Im Projekt werden – in enger Zusammenarbeit von Fachdidaktik (Biologie und Mathematik), Fachbiologie, dem Schülerlabor BioS der TU Braunschweig und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) – erstmals authentische Forschungsdaten, experimentelle Lernumgebungen und Simulationen gezielt zu neuen, fächerübergreifenden Lernangeboten verknüpft.
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass exponentielles Wachstum und komplexe kausale Zusammenhänge vielen Menschen – auch im schulischen Kontext – nicht intuitiv zugänglich sind. Lehrpläne behandeln diese Themen häufig recht abstrakt und primär rechnerisch. Gleichzeitig fehlen im Unterricht oft die Werkzeuge, um Daten solide zu lesen, zu interpretieren, visuell aufzubereiten und evidenzbasiert zu argumentieren.
Genau hier setzen unsere Projektziele an: Wir kombinieren aktuelle biologisch-epidemiologische Fragestellungen mit mathematischen Modellierungstechniken und unter fachdidaktischen Perspektiven, um Lernende nicht nur zu informieren, sondern sie zu aktiven Wissenschaftsbeteiligten zu machen.
Im Format des fachintegrativen Forschenden Lernens erhalten Jugendliche die Möglichkeit, Infektionsdynamiken und exponentielles Wachstum zu Eindämmungsmaßnahmen kritisch zu hinterfragen und zu bewerten sowie zentrale Kompetenzen wie Data Literacy und mathematisches Modellieren auszubauen.
Begleitend wird das Projekt u.a. hinsichtlich Lernzuwachs und Interesse evaluiert. Dabei sind Studierende direkt in laufende Forschungsprozesse eingebunden – von der Fragestellung über die Datenerhebung bis zur Auswertung und Erarbeitung der Aufgaben und Materialien. So gewinnen sie vertiefte Einblicke in wissenschaftliche Arbeitsweisen, in die didaktische Gestaltung von Lernumgebungen und reflektieren jeden Schritt aktiv mit.
Gleichzeitig entstehen multiprofessionelle Synergien zwischen Universität, Forschungsinstitut und Schülerlabor, die Bildung und Forschung eng verzahnen und in das Bildungsökosystem der Region hineinwirken. So kann das Projekt auch im Sinne der Transferstrategie der TU Braunschweig dazu beitragen, junge Menschen (TIES Generation Zukunft) für naturwissenschaftliche Fragestellungen und berufliche Karrieren zu interessieren und sie für eine verantwortungsvolle, nachhaltige Zukunft zu stärken.
Gefördert wird das Projekt im Zeitraum vom 01. Juni 2025 bis zum 31. März 2026 durch den Impulsfonds Förderlinie 1: Seed Funding Call Ecosystem durch die TU Braunschweig.
PD Dr. Dagmar Hilfert-Rüppell, TU Braunschweig, Fak. 6, IFdN
Prof. Dr. K. Vorhölter, TU Braunschweig, Fak. 6, IDME
Prof. Dr. A. Fleißner, TU Braunschweig, Fak. 2, Institut für Genetik
Dr. med. B. Lange, Manuela Harries & Dr. Carolina J. Klett-Tammen, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
Dr. A. Plink & Dr. W. Hußmann, Biotechnologische Schülerlabor Braunschweig (BioS)
Studentische Hilfskräfte: Rick Stempin, Lasse Schiff