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Prof. Dr. Matthias Steinbach

Bild Steinbach

Maxime: „Die besten Ideen scheitern an den Leuten.“ (Brecht)

Prof. Dr. Matthias Steinbach
Bienroder Weg 97, EG, Raum 022
0531 391-8612
m.steinbach(at)tu-braunschweig.de

Sprechzeiten: nach Vereinbarung über geschichtsdidaktik@tu-braunschweig.de

Wissenschaftliche und publizistische Schwerpunkte in Forschung und Lehre
  • Egodokumente
  • Erinnerungsorte
  • Kunstwerke als Zeitdokumente
  • Narren und nationale Identität
Aktuelle Projekte

Eulenspiegel zwischen Elm und Asse – eine digitale und analoge Topografie aus der Region für die Region

Eulenspiegel hat im hiesigen Raum eine lange Tradition. Er ist aktuell und bietet die Möglichkeit zu kritischer Auseinandersetzung mit brennenden Fragen unserer Zeit (ethnische und religiöse Inhomogenität, soziale Ungleichheit, politisch-emanzipatorische Praxis, Ökologie). Obwohl er ein Markenzeichen der Braunschweigischen Region und des Landkreises Wolfenbüttel ist, leben viele Menschen in der Geburtsregion Eulenspiegels (oder besuchen sie), ohne über dessen Namen hinaus etwas zu wissen.

Eine Gestalt wie Till Eulenspiegel füllt ihr geographisches Wirkungsfeld nachhaltig mit Geschichten, Bildern und Werten, die den dort ansässigen Menschen gemeinsam sind und von Generation zu Generation in Familie oder Schule weitergegeben werden. Je stärker eine derartige Identifikationen von Raum und Figur ist, desto erfüllter ist der Raum von dieser Figur, desto spürbarer ist sie an diesem Ort „gegenwärtig“ und mit ihr ihre Lebens- oder Entstehungszeit wie z. B. das Mittelalter oder die Frühe Neuzeit. So hat eine solche Figur auch ihre Rolle bei der Integration von Neuankömmlingen zu spielen und ist eine Trumpfkarte im Geschichts- und Kulturtourismus der Region. Die Relevanz der Eulenspiegel-Figur besteht auch darin, dass sie in scheinbar gefestigte Ordnungen und Strukturen eindringt und diese auf originelle und eingängige Weise in Frage stellt. So kann Eulenspiegel insbesondere für die jüngere Generation ein politisch-emanzipatorisches wie sozial eingreifendes Identitätsangebot sein.

Ziel des Projektes ist es, die Figur Eulenspiegel in ihren schriftlichen, bildlichen, plastischen, theatralischen, muslikalischen, filmischen und sonstigen medialen Repräsentationen sowie in ihren lebensgeschichtlichen, architektonischen und landschafltichen Zeugnissen im Till Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt und in ihrer Herkunftsregion rund um den Geburtsort Kneitlingen und den literarischen Entstehungsort Braunschweig zu erforschen und über eine digitale Plattform zu präsentieren, um sie für kommende Generationen als Integrationsangebot und historische Schatzkammer vor Ort erlebbar wie gesellschaftlich produktiv zu machen.

Till Eulenspiegel inklusiv – Kinder führen Kinder und Erwachsene

Ein Kooperationsprojekt des IBRG, der Kroschke Kinderstiftung und des Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt. Das Ziel des Projekts ist es, Kinder im Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt unter Anleitung von Studierenden zu Guides für Gleichaltrige und Erwachsene auszubilden. Bei den teilnehmenden Kindern handelt es sich um Grund- und Mittelschüler*innen. Der Schwerpunkt wird dabei auf Kinder gelegt, die ein erkranktes Geschwisterkind haben und deshalb im familiären Kontext ein verringertes Maß an Aufmerksamkeit erfahren,. Das Projekt ist dediziert inklusiv ausgerichtet und bietet auch Kindern mit Behinderung die Möglichkeit der Teilnahme.

Edition der politischen Papiere Clemens von Delbrück

in Kooperation mit der Handschriftenabteilung der ThULB Jena, gefördert von der Delbrück’schen Familienstiftung

Die Abteilung Geschichte und Geschichtsdidaktik des Instituts für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig beabsichtigt eine Edition von Dokumenten zur politischen Biografie von Clemens von Delbrück. Ziel der in Kooperation mit Dr. Uwe Dathe (Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena) erfolgenden und durch die Delbrück’sche Familienstiftung geförderten Edition ist es, die Dokumente des bedeutenden Politikers des Kaiserreichs und der Weimarer Republik erstmals in edierter Form einem größeren Publikum zugänglich zu machen.

 

Betreuung von Dissertationen

Aktuell

  • Ersoy, Sadberk: Folklore, Religion, Politik - Zur literarischen Rezeption Nasreddin Hodschas im späten Osmanischen Reich
  • Ferchland, Markus: Narr und Nation - Politisierung der Eulenspiegelfigur im "Deutschen Jahrhundert" (1914-1989)
  • Hägerling, Lara-Marie: Alltag und Politik bürgerlicher Frauen zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik
  • Kliche, Holger: Clemens von Delbrück im ersten Weltkrieg. Ein deutscher Tory zwischen Monarchie und Republik
  • Ordon, Rudolf: Wolfenbüttel als Garnisonsstadt im 19. Und 20. Jahrhundert
  • Pöhl, Sabrina: Eulenspiegel als politischer Erinnerungsort - Die Gründungsumstände des Schöppenstedter Eulenspiegel-Museums mit seinem Freundeskreis
  • Vanella, Nevin: Narr und Nation – Nasreddin Hodscha als türkischer Erinnerungsort
  • Asefi, Shabnam: Jugend sieht Deutschland - Eine Fallstudie zum Geschichtsbewusstsein Wolfenbüttler SchülerInnen

Abgeschlossen

  • Bock, Norman: Zwischen Verdrängung und Verklärung. Die „junge Welt“ in der Auseinandersetzung mit der Geschichte des europäischen Kommunismus (promoviert: 2013, veröffentlicht: 2014)
  • Homann, Mark: Jenseits des Mythos. Die Geschichte(n) des Buchenwald-Außenkommandos Wernigerode und seiner „roten Kapos“ (promoviert: 2017, veröffentlicht: 2020)
  • Ignorek, Sascha: Entkoppelte Expert/-innen. Gymnasiale Geschichtsvermittlung zwischen Schule und Wissenschaft. Eine empirische Studie (promoviert: 2018, veröffentlicht: 2019)
  • Schenk, Toralf: Geschichtliche Interessen und historische Vorstellungen im Primar- und Sekundarstufenbereich (promoviert: 2007, veröffentlicht: 2010)
Themen betreuter Masterarbeiten
  • Berg/Werk der Geschichte. Der Nußberg als historischer Raum.
  • Remixing History. Künstlerische Arbeitstechniken zur Verbindung von Identität und Geschichte.
  • Zwischen den Fronten: Amerikanische Kriegsfotografen als Spielball von Politik, Medien und Öffentlichkeit während der Mission "Irakische Freiheit" am Beispiel Kael Alfords.
  • Europas aufgeklärte Monarchen des 18. Jhd. als Pädagogen - Die Volksschule als Instrument der Sozialdisziplinierung in Preußen und Russland.
  • Materialgestützes Schreiben im bilingualen Geschichtsunterricht: Das Beispiel II. Weltkrieg.
  • Al-Andalus im syrischen und deutschen Geschichtsbild. Bestandsaufnahme und Unterrichtsempfehlungen.
  • Ötzi für Kinder. Die mediale Vielfalt und Aufbereitung der Gletschermumie im außerschulischen Kontext.
  • Zeitgeschichte in Spielfilmen und ihr didaktisches Potenzial. Eine Untersuchung der James-Bond-Filmreihe.
  • English for Honecker. Der Ideologietransfer in den Englischlehrwerken der DDR.
  • Die Aufarbeitung des Staatsdopings in der DDR am Beispiel der Zeitschrift Gerbergasse 18.
  • Totengräber der Ostdeutschen Wirtschaft? Zur Rezeptionsgeschichte der Treuhandanstalt in Ostdeutschland.
  • Mythos Fritz Haarmann. Rezeptionsgeschichtliche Aspekte.
Publikationen

