Kurz und kompakt: In unserer digitalen Mittagsreihe stehen Themen rund um Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung (HBNE) im Fokus. Jeweils donnerstags von 12:00 bis 12:30 Uhr gibt es einen 20-minütigen Input von Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis – gefolgt von einer kurzen Fragerunde. Die Sessions finden virtuell statt und richten sich an Lehrende sowie alle, die sich für nachhaltige Lehre interessieren.
Wie lassen sich Kompetenzen für nachhaltige Entwicklung mit dem "Hochschulqualifikationsrahmen" (HQR) verknüpfen und daraus die "intendierten Lernergebnisse" (ILO´s) ableiten?
In den Modulbeschreibungen zu fast allen unseren Lehrveranstaltungen werden sachlich-fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenzen (HQR) beschrieben, an denen die Studierenden arbeiten sollen. Diese intendierten Fertigkeiten, Fähigkeiten und Haltungen lassen sich sehr gut durch sechs zentrale Kompetenzen für nachhaltige Entwicklung konkretisieren: 1.) Kompetenz zum systemischen Denken; 2.) Kompetenz zum zukunftsorientierten Denken / zu Voraussicht / Antizipation; 3.) Werteorientiertes Denken / normative Kompetenz; 4.) Kompetenz zum strategischen Denken; 5.) Umsetzungskompetenz; 6.) Integrierte Problemlösungskompetenz.
In dem Input wird vorgestellt, wie sich aus diesen die "intendierten Lernergebnisse" (ILO´s) für die eigene Lehrveranstaltung ableiten lassen.
Referent: Dr. Jochen Spielmann, Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik Niedersachsen (kh:n)
Zu Potentialen und Grenzen der Vermessung von Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung
Welche Ziele und überfachlichen Kompetenzen im Rahmen von Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung gefördert werden sollen, wird in der internationalen Debatte erstaunlich unkontrovers diskutiert. Demgegenüber ist die Frage, wie diese Kompetenzen der HBNE gemessen und evaluiert werden sollen, noch nicht abschließend geklärt. Der Vortrag stellt Ansätze einer Evaluation überfachlicher Schlüsselkompetenzen auf Basis des Zusatzstudiums „Nachhaltigkeit gestalten“ an der Universität Regensburg in den Mittelpunkt und diskutiert vor dem Hintergrund vorläufiger Ergebnisse die Potentiale und Grenzen dieser Vermessung von HBNE.
Referentin: Dr. Mandy Singer-Brodowski, Institut für Bildungswissenschaften, Universität Regensburg
Sustainable Development Goals (SDGs) als Orientierung für die Lehre
Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gewinnen in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen der Hochschulen zunehmend an Bedeutung. An der TU Braunschweig untersucht das Projekt Teach4TUmorrow, wie Studiengänge zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen. Die Ergebnisse zeigen: Alle Studienprogramme fördern nicht nur hochwertige Bildung (SDG 4), sondern setzen Impulse für eine nachhaltige Zukunft in Bereichen wie Technologie, Geschäftsmodelle, Gesundheit und Ressourcenschonung. Der Vortrag möchte vor diesem Hintergrund verdeutlichen, wie nachhaltigkeitsbezogene Lehrinhalte mithilfe der Sustainable Development Goals (SDGs) systematisch erfasst und sichtbar gemacht werden können. So lassen sich nicht nur Bezüge zwischen einzelnen Fächern und globalen Nachhaltigkeitszielen herstellen, sondern auch Synergien zwischen Disziplinen erkennen, die inter- und transdisziplinäre Ansätze stärken und Studierende befähigen, ihre zukünftige berufliche Praxis stärker an Prinzipien nachhaltiger Entwicklung auszurichten.
Referentin: Helen Lehne, Green Office
Get Active Now - Impact Learning durch projektorientierte Lehre
In diesem Impulsvortrag wird ein Kurs vorgestellt, der theoretische und praktische Perspektiven auf Nachhaltigkeit verbindet. In Zusammenarbeit mit lokalen udn regionalen Organisationen wird als Studienleistung ein kleines, individuell abzustimmendes Projekt durchgeführt; in den vergangenen Kursen wurden unter anderem eine Stadtführung zu Nachhaltigkeitsthemen sowie eine Kleidertauschparty angeboten sowie ein FairTrade-Stadtplan und Social Media-Inhalte für einen Weltladen erstellt.
Das didaktische Konzept ist darauf ausgerichtet, die Studierenden auf diese Projekte vorzubereiten, so dass Seminarinnhalte und zu erbringende Leistungen eng miteinander verzahnt werden. Zu Beginn des Seminars beschäftigen wir uns mit dem Begriff Nachhaltigkeit sowie verwandten Konzepten und Zusammenhängen.
Hierfür werden interaktive, innovative Methoden genutzt, um theoretische Inhalte besser begreifbar zu machen und an das Vor- und Alltagswissen der Studierenden anzuknüpfen, z.B. ein Planspiel in den Räumen des Nachhaltigkeitszentrums. Danach stellen sich lokale und regionale Intiativen mit ihren Hintergründen, Arbeitsweisen und Projektvorschlägen im Seminar vor. Gemeinsam mit den Inititativen starten wir dann den Austausch dazu, welche Projekte die Studierenden interessieren und welche Ideen sie selbst haben. Die eigenen Ideen können sie gleich gemeinsam auf ihre Umsetzbarkeit überprüfen. Die Bildung von Arbeitsgruppen und der Austausch mit den Organisationen wird somit im Seminar begonnen und danach von den Studierenden selbstständig weitergeführt bis zur abschließenden kurzen Dokumentation der Projekte.
Referentin: Prof. Dr. Okka Zimmermann, Institut für Soziologie, TU Braunschweig
Mit Kopf, Herz und Hand - mehr Nachhaltigkeit für die Wirtschaftsinformatik
Inhaltsbeschreibung folgt
Referentin: Prof. Dr. Susanne Robra-Bissantz
Wenn Sie ein Thema für einen Impulsvortrag vorschlagen möchten, melden Sie sich gerne bei uns: helen.lehne(at)tu-braunschweig.de
Das Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik Niedersachsen (kh:n) bietet im Rahmen des Programms „Weiterbildung in der Hochschullehre“ (WindH) vielfältige Workshops für Lehrende an. Neben Themen, die für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung relevant sind, finden sich dort viele weitere spannende Schwerpunkte, die neue Impulse für die eigene Lehrpraxis geben können. Ein Blick ins Programm lohnt sich.