Qualifikationsprofil

Die Absolventinnen und Absolventen sind befähigt, grundlegende architekturspezifische Tätigkeiten weitgehend selbstständig und teilweise eigenverantwortlich auszuführen. Hierzu gehören:

• Erstellen von Konzepten, Studien und Entwürfen
• Entwerfen, Gestalten und Konstruieren von Bauwerken mit einfachem Schwierigkeitsgrad im Kontext von Stadt und Landschaft
• Anfertigen von Entwurfs- und Ausführungsplänen mit einfachem Schwierigkeitsgrad
• Mitwirken bei der Ausführungsvorbereitung

Architekt:innen tragen im Besonderen eine gesellschaftliche Verantwortung für die Gestaltung der gebauten Umwelt, samt der ästhetischen, atmosphärischen, funktionalen, ökonomischen und ökologischen Implikationen. Innerhalb des universitären Studiums erlernen und entwickeln sie das für dieses Aufgabenspektrum nötige Maß an Wissen, Kreativität, Tatkraft, Kooperationsfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft.

In den Bachelorstudiengängen Architektur und Architektur+ und dem Masterstudiengang Architektur wird das bekannte und anerkannte Profil der Braunschweiger Schule aufgenommen und weiterentwickelt. Der Schwerpunkt liegt in der Vermittlung von Entwurfskompetenz. Hierzu gehören die intellektuellen Fähigkeiten des kritischen Analysierens, Bewertens und Vergleichens ebenso wie die grundlegende Befähigung zur künstlerisch-kreativen Auseinandersetzung.

Wie alle grundständigen Studiengänge an der TU Braunschweig, so sind auch die Bachelorstudiengänge auf den universitären Bachelorabschluss hin angelegt. Die erworbenen Befähigungen sind für den Arbeitsmarkt relevant, sodass Beschäftigungsfähigkeit erlangt wird. Allerdings reichen die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht für eine uneingeschränkt eigenverantwortliche Tätigkeit in Architektur- und Planungsbüros oder anderen Berufsfeldern aus. Dazu ist eine Weiterqualifizierung notwendig, die im Rahmen eines konsekutiven Masterstudiums erreicht werden kann.

Der Bachelorstudiengang Architektur ist eine Basisausbildung für universitäre Architekt:innen. Er ist auf den Erwerb von Wissen und Fertigkeiten im gesamten Spektrum des Faches Architektur angelegt, zielt also auf eine Ausbildung zur Generalistin bzw. zum Generalisten ab. Dies beinhaltet historisch-kulturelle Kenntnisse, künstlerisch-kreative Fähigkeiten, technisch-konstruktives Wissen sowie Kompetenz im architektonischen und städtebaulichen Entwerfen. Darin eingeschlossen sind die jeweiligen fachspezifischen Methoden und Fähigkeiten sowie berufsfeldbezogene und überfachliche Qualifikationen. Absolvent:innen sind flexibel einsetzbar. Sie sind in die Lage versetzt, in allen fachbezogenen Berufsfeldern Beschäftigung zu finden. Mit den im Bachelorstudiengang Architektur erworbenen künstlerischen, ingenieur- und geisteswissenschaftlichen Kompetenzen ist die geeignete Grundlage für den konsekutiven Masterstudiengang geschaffen.

Der Bachelorstudiengang Architektur+ erweitert den Bachelorstudiengang Architektur um eine internationale Phase. Ein zweisemestriges Studium an ausgewählten ausländischen Partneruniversitäten oder ein einsemestriges Auslandsstudium kombiniert mit einem sechsmonatigen Auslandspraktikum bzw. der entsprechend langen Mitarbeit in einem internationalen Projekt mit Praxisphasen im Ausland werden in das Bachelorstudium integriert. Ziel ist es, die Mobilität von Studierenden zu erhöhen, den fachlichen Horizont zu erweitern und durch interkulturelle Kompetenz zu bereichern. Die Studierenden erhalten so Selbstbericht Akkreditierungsverfahren Architektur besondere berufsvorbereitende Qualifikationen, die sie auf architektonische Arbeitsfelder in einer globalisierten Welt vorbereiten.

Der Masterstudiengang Architektur soll Spezialisierungen in den Feldern der Architektur ebenso wie eine weitergehende generalistische Ausbildung ermöglichen.