Monografien

  • Der Fall Hodler. Krieg um ein Gemälde 1914–1919, 2. überarbeitete Auflage. Metropol. Berlin 2022.
  • „Also sprach Sarah Tustra“. Nietzsches sozialistische Irrfahrten. Mitteldeutscher Verlag. Halle (Saale) 2020.
  • Von der Spiegelgasse in den Kreml. Lenins Reise nach Russland 1917. Metropol, Berlin 2017.
  • Der Fall Hodler. Krieg um ein Gemälde 1914–1919. Metropol. Berlin 2014.
  • Ökonomisten, Philanthropen, Humanitäre. Professorensozialismus in der akademischen Provinz. Metropol. Berlin 2008.
  • Abgrund Metz. Kriegserfahrung, Belagerungsalltag und nationale Erziehung im Schatten einer Festung 1870/71 (= Pariser historische Studien. Bd. 56). München 2002.
  • Des Königs Biograph. Alexander Cartellieri (1867–1955). Historiker zwischen Frankreich und Deutschland (= Jenaer Beiträge zur Geschichte. Bd. 2). Frankfurt am Main u. a. 2001.
  • Eineinhalbjährig – unfreiwillig. Ein Soldatentagebuch (1986–1988). Jena 2001.

Herausgeberschaften

  • Hg. im Auftrag des Freundeskreis Till Eulenspiegels e.V., zusammen mit Alexander Schwarz: Eulenspiegel-Jahrbuch 2022/23 (Band 60/61), Schöppenstedt 2024.
  • Hg. mit Sandra Donner:  Das Opernglas der Herzogin. Biografien in Selbstzeugnissen und Objekten. Schellerten 2019.
  • „Hitler war'n Spast und 'n Massenmörder. Was soll ich seine Biographie lesen“. Mein Kampf in der Schule. Eine Diskussion. Schellerten 2018.
  • Hg. mit Michael Ploenus: Erinnerung sichtbar machen. Braunschweiger Vorträge zur Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands 2009/2010 (= Braunschweiger Beiträge zur Kulturgeschichte. Bd. 5). Frankfurt am Main 2016.
  • Mobilmachung 1914. Ein literarisches Echolot (= Reclam Nr. 20287). Stuttgart 2014.
  • Hg. mit Uwe Dathe: Alexander Cartellieri. Tagebücher eines deutschen Historikers. Vom Kaiserreich bis in die Zweistaatlichkeit (1899–1953) (= Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts. Bd. 69). München 2014.
  • Hg. mit Michael Ploenus: Prüfstein Marx. Zu Edition und Rezeption eines Klassikers. Berlin 2013.
  • Kartoffeln mit Flöte. Friedrich der Große. Stimmen, Gegenstimmen, Anekdotisches (= Reclam Nr. 20237). Stuttgart 2011.
  • Wie der gordische Knoten gelöst wurde. Anekdoten der Weltgeschichte historisch erklärt (= Reclam Nr. 20227). Stuttgart 2011.
  • Hg. mit Michael Ploenus: Ketzer, Käuze, Querulanten. Außenseiter im universitären Milieu (= Manuskript. Bd. 5). Jena u. a. 2008.
  • Zweimal Amerika. deutsche Reisetagebücher 1926 und 1990 (= Manuskript. Bd. 3). Jena u. a. 2007.
  • Universitätserfahrung Ost. DDR-Hochschullehrer im Gespräch (= Manuskript Bd. 1). Jena u. a. 2005.
  • Hg. mit Stefan Gerber: Klassische Universität und akademische Provinz. Die Jenaer Universität von den 1850er bis in die 1930er Jahre. Jena, Quedlinburg 2005.
  • Hg. mit Tobias Kaiser und Steffen Kaudelka: Historisches Denken und gesellschaftlicher Wandel. Studien zur Geschichtswissenschaft zwischen Kaiserreich und deutsche Zweistaatlichkeit. Berlin 2004.
  • Hg. mit Herbert Gottwald: Zwischen Wissenschaft und Politik. Studien zur Jenaer Universität im 20. Jahrhundert. Jena 2000.

