Besuch bei Radio Okerwelle mit Alumni*ae und Deutschlandstipendiat*innen 2025 Transkript
Maike: Hallo und Herzlich Willkommen zu unserer Sendung heute hier bei Radio Okerwelle. Ich bin Maike und ich habe heute meine Kollegin mitgebracht.
Melanie: Hi ich bin Melanie!
Maike: Und wir beide sind heute hier mit einigen Gästen. Die werden sich im Laufe der Sendung auch vorstellen. Und zwar handelt es sich um einige Deutschland-Stipendiat*innen der TU Braunschweig und einige Alumni*ae. Moment mal, Alumni, was heißt denn das eigentlich?
Melanie: Alumni*ae sind ehemalige Studierende, Mitarbeitende, Forschende der TU Braunschweig, die mindestens 6 Monate an der TU Braunschweig eben tätig waren. Und Maike hat es gerade noch nicht gesagt, wer wir sind, hast du noch nicht ganz verraten, aber wir sind beide für das Alumni*ae Management, für das zentrale Alumni*ae Netzwerk der TU Braunschweig zuständig. Dieses Netzwerk existiert seit Januar 2024 – also ist noch relativ frisch – wir haben aber auch schon einiges geschafft. Dazu auch gleich noch mal mehr. Es ist nicht das erste Alumni*ae Netzwerk der TU Braunschweig. Wir haben einige dezentrale Alumni*ae-Netzwerke, das heißt, wir haben verschiedene Vereine in verschiedenen Fachbereichen der TU Braunschweig. Wir haben das auch alles nochmal aufgelistet auf unsere Alumni*ae-Website. Dazu auch gleich nochmal mehr zu den Kontaktdaten. Und derzeit haben wir in diesem zentralen Alumni-Netzwerk 2600 Mitglieder ungefähr mit der Tendenz steigend. Und vielleicht, Maike, magst du ein bisschen was dazu erzählen, was wir seit Januar 2024 alles so gemacht haben.
Maike: Ja, das mache ich gerne. Also wir schaffen verschiedene Angebote und zwar in 4 zentralen Bereichen. Die nennen wir Vernetzen, Erinnern, Weiterlernen und Gestalten. Und ich würde mal mit dem Vernetzten anfangen, denn das schließt ja ganz gut an das Netzwerk an, was Du schon erwähnt hast. Wir sind also vernetzt mit mittlerweile über 2600 Personen, die sich aktiv bei uns eingetragen haben, und wir sammeln unter anderem auch Alumni*ae-Porträts. Also wer mal gucken will, was vielleicht aus ehemaligen Kommiliton*innen geworden ist, oder Lust hat selber sich mal vorzustellen, darf sich gerne bei uns melden und sich mal mit einem Portrait bei uns zeigen. Und wir unterstützen vor allem auch bei Kontaktaufnahmen. Also Ehemalige können sich an uns wenden und sagen, ich würde gerne, ich suche, kann ich nochmal zu denen Kommiliton*innen oder zu meinen ehemaligen Dozent*innen Kontakt aufnehmen.
Melanie: Heißt also die Porträts, die sind unter dem Kriterium Vernetzen festgehalten. Kannst du dazu sagen, wie man irgendwie mit den Porträts dann in die Vernetzung kommen kann?
Maike: Ja genau bei jedem Portrait können diejenigen, die ein Portrait liefern, auch Kontaktdaten angeben und viele machen das, indem sie ihr LinkedIn-Profil dort teilen und dann auch sagen, dass sie darüber gerne kontaktiert werden können. Das ist also vielleicht auch für Studierende interessant, die sagen 'Hey ich würde ganz gerne mal gucken und mal Kontakt aufnehmen zu jemanden aus der oder der Branche.'
Melanie: Wir haben auch den Bereich Erinnern. Das haben wir gerade schon angedeutet und das ist eigentlich einer meiner Lieblingsbereiche, den ich sehr gerne mit begleite oder auch meine Kolleg*innen. Wir bieten Campusführungen an. In den Campusführungen führen wir über den Campus zu auch mal zu versteckteren Orten, die man vielleicht im Studium nicht gesehen hat, aber natürlich auch zu Orten, die man vielleicht gerne mal wieder sieht, zum Beispiel auch über den Hauptcampus. Was auch unter dem Bereich Erinnern fällt, ist die Unterstützung von Ehemaligentreffen. Also wir bekommen ganz oft Anfragen von ganz, ganz verschiedenen Gruppen. Zuletzt hatten wir auch eine Gruppe da, die hat sich im Wohnheim kennengelernt, am langen Kamp, ich glaube Stockwerk 4 war das.
