Damit das Roboterauto viele Familien ernährt

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Serie der Braunschweiger Zeitung zur Entwicklung des autonomen Fahrens am NFF. In Folge #5 geht es um neue Geschäftsmodelle

Braunschweig. Betongrau, zugig und ästhetisch ansprechend wie ein Baugerüst: Parkhäuser sind in den allermeisten Städten ein nützliches Übel, in den seltensten Fällen ein städtebaulicher Blickfang. Und doch spielen sie am Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF), das zur TU Braunschweig gehört, eine ganz besondere Rolle. Die Wissenschaftler nutzen Parkhäuser, um sie erstens als Testfeld für die Entwicklung des automatisierten Fahrens zu nutzen und zweitens, um rund um das automatisierte Fahren neue Geschäftsfelder zu ersinnen. In Braunschweig dient dazu konkret das Forschungsparkhaus am Forschungsflughafen Braunschweig-Wolfsburg.

Erst vor wenigen Tagen wurde dort der Abschluss des Forschungsprojekts Syncopark gefeiert. Das Ziel: Herstellerunabhängig sollen Autos in der Lage sein, sich von einem Abgabeplatz aus selbständig einen Stellplatz zu suchen und dort einzuparken. Natürlich ging es dabei in erster Linie um Technik, sowohl die Parkhäuser als auch die Fahrzeuge müssen für das automatisierte Parken entsprechend technisch ausgestattet sein.

„Kein Geld verbrennen“

Mitgespielt hat aber von Anfang an der Gedanke, ob aus dem automatisierten Parken und den entsprechend ausgerüsteten Parkhäusern Geschäftsmodelle entstehen können, berichtet Professor David Woisetschläger, Experte für Dienstleistungsmanagement im Institut für Automobilwirtschaft und Produktion der TU Braunschweig. „Dabei gehen wir sehr nutzerzentriert vor. Künftige Nutzer müssen früh einbezogen werden, um bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen kein Geld zu verbrennen“, sagt er. Dabei stehe die Frage im Mittelpunkt, ob die neue Technik das Zeug hat, sich am Markt durchzusetzen.

Dafür werde zunächst der Ist-Zustand untersucht, um daraus Verbesserungsmöglichkeiten abzuleiten, die für spätere Kunden attraktiv sein könnten, erläutert Antje Fricke, die ebenfalls im Institut für Automobilwirtschaft und Produktion arbeitet. Soll heißen: Zunächst werden die Haare in der Suppe gesucht, oder wie Fricke sagt: „Pain Points“ – Schmerzpunkte.

 

Dieser Text ist Teil der Serie der Braunschweiger Zeitung zur Entwicklung des autonomen Fahrens am Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik in Braunschweig. Die Serie wird in den nächsten Monaten fortgesetzt.

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