Artikel, Aufsätze und Beiträge

  • Mit Alexander Schwarz: NARR und NATION oder „Wie sagen wir’s dem Volke?“ Historische und sprachwissenschaftliche Überlegungen zu einer politische Konstellation. In: Alexander Schwarz und Matthias Steinbach (Hg.): Eulenspiegel-Jahrbuch Bd. 60/61- 2022/2023 (2024), S. 17-30.
  • „This is not our Hoca!” Neuere Forschungen und politische Debatten um Nasreddin Hoca. In: Alexander Schwarz und Matthias Steinbach (Hg.): Eulenspiegel-Jahrbuch Bd. 60/61- 2022/2023 (2024), S. 229-241.
  • Mit Nevin Vanella: Die Rettung des Mondes. In: FAZ (192), 19.08.2023, S. 4.
  • Weltuntergangsvisionen und Seuchenerfahrung im Historienbild: Arnold Böcklins „Die Pest“ (1898). In: Martin Sabrow (Hrsg.): Seuche und Gesellschaft, Helmstedt 2021, S. 59-74.
  • Homers Helden als Weimars Gegner : Wilhelm Dörpfeld in Jena. In: Mira Weidhaas-Berghöfer und Armin Eich (Hg.) Eine Odyssee. Studien zum Leben und Werk Wilhelm Dörpfelds (Tagung „Wilhelm Dörpfeld. Umstrittener Homerforscher und bedeutender Archäologe), Wuppertal 2021, S. 73-83.
  • „Ist hier schon Osten?“ Warum der Film Wir können auch anders…eine Geschichtsstunde wert ist. In: Lars Deile, Peter Riedel und Jörg van Norden (Hg.): Brennpunkte heutigen Geschichtsunterrichts: Joachim Rohlfes zum 90. Geburtstag, Frankfurt am Main 2021, S. 142-148.
  • Zwei Italiener im "Dissidentennest": ein beinahe konspiratives Kapitel der Nietzsche-Forschung in der DDR. In: Gerbergasse 18: Thüringer Vierteljahreszeitschrift für Geschichte und Politik 25 (2020), S. 39-47.
  • „Bist du echt? Oder nur ein Schauspieler?“ Till Eulenspiegel als Forschungs- und Vermittlungsgegenstand. In: Alexander Schwarz (Hrsg.): Eulenspiegel-Jahrbuch Bd. 56/57 - 2018/2019 (2020), S. 23-34.
  • „Hofnarr im Revolutionsplanquadrat oder: Warum Eulenspiegel nicht zum guten Sozialisten und auch nicht zum Klimaaktivisten taugt…“. Einführung und Gespräch zum Film Till Eulenspiegel. In: Alexander Schwarz (Hrsg.): Eulenspiegel-Jahrbuch Bd. 56/57 - 2018/2019 (2020), S. 59-78.
  • „189km – Matthias Steinbach schreibt aus Wittmar.“ In: Fayçal Hamouda und Elmar Schenkel (Hg.): 101 Briefe an Friedrich Nietzsche zu seinem 175. Geburtstag, Leipzig 2019, S. 308-312.
  • „Falsche Fritzen“ – Friedrich der Große in Film und Anekdote. In: Renate Stauf, Christian Wiebe und Steffen Richter (Hg.): Überschreiten, transformieren, mischen: Literatur an medialen Grenzen, Heidelberg 2018, S. 133-145.
  • „Wie man wird, was man ist.“: Neues vom jungen Ernst Haeckel. In: Zeitschrift für thüringische Geschichte 72 (2018), S. 259-268.
  • „Die Frau ist für den Mann da, der Mann für den Staat…“ Die Frau des Universalhistorikers: Margarete Cartellieri (1870-1931). In: Sonja Häder und Ulrich Wiegemann (Hg.): An der Seite gelehrter Männer: Frauen zwischen Emanzipation und Tradition, Bad Heilbrunn 2017, S. 74-103.
  • Der Donnerer hinter der Mauer. Nietzsches Lesarten und -Orte in der DDR. In: „Ins Nichts mit ihm!“ – Ins Nichts mit ihm? Zur Rezeption Friedrich Nietzsches in der DDR, Philosophische Gespräche 43 (2017), S. 5-20.
  • Wilhelm II. und die Gelehrten: Aspekte einer Beziehungsgeschichte. In: Thorsten Beigel und Sabine Mangold-Will (Hg.): Wilhelm II: Archäologie und Politik um 1900, Stuttgart 2017, S. 23-38.
  • Wilhelm II und die Wissenschaft: der Kaiser als „technischer Revolutionär“ und Archäologe. In: Henning Steinführer und Gerd Biegel (Hg.): 1913 – Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne, Braunschweig 2015, S. 222-231.
  • Napoleon auf dem Schlachtfeld von 1805. In: Gerd Biegel (Hrsg.): Auf dem Weg nach Waterloo…: der Schwarze Herzog – für Braunschweig gegen Napoleon, Göttingen 2015, S. 45-76.
  • Römische Reise 1991. In: Stefan Gerber (Hrsg.): Zwischen Stadt, Staat und Nation. Bürgertum in Deutschland (Hans-Werner Hahn zum 65. Geburtstag), Göttingen 2014, S: 819-834.
  • Marx nicht neu lesen. In: Matthias Steinbach und Michael Ploenus (Hg.): Prüfstein Marx. Zu Edition und Rezeption eines Klassikers, Berlin 2013, S. 9-16.
  • Die materialistische Geschichtsauffassung bei Marx und Engels (1898). Mit einer Eingeleitung versehen und herausgegeben von Uwe Dathe und Matthias Steinbach. In: Prüfstein Marx. Zu Edition und Rezeption eines Klassikers, Berlin 2013, S. 113-148.
  • Marx für Stehkragenproletarier? Zu Karl Korschs Idee und Praxis einer marxistischen Arbeiterbildung im Jenaer Mikrokosmos der früher Weimarer Republik. In: Prüfstein Marx. Zu Edition und Rezeption eines Klassikers, Berlin 2013, S. 198-210.
  • Moskau 1985 – Nachklänge. In. Christian Frey (Hrsg.): Sinngeschichten: kulturgeschichtliche Beiträge für Ute Daniel, Köln u.a. 2013, S. 269-277.
  • Mit Uwe Dathe: „Die aus Urkunden und Akten gekelterten Weine und Schlaftrunke“ – Alexander Cartellieri (1867-1955) als Karlsruher Archivar in seinen Tagebüchern und Erinnerungen. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 160 (2012), S. 493-559.
  • Geschichten, die anders sind: warum man hierzulande nicht „nicht“ über Grenzen reden kann. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 84 (2012), S. 123-132.
  • Breschnews Tod – oder „Die Kremlmauer als Tor zur Hölle“. In: Wie der gordische Knoten gelöst wurde. Anekdoten der Weltgeschichte historisch erklärt (= Reclam Nr. 20227), Stuttgart 2011, S. 226-234.
  • Über Friedrich reden. Einleitung zu Kartoffeln mit Flöte. In: Matthias Steinbach (Hrsg.): Kartoffeln mit Flöte. Friedrich der Große. Stimmen, Gegenstimmen, Anekdotisches (= Reclam Nr. 20237), Stuttgart 2011, S. 7-19.
  • Mit Uwe Dathe: Ein deutscher Tory zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik: der Nachlass Clemens von Delbrücks (1856-1921). In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 58 (2010), S. 38-145.
  • Hindenburg auf dem Kyffhäuser – Geschichtspolitische aus dem wilden Osten. In: Deutschland – Archiv, Zeitschrift für das vereinigte Deutschland, 4/2010, S. 695-700.
  • Mit Michael Ploenus: „Schreib es mir auf! Diktier es diesem Kinde!“ Grenzen als Erfahrungs- und Kommunikationsräume; zu einem Forschungsprojekt für das Braunschweiger Land. In: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 91 (2010), S. 265-280.
  • „Pferdeärsche als Politikum“ oder wie Ferdinand Hodler in Deutschland zum „Hampelmann-Artisten“ wurde: vor einhundert Jahren malte ein Schweizer den „Auszug der Deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“. In: Braunschweiger Kalender, Braunschweig 2009, S. 88-90.
  • Volksbildung als ökonomische Ressource: der Unternehmer Ernst Abbe (1840-1905) und die Jenaer Lesehalle. In: Praxis Geschichte 21 (2008), S. 44-45.
  • Mit Christine Theml: „Die erste Zuhörerin unseres Philosophen…“ Sophie Mereau (1770-1806). In: Matthias Steinbach und Michael Ploenus (Hg.): Ketzer, Käuze, Querulanten. Außenseiter im universitären Milieu (= Manuskript. Bd. 5). Jena u. a. 2008, S. 125-140.
  • „…durch jahrelange Versumpfung jeglichen Halt verloren…“ Adolf Piltz (1855-1940). ). In: Matthias Steinbach und Michael Ploenus (Hg.): Ketzer, Käuze, Querulanten. Außenseiter im universitären Milieu (= Manuskript. Bd. 5). Jena u. a. 2008, S. 198-212.
  • „Das verschlossene Tor der Universität“. Karl Korsch (1886-1961). In: Matthias Steinbach und Michael Ploenus (Hg.): Ketzer, Käuze, Querulanten. Außenseiter im universitären Milieu (= Manuskript. Bd. 5). Jena u. a. 2008, S. 288-299.
  • „Das verschlossene Tor der Universität“. Zu Karl Korschs akademischer Karriere in Deutschland. In: Internationale Marx-Engels-Stiftung Amsterdam (Hrsg.): Marx-Engels-Jahrbuch 2007, Berlin 2008, S. 106-118.
  • „Kostbarkeiten zu verzollen?“ oder von der Schwierigkeit historischen Fragens. Anmerkungen zu Bertolt Brechts poetischer Lyrik. In: GPD 35 (2007), S. 205-213.
  • „Der Staat hat heute einen unsinnig dicken Bauch“ : politisches Denken und Nationalstaatskritik bei Friedrich Nietzsche (Jenaer Habilitationsvortrag vom 22. November 2005). In: Historische Zeitschrift 283 (2006), S. 319-354.
  • Industriellenbilder in deutschen Schulbüchern: zum Umgang mit einem ungeliebten Typus. In: Sandra Handro und Bernd Schönemann (Hg.): Geschichtsdidaktische Schulbuchforschung (III. Nachwuchstagung der "Konferenz für Geschichtsdidaktik", die vom 5. - 7. August 2005 in Witten-Bommerholz stattfand), Münster 2006, S. 217-232.
  • Der Fall Hodler. „Meine Herren, schweigen sie. Ich bin selbst ein Germane!“. In: MUT: Forum für Kultur, Politik und Wissenschaft 472 (2006), S. 42-49.
  • Mit Stefan Gerber: „Angst vor der Moderne?“ Die Universität Jena von der Mitte des 19. Bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. In: Matthias Steinbach und Stefan Gerber (Hg.): Klassische Universität und akademische Provinz. Die Jenaer Universität von den 1850er bis in die 1930er Jahre. Jena, Quedlinburg 2005, S. 5-29.
  • „…durch jahrelange Versumpfung jeglichen Halt verloren…“: Jenaer Privatdozenten zwischen Unabhängigkeit und Lebensnot. In: Matthias Steinbach und Stefan Gerber (Hg.): Klassische Universität und akademische Provinz. Die Jenaer Universität von den 1850er bis in die 1930er Jahre. Jena, Quedlinburg 2005, S. 193-214.
  • Nietzsche und Schiller. Anmerkungen zum „Moraltrompeter von Säckingen“. In: MUT: Forum für Kultur, Politik und Wissenschaft 453 (2005), S. 46-53.
  • Einführung: „Lob des Dialogs“. In: Matthias Steinbach (Hrsg.): Universitätserfahrung Ost. DDR-Hochschullehrer im Gespräch (= Manuskript Bd. 1). Jena u. a. 2005, S. 7-15.
  • „Spätberufen“: Karrieremuster und wissenschaftliche Profile der Jenaer Historiker Hugo Preller (1886-1968) und Friedrich Schneider (1887-1962). In: Tobias Kaiser, Steffen Kaudelka und Matthias Steinbach (Hg.): Historisches Denken und gesellschaftlicher Wandel. Studien zur Geschichtswissenschaft zwischen Kaiserreich und deutsche Zweistaatlichkeit, Berlin 2004, S. 53-89.
  • Friedrich Schneiders Kaiserpolitik des Mittelalters. Zur Karriere eines Bestsellers im Spannungsfeld ideologisierter Geschichtsbilder und universitärer Machtkämpfe. In: Uwe Hoßfeld u.a. (Hg.): Kämpferische Wissenschaft. Studien zur Universität Jena im Nationalsozialismus, Weimar u.a. 2003, S. 943-966.
  • Thüringen in der DDR-Erbe- und Traditionsdebatte der 1970er/80er Jahre. In: ZfG 6 (2003), S. 537-554.
  • Kuckucksei im akademischen Nest? Zum Einfluss von Lehrerbildung und Pädagogik auf eine deutsche Traditionsuniversität im 19. Und 20. Jahrhundert. In: JUG 6 (2003), S. 139-160.
  • Victor Michels zum 9. November 1923. In: Werner Greiling und Hans-Werner Hahn (Hg.) Tradition und Umbruch. Festschrift Herbert Gottwald zum 65. Geburtstag. Rudolstadt 2002, S. 193-204.
  • „Ich bin wirklich Leidtragender des Krieges…“: die Universität Jena und der Zusammenbruch der internationalen Gelehrtenwelt 1914-1918 unter besonderer Berücksichtigung des Historikers Alexander Cartellieri. In: Herbert Gottwald und Matthias Steinbach (Hg.): Zwischen Wissenschaft und Politik. Studien zur Jenaer Universität im 20. Jahrhundert, Jena 2000, S. 25-46.
  • Mit Andreas Möhring: „Entweder regiert Ebert oder Liebknecht…“. Zum Umgang mit der Revolution 1918/19 in Schulbuch und Unterricht - Skizze eines deutsch-deutschen Vergleiches. In: Geschichte, Politik und ihre Didaktik 28 (2000), S. 184-200.
  • Die Tagebuchnotizen Else Leitzmanns vom 20. Und 21. November 1930. Streiflichter zur politischen Kultur an der Universität Jena in der Weimarer Republik. In: Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte 54 (2000). S. 311-319.
  • Vom Nutzen und Nachteil der Historie für die Schule. In: Almanach junger Wissenschaftler. Vorabdruck der Forschungsergebnisse im Überblick zum VII. Kongreß „Junge Kulturwissenschaft und Praxis“, Köln 14.-16. Juni 2000, S. 222f.
  • Gefühle im Historischen Konflikt. Zum Umgang mit der Novemberrevolution im Schulbuch. In: Michael Zöllner (Hrsg.): Vom Betreuungsstaat zur Bürgergesellschaft. Kann die Gesellschaft sich selbst regeln und erneuern. VII. Kongreß „Junge Kulturwissenschaft und Praxis“, Köln 14.-16. Juni 2000, S. 159-169.
  • Paris-Erfahrung, Identität und Geschichte. Revolutionsgeschichtsschreibung und Frankreichbild bei Alexander Cartellieri (1867-1955). In: FRANCIA 26/2 (1999), S. 141-162.
  • Die Welt Cartellieris. Von einem Geschichtsprofessor und seinen Büchern. In: Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte 52 (1998), S. 247-269.
  • Die deutschen Soldaten im Krieg von 1870-71. Eine Darstellung der Situation und der Erfahrungen der deutschen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg. In: MGM 1 (1997), S. 174-175.