Maike: Genau.
Melanie: Da ist eine Gruppe wieder zusammen gekommen nach einigen Jahren und da haben wir beispielsweise auch eine dieser Campusführungen eben mit der Gruppe durchgeführt. Oder wir stellen aber auch gerne mal andere ja Unterstützungsmittel zur Verfügung, beispielsweise eine Fotobox. Genau. Und was wir auch haben, wir haben den Bereich Weiterlernen. Wir haben einen ganz tollen Podcast gemeinsam mit dem Career Service, mit dem wir sehr eng zusammenarbeiten, zu verschiedenen Berufsperspektiven. Der wird auch mit Alumni*ae geführt. Also wir haben verschiedene Ehemalige, die dann zu ihren verschiedenen Berufsfeldern Auskunf geben. Oder wir haben unseren jährlichen Alumni*ae in the Spotlight Vortrag. Da hatten wir jetzt zuletzt die Vorständin für Finanzen und Nachhaltigkeit von der Hamburger Hochbahn, Merle Schmidt-Brunn, da, die ganz spannende Einblicke zum autonomen Fahren im ÖPNV berichtet hat. Genau und dann haben wir noch den Bereich Gestalten. Willst du dazu nochmal was sagen?
Maike: Gerne. Genau Gestalten noch als vierter Punkt. Gestalten richtet sich an euch. Das heißt, wir sind offen für eure Ideen. Wir sind froh über jede Rückmeldung, die die TU weiterbringt, die uns hilf, die Universität zu verbessern, das Studium zu verbessern oder Kontakte aufzunehmen in die Praxis. Ja dafür wäre der erste Schritt sich vielleicht mal bei uns im Netzwerk einzutragen. Das kostet auch nichts, sagen wir später nochmal was dazu. Ja und ihr könnt natürlich mit anderen in Kontakt treten über unsere LinkedIn-Gruppe. Ihr könnt Mitmachen durch die Porträts zum Beispiel oder den Podcast und wir freuen uns eben sehr, wenn ihr Lust habt, euch auch anderweitig einzubringen, zum Beispiel mal mit einer Campus Tour zu einem ganz speziellen Themengebiet, was euch besonders begeistert. Und ganz gut zum Thema Gestalten passt auch schon der erste Song, den Melanie aus ihrer Studienzeit mitgebracht hat.
Melanie: Genau, ich bring den Song mit Froh dabei zu sein von Philipp Poisel. Ich mag den seit dem Studium total gerne. Grundsätzlich, wenn man auch mal ein bisschen schlechter drauf ist, ist das ein Song, der doch mal wieder motiviert und gute Laune bringt. Und ich finde, froh dabei zu sein, passt auch sehr gut zu dem Baustein Gestalten und Mitmachen.
Maike: Wir sind ja heute nicht nur mit Ehemaligen der TU Braunschweig da, sondern auch mit Deutschland Stipendiat*innen. Und vielleicht weiß nicht jeder, was das ist. Melanie, was ist das?
Melanie: Am besten können die Deutschlandstipendiat*innen das eigentlich selber berichten. Die werden auch gleich nochmal dazu was sagen, aber ich komm einfach mal mit ein paar Hard Facts um die Ecke. Deutschlandstipendium heißt, das ist eine finanzielle Förderung von 300€ pro Monat für 2 Semester aus 50% der Spende von verschiedenen Fördergeber*innen, aus der Region haben wir da einige, und 50% Bundesmitteln. Und das möchte ich noch dazu sagen, es ist auch nicht nur eine finanzielle Förderung, das kann auch zu einer ideellen Förderung werden. Denn es gibt verschiedene Deutschlandstipendien-Netzwerktreffen, wo dann die Fördergebenden mit den Stipendiat*innen zusammenkommen können, um beispielsweise über Berufsperspektiven oder Karrieretipps u.s.w. sich auch auszutauschen. Also es ist wirklich eine hervorragende Gelegenheit, sich eben im Studium schon mit dem beruflichen Feld zu vernetzen.
Maike: Ja und neben den besonders guten Noten, die man dafür vielleicht braucht, sind das ja auch Personen, die einfach besonders engagiert sind, oder?
Melanie: Genau, es zählt Ehrenamt. Da haben wir ganz verschiedene Kandidat*innen, einige sind zum Beispiel bei der Freiwilligen Feuerwehr unterwegs, andere engagieren sich als Sportrrainer mit Kindern zusammen. Also da gibt es ganz, ganz verschiedene Formen. Uns bleibt jetzt noch natürlich zu sagen, wie ihr und Sie uns am besten erreichen könnt. Maike, magst du das einmal zusammenfassen?
