Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen, aber auch Gesunde, erleben kritische Lebensereignisse oder leiden unter verschiedenen Lebensproblemen. Zuweilen finden sich krankheitswertige Verläufe und gehen mit sozialmedizinischen Problemen einher, wie z.B. Arbeitsunfähigkeit oder Verschuldung. Betroffene können Hilfen zur Selbsthilfe durch Therapeuten oder Coaches erfahren. Manche Probleme sind auch nicht (mehr) lösbar, oder die Wahl der passenden Bewältigungsstrategie kann herausfordernd sein. Was kann helfen?
Weisheit – die Fähigkeit unlösbare Probleme zu lösen
Wege im Umgang mit Ungerechtigkeiten, Ungewissheiten oder auch unlösbaren Problemen zu finden, erfordert Weisheit. Weisheit ist eine Fähigkeit, die dazu dient, mit schwierigen, komplexen und uneindeutigen Lebenssituationen umzugehen und die hilft, mit erlittenen negativen Lebenserfahrungen zurecht zu kommen. Als psychische Fähigkeit ist Weisheit eine Eigenschaft, die in allen Lebensbereichen wichtig sein kann, am Arbeitsplatz wie im Privatleben.
Weisheitstherapie und Weisheitstraining – ein Schlüssel zu mehr Lebensqualität?
Weisheit ist jedem Menschen in gewissem Maße zu eigen und kann auch - so wie andere Fähigkeiten, z.B. Selbstsicherheit - trainiert werden (Baltes et al., 2002). Aus der bisherigen psychologischen Forschung gibt es Hinweise darauf, dass Training von Weisheitskompetenzen zu einer besseren Lebens- und Problembewältigung beiträgt (Baumann, 2007; Linden et al., 2011; Meier-Credner & Muschalla, 2022).
In unserem zweiten Reha- und Sozialmedizinsymposium wollen wir uns aus verschiedenen Perspektiven - klinisch, organisational, theologisch, historisch - mit Weisheit als einer komplexen psychischen Fähigkeit zum Umgang mit unlösbaren Lebensproblemen befassen.
Im Symposium werden therapeutische und Forschungs-Erkenntnisse zu Weisheit und Weisheitsförderung vorgestellt. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns bei dieser Gelegenheit einmal wieder– in Präsenz oder online - in unserem Institut besuchen!
Mit besten kollegialen Grüßen
Ihre
Beate Muschalla
| Zeit | Thema | Referent/in |
|---|---|---|
| 9:45 | Get together | |
| 10:00 | Eröffnung / Begrüßung | Prof. Dr. Beate Muschalla |
| Themenblock: Weisheitsverständnis in Psychologie und Psychotherapie | ||
| 10:15 | Weisheit und Weisheitstherapie | Prof. Dr. Michael Linden |
| 10:45 | Weisheitsverständnis in der Allgemeinbevölkerung und bei Patienten mit psychischen Erkrankungen | Dr. Anne Meier-Credner |
| 11:15 | Kaffeepause | |
| Themenblock: Weisheit als Bewältigungsfähigkeit in verschiedenen Settings | ||
| 11:45 | Weisheit im betrieblichen Setting | Dr. Ina von Zelewski |
| 12:15 | Weisheitstraining zur Bewältigung chronisch somatischer Erkrankungen - Praxiserfahrungen | Dr. med. Kathrin Zittlau |
| 12:45 | Weisheitstraining für Menschen mit psychischen Problemen und ihre Angehörigen | M.Sc. Anke Sondhof |
| 13:15 | Mittagspause | |
| Themenblock: Weisheit interdisziplinär und historisch | ||
| 14:00 | Aus Fehlern wird man klug? Geschichte(n) aus dem Institut | Prof. Dr. Wolfgang Schulz |
| 14:30 | Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden (Psalm 90,12) — Endlichkeit als Weisheitslehrer | André Barth |
| 15:00 | Plenumsdiskussion und Abschluss |