MA ISE | ÜBER DEN DÄCHERN WIENS

Aufgabenstellung Masterthesis vom Institut für Städtebau und Entwurfsmethodik

Die Erkenntnis, weitere Flächenexpansion von Stadtgebieten zu vermeiden und eine Innenentwicklung zu priorisieren - insbesondere vor dem Hintergrund der sich immer weiter verschärfenden Energie- und Klimakrise - hat auch in Wien inzwischen zu einer beachtlichen Anzahl an Hochhäusern geführt. Stadt vertikal zu entwerfen ist Faszination und denklogische Konsequenz zugleich und bietet wirtschaftliche, ökologische und städtebau­liche Vorteile, birgt aber auch Gefahren, wie die Großwohnsiedlungen der 60er und 70er Jahre zeigen. Kaum ein anderer Bautyp wird so kontrovers diskutiert wie das Hochhaus.

Über den Dächern Wiens, auf dem Wienerberg, ist in den 2000er Jahren ein Cluster aus Wohn- und Bürohochhäusern entstanden. Das ca. 13ha große Entwurfsareal auf dem ehemaligen Ziegeleigelände befindet sich in direkter Nachbarschaft zum prominenten Hochhauscluster der Wienerbergcity. Aufgabe ist, dieses Ensemble intelligent weiter zu entwickeln und mit dem umgebenden Stadtraum zu verknüpfen.

Außerhalb der etablierten, traditionellen Hierarchien und Typologien sind ungewöhnliche, experimentelle Lösungen für unterschiedlichste Lebens- und Arbeitsformen in unterschiedlichen Raumdispositionen ausdrücklich gewünscht. Der Entwurf einer vertikalen Stadt setzt auch eine vertikale Mischung von Funktionen voraus. Die Stapelung immer gleicher Grundrisse ist dabei zu vermeiden. Das neue Quartier soll neue Raumkonzepte für Wohnen, Arbeiten, Produktion, Kultur etc., kurzum für ein vielfältiges und lebendiges Stadtquartier eigenständiger Identität und Atmosphäre bieten. Es ist ein urbanes Stück Stadt mit einem breiten Nutzungsmix zu entwickeln.

Ein wichtiges Ziel ist auch die Stärkung vorhandener Potenziale durch die Verbesserung struktureller und gestalterischer Defizite. So stellt sich die Frage, wie das südlich gelegene Naherholungsgebiet des Wienerberges mit dem neuen Stadtquartier verwoben werden kann?

Es ist ein zukunftsfähiges und lebenswertes Stadtquartier zu entwerfen, das den Ansprüchen an Urbanität ebenso wie ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen entspricht. Das neue Quartier ist in das bestehende Stadtgefüge zu integrieren und soll sich mit einer eigenständigen Identität im Bewusstsein der Stadt verankern. Es sollen neue räumliche Zusammenhänge und Funktionsbezüge entwickelt werden. Ebenso gilt es auch Impulse aus dem Areal in das städtische Umfeld zu übertragen.

Prof. Uwe Brederlau
Prof. Dan Schürch (Korreferent)

ab 28.09.2022
Bekanntgabe der Themen online

04.10.2022
Verbindliche Entscheidung in der Geschäftsstelle Architektur

11.10.2022, 10.00Uhr
Ausgabe der Aufgabenstellung im ISE

11.-13.11.2022
Exkursion Wien              

28.02.2023 bis 12Uhr
Abgabe digitale Pläne

21.03. – 24.03.2023
Präsentation