Maike: Das mache ich gerne. Also man kann uns immer gerne telefonisch erreichen und zwar unter der Nummer 0531 3914628. Ich wiederhole das nochmal: 0531 3914628. Und natürlich geht es auch über elektronische Mittel, zum Beispiel über unsere E-Mail-Adresse alumni@tu-braunschweig.de oder vielleicht, um es sich leichter zu machen, bei der Suchmaschine der Wahl Alumni eingeben TU Braunschweig eingeben, dann findet ihr uns auch. Und ja zum Kontakt aufnehmen passt auch mein Wunschsong, den ich hiermit gleich mal ankündige, denn der erinnert mich an meine Studienzeit, damals mein Erasmus-Semester in Wien. Da haben wir den rauf und runter gehört. Und das ist der Song Call me maybe. Viel Spaß!
Sadia: Hallo Hannah! Wie kommt’s, dass du hier an der TU Braunschweig studierst?
Hannah: Hallo, ja, ich bin Hannah. Ich studiere im zweiten Mastersemester gymnasiales Lehramt für die Fächer Deutsch und Englisch und ich komme tatsächlich von hier und deswegen habe ich mich auch für die TU in Braunschweig entschieden. Und ich wollte eigentlich auch schon immer Lehrerin werden. Also, das war echt ein Kindheitsraum für mich. Ich finde es nämlich echt schön, wenn man den Beruf ausübt, mit dem man die Gesellschaf irgendwie prägen kann. Und ich finde es ganz toll, Kindern was Besonderes mit auf den Weg zu geben. Und dafür brenne ich und deswegen möchte ich gerne Lehrerin werden. Ich finde Braunschweig ist tatsächlich auch ein sehr schöner Ort zum Studieren. Das hast du mir ja auch schon privat erzählt. Was sind denn so deine Lieblingssorte in Braunschweig?
Sadia: Also ich denk generell am liebsten in der Natur und besonders habe ich mich gefreut hier den Heidbergsee zu finden. Das ist für mich irgendwie so als ob man kurz in den Urlaub fahren kann, weil es einfach einen Strand gibt, weil es total nah ist und ich finde das total schön, dass es auch abends teilweise Musik gibt, dass die Leute irgendwie tanzen. Und sonst die Parks finde ich auch richtig toll, besonders schön, den Inselwallpark, und ja so auf der Oker fahren. Also ich finde, wenn man so Besuch bekommt aus der Heimat oder so ist das immer so, dass der Go-to-Ort, was man machen kann und das ist total schön. Auch richtig ja natürlich so, obwohl man in der Stadt ist, ja. Ansonsten finde ich aber auch, dass man auf dem Campus richtig viel machen kann. Die Uni bietet uns ja auch generell sehr viele Möglichkeiten und wir haben ja auch eine besondere Förderung dieses Jahr. Erzähl doch mal davon!
Hannah: Genau. Wir sind dieses Jahr Deutschlandstipendiat*innen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar und finde es echt toll, was die Uni uns so ermöglicht. Also das Deutschlandstipendium ist eine Förderung und die setzt sich eben durch die Spende eines Förderers und der Spende des Bundes zusammen. Und ich finde aber, das Deutschlandstipendium ist viel mehr als nur eine reine finanzielle Förderung und Unterstützung, weil da eben total dieser Netzwerkgedanke zählt. Also ich hab in diesem Kontext schon so viele tolle Menschen kennengelernt, sei es jetzt andere Stipendiat*innen oder eben auch Förder*innen. Also man lernt wirklich richtig, richtig tolle Menschen kennen und dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Und finde es ganz toll, dass die TU uns eben sowas ermöglicht, darauf aufmerksam macht und sich eben auch darum kümmert, dass es eben Fördernde gibt, weil sonst würde das ja alles gar nicht funktionieren. Und das ist für mich wirklich eine sehr, sehr besondere Erfahrung in meinem Studium, die ich auf jeden Fall nicht vergessen werde und da würde mich mal interessieren, was sind denn so deine liebsten Studienerinnerungen?
