Psychologie am Abend ist eine gemeinsame Vortragsreihe der Abteilungen Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik und Entwicklungs-, Persönlichkeits- und Forensische Psychologie.
Wenn Sie in den Mail-Verteiler für die Vortragsreihe Psychologie am Abend aufgenommen werden möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an: PD Dr. Anja Grocholewski
Dr. Armin Stephan, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Wann: 04.07.2023, 17:00 - 18:30 Uhr
Wo: webconf.tu-bs.de/anj-n5t-zzt-zio
Abstract:
In der psychotherapeutischen Praxis werden vornehmlich Interventionen angewendet, die sich an vordefinierten Verfahren, Methoden und Techniken orientieren. Die Wirksamkeit der Verfahren und vieler Methoden wurden bereits in unzähligen Studien belegt, vereinzelt trifft dies auch auf Techniken zu. Jedoch ist die Summe der Interventionen darin ausgesprochen hoch, so dass aus vielen Untersuchungen zu Methoden und Techniken oftmals keine konkreten Aussagen zu einzelnen Wirkfaktoren geschlussfolgert werden können. Durch spezifische Untersuchungen und Metaanalysen zu einzelnen Wirkfaktoren gibt es jedoch Daten zur Wirksamkeit relevanter Faktoren.
In empirischen Untersuchungen der psychotherapeutisch wirksamen Faktoren wird zwischen allgemeinen und spezifischen Wirkfaktoren unterschieden. Mit allgemeinen Wirkfaktoren werden Elemente beschrieben, die übergreifend in allen psychotherapeutischen Verfahren vorkommen. Insbesondere die therapeutische Beziehung spielt in diesem Zusammenhang eine hervorstechende Rolle. Unter spezifischen Wirkfaktoren versteht man Methoden und Techniken, die vornehmlich verfahrensabhängig eingesetzt werden.
Da in der psychotherapeutischen Praxis nach Verfahrenskonzepten vorgegangen wird, können wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Wirkfaktoren oftmals lediglich parallel bzw. hintergründig Berücksichtigung finden. Für Therapierende ist es im praktischen Alltag kaum umsetzbar, Methoden und Techniken strukturiert einzusetzen und gleichzeitig die empirisch gesicherten Wirkfaktoren angemessen anzuwenden.
In diesem Vortrag werden die bisher belastbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den allgemeinen und spezifischen Wirkfaktoren dargestellt und für die praktische Arbeit aufbereitet, so dass sie in praxisrelevanter Form für den therapeutischen Alltag Anwendung finden können.
Prof. Dr. Andreas Hillert, Schön Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee
Wann: 07.11.2023, 17:00 - 18:30 Uhr
Wo: webconf.tu-bs.de/anj-n5t-zzt-zio
Abstract:
Inwieweit sind die in den diversen Settings – stationär in der Psychosomatik, Psychiatrie oder psychosomatischen Rehabilitation – behandelte Patientinnen und Patienten ein „Abbild der Gesellschaft“? Welchen Einfluss haben die im Kontext umschriebener sