Psychotherapie ist im Wesentlichen sozialmedizinische und rehabilitationsorientierte Behandlung. Keine andere Therapieform kann gleichermaßen auf Funktionsebene (Symptombehandlung, z.B. Angstreduktion), Fähigkeitsebene (z.B. Soziales Kompetenztraining) und Kontextebene (z.B. Arbeitsplatzanpassung) wirken. Auch geht es nicht primär darum, die Symptome bspw. einer einzelnen depressiven Episode zu beseitigen, sondern Patienten zu vermitteln, wie sie mit ihrer wiederkehrenden Stimmungserkrankung über die nächsten Lebensjahrzehnte kommen. Insofern ist Psychotherapie als Lebensspanne-Behandlung zu verstehen, die auch Koordination mit zahlreichen Mitbehandlern, Institutionen und dem Arbeitsplatz erfordert.
Wir freuen uns, dass in unserem Symposium Kolleginnen und Kollegen der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen und der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover die Rahmenbedingungen skizzieren werden, die sich mit der neuen Bereichsweiterbildung zur „Zusatzbezeichnung Sozialmedizin“ für Psychotherapeuten eröffnen. Eine rehabilitations- und sozialmedizinische Sicht auf Psychotherapie wird auch von der Deutschen Rentenversicherung gefördert, bspw. mit neuen Behandlungskonzepten für die Verknüpfung von stationären und ambulanten Rehabilitationsbehandlungen.
Die weiteren Fachvorträge im Symposium berichten Beispiele klinisch bewährter und wissenschaftlich evaluierter arbeitsbezogener Behandlungsansätze und Behandlungskoordination.
Zukunftsperspektiven werden zur Forschung und zur sozialmedizin- und rehabilitationsorientierten Lehre in der Praxis diskutiert.
Wir freuen uns, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie zahlreich – vor Ort in Braunschweig oder auch online – bei unserem ersten Braunschweiger Reha- und Sozialmedizinsymposium begrüßen dürfen!
Ihre
Prof. Dr. Beate Muschalla
Zeit | Thema | Referent/in |
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9:45 | Get together | |
10:00 | Eröffnung / Begrüßung | Prof. Dr. Beate Muschalla |
Themenblock: Sozialmedizin bei psychischen Erkrankungen | ||
10:15 | Psychotherapeuten als Sozialmediziner? Der Weg zur Zusatzbezeichnung Sozialmedizin | Dr. Kristina Schütz und Prof. Dr. Axel Kobelt-Pönicke |
10:45 | Sozialmedizinische Therapie in Anlehnung an die ICF | Prof. Dr. Beate Muschalla |
11:15 | Kaffeepause | |
Themenblock: Sozialmedizinische Therapie im stationären wie ambulanten Setting | ||
11:45 | Reha- und Teilhabeorientierte Therapie am Beispiel des friaa-Projekts: Arbeitsbezogene Psychotherapie | Prof. Dr. Christoph Kröger |
12:15 | Sozialmedizinische Therapien bei Hausärzten und Psychotherapeuten | Prof. Dr. Michael Linden |
12:45 | Sozialmedizin und Behandlungskoordination durch Psychotherapeuten in der Praxis | Dr. Ulrike Worringen |
13:15 | Mittagspause | |
Themenblock: Perspektiven für Forschung und Lehre | ||
14:30 | Perspektiven für die Rehaforschung | Prof. Dr. Thorsten Meyer |
15:00 | Praxisbezogene Lehre durch Praktika in der Tagesrehabilitation | Dr. Yesim Calbay |
15:30 | Kaffeepause | |
16:00 | Abschlussdiskussion der Referentinnen und Referenten zu Fragen aus dem Publikum | |
16:30 | Tagungsabschluss | Prof. Dr. Beate Muschalla |