Sadia: Also ich hab jetzt nicht eine spezielle schönste Erinnerung, aber ich glaub, was ich einfach total cool fand, ist, ich bin ja aus Göttingen hergezogen und dass sich das Umfeld in jeglicher Hinsicht verändert hat, also neue Wohnsituationen und man hat studiert habe ich vorher auch noch nicht gemacht, und man kannte dann halt niemanden und das war für mich irgendwie eine schöne Erfahrung. Ähm besonders schön fand ich einfach, dass ich sehr schnell Menschen kennengelernt habe, mit denen ich mich sehr gut verstehe. Und obwohl wir auch jetzt gar nicht mehr in der gleichen Stadt wohnen, auch bis heute noch sehr guten Kontakt habe. Und das ist eigentlich das Schönste für mich, was ich hier erlebt habe. Wie ist das denn bei dir? Was ist deine schönste Erinnerung aus dem Studium?
Hannah: Ja also ich kann mich da definitiv anschließen. Ich finde, die Menschen machen das einfach zu etwas ganz Besonderem, vor allem die Menschen, die wahrscheinlich auch ganz, ganz lange mit einem durchs Leben gehen und das finde ich echt schön. Also ich hab da auch so eine Erfahrung. Ich bin ins Ausland gegangen, weil für das Englischstudium muss man eben mindestens 3 Monate hier ins Ausland gehen. Und ich bin dann nach Nordirland gegangen in eine Gastfamilie und ich bin super dankbar dafür, weil einerseits dieses Leben in einer ganz fremden Familie, die dann zu seiner eigenen zweiten Familie wird, das ist was ganz Besonderes. Es war richtig toll. Ich habe da in der Grundschule gearbeitet. Nebenbei war ich eben noch Aupair. Und das sind einfach andere Erfahrungen als hier in Deutschland. Und das ist, das was mich extrem geprägt hat. Und ich glaube, das ist als Lehrkraft auch super wichtig, damit man eben einfach mehr diesen Blick bekommt, dass es auch anders gehen kann, eben, dass man offen ist und das war wirklich sehr, sehr toll, dass ich das erleben konnte. Und da bin ich sehr dankbar für, dass das auch tatsächlich irgendwie Pflicht ist, weil sonst bleibt man ja doch vielleicht so eher in der eigenen Region und macht das gar nicht so unbedingt. Deswegen bin ich sehr froh, dass man da so ein bisschen zu motiviert wurde, das zu mache.
Sadia: ja das klingt auch nach einer sehr schönen und einzigartigen Erfahrung und jetzt hast du uns ja noch einen Song mitgebracht.
Hannah: Ich hab mir einen ganz besonderen Song ausgesucht, der mich jeden Morgen wirklich sehr, sehr motiviert, wenn ich mit dem Auto zur Uni fahre und das ist Tau mich auf von Zartmann.
Sadia: Hallo ich bin Sadia und studiere im vierten Mastersemester Biotechnologie an der TU Braunschweig und ich wünsche mir den Song Hotel California von den Eagles.
Laura: Hi Johanna! Ich freu mich sehr, dass wir hier zusammengekommen sind. Sag mal was studierst du eigentlich?
Johanna: Ich studiere Elektrotechnik an der TU ja auch. Und ich bin auch schon im Mastersemester. Also für mich, ich habe schon einiges im Rücken an Studium. Und bald schreibe ich meine Masterarbeit und dann war‘s das sogar schon für mich
Laura: Das ist ja wahnsinnig interessant. Wie bist du darauf gekommen auf Elektrotechnik?
Johanna: Also einzelne Lieblingsfächer in den letzten Semestern war Systemtechnik in der Photovoltaik. Das fand ich sehr cool, weil man da viel Wissen vernetzen kann, was wir im Bachelor zum Beispiel schon aufgebaut haben. Und ja dann eben einfach mehr so das große Ganze verstehen, dass man versteht sozusagen, von der Solarzelle an, wie da die Energie entsteht und dann aber bis hin zur Netzeinspeisung, also, wie das genau so, wie man es eben ins Netz eingespeist wird, und was dafür gebraucht wird, was es da für Challenges gibt. Und gerade jetzt mit der Energiewende, das es da eben davon noch immer mehr geben wird und ja was da so die aktuellen Probleme sind.
Laura: Was würdest du Studienbeginnerinnen und -beginnern mitgeben als Ratschlag nach deinen Erfahrungen jetzt?
Johanna: Also Beginnern würde ich einfach mitgeben, okay, ihr habt euch schon entschieden, also fangt es einfach an und guckt wie ihr es findet. Auch Leuten, die sich vielleicht gerade erst entscheiden, kann ich nur sagen, gebt euch einfach nicht so viel Druck. Ihr könnt ganz viele Sachen noch nicht wissen tatsächlich, bevor ihr anfangt zu studieren. Man muss es einfach ausprobieren und deswegen, ja, ist auch ok, sich nicht komplett sicher zu sein oder so eine Passion schon zu haben und dann die durchzuziehen. Sondern man kann einfach ausprobieren und manchmal stößt man da auf was man richtig cool findet. Laura, du studierst auch in der TU und was studierst du denn da?
