ISU | Lehren, arbeiten und forschen im Ausland

[Arch Aktuelles]

Im Juni feierte das europäische Bildungsprogramm Erasmus+ sein 35-Jähriges Bestehen. An der TU Braunschweig ist Erasmus+ eines der beliebtesten Programme, mit dem Studierende für ein oder zwei Semester ins Ausland gehen und neue Erfahrungen in einem fremden Land sammeln. Doch Erasmus+ fördert nicht nur den Studierendenaustausch: Auch die Personalmobilität wird schon seit langem durch das Programm unterstützt. Lehrende, Forschende und Mitarbeitende von Hochschulen haben genau wie Studierende die Möglichkeit, Auslandserfahrung zu sammeln und so neue Perspektiven für ihren Arbeitsalltag zu gewinnen.

Professorin Vanessa Miriam Carlow, Leiterin des Institute for Sustainable Urbanism an der TU Braunschweig, reiste im Mai 2022 nach Paris und verbrachte dort eine Woche am Institute Pascale, einer hoch renommierten und national geförderten Einrichtung, die Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt zusammenbringt. Carlow war bereits als Studentin mit Erasmus+ im Ausland, damals an der TU Delft. Durch ihr Interesse an internationalen und interkulturellen Themen steht sie im ständigen Austausch mit dem International House und dem EU-Hochschulbüro der TU Braunschweig: „Dort werden wir sehr gut und passgenau dazu beraten, was unsere unterschiedlichen Vorhaben, wie Forschung, Austausch, gemeinsame Lehre oder Exkursionen anbelangt. Und auch dieses Mal wieder haben uns Francesco Ducatelli und seine Kolleg*innen genau die richtige Förderung für unseren Zweck empfohlen“, lobt Carlow.

Der Aufenthalt in Paris war für die Architekturprofessorin sowohl aus persönlicher als auch aus fachlicher Sicht wertvoll. So konnte sie ihre Französischkenntnisse in der Praxis anwenden und gleichzeitig neue Forschungsansätze für Mobilität in Städten entwickeln, eines ihrer zentralen Forschungsthemen. „Ganz konkret ging es in dem interdisziplinären Workshop darum, wie die Bedingungen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in Kombination mit dem ÖPNV gefördert werden können. In einer dichten Metropole wie Paris haben wir dabei am eigenen Leib gespürt, welche Rolle Mobilität im Alltag der Menschen spielt“, erklärt Carlow.

Gelder für Forschungsschwerpunkt erfolgreich eingeworben

Im Anschluss an den Workshop mit Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen aus der ganzen Welt warb Carlow gemeinsam mit anderen Teilnehmenden erfolgreich ein Seed Funding des Forschungsschwerpunkts Stadt der Zukunft an der TU Braunschweig ein, das genutzt werden soll, um ein gemeinsames Verbundvorhaben bei der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) oder der EU zu beantragen.

Aber nicht nur deshalb war der Aufenthalt in Paris aus ihrer Sicht ein voller Erfolg: „Ich war ungemein beeindruckt vom Institute Pascale! Nicht nur gefällt mir das Format, Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt zu einem Thema für eine Woche zusammen zu bringen. Das Institut ist auch in einem sehr schönen Gebäude untergebracht, das mit seinen wunderbaren Räumen und der Dachterrasse die kreative Arbeit wirklich beflügelt. So etwas wünsche ich mir für Deutschland auch.“ Ein zusätzlicher Pluspunkt war für Carlow, dass sie durch die Gerhard und Karin Matthäi-Stiftung die Möglichkeit hatte, ihren vierjährigen Sohn mit auf die Dienstreise zu nehmen.

Francesco Ducatelli, Erasmus+ Hochschulkoordinator der TU Braunschweig, sieht in der Personalmobilität viele Vorteile: „Ein Auslandsaufenthalt trägt zur internationalen Vernetzung bei, stärkt persönliche Kompetenzen wie Fremdsprachenkenntnisse und gibt neue Impulse für die berufliche Tätigkeit. Unabhängig davon, ob jemand in der Lehre, der Forschung oder der Verwaltung tätig ist, glaube ich, dass so eine Erfahrung sehr wertvoll ist.“

Die vollständige Meldung von Henrike Hoy im MAGAZIN der TU Braunschweig