Rezensionen

  • Rezension von: Jürgen Herbst, Requiem für eine deutsche Vergangenheit. In: ZfG 64 (2016), S. 90-92.
  • Rezension von: Wolfgang Schivelbusch, Die Kultur der Niederlage. Der amerikanische Süden 1865. Frankreich 1871. Deutschland 1918. In: FRANCIA 30 (2004), S. 208-209.
  • Rezension von: Sylvia Paletschek, Die permanente Erfindung einer Tradition." Neuerscheinungen zur Universität Tübingen in Kaiserreich und Weimarer Republik. In: JUG 5 (2002), S. 247-250.
  • Rezension von: Isa Schikorsky (Hrsg.), "Wenn doch dies Elend ein Ende hätte". Ein Briefwechsel aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. In: FRANCIA 28 (2001), S. 216-217.
  • Rezension von: Ernst Jünger, Carl Schmitt, Briefe 1930–1983, hg., kommentiert und mit einem Nachwort von Helmuth Kiesel, 1999. In FRANCIA 29 (2002), S. 302-304.

Interviews

  • Im Gespräch – Matthias Steinbach. Youtube-Kanal: TV38-Dein Bürgersender, vom 17.03.2021. www.youtube.com/watch
  • Wissenschaft ist immer gefährlich. Ketzer, Käuze, Querulanten im universitären Milieu. In: Forschung und Lehre (4/14), 14.04.2014. web.archive.org/web/20140407074048/http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/
  • Wahr und falsch zugleich. Prof. Matthias Steinbach hinterfragt historische Anekdoten. In: uni38, 2012/13.

