IDAS BE | MIKROKOSMOS – Architektonische Strategien der Aneignung für zukunftsoffene Lebensräume

[Arch Aktuelles]

Mikrocosm - Architectural strategies of appropriation for future-oriented living spaces

Transformation eines Bürogebäudes zum Raum für innovative Wohnkonzepte

Im Rahmen der Institutsreihe “Bestand als Ressource” beschäftigt sich der Entwurf mit Problemen und Potenzialen vorhandener Stadtbausteine. Ziel ist es, diese mit neuen Funktionen, Gestaltungs- und Wahrnehmungsangeboten für die Stadt zurückzugewinnen.

Mit Blick auf den Wohnungsbau haben sich in den größeren europäischen Städten in den letzten zwei Jahrzehnten zwei Tendenzen gezeigt: Zum einen ist das Angebot sehr knapp und die Mietpreise steigen. Zum anderen nimmt der Bedarf an Büroflächen ab, so dass gut gelegene Bürobauten vermehrt zu Wohnungen umgenutzt werden könnten.

Durch die prekäre Situation auf dem Wohnungsmarkt hat der gemeinnützige Wohnungsbau in den Städten an Bedeutung gewonnen. Immer öfter werden Konzepte realisiert, die den Bewohnenden mehr bieten als Standardwohnhäuser. Diese Projekte beinhalten Wohnraum für unterschiedliche Nutzergruppen und Wohnformen, wie etwa Familien, ältere Menschen, getrennt lebende Paare, Patchwork-Familien oder Wohngemeinschaften allen Alters.

Bereits vorher, aber zusätzlich beschleunigt durch die Corona-Pandemie sinkt gleichzeitig der Bedarf nach Büroflächen. Menschen arbeiten flexibler, von zu Hause und teilen sich Räume, die nicht die ganze Zeit besetzt sind.

Mit Blick auf die Nachhaltigkeit und die Schonung materieller Ressourcen soll ein nicht mehr benötigtes Bürogebäude in Zürich nicht einfach abgerissen und ersetzt, sondern zu Wohnraum umgenutzt werden. Die einfache Struktur mit Stützen sowie Betondecken als Tragkonstruktion bietet dabei viele Gestaltungsmöglichkeiten und die größeren Raumhöhen eröffnen Möglichkeiten für interessante Raumkonzepte.

Gefordert ist aber nicht nur die Bereitstellung der passenden Räume, sondern ein Projekt mit einer hohen sozialen Nachhaltigkeit. Diese soll es der Bewohnerschaft ermöglichen, das ganze Leben im selben Gebäude verbringen zu können. Dazu ist ein bauliches Konzept nötig, das eine hohe Nutzungsflexibilität zulässt und  sichmöglichst einfach an die wechselnden Anforderungen der Bewohnerschaft anpassen lässt. Elemente dazu sind einerseits Räume für unterschiedliche Wohnformen, andererseits die Möglichkeit, ohne große Eingriffe räumliche Veränderungen vornehmen zu können – etwa durch die Verbindung von kleinen Wohnungen zu größeren Einheiten oder die Zuschaltung, respektive das Abtrennen einzelner Zimmer.

Das Gebäude soll aber nicht nur durch kluge Raumaufteilungen, sondern auch durch Zu-, Auf – und Umbauten verändert und zu einem innovativen Wohn- und Lebensort transformiert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt außerdem auf der Vernetzung des Gebäudes mit seiner Nachbarschaft und Angeboten, die über das Wohnen hinausgehen und auch die Stadtöffentlichkeit bereichern.

Die Studierenden des Instituts sind eingeladen am HAWA Student Award 2023 teilzunehmen und im Oktober 2022 einzureichen. Es steht eine Preissumme von 15.000 Schweizer Franken zur Verfügung.

EINFÜHRUNG: DI, 26.04.2022, 10:00 – 13:00 Uhr
EXKURSION: ggf. nach Abstimmung
ABGABE: 09.08.2022 (Pläne) / 16.08.2022 (Modelle)
ENDPRÄSENTATION: 05.09. – 09.09.2022
PREISVERLEIHUNG WETTBEWERB: MÄRZ 2023

SPRACHE: Deutsch, Englisch

TEAM
Prof. Almut Grüntuch-Ernst, Prof. Dan Schürch (Zweitprüfer)
Elizaveta Mosina, Götz Hinrichsen, Max Hacke

Institut für Entwerfen und Gebäudelehre | Institut of Design and Architectural Strategies
Prof. Almut Grüntuch-Ernst
Pockelsstraße 3, 15. OG
38106 Braunschweig
idas(at)tu-braunschweig.de
www.idas.tu-bs.de