Laura: Ich studiere an der TU Braunschweig Verkehrsingenieurwesen im Master, bin jetzt im vierten Semester und fang jetzt demnächst meine Masterarbeit an. Neben meinem Studium bin ich auch noch vielfältig aktiv. Ich mache Leichtathletik und nebenbei arbeite ich bei der BSVG als Straßenbahnfahrerin.
Johanna: Ja, das hast Du eben schon erzählt und das finde ich richtig, richtig aufregend. Wie bist du darauf gekommen da Straßenbahnfahrerin zu lernen?
Laura: Ja, das ist eine relativ interessante Geschichte. Irgendwann wurde mir ein Zeitungsartikel vorgelegt von einem Studierenden, der auch Straßenbahn fährt. Und ich habe mir das durchgelesen und gesagt, ja, genau das werde ich später auch machen. Und so bin ich dazu gekommen.
Johanna: Ja, cool. Wie kann man sich denn konkret vorstellen? Also wie verläuft sozusagen die Ausbildung dahin?
Laura: Die Ausbildung ist 6 bis 8 Wochen lang. Meine war damals noch 8 Wochen lang. Und sie besteht quasi wie bei einem Führerschein aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Man lernt in der Theorie, was die Straßenbahnen sind, was es für Störungen gibt, wie man diese Störungen beheben kann. Und in der Praxis lernt man quasi das ganze Netz kennen, wie bediene ich das Netz, wie funktioniert das grundsätzlich mit den Fahrgästen. Und anschließend gibt es eine Prüfung sowohl theoretisch als auch praktisch.
Johanna: Du bist ja Studentin. Aber wie passt das trotzdem in deinen Alltag?
Laura: Ja, das ist ganz schön bei der BSVG gelöst. Wir geben einmal im Monat unsere Verfügbarkeiten ab und werden angerufen, wenn jemand krank ist, oder, wenn ein Dienst aufgeht, und dann gefragt, ob wir arbeiten wollen. Und wenn es uns passt in unseren Studienalltag, dann arbeiten wir quasi und wenn nicht, dann nicht. Das ist auf freiwilliger Basis dann in dem Moment. Und manchmal ist es auch so, wenn das Extradienste gibt, zum Beispiel, wenn Stadionfahrten sind, wenn die Eintracht spielt, dann fahren wir auch das.
Johanna: Ja, das ist auch spannend. Ich sehe immer nur die Bahnen wie aussehen, wenn die Stadionfahrt gemacht wird. Finde das immer ja sehr fast schon einschüchternd. Wie ist das denn für dich, wenn du dann da fährst?
Laura: Tatsächlich mag ich das wahnsinnig gerne, Stadion zu fahren. Ich find die Dienste wahnsinnig aufregend, weil die Bahn gerade so voll sind und weil super viele unterschiedliche Leute zusammen kommen. Man hat wahnsinnig viel Spaß. Die Stimmung ist meistens super gut. Das Schöne daran ist, dass man manchmal mit in‘s Stadion gehen darf. Die Straßenbahnen stehen dann in der Wendeschleife. Und während der Zeit, wenn das Spiel läuf, darf man selbst das Spiel angucken.
Johanna: Richtig cool.
Laura: Zum Abschluss, vielen Dank für das Gespräch erstmal und für ein bisschen gute Laune folgt der nächste Song Ich fühl mich Disco von Christian Steiffen.
Nele: Hallo, Uwe. Wir sprechen heute über das Thema Mentoring. Vielleicht magst du uns kurz mal sagen, wer du bist und wie du zu dem Mentoring im Fachbereich Maschinenbau gekommen bist.
Uwe: Sehr gerne. Mein Name ist Uwe Kunkel. Ich hab hier 93 meinen Studienabschluss gemacht, Fachbereich Maschinenbau. Und zum Mentoring ist eigentlich zu sagen, das ist so eine Art Beratungsprogramm ist für aktive Studenten, um eben sich im Studium mal ne zweite Meinung zu holen oder eben auch, wenn es auf den Abschluss zugeht bis hin zu konkretisieren, wo denn die Reise eigentlich hingehen soll.
Nele: Super. Und was sind aus deiner Sicht die Vorteile für den Mentor und aber auch für den Mentee?