Vorlesungen

  • YouTube-Reihe: Geschichte lehren Wintersemester 2020/2021 www.youtube.com/playlist
Mitgliedschaften
  • Arbeitskreis Militärgeschichte
  • Gesellschaft Freunde und Förderer der FSU Jena
  • Verein für thüringische Geschichte
  • Nietzsche Verein Röcken e.V.
  • Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek
  • Braunschweigischer Geschichtsverein
  • Freundeskreis Till Eulenspiegel e.V.

Neuerscheinungen

"Also sprach Sarah Tustra": Nietzsches sozialistische Irrfahrten.
Cover "Also sprach Sarah Tustra"

Mit der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg ging auch eine geteilte Rezeption Friedrich Nietzsches einher. In Ost und West hatte man auf je eigene Weise Probleme mit dem unbequemen Denker, der durch die nationalsozialistische Werkexegese zusätzlich gelitten hatte. Matthias Steinbach hat dem DDR-Verhältnis zu Nietzsche nachgespürt und entwirft so einerseits ein auch autobiografisch untersetztes zeithistorisches Panorama, andererseits gelingt ihm ein spannender Blick auf den Umgang mit Philosophie und ihren Protagonisten überhaupt.

Rezensionen:
Braunschweiger Zeitung vom 05.10.2020

Christian Raupach (TV 38)

"Hitler War'n Spast und 'n Massenmörder. Was soll ich seine Biographie lesen". Mein Kampf in der Schule. Eine Diskussion.
Buchcover

»Mein Kampf« in der Schule. Die Forderung, die nach der kritischen Edition des Münchner Instituts für Zeitgeschichte im Frühjahr 2016 laut wurde, verdient ein Fragezeichen. Hitlers autobiografisches Weltanschauungsbuch, so die damaligen kultusministeriellen Verlautbarungen Bayerns oder Thüringens, tauge nun endlich, wissenschaftlich eingehegt und widerlegt, auch für den Geschichtsunterricht – zur Erklärung des Nationalsozialismus, zur Immunisierung gegen rechtes Gedankengut und zum Einüben demokratischen Handelns. Vorliegende Diskussionsbeiträge von Studierenden und Dozenten der Technischen Universität Braunschweig, von Lehrerinnen und Lehrern der Region sowie städtischem Publikum reagierten auf die Debatte und ein in Sachen Hitler noch immer schwieriges Verhältnis von Wissenschaft und Unterricht wie von Geschichte und Geschichtspolitik.

Von der Spiegelgasse in den Kreml

ZeitgeschichteN, Band 17

Seit 1914 saß Wladimir Iljitsch Lenin in der neutralen Schweiz fest. Obgleich nie ein „Agent des Kaisers“, konnte er im April 1917 dank deutscher Unterstützung nach Russland ausreisen. Für Churchill wurde er damals von den Deutschen „wie ein Pest-Bazillus“ ins verdämmernde Zarenreich eingeschleust. Dabei war Lenin mehr als nur ein Objekt oder „Projektil“ im Spiel der Weltkriegspolitik. In der „szenischen Lesung“, die aus diplomatischen wie literarischen Quellen  arbeitet und mit einem Dokumentenanhang versehen ist, erscheint er als strenger Theoretiker, aber auch als skrupelloser Pragmatiker der Revolution, der seine Gegner besser kannte als sie ihn. Ob Lenins Reise eine „Sternstunde der Menschheit“ war, wie noch Stefan Zweig behauptete, oder nur ein folgenschwerer Unglücksfall der Geschichte – darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Lenins Sieg entzauberte die Revolution. Was blieb, war eine Menschheitshoffnung.

Erinnerung sichtbar machen

Braunschweiger Vorträge zur Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands 2009/2010

 

Hrsg: Matthias Steinbach & Michael Ploenus

Der Band versammelt die Beiträge der Vortragsreihe Geteilte Erinnerungen – deutsche Geschichten, die im Wintersemester 2009/2010 an der TU Braunschweig stattfand. Sie spürt jenen deutsch-deutschen Geschichten nach, die sich im Schatten der Mauer zugetragen haben und sich – wie deren Splitter – verstreuen und verflüchtigen. Selbst harte politisch-militärische Grenzen wie der römische Limes, die chinesische Mauer oder Europas Eiserner Vorhang unterliegen am Ende dem Naturgesetz des Wandels – von einer trennenden Demarkationslinie und Angstzone hin zu einem verbindenden Kulturraum. Allerdings, und insofern stimmt das mit dem Naturgesetz nur bedingt, geschieht derlei nie von selbst. Man muss die Dinge anfassen und die Frage nach den Geschichten dahinter stellen. Es ist an uns, sie zu erzählen, wieder und wieder.

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Der Fall Hodler: Krieg um ein Gemälde 1914-1919
Cover

ZeitgeschichteN, Band 13

In der Jenaer Universität hängt Ferdinand Hodlers Wandgemälde »Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813«. Entstanden als Auftragswerk zum 350. Gründungsjubiläum der Hohen Schule im Jahr 1908, geriet es in die Kritik, nachdem der Schweizer Maler im September 1914 eine Protestnote gegen die deutsche Kriegführung in Belgien und Frankreich unterzeichnet hatte. Um das Bild entspann sich daraufhin einer der größten Kunstskandale des deutschen Kaiserreichs. Die realsatirische Verarbeitung des Bilderstreits als szenische Lesung bietet, kommentiert und um zeitgenössische Dokumente ergänzt, einen möglichen Zugang zum Kulturkrieg von 1914. Die Affäre mit ihren berühmten Protagonisten Ernst Haeckel und Rudolf Eucken ist dabei mehr als nur historische Etüde oder nationaldeutsche Posse. Offenbart sie doch, wie eine durch internationalistische Tendenzen in Wissenschaft und Kunst abgeschwächte patriotische Grundstimmung im Kriegsfall in wüsten Fremdenhass umschlagen kann und selbst ästhetische Beurteilungskriterien dann dem Primat des Politischen unterliegen.

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Mobilmachung 1914: Ein literarisches Echolot
Mobilmachungcover

Hrsg.: Matthias Steinbach

»Es geht in den Krieg wie die Ente ins Wasser...« So beschrieb eine deutsche Diplomatengattin in London, was sie im August 1914 sah und hörte: wie nicht nur in Deutschland die Begeisterung über einen Anlass zum Krieg und die Überzeugung, ein solcher Krieg sei von nationalem Vorteil und gewinnbar, Überhand nahm – eine Kriegslüsternheit, die uns heute schier unbegreiflich ist.
Diese vielstimmige Anthologie unternimmt es, den oft beschworenen »Geist von 1914« in seinen höchst unterschiedlichen Ausprägungsformen, die »Augusterlebnisse«, zu rekonstruieren, die seelische Atmosphäre zu Beginn und die brutale Ernüchterung, die folgte, aus autobiographischen Texten und literarischen Selbstzeugnissen zu charakterisieren.

