SDGs in der Lehre - so macht's die TU!

Sustainable Development Goals

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele der Vereinten Nationen, die 2015 verabschiedet wurden, um bis 2030 eine nachhaltige soziale, ökologische und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Sie reichen von Armutsbekämpfung und Bildung über Klimaschutz bis hin zu globaler Partnerschaft.

Die Sustainable Development Goals (SDGs) vereinen wichtige Stärken und Herausforderungen: Sie bieten einen umfassenden, global anerkannten Rahmen, der soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte miteinander verknüpft und dadurch Orientierung sowie Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung schafft. Die klare Struktur der 17 Ziele erleichtert Kommunikation, Bildungsarbeit und die Messung bestimmter Fortschritte. Gleichzeitig stehen die SDGs jedoch in der Kritik, da einige Ziele sehr breit oder ambitioniert formuliert sind und Zielkonflikte – etwa zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz – bestehen. Zudem fehlt es an verbindlichen Verpflichtungen für die Staaten, was ihre Umsetzung erschwert, und globale Ungleichheiten oder historische Verantwortlichkeiten werden nur teilweise berücksichtigt.

Sustainable Development Goals in der Lehre

Wenn der Leitgedanke einer nachhaltigen Entwicklung fest in Lehre, Forschung und Campusentwicklung verankert ist, trägt eine Universität nicht nur zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele bei. Sie stärkt zugleich die Fähigkeit ihrer Studierenden und Forschenden, komplexe gesellschaftliche Herausforderungen verantwortungsbewusst und innovativ zu bewältigen.

Für die Lehre besitzen die SDGs daher eine hohe Bedeutung. Sie dienen als anschauliche Struktur, um Bildung für nachhaltige Entwicklung ins Studium zu integrieren. Lehrende können anhand der SDGs interdisziplinäre Zusammenhänge aufzeigen, kritisches Denken fördern und Lernenden ermöglichen, reale Problemstellungen zu analysieren. Durch Projekte und handlungsorientierte Ansätze werden die Ziele greifbar, wodurch Studierende motiviert werden, eigene Beiträge zu einer nachhaltigen Zukunft zu entwickeln. Wenn der Leitgedanke einer nachhaltigen Entwicklung fest in Lehre, Forschung und Campusentwicklung verankert ist, trägt eine Universität nicht nur zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele bei. Sie stärkt zugleich die Fähigkeit ihrer Studierenden und Forschenden, komplexe gesellschaftliche Herausforderungen verantwortungsbewusst und innovativ zu bewältigen.

Vor diesem Hintergrund wurde 2024 an der TU Braunschweig erstmals systematisch untersucht, in welchem Umfang unsere Studiengänge Bezüge zu Themen nachhaltiger Entwicklung – insbesondere zu den Sustainable Development Goals (SDGs) – herstellen. Dafür wurden die Modulbeschreibungen aller Studiengänge detailliert ausgewertet und inhaltsanalytisch auf ihre Verbindungen zu den globalen Nachhaltigkeitszielen geprüft.Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass unsere Studiengänge nicht nur grundlegend zu SDG 4 (Hochwertige Bildung) beitragen, sondern auch zentrale Impulse für eine nachhaltige Zukunft setzen – etwa in den Bereichen innovative Technologien, zukunftsfähige Geschäftsmodelle, Gesundheit und Wohlergehen sowie ressourcenschonende Produktionsmethoden. Besonders die technikorientierten und ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge der TU Braunschweig leisten hier einen deutlichen Beitrag zu SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur). Im Folgenden werden die ermittelten SDG-Schwerpunkte der Studiengänge nach Fakultät genauer vorgestellt.


Curriculare Verankerung nach einzelnen Fakultäten

Die sechs Fakultäten der TU Braunschweig greifen in ihren Studiengängen und Lehrinhalten vielfältige SDGs auf und setzen durch ihre fachlichen Schwerpunkte unterschiedliche Impulse für nachhaltige Entwicklung.

So stellen beispielsweise die Studiengänge Psychologie und Pharmazie an der Fakultät für Lebenswissenschaften einen deutlichen Bezug zu SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) her – ebenso wie ausgewählte Module der Informatik-Studiengänge an der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät. Die Fakultät für Lebenswissenschaften setzt mit ihren Biologiestudiengängen die fachlichen Grundlagen für SDG 15 (Leben an Land) und verknüpft diese beispielsweise durch Themen der Biotechnologie zusätzlich mit SDG 9. An der Fakultät für Architektur, Bauningenieurwesen und Umweltwissenschaften werden Fragen der Naturwissenschaften mit ökologischer Stadt- und Regionalplanung sowie Nachhaltigkeitsstrategien im Bausektor verknüpft und wichtige Impulse für eine nachhaltige Stadtgestaltung (SDG 11) gesetzt. Die Studiengänge der Fakultät für Maschinenbau untersuchen u.a. nachhaltige Produktionsmuster (SDG 12), während an der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik schwerpunktmäßig innovative Energiesysteme (SDG 7) adressiert werden.

Hinweise zur Analyse

1 | Die Studieninhalte wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse der Modulhandbücher mit MAXQDA untersucht. Auf Basis vorab definierter Codes wurden relevante Textstellen systematisch markiert und inhaltlich ausgewertet. Erfasst wurden fachlich-inhaltliche Bezüge zu den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) sowie – soweit vorhanden – Hinweise auf Nachhaltigkeitskompetenzen und innovative Lehrmethoden. Grundlage hierfür bildeten die 17 Ziele mit ihren 169 Unterzielen sowie die 2017 von der UNESCO formulierten Lernziele für nachhaltige Entwicklung. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur explizite Nennungen einzelner Nachhaltigkeitsziele, sondern auch implizite Bezüge, etwa durch thematisch verwandte Konzepte, Querschnittsthemen oder Kompetenzformulierungen, die inhaltlich eine Anschlussfähigkeit an die SDGs erkennen lassen.

Semesteraktuelle Ergebnisse

Im Vorlesungsverzeichnis „Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)” stellt das Green Office Team jedes Semester eine Übersicht aller Lehrveranstaltungen zusammen, die sich mit einem oder mehreren der 17 Nachhaltigkeitsziele befassen. Das Verzeichnis bietet eine Orientierung für alle, die sich im Rahmen ihres Studiums mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen möchten und ist über TUconnect unter den "Besonderen Verzeichnissen" einsehbar. Hier geht es zum Verzeichnis.