Teil 3: Projektergebnisse & Web 2.0 in der wiss. WB

Teil 3: Vorläufige Projektergebnisse des Projekts "Offene Hochschule - Lifelong Learning" und Web 2.0 in der wissenschaftlichen Weiterbildung

Susanne Kundolf, M.A. präsentierte mit den Befragungsergebnissen über die Anforderungen und Erwartungen von IT- Fachkräften an ein Hochschulstudium die ersten vorläufigen Ergebnisse des Braunschweiger Projektes. Sie konnte deutlich machen, dass Gründe zur Aufnahme eines Studiums vor allem, sich persönlich weiterzuentwickeln, Fachwissen zu aktualisieren bzw. zu erweitern, sowie die Karrierechancen zu verbessern, sind.

Die 77 befragten beruflich Qualifizierten fordern u.a. einen möglichst hohen Praxisanteil im Studium mit Blended Learning- Elementen, das Erlernen von fachspezifischen Schlüsselqualifikationen (u.a. Personalführung, Projektmanagement), die Anrechnung von beruflich erworbenen Kompetenzen, das flexible Studieren neben dem Beruf und eine intensive Betreuung vor und während des Studiums. Eine wesentliche Erkenntnis der Befragung ist der Umstand, dass viele beruflich Qualifizierte nicht wissen, dass sie die formale Berechtigung zur Aufnahme eines (fachbezogenen) Studiums besitzen bzw. die formale Berechtigung nicht adäquat einschätzen können.

Eine große Beachtung des Plenums erhielt ein innovatives Konzept für Studienabbrecher/-innen (speziell im Bereich Wirtschaftsinformatik), das von Katharina Maertsch, M.A vorgestellt und in einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen IHK-Arbeitsgemeinschaft Hannover – Braunschweig entwickelt wurde. Das Modell der umgekehrten Anrechnung ermöglicht es Studienabbrechern durch die Anrechnung, der im Studium erworbenen Kompetenzen, einen IHK-Ausbildungs- und Fortbildungsabschluss in verkürzter Zeit zu erwerben. Dieses Modell trägt damit zur Förderung von Durchlässigkeit des Bildungssystems entscheidend bei.

In Anbetracht der gravierenden Fachkräftebedarfe in kleinen, mittleren aber auch großen Wirtschaftsunternehmen eröffnet sich hiermit eine sehr gute Chance für die Gewinnung von hoch qualifizierten Ausbildungsbewerbern und -bewerberinnen. An einer Übertragbarkeit auf weitere Branchenfelder wird zusätzlich zu der passgenauen Implementierung in die IT-Praxis aktuell gearbeitet.

Prof. Dr. Susanne Robra- Bissantz, Leiterin des Instituts Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig, mit dem Forschungsschwerpunkt Informationsmanagement, stellte die zukunftsweisenden Möglichkeiten des Web 2.0 in der wissenschaftlichen Weiterbildung am Standort Braunschweig vor. Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Entwicklung vom klassischen zum modernen Lernen mithilfe des Web 2.0 und Social Media, die eine technologiegestützte Informationsaufnahme, kooperatives Lernen sowie eine gezielte interne/externe Kommunikation ermöglichen. An der TU Braunschweig werden in diesem Bereich innovative Lehr-, Lern- und Kommunikationsinstrumente wie Institutsblogs, Video-Diskussionen, Twitter-Vorlesungen am Institut der Wirtschaftsinformatik sowie interne Austauschplattformen wie „Sag’s uns“ uni-intern bereits praktiziert, um die Studienqualität und das Wissensmanagement nachhaltig zu fördern. 

Zusammenfassend befindet sich das Thema „Offene Hochschule“ in Niedersachsen, wie die betonte Vorreiterrolle im bundesweiten Vergleich verdeutlicht, auf einem sehr guten, zukunftsweisenden Weg, der nur gemeinsam von den Akteuren und Akteurinnen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Bildung gemeistert werden kann.