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Rezensionen zum Nachhören:

MDR Figaro

Alexander Cartellieri. Tagebücher eines deutschen Historikers. Vom Kaiserreich bis in die Zweistaatlichkeit (1899-1953)
Cartellieri

Hrsg.: Matthias Steinbach & Uwe Dathe

 
Die kritisch kommentierte Edition der Tagebücher des Historikers Alexander Cartellieri (1867-1955) leistet einen Beitrag zur Geschichte der Geschichtswissenschaft in systemübergreifender und transnationaler Perspektive zwischen Kaiserreich und deutscher Zweistaatlichkeit. In seltener Kontinuität lässt sich anhand des über 76 Jahre geführten Selbstzeugnisses zeigen, wie ein deutscher Historiker mit Frankreichschwerpunkt sein Metier im Wandel der Zeit betrieb und in welchen personellen und strukturellen Zusammenhängen sich sein Oeuvre und seine Disziplin im Rahmen universitärer Wissenschaften entfaltete. Interessant zu beobachten ist es zudem, wie der Historiker die politischen Umbrüche und Wechselfälle des deutschen Jahrhunderts erlebte und verarbeitete. Das hier erstmals in Auszügen veröffentlichte Diarium gibt insgesamt Aufschluss über Leben und Werk eines international tätigen und gleichwohl stark national verwurzelten Historikers.

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Rezensionen:

http://www.hsozkult.de/review/id/rezbuecher-22576?title=test-url-titel (Gerhard A. Ritter)

http://www.perspectivia.net/publikationen/francia/francia-recensio/2015-2/ZG/steinbach-dathe_schoettler?searchterm=carte (Peter Schöttler)

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=19847 (Julian Köck)

http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/francia-recensio/2016-1/19-21-jahrhundert-epoque-contemporaine/alexander-cartellieri (Christian Amalvi)

 

C’est un document exceptionnel que publient les éditions Oldenburg de Munich. Exceptionnel, il l’est à plusieurs titres. En premier lieu, en raison de sa longueur: démarrant en janvier 1899, un an après la mort de Bismarck, le journal s’arrête en décembre 1953, quelques mois après la disparition de Staline. Il couvre ainsi plus d’un demisiècle d’une histoire particulièrement dense et tragique pour le monde, l’Europe en général et l’Allemagne en particulier, dont la chronique est tenue par un observateur très compétent en raison de son immense culture historique. Il l’est ensuite à cause de son foisonnement narratif.

Il convient d’être très reconnaissant à Matthias Steinbach et Uwe Dathe d’avoir exhumé ce monument et de l’avoir si bien présenté à ses lecteurs: par son introduction, ses notes de bas de page, ses index, ce volume est digne de l’érudition incarnée en son temps par Alexander Cartellieri. Il faut à present songer à faire connaître ce document exceptionnel à tous ceux qui sont passionnés par une période si tragique de l’histoire de l’Europe, mais qui ne lisent pas l’allemand. À mon humble avis, une équipe francoangloallemande d’historiens et de germanistes devrait se mettre au travail, peutêtre sous l’égide de l’UNESCO, pour aboutir à une traduction complète en anglais et en français, et, si ce n’est pas possible en raison de la longueur du »Journal«, du moins à une sélection des passages les plus significatifs, notamment ceux qui concerne la guerre de Trente Ans, la période 1914–1945, qui correspond au suicide du continent européen. Ce serait une très utile contribution à la connaissance de l’histoire européenne, pour le meilleur et pour le pire …

Prüfstein Marx
Prüfstein Marx Cover

Zu Edition und Rezeption eines Klassikers

Hrsg.: Matthias Steinbach & Michael Ploenus

 
Marx ist en vogue und wird angesichts globaler Krisen wieder als potenzieller Problemlöser befragt. Dagegen plädieren die Herausgeber dafür, Marx und den Marxismus in seiner Vielgestaltigkeit historisch-kritisch zu lesen und mithin sine ira et studio zu erforschen. Jenseits ideologischer Grabenkämpfe geht es um den unverstellten Blick auf einen großen Denker und dessen Nachhall in Wissenschaft und Gesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts. Der vorliegende Band vereint Beiträge, die der Editions- und Rezeptionsgeschichte nachspüren – und Marx gleichsam als intellektuellen Prüfstein begreifen.

Wie der gordische Knoten gelöst wurde. Anekdoten der Weltgeschichte, historisch erklärt.
gordische Knoten Cover

Hrsg.: Matthias Steinbach

Der sagenumwobene gordische Knoten, der Herrschaft über ganz Asia, also Persien demjenigen versprach, der ihn löste, wurde von Alexander dem Großen, der natürlich um seine Bedeutung wusste, ganz einfach durchgehauen. Der Kern dieser wohl berühmtesten Anekdote der Weltgeschichte: Mit Gewalt geht alles schneller (kaputt). Historiker mögen diese Erzählform nicht unbedingt, aber sie können sie mit Gewinn nutzen zur Erhellung des Allgemeinen und des Hintergründigen hinter allen Fakten. Der vom Braunschweiger Historiker Matthias Steinbach zusammengestellte Band unternimmt genau dies: In kürzeren Essays werden allgegenwärtige Geschichtsanekdoten von Alexander dem Großen bis zu Helmut Kohl im Hinblick auf ihre mindestens doppelte Wahrheit erklärt und interpretiert.

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Rezensionen:

Saskia Handro, in: H-Soz-u-Kult 06.08.2014

Kartoffeln mit Flöte. Friedrich der Große - Stimmen, Gegenstimmen, Anekdotisches
Kartoffeln mit Flöte Cover

Hrsg.: Matthias Steinbach

 

Reclam huldigt Friedrich dem Großen nicht mit einer womöglich verehrungsvollen Biographie, sondern mit einem fröhlich vielgängigen Fritz-Menü samt vielstimmiger Tafelmusik. Denn über den Inbegriff historischer (nicht moralischer!) Größe bei faktischer Kleinheit (ein Meter fünfundsechzig) gibt es jede erdenkliche Meinung und Einschätzung und jeden diametralen Gegensatz: der zarte und früh gebrochene Jugendliche, der allgegenwärtige, alles und jedes kommentierende Landesvater, der eitle Feingeist und Philosoph, der alte kranke Mann am Krückstock, der populäre Schlachtenlenker des Siebenjährigen Kriegs, der »böse Mann« (so Maria Theresia). Überwölbt zudem von den weißen und schwarzen Preußenlegenden der Geschichtsschreibung von vorbildlichem Staat und räuberischem Militarismus. All dies wird in sowohl anekdotischer wie analytischer Form in fünf abwechslungsreichen Kapiteln versammelt, über den Kronprinz, den Feldherrn, den Philosoph, den Alten Fritz und die Nachwelt.

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Exkursionen

Geschichte in der Spur – Brockentour 14. März 2022
  • Geschichte_in_der_Spur_-_gemeinsamer_Exkursionsbericht.pdf
  • Geschichte_in_der_Spur_2022.pdf
Friedrich NIETZSCHE in Thüringen 9.-11.10.2021
  • Exkursionsbericht Thüringen
Bericht und methodische Überlegungen zur Asse - Exkursion des Historischen Seminars vom 4. Juni 2009

Im Rahmen der Exkursionswoche der TU Braunschweig1 – eine wunderbare Einrichtung, die es so an anderen deutschen Universitäten kaum gibt – unternahm die Abteilung Geschichte und Geschichtsdidaktik des Historischen Seminars am 04.06.09 eine Fahrradexkursion von Wolfenbüttel in die Asse. Nietzsches Hinweis: „Treibt und sucht die Dinge, die euch etwas angehen“, sowie Goethes Motto: „Im übrigen ist mir alles verhasst, was mich bloß belehrt, ohne meine Tätigkeit zu vermehren oder unmittelbar zu beleben“, standen dabei Pate.