Uwe: Also wir als Mentoren profitieren natürlich zum einen davon, dass wir immer in Verbindung bleiben, fachlich gesehen, also auch auf Stand gehalten sind, welche Lerninhalte werden denn hier in der TU Braunschweig gelehrt, welche fachlichen Schwerpunkte gilt es auszuprägen, aber auch reflektiert auf unseren Bedarf an Personal, wo besteht eigentlich noch so ein bisschen Bedarf an an Weiterentwicklung, sowohl fachlich als auch überfachliche. Und für den Mentee ist es natürlich zum anderen so, sich eine zweite Meinung einzuholen, wie bin ich eigentlich unterwegs in meinem Studium, bin ich vernünfig organisiert, was kann ich an fachlich überfachlichen noch tun und wie sieht eigentlich mein zukünfiger Arbeitsalltag mal aus als Ingenieur.
Nele: Und hast du vielleicht aus deinem persönlichen Mentoring noch typische Fragestellungen, die dir immer wieder begegnen?
Uwe: Ja, das ist tatsächlich der Klassiker ist, was muss denn eigentlich in meinem Lebenslauf stehen, damit ich möglichst erfolgreich so ein Bewerbungsdurchlauf überstehen kann. Und die Antwort, die ich sehr of gebe, ist erstens, schauen wir uns den Lebenslauf mal gemeinsam an und zum anderen dann bleib authentisch. Alles, was da dort aufgeführt ist, muss eigentlich von dir intrinsisch motiviert sein und nicht künstlich aufgesetzt sein. Also es geht jetzt nicht darum, an irgendeiner besonderen Universität im Ausland zu studieren oder generellen Auslandsaufenthalt, sondern das, was dort in deinem Lebenslauf drin steht, sollte dich schon weitgehend auch charakterisieren.
Nele: Und hast du uns einen Song mitgebracht, Uwe?
Uwe: Ja, der Song ist angelehnt an die Botschaft, die ich auch nochmal hier in den Äther senden möchte. Ja, Mentoring macht es unbedingt! Macht es jetzt und nicht zu spät. Viele Studenten kommen erst in sehr, sehr späten Studienzeitpunkt zum Mentoring. Wenn ihr eure Studienrichtung soweit fixiert habt, das ihr sagt, ihr möchtet dort den Abschluss machen, kommt zum Mentoring. Das ist der richtige Zeitpunkt dafür. Passend dazu gibt es einen Musikwunsch von mir, der heißt Burning Down House von den Talking Heads. Mir gegenüber sitzt Nele. Nele berichtet uns zum Thema Lebenslanges Lernen. Nele, magst Du Dich kurz vorstellen?
Nele: Gerne. Mein Name ist Nele. Ich habe an der TU Braunschweig Architektur studiert und arbeite jetzt in einem Ingenieurbüro, was sich mit Krafwerks- und Energieerzeugungsanlagen beschäfigt. Und das Thema lebenslanges Lernen ist für mich eigentlich die Offenheit für neue Themen und die Erweiterung von Sichtweisen. Gerade im Architekturstudium musste ich mich immer wieder mit neuen Themen auseinandersetzen, vor allem, wenn ich mich mit einer neuen Bauaufgabe oder neuen Nutzerperspektiven ja beschäfigen musste. Das macht meine Tätigkeit als Architektin allerdings auch sehr vielfältig und dadurch, dass ich mich auch sehr mit dem Thema Nachhaltigkeit und einer ökologisch und sozialverträglichen Transformation auseinandersetze, bin ich eigentlich der Meinung, dass diese nur gelingen kann, wenn man sich eben auch mit den vielfältigen Themen auseinandersetzt und dieses lebenslange Lernen immer für sich neu entdeckt.
Uwe: Ok prima, warum sollte ich lebenslanges Lernen unbedingt betreiben?
Nele: Für mich ist wichtig, dass man sich mit dem lebenslangen Lernen beschäfigt, weil ich einfach denke, es gibt so viel technologischen Fortschritt, den wir einfach irgendwie verfolgen müssen. Wir haben Perspektiven, die wir auch mal wechseln müssen. Gerade, wenn wir mit anderen Menschen zusammenarbeiten, ist es durchaus wichtig, dass man einfach die Positionen der anderen Menschen auch verstehen kann. Und für die persönliche Entwicklung ist das lebenslange Lernen auch sehr wichtig, weil wir einfach dadurch immer wieder, ja, neue Themen für uns entdecken und vielleicht auch, ja, neue Herzensthemen für uns entdecken.
