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[Arch Aktuelles]

Institute for Sea Level Rise Impact Research Venice

  1. Der Klimawandel hat eine signifikante Auswirkung auf die Architektur weltweit. Dieser Einfluss manifestiert sich durch die Zunahme von Temperaturen, die Häufung extremer Wetterereignisse und einen erhöhten Meeresspiegel. Die Veränderungen in Bezug auf den Umgang mit Wasser innerhalb der Architektur sind eng mit den Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels verknüpft. Extreme Wetterphänomene wie Überschwemmungen und Dürreperioden treten vermehrt und intensiver auf, selbst in Regionen mit gemäßigtem Klima. Dies geht einher mit neuen Herausforderungen, darunter Wasserverschmutzung, Trinkwasserknappheit und Konflikte im Zusammenhang mit der Nutzung von Wasserkraft. Zudem wird bei der Gewinnung grüner Energie durch die Schaffung großer Stauseen ein ökologischer Tribut gefordert.
  2. Venedig – "Acqua alta",
    Die "Acqua alta", oder Hochwasser, in Venedig ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels auf den Meeresspiegelanstieg und die Lebensqualität in Küstengebieten. Venedig, eine der ikonischsten Städte der Welt, leidet regelmäßig unter Überschwemmungen, die im Zusammenhang mit steigenden Meeresspiegeln und ungünstigen Wetterbedingungen auftreten. Dieses Phänomen verdeutlicht eindrucksvoll die drängende Herausforderung, mit der viele Küstengemeinschaften weltweit konfrontiert sind. Die Auswirkungen des Klimawandels, wie der Anstieg des Meeresspiegels, sind nicht nur wissenschaftliche Phänomene, sondern haben unmittelbare Konsequenzen für das tägliche Leben der Menschen und die Erhaltung kultureller und historischer Schätze wie Venedig. In diesem Zusammenhang ist es von entscheidender Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu bekämpfen und Anpassungsstrategien zu entwickeln, um Städte und Regionen vor den Folgen des Meeresspiegelanstiegs zu schützen.

    Im Jahr 2019 verursachte ein signifikantes Hochwasser erhebliche Schäden in Venedig. In den letzten drei Jahren hat das Sturmflutsperrwerk MO.S.E. (Modulo Sperimentale Elettromeccanico) jedoch dazu beigetragen, die Stadt vor schweren Überschwemmungen zu schützen. Dieses Infrastrukturprojekt, dessen Gesamtkosten sechs Milliarden Euro betragen und das nach langjährigen Vorarbeiten offiziell seit 2003 im Bau ist, wird nur bei außergewöhnlichem Hochwasser aktiviert. Dies liegt daran, dass das Auf- und Absenken des Sperrwerks jeweils Kosten in Höhe von 300.000 Euro verursacht. Allerdings hat die Sperrung der Lagune zur Folge, dass der Betrieb im großen Industrie- und Handelshafen in Mestre erheblich eingeschränkt wird. Die Festlegung der spezifischen Pegelstände, bei denen MO.S.E. aktiviert wird, führt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der Wirtschaft und der Bevölkerung in Venedig. Das Beispiel des Sperrwerks in Venedig illustriert eindrucksvoll, wie durch erhebliche Ressourceninvestitionen und tiefgreifende Eingriffe in die Natur eine wirksame Hochwasserbekämpfung ermöglicht werden kann.
  3. Institute for Sea Level Rise Impact Research
    In kaum einer anderen Stadt wird das Problem des globalen Klimawandels und dessen Auswirkungen auf so eindrückliche Weise manifest wie in Venedig, insbesondere in Bezug auf das häufig auftretende Hochwasser. In diesem Kontext ist die Schaffung eines Institutionengebäudes im Rahmen der Universität geplant, welches eine gebündelte Expertise auf diesem Gebiet ermöglichen soll.
  4. Aufgabe des Bachelorentwurfs
    Der Entwurf umfasst die Planung eines innovativen Gebäudes in Venedig, das als internationales Forum und Forschungslabor für die Untersuchung des Meeresspiegelanstiegs dient. Dieses Gebäude zeichnet sich durch eine architektonische Gestaltung aus, die den Klimawandel thematisiert und nachhaltige Materialien einsetzt. Die Gesamtfläche des Gebäudes beträgt etwa 3.500 Quadratmeter und umfasst hauptsächlich Ausstellungs- und Konferenzbereiche, sowie Büros, Labore und Forschungseinrichtungen. Die zentrale Weltkugel mit einer Höhe von 5 Metern dient dazu, globale Konflikte für die Öffentlichkeit anschaulich zu machen und fungiert als gemeinsame Plattform.
  5. Exkursion und Grundstücksbesichtigung / 18. Architekturbiennale in Venedig
    Für einen gelungenen Einstieg in die Aufgabe ist eine unverbindliche 4-tägige Exkursion vom 09. bis 12. November 2023 nach Venedig geplant. Neben dem Projektgrundstück besuchen wir die Architekturbiennale in Venedig. Die Anreise erfolgt in einem gecharterten Reisebus von Braunschweig über Mailand und Vicenza. Während der Exkursion werden wir Bauten von drei Pritzker-Preisträger*innen besichtigen, darunter die Prada Foundation von O.M.A, den Bocconi-Campus von Grafton Architects und Sanaa sowie die Villa Rotonda von Palladio.
    Aus organisatorischen Gründen und des engen Zeitplans wird um eine zeitnahe, gerne sofortige Anmeldung zur Exkursion gebeten. Die Exkursion ist nicht Pflicht, wird aber empfohlen. Die Anmeldung erfolgt separat zur Prüfungsanmeldung und ist unverbindlich im Sinne einer Nichtzulassung zur Bachelorarbeit. Wir bitten um eine umgehende Anmeldung, gerne per Mail an ike(at)tu-braunschweig.de. Eine Exkursionsförderung ist beantragt, die Kosten werden voraussichtlich ca. 250,- betragen.
  6. Termine
    Verbindliche Anmeldung | bis 24.10.2023
    Anmeldung Exkursion | umgehend
    Ausgabe | 01.11.2023 | 11:00 Uhr
    Exkursion | 09.11.-12.11.2023
    Rücktrittsfrist | bis 06.12.2023
    Digitale Planabgaben | 14.02.2024 jeweils bis 12:00 Uhr
           Abgabe der Modelle und ausgedruckte Pläne am Präsentationstag
    Präsentation:                                                   Im Zeitraum vom 12.03.2024 bis 15.03.2024
    Zweitprüfer*in                                                Prof. Uwe Brederlau

    Infos
    Betreuung: Dominik Keul, Tim Mitto, Dung Nguyen
    Max. Teilnehmer*innenzahl Exkursion: 24 Personen

Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie und Gesundheitsbau