Gleich zu Beginn, auf dem Wolfenbütteler Marktplatz, setzte Regen ein, der aber bald nachließ. Optimismus und Glück mit dem Wettergott gehören dazu, wenn man Hörsäle und Klassenräume verlässt, um draußen vor der Tür zu forschen und zu lernen. Der abgestiegene Herzog, wie ich den Herzog-August-Brunnen gern nenne, war der erste historische Fixpunkt, der unser Sehen und unsere Phantasie herausforderte. Historiker sind nicht nur Textleser, sondern Augenmenschen, die genau und länger Hinschauen. Das Denkmal aus dem Jahre 1904 zeigt den Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, August den Jüngeren (1579- 1666), stehend neben seinem Pferd. Das hat Seltenheitswert, denn wo findet man schon einmal einen in Stein gemeißelten Herrscher, der vom Pferd gestiegen ist? Am Beispiel des Herzogbrunnens wurde erörtert, wie ein Denkmal beschrieben und interpretiert, wie es befragt werden kann. Für den konkreten Fall hieß das: Warum ist der Kerl abgestiegen? Warum sitzt er nicht oben, so wie es sich für einen ordentlichen Herrscher und Krieger gehört? „Schaut euch die Braunschweiger Herzöge vor dem Schloss an. So hat das doch eigentlich auszusehen“, könnte ein einleitender Impuls sein. Rasch kommt man auf die Idee des Friedens, des friedlichen Ortes und der Bücher, die dem Herzog offenbar mehr waren als Musketen und Kanonen. „Der Herzog hat einen Ritt durch sein Land getan“, so liest man in zeitgenössischen Kommentaren, „überall traten ihm die Verwüstungen des Krieges vor die Augen; bange Sorgen um das Wohl seines Landes lagerten sich um seine Stirn. Ermüdet kam er an eine hell sprudelnde Quelle und er stieg ab, um seinem ebenfalls ermüdetem Pferde einen frischen, kühlen Trunk zu gewähren. Nun steht der Herzog da, in matter Stellung an sein treues Ross gelehnt und schaut zu, wie sein Ross das stärkende Nass einschlürft. Da erinnert ihn die lebendige stärke des Quells daran, dass auch dieser all die Schrecknisse des Krieges durchgemacht und doch wieder mutig und frisch sein Wasser springen lässt, und der Quell wird dem Herzog zum Symbol!“2

Zweite Station war die Ortschaft Wendessen und ihr Kriegerdenkmal. Es befindet sich mitten in Wendessen, etwas versteckt am Straßenrand. Die Gemeinde Wendessen erinnerte mit ihrem Denkmal von 1925 zunächst an die gefallenen Soldaten des Ersten, später auch an die militärischen und zivilen Opfer des Zweiten Weltkrieges. An ein Triptychon erinnernd, macht vor allem die bekrönende Skulptur eines kniend betenden (auf die Dorfkirche ausgerichteten) Soldaten Eindruck. In voller Kampfausrüstung scheint er in einer Gefechtspause zu verharren. Vielleicht ist er aber auch schon tot und versinnbildlicht so nur die im Denkmal namentlich gemachten Gefallenen. Vergleiche mit anderen Kriegerdenkmälern wurden angestellt, so auch mit den Arbeiten des Bildhauers Ernst Barlach, dessen unheroische und trauernde Figuren in Kiel, Güstrow und Magdeburg man nach 1933 als „entartet“. Erinnert der betende Soldat von Wendessen nicht an diese Barlachschen Figuren, so wurde gefragt. Oder bereitet er sich doch nur auf neuerlichen Kampf vor, auf Vergeltung für die „Schmach von Versailles“, wie es vermutlich intendiert war. Den Bogen zur Friedensbewegung der 1970er und -80er Jahre in der Bundesrepublik schlugen wir über Hannes Waders eindrucksvollem Antikriegslied: „Es ist an der Zeit“. „Weit in der Champagne im Mittsommergrün […]“ (in der vielleicht auch Soldaten aus Wendessen liegen!) wurde angestimmt. Der Song machte starken Eindruck auf die Studierenden, die den Ort im Ganzen als Warnung „vor den Gefahren des Krieges und Mahnung zum Miteinander“ empfanden.

Von Wendessen ging die Fahrt weiter über Groß Denkte in die Asse. Das Wetter zeigte sich nun von seiner freundlichen Seite. Der Weg zum Bismarckturm, dem nächsten Ziel, hatte „Bergwertungscharakter“, und das Hinauf bis auf über 300 m (Philosophenweg) ließ die Teilnehmer kräftig schwitzen. Gelegentlich musste geschoben werden. An der Eulenspiegeltafel verzweigt sich der Weg. Linkerhand geht es hinauf zum Philosophenpfad und höchsten Punkt der Asse, rechterhand zu Bismarckturm und Asseburg, geradeaus hinunter zum Forsthaus nach Wittmar. Für eine differenzierte Erschließung der Schauplätze Bismarckturm und Asseburg3 empfiehlt sich ein Stationsbetrieb, der historische und kunsthistorische sowie literarische Themen zusammenbindet. Wir erprobten dies ansatzweise: eine erste Gruppe am Fuße der Bismarckwiese (Höhe Ankunft „Liebesallee“) den Turm zeichnend und dabei dessen Gestaltpsychologie in einem Sinnspruch erfassend, z. Bsp. klassisch und als tatsächliche Lebensmaxime Bismarcks: Patriae inserviendo consumor, oder: „Ich fühle mich klein und schwach angesichts dieses monumentalen Klotzes“[Foto 3]. Das Kaiserreich und die wilhelminische Mentalität im Bismarckturm auffinden, darum ging es. Die Besonderheit des Wittmarer Turmes, der wie hunderte andere nach dem Tod des „Reichsgründers“ (1898) um die Jahrhundertwende entstand, ist das Postament für ein aus Kostengründen nicht verwirklichtes Bismarck-Standbild über dem Eingang. Hier böte sich (bei entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen!) die Möglichkeit, der Bismarckzeit und ihrer Zentralgestalt durch Pose und Pantomime auf die Spur zu kommen; den Grundton der Epoche einfühlend bis kritisch distanziert in der Haltung des Herrschers zu vergegenwärtigen – ein beliebtes Spiel angeheiterter Herren zu Himmelfahrt übrigens. Eine zweite Gruppe begab sich auf den Turm. Bei herrlichem Ausblick in die Landschaft wurde in die Geschichte Bismarcks und des Bismarckkultes eingeführt, der Stararchitekt der Türme Wilhelm Kreis vorgestellt und der Bedeutungsverlust Bismarcks nach 1945 diskutiert.4 Zeitgenössische Bismarckkritik lieferte Nietzsches ironischer Kommentar „Beim Anblick eines Schlafrockes“:

Kam, trotz schlumpichtem Gewande,/ Einst der Deutsche zu Verstande,

Weh', wie hat sich Das gewandt!/ Eingeknöpft in strenge Kleider

Überließ er seinem Schneider,/ Seinem Bismarck--den Verstand!