Uwe: Was sind denn deine Erfahrungen mit lebenslangen Lernen?
Nele: Meine Erfahrungen sind eigentlich durchweg positiv. Ich habe für mich festgestellt, je mehr ich mich mit neuen Themen auseinandersetze, desto vielfältiger wird auch mein mein Leben dadurch. Meine Perspektiven erweitern sich einfach. Mein Verständnis für globale Zusammenhänge wird besser. Und ich bin auch resilienter gegenüber den schnellen Veränderungen geworden. Einfach, weil ich so ein bisschen besser verstehe, ja, warum das alles passiert und wie man dem vielleicht auch entgegenwirken kann. Und das ist auch sehr wichtig für meine persönliche Entwicklung empfinde.
Uwe: Ja, vielen Dank, Nele. Welchen Song hast du uns mitgebracht?
Nele: Ich hab in meinem Diplom sehr viel Rise Against gehört und würde mir daher gerne das Lied Savior wünschen.
Sigrid: Hallo, ich bin Sigrid. Ich hab vor ziemlich genau 30 Jahren angefangen, an der TU Braunschweig Diplom Geoökologie zu studieren, hab danach dann noch eine Journalistenschule besucht und arbeite jetzt als Umweltschützerin, indem ich darüber Bücher schreibe oder Vorträge halte oder auf Instagram poste. Und ich unterhalte mich heute mit Julia, die gerade jetzt an der TU Braunschweig studiert.
Julia: Genau. Hi, ich bin Julia. Ich bin in meinem vierten Semester im Biologiestudium. Und, ja, ich bin noch ganz frisch dabei, aber ich setz mich jetzt schon ganz viel in meinem Alltag und mit den Leuten, mit denen ich kommuniziere, mit Umweltschutz, mit Klimaschutz, mit Tierschutz auseinander und finde deshalb total spannend heute mit dir ein Gespräch darüber zu führen.
Sigrid: Ja, geht mir genauso. Weil damals, als ich entschieden hab, ich studiere Geoökologie dann, das war weil ich Umweltschützerin werden wollte, seit ich denken kann oder bewusst denken kann, hat mich das beschäfigt, wie mit Tieren umgegangen wird, wie sich die, wie die Wälder abgeholzt werden und so weiter. Und ich weiß, ich war immer so etwas wie ein Alien, auch wenn die Fakten damals schon klar waren und jetzt alle eintreten. Das habe ich alles im Studium gelernt, was jetzt passiert, und ich frage mich, ist das jetzt, bei euch anders? Besser? Ihr seid so viele. Ihr wisst das alles. Ihr seid damit aufgewachsen. Das muss doch irgendwie viel Größeres wir-Gefühl sein, dass ihr alle für eure Zukunft einstehen wollt.
Julia: Ja, finde ich ne spannende Frage, weil ich denke, es ist auch so. Also es ist schon leichter geworden, lauter zu sein und mehr Zustimmung zu erhalten und zu sagen, hey, ich habe eine alternative Ernährungsweise und es ist nicht dieses Alien-Gefühl, sondern es ist eher so ein, cool, finde ich cool, was du machst. Aber gleichzeitig muss ich auch immer wieder feststellen, dass viele junge Leute total gegenteilig denken. Und es macht mir auch of Angst, weil ich denke, ich bewege mich in diesem Bereich, ich hab Spaß daran, mich irgendwie zu engagieren und was Gutes zu tun, für uns, für unseren Planeten, den wir nur einmal haben. Und dann schaut man raus und sieht in der Politik und auf der Straße es denken halt nicht alle so. Und das ist schon ja, das macht einem manchmal Angst, wenn man sich überlegt, ich will doch in dem Bereich bleiben und ich will was Gutes tun. Und wie gehe ich dann damit um, wenn so viel Gegenstrom kommt? Wie bleibe ich positiv? Wie bewege ich mich in den richtigen Kreisen? Und da würde ich dich ganz gern fragen, wie machst du das denn? Du bist schon lange dabei. Du bist lange in dem Thema. Und du bist immer noch engagiert dabei und optimistisch. Und, was sind deine Tricks?
