Zukunftstalk mit Nds. Wissenschaftsminister Falko Mohrs zum autonomen Fahren

[Redaktion, NFF, Aktuelles & Presse]

Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte mit NFF-Mitgliedern Prof. Dr. Anne Paschke, Prof. Dr. Thomas Vietor und Prof. Dr. Roman Henze

 

Unter dem Motto „KI, fahr mich nach Hause! Gehört dem autonomen Fahren die Zukunft?“ fand am Mittwoch, den 20.09.23 der 3. Zukunftstalk des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in der Aula vom Haus der Wissenschaft statt. Minister Mohrs sprach mit den NFF-Mitgliedern Prof. Dr. Anne Paschke (Leiterin des Instituts für Rechtswissenschaften), Prof. Dr. Thomas Vietor (Sprecher des NFF-Vorstands und Leiter des Instituts für Konstruktionstechnik) und Prof. Dr. Roman Henze (Leiter des Instituts für Fahrzeugtechnik) über autonomes Fahren. Moderiert wurde die Veranstaltung von TU Präsidentin Prof. Dr. Angela Ittel.

Eine Einführung gab Prof. Vietor mit einer kurzen Vorstellung des NFF, seiner Funktion als regionale Kooperationsplattform für Forschung, Industrie und Verbände sowie dem NFF-eigenen Forschungsfeld „Automatisiertes und vernetztes Fahren“. Im Anschluss wurde, basierend auf aktuellen Zahlen zur Mobilität in Deutschland, das autonome Fahren als Option vorgestellt, tatsächlich gefahrene Kilometer effektiver zu nutzen und eine verbesserte Teilhabe an der Mobilität für bisher eingeschränkte Personen zu ermöglichen. Zudem unterstrich Vietor die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Mobilität in Deutschland und (in Bezug auf die Industrie) auch vor Ort, in Südostniedersachsen.

Einblicke in die Potentiale und Herausforderungen der künstlichen Intelligenz lieferte Prof. Henze. Grundsätzlich gebe es viele Gründe, diese beim Thema Mobilität mit einzubeziehen: von Sicherheit auf den Straßen, über Verkehrseffizienz und Fahrkomfort bis zum Personalmangel in vielen Bereichen (Speditionen, Taxis, ÖPNV). Laut Henze ist KI heute in der Lage, verschiedenste Objekte (z.B. anderer Fahrzeuge, Personen, Fahrbahnmarkierungen und Verkehrszeichen, Verkehrsinfrastruktur) zu erkennen und Lösungen für Situationen zu geben. Weiterhin wurden die Reallabore und Testfelder in und um Braunschweig hervorgehoben, sowie der autonome Shuttle „RAION“ als Projekt am NFF vorgestellt.

Wie es mit den rechtlichen Aspekten des autonomen Fahrens bestellt ist, berichtete Rechtswissenschaftlerin Prof. Anne Paschke. Dabei widmete sie sich insbesondere der Datenlage. Ohne ausreichende Daten sei ein sicheres autonomes Fahren nicht denkbar, da die verwendete Software trainiert werden müsse. In den USA gibt es viele umfassende Projekte im Bereich des autonomen Fahrens. Dort scheint die KI deutlich sicherer zu fahren als Menschen es könnten. Allerdings, so Paschke, werden die Autos dort auch sehr umfangreich mit Daten ausgestattet. Autonome Fahrzeuge auf deutschen Straßen müssten mit Daten aus Deutschland gespeist werden, um sicher auf lokale Gegebenheiten (Wetter, Verkehrsregeln, Infrastruktur) reagieren zu können. Als Herausforderung sieht Paschke dabei die geltenden Datenschutzverordnungen in Europa.

Lennart Asbach, Abteilungsleiter am Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, ergänzte durch einen Praxisbericht vom Testfeld Niedersachsen. Nach der Hälfte der Zeit der insgesamt einstündigen Veranstaltung wurde die offene Gesprächsrunde eröffnet. Hierbei konnte das Publikum vor Ort Fragen an die Expert*innen stellen. Die Veranstaltung wurde gestreamt und auch, wer den Livestream verfolgte, konnte Fragen schicken, die im Nachgang beantwortet wurden.

Eine Aufzeichnung des Livestreams finden Sie hier:
www.youtube.com/watch

Fotos:
Kristina Rottig / TU Braunschweig

Kontakt:
Michaela Pape M.A.
Technische Universität Braunschweig
Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik
Leiterin Wissenschaftskommunikation & Forschungsmarketing
Tel.: 0531 391-66007
E-Mail: michaela.pape(at)tu-braunschweig.de
www.nff.tu-braunschweig.de