Fokus des Masterstudiengangs Architektur ist der Entwurf. Vielfältige fachliche und methodische Kompetenzen architektonischen und städtebaulichen Entwerfens werden in Semesterentwürfen und -projekten, der Masterarbeit (bei entsprechender thematischer Ausrichtung) sowie in Kurzzeitentwürfen (Kompakt- und Stegreifentwürfen) erworben. Durch die Kombination dieser Formate mit Seminaren und entwurfsbezogenen Vertiefungsstudien werden Studierende in die Lage versetzt, architektonischen Fragestellungen fachlich versiert und wissenschaftlich fundiert zu begegnen. Absolvent:innen können so baulich-räumliche Probleme vor dem Hintergrund politischer, gesellschaftlicher, ökonomischer, kultureller und geschichtlicher Kontexte erkennen, analysieren und bewerten und auf dieser Basis gleichermaßen adäquate, kreative, innovative wie zukunftsfähige Lösungsvorschläge erarbeiten. Sie sind in der Lage, ihre Kompetenzen in allen Berufsfeldern der Architektur verantwortungsvoll einzubringen, sei es im Architektur- oder Planungsbüro, in der Bauwirtschaft, in öffentlichen Verwaltungen oder Kulturinstitutionen. Sie sind ebenso befähigt zur wissenschaftlichen Arbeit und zur Promotion.

Eintragung in die Architektenliste in Deutschland

Die Architektenkammern der Bundesländer fordern für die Eintragung in die Architektenliste eine Mindeststudiendauer von 4 Jahren.

Der 3-jährige Bachelorstudiengang Architektur an der TU Braunschweig qualifiziert für Felder des Bauwesens, führt aber nicht zur Eintragung als Architekt:in.

Der 4-jährige Bachelorstudiengang Architektur+ an der TU Braunschweig qualifiziert für Felder des Bauwesens. Er kann zur Eintragung als Architekt:in führen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass es sich um ein Studium ohne eingerechnete Praktikumszeiten handelt.

Mit dem Abschluss des konsekutiven Masterstudiengangs Architektur an der TU Braunschweig werden die Voraussetzungen für die Eintragung in die Architektenliste erfüllt.

Für die Eintragung in die Architektenliste ist außerdem der Nachweis einer Berufspraxiszeit von mindestens 2 Jahren erforderlich. Praktikumszeiten bis zu einem Jahr, die nach Abschluss des Bachelorstudiengangs und unter Anleitung einer eingetragenen Architektin oder einem eingetragenen Architekten absolviert wurden, können auf die Berufspraxiszeit angerechnet werden.

Informationen zur Eintragung in die Architektenliste der Architektenkammer Niedersachsen sind zu finden unter: https://www.aknds.de/architekt-werden/fuer-studierende-und-absolventeninnen-und-absolventen.

Berufsanerkennung in der Europäischen Union

Die Berufsanerkennungsrichtlinien (BARL) 2005/36/EG und 2013/55/EU regeln sehr detailliert, welche Bedingungen für die Berufsanerkennung innerhalb der Europäischen zu erfüllen sind, und fordern für das Architekturstudium eine Mindeststudiendauer von 4 Jahren in Vollzeit.

Der konsekutive Masterstudiengang Architektur an der TU Braunschweig entspricht diesen Anforderungen und ist in Brüssel notifiziert. Mit dem erreichten Masterabschluss ist es europaweit möglich, sich ohne Einzelfallprüfung als Architekt:in niederzulassen. D.h.:

• Architektur M.Sc. (4-sem.) + Architektur B.Sc. (6-sem.) bzw. Architektur+ B.Sc. (8-sem.) > EU-Architektenrichtlinie erfüllt

Berufsanerkennung weltweit gemäß den Richtlinien der UNESCO/UIA

Die UNESCO/UIA (Union Internationale des Architectes) Charter for Architectural Education gibt Kriterien zur weltweiten Anerkennung des Hochschulabschlusses für Architektinnen und Architekten vor. Danach setzt die Berufsanerkennung ein mindestens 5-jähriges Vollzeitstudium der Architektur ohne Praxisphasen voraus.

Mit dem Abschluss des konsekutiven Masterstudiengangs Architektur an der TU Braunschweig werden die Vorgaben der UNESCO/UIA Charter erfüllt, sofern Praxisphasen nicht oder (bei einem vorausgehenden 7- oder 8-semestrigen Bachelorstudiengang) nur in dem Umfang als Studienleistung eingebracht werden, dass die Anforderung eines 5-jährigen Architekturstudiums in Vollzeit erfüllt ist. D.h.:

• Architektur M.Sc. (4-sem.) + Architektur+ B.Sc. (8-sem.) > UIA-Kriterium erfüllt
• Architektur M.Sc. (4-sem.) + Architektur B.Sc. (6-sem.) ohne Praxisphasen in B.Sc. und M.Sc. > UIA-Kriterium erfüllt
• Architektur M.Sc. (4-sem.) + Architektur B.Sc. (6-sem.) mit Praxisphasen in B.Sc. oder M.Sc. > UIA-Kriterium nicht erfüllt

Bei Fragen zu den Anerkennungen wenden Sie sich bitte an die Studiengangskoordination