Kurzfassung:

Teure und gefährliche Missverständnisse bei Kommunikation in natürlicher Sprache gibt es in vielen Projekten. Semantische Ordnungen, Taxonomien, Ansätze zu Glossaren und Definitionssammlungen sind die daraus resultierenden und häufig formulierten Forderungen. Aber: Die Idee einer einheitlichen Sprache für alle, einer Optimierung fachsprachlicher Kommunikation durch die Festschreibung bestimmter zu verwendender Konventionen – sie zeigt sich immer mehr als unerreichbar. Unerreichbar deshalb, weil Anstrengungen eben dazu in zu vielen Bereichen parallel vorgenommen werden. Eine Fülle von Definitionen ist die Folge – die Missverständnisse bleiben. Lösungen dazu gibt es nur, wenn man akzeptiert, dass unterschiedliche Expertengruppen unterschiedliche Verständnisse haben und immer haben werden. Aber: Diese Verständnisse müssen dennoch zusammengebracht und in Bezug zueinander gesetzt werden. Eine Möglichkeit dazu sind Terminologie-Ontologien, die Widersprüche tolerieren und sie erst in spezifischen Anwendungskontexten monosemieren bzw. auflösen. Welche sprachlichen Probleme tatsächlich entstehen und welche Strategien man zu ihrer Lösung anwenden kann, wird in diesem Beitrag vorgestellt. Stichworte: Terminologie, Ontologie, Semantik, Missverständnisse, Interdisziplinarität, iglos