Sigrid: Also erstmal akzeptieren glaube ich, dass es diese Krisen gibt. Ich habe auch immer Phasen, wo ich denke, es ist doch eigentlich auch alles egal, was ich mache. Und gleichzeitig habe ich für mich irgendwann entschieden, also, weil das wird einem ja auch of vorgeworfen, ach, mit deinem bisschen Brennnessel stehen lassen im Garten wirst du die Welt nicht retten, bestimmt nicht, aber ich weiß mittlerweile, wenn ich mein Umfeld so schaffe, dass ich meinen Werten treu bin, hab ich viel schöneren Garten. Bei mir sind noch Schmetterlinge und Vögel und Igel und all das. Und im Laufe meines Berufslebens habe ich auch natürlich eine Community gefunden an Menschen, die auch so sind wie ich, die so arbeiten. Und für mich ist mittlerweile klar, ich versuche Leute zu erreichen mit meiner Arbeit und zu überzeugen, die das wissen, wissen möchten. Aber im privaten Umfeld und auch unter Kollegen versuche ich mich mit Menschen zu umgeben, die auch so sind. Und dann ist man einfach, vielleicht geht die Welt unter, aber ich bin in Gesellschaft von netten Leuten, von guten Leuten und ich muss mir nicht vorwerfen, dass ich nichts gemacht habe. Das hebt mich dann immer wieder so ein bisschen raus.
Julia: Ja, ich finde das ist eine sehr gute und positive Einstellung. Und ich glaub, das ist auch wichtig, so ein bisschen zu differenzieren, wann ist es meine Energie wert, wann ist meine Mühe wert und wann kann ich auch mal sagen, ok, du bist anderer Meinung und ich habe meine Meinung und dabei belassen wir es. Aber ich finde es gerade bei diesem Thema so, wie kommuniziere ich das, was ich zum Beispiel erforscht habe, was ich mir durch Literatur angearbeitet habe. Das finde ich total spannend, weil da gibt es ja ganz viele verschiedene Ansätze. Und was ich so beobachtet hab, was irgendwie super wichtig ist, auf jeden Fall nicht mit dem Finger von oben herab so, ja, das ist das einzig Wahre und jeder muss an die Wissenschaft glauben, auch, wenn ich selbst dran glauben und ich bin überzeugt davon und ich finde das alles super logisch. Ich glaube es ist wichtig, dass man bodenständig auf die Menschen zugeht und sagt, okay, ich hab meine Leute, mit denen kann ich so über die Themen reden, aber wenn ich eine andere Zielgruppe hab und noch andere Leute irgendwie in meinem Boot holen will, muss ich halt schauen, dass ich‘s anders kommuniziere, dass ich die Leute überzeuge, dass sie trotzdem an die Wissenschaft glauben, auch, wenn sie jetzt nicht hundertprozentiges Vertrauen in die Wissenschaft haben. Und das finde ich super spannend.
Sigrid: Ja, genau. Das geht mir auch so, teilweise im Privaten in der Familie oder auch in der Nachbarschaf hat man ja Leute, die dafür gar nicht aufgeschlossen und da halte ich mich auch teilweise mittlerweile zurück, weil ich denke, ich habe eine besHmmte Art. Also ich bin mal von meinem Professor gedisst worden, dass ich mich zu populär-wissenschaflich ausdrücke, so als würde Lieschen Müller, weiß ich noch wie heute, im Referat gehalten und er hat gesagt, das ist alles viel zu unfachlich. Und das ist mittlerweile meine Stärke. Ich kann komplexe Sachverhalte erklären, das andere es verstehen. Aber trotzdem macht es einen manchmal wahnsinnig, dass man das ja eigentlich besser weiß und man weiß, dass man hat es gelernt, du lernst das jetzt auf dem neuesten Stand und niemand setzt das um, was so auf den, auf der Tagesordnung stünde. Und ja aber trotzdem, ich finde es toll, diesen Beruf zu haben. Und ich wünsche dir, dass das für dich auch in 30 Jahren so ist und dass du, ja, bei guter Laune bleibst.
Julia: Ja, das ist total lieb. Dankeschön. Und ich würde sagen, gute Laune ist ein gutes Stichwort. Ich würd mir nämlich einen Song wünschen, der heißt Sunny Day von Mr Tour le Mont und ich finde, der sagt ganz gut, hey, positiv bleiben engagiert bleiben, dabei bleiben, auch, wenn Gegenwind kommt. Hast du denn auch noch einen Song, der dich happy stimmt und der dich eine schöne Zeit erinnert?
Sigrid: Auf jeden Fall. Also, ich hör nicht viel Musik, aber in der Studienzeit, wenn man viel Partys feiert und so weiter, dann kommt natürlich auch viel Musik ins Leben. Und ich wünsche mir, damals, das war in den Neunzigern, war Dr. Alban, das die Party Hits und ich möchte gerne Halleluja hören.