Von der 24 Meter hohen Aussichtsplattform, wo einst die Sonnenwendfeuer zu Bismarcks Ehren loderten, lassen sich noch die alten Gleise zu den Asseschächten und in der Ferne die unverwechselbare Silhouette der Salzgitter-Stahlwerke erkennen – Ikone des Industriezeitalters. Auch grüßen die Kirchen Wolfenbüttels. Eine dritte Gruppe begab sich zur nur wenige Minuten Fußweg entfernt gelegenen Asseburg, wo der „Ruinenzauber“ des 13. Jahrhunderts lockt. An dieser Station wurde ein Experte, Herr Rainer Krämer, Leiter des Heimat- und Verkehrvereins Asse, hinzugebeten, der freundlicherweise über die Geschichte der Burg und aktuelle Rekonstruktionsvorhaben berichtete. Herzlichen Dank dafür. Die Überreste der oberhalb eines früheren Weinberges in strategisch exponierter Lage hoch über der alten Handelsstraße Braunschweig – Leipzig gelegenen Burg sollten zum Sprechen gebracht, Steine nach Wirklichkeiten und Legenden der Ritterzeit befragt werden. Auf den ersten Blick erschienen die Reste der Burg den Studierenden etwas dürftig und stark erläuterungsbedürftig. [Foto 4] Dabei zählt sie mit ca. 7200 Quadratmetern Ausdehnung zu den größten Höhenburgen Norddeutschlands. Zwischen 1218 und 1223 unter Gunzelin von Wolfenbüttel erbaut – der im kulturellen Gedächtnis der Region fälschlicherweise als „Raubritter“ gilt, wo er doch nur getreuer Anhänger der Staufer gegen die hier vorherrschenden Welfen und ihren (hierzulande wohl derzeit etwas überschätzten) Kaiser Otto IV. blieb5 – wurde die Burg im Jahre 1492 im Zuge einer Fehde aufgegeben und in Brand gesteckt, seitdem von den umliegenden Dörfern als Steinbruch benutzt. In ihren Trümmern bietet der Ort zahlreiche Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung. So könnten Schüler der unteren Schulklassen in die Rolle eines Ritters oder Knappen schlüpfen, entsprechende Rituale spielen und sogar klassische Balladen, wie Schillers Handschuh, imitieren. Was wird wohl eine Torwache zu jener Zeit von den Burgmauern aus gesehen haben? Selbst Treppen könnten genutzt werden, um die Zeit des Mittelalters lebendig werden zu lassen. Wer hat die Stufen über die Jahrhunderte benutzt? Was könnten sie, was die Steine, davon alles erzählen? Um einen Eindruck von der Größe der ehemaligen Burganlage zu bekommen, müssten Karten, Abbildungen und Grundrisse einbezogen werden. Auch macht es Sinn, die Ruine im Ganzen abzulaufen und ihre Ausmaße zunächst schätzen zu lassen. Schließlich sollten die zahlreichen Sagen zur Burg und ihren Besitzern als literarische Quellen thematisiert und vor allem erzählt werden.

Nach dem Abstecher einiger Unentwegter hinauf zum Philosophenweg, wo 1000 Fuß über den Dingen die Kantschen Fragen6 aufgeworfen wurden, folgte eine wohlverdiente Mittagspause am Wittmarer Forsthaus bei Wein und Baguette. Gestärkt und guter Stimmung ging es anschließend weiter zur letzten Station, dem ehemaligen Salzbergwerk und Asse - Schacht II. Die Region rückte als traditioneller Bergbaustandort, also in wirtschafts- und umweltgeschichtlicher Hinsicht, ins Zentrum des Exkursionsinteresses. Die Geschichte des Salzabbaus in der Asse, die beginnend am Ende des 19. Jahrhunderts kaum mehr als 50 Jahre dauerte, ist im Vergleich zu den Jahrhunderte langen Traditionen des Erz- und Silberbergbaus im Harz aus heutiger Sicht eher Episode, nicht so die tagespolitische brisante Endlagerung von Atommüll im inzwischen stillgelegten Schacht II. Die „As“ mit dem Logo „Aufpasse“, die überall in der Region zu sehen sind, versinnbildlichen den Widerstand der kleinen Leute gegen das Endlager. Ein engagierter studentischer Vortrag machte die tatsächlichen Gefahren insbesondere durch die Vermischung giftiger, zum Teil hochradioaktiver Laugen mit Grundwasser deutlich. Trotz einsetzenden Regens diskutierten die Studenten die Problematik des Endlagers und der Atomenergie überhaupt noch kontrovers, auch wenn die Aufmerksamkeit nun langsam nachließ. Mancher wäre aber gern noch eingefahren und hätte sich die Zustände unter Tage genauer angesehen.

Abschließend galt die Aufmerksamkeit dem alten Bergwerksgebäude und dem hier noch gut sichtbaren Motto: „Glück auf“, in dem bergmännische Alltags- und Sozialgeschichte steckt. Den Wenigsten war die tiefere Bedeutung der Inschrift erklärlich. Ich verwies darauf, dass der Bergmann die Gefahren seines Berufes kennt und hofft, den Schacht nach getaner Arbeit unversehrt verlassen zu können. Das Glück ist oben, also dort, wo das Licht und die Sonne sind, die der Hauer oft monatelang nicht zu Gesicht bekam! Vor Sonnenaufgang fuhr man ein, oder kletterte hunderte Meter kotbeschmierte Leitern hinunter in den Schacht – Heine hat das in seiner Harzreise eindrucksvoll beschrieben –, und erst nach Sonnenuntergang verließ man das schwarze Loch wieder. Zur Verdeutlichung sangen wir am Ende das „Steigerlied“, dessen um 1730 zuerst im Erzgebirge entstandener Text den Stolz und die Hoffnungen der einfachen Bergleute widerspiegelt.

Insgesamt zeigte die Exkursion, welche Möglichkeiten historische Lernorte der Region nicht nur für die Geschichte bieten. Bei fachübergreifender Ausrichtung, etwa im Zusammenwirken von historisch-kunsthistorischer mit geografisch-geologischer sowie botanischer Kompetenz, ließen sich auch schulische Tagesexkursionen gut begründen. Ein Studierender meinte noch, er habe an diesem Tag mehr gelernt als im ganzen Semester zusammen. Auch wenn das nur cum grano salis für bare Münze zu nehmen ist: die Erfahrung, den Gang in die Landschaft mit dem Gang in die Geschichte zu verbinden und beim Gehen (Radfahren) und Schauen sogar ein Anderer zu werden, kann überaus beglückend und zudem noch bildsam sein.

Matthias Steinbach

1 Ich danke Christian Sielaff für tätige Mitarbeit an der Vor- und Nachbereitung.

2 Heinrich Scheermann, „Der Herzog August-Brunnen in Wolfenbüttel“. In: Neueste Nachrichten – unparteiisches Organ für Residenz und Herzogthum Braunschweig. 16. März 1902.

3 Nähere Erläuterungen auf der Website des Heimat- und Verkehrsvereins Asse (www.hva-asse.de).

4 Vgl. allgemein: Günter Kloss & Sieglinde Seele, Bismarcktürme und Bismarcksäulen. Eine Bestandsaufnahme, Petersberg 1997.

5 An den über der Asseburg wechselweise wehenden Panieren des Wolfes und des Löwen lässt sich der staufisch-welfische Thronkonflikt vergegenwärtigen. Vgl. Wolfgang Petke, Reichstruchseß Gunzelin (+ 1255) und die Ministerialen von Wolfenbüttel-Asseburg. In: Auf dem Weg zur herzoglichen Residenz Wolfenbüttel im Mittelalter. Hrsg. von Ulrich Schwarz, Braunschweig 2003, S.47-106

6 Was darf ich hoffen? Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was ist der Mensch? Vgl. Friedrich Dessauer, Was ist der Mensch? Die vier Fragen des Immanuel Kant, Frankfurt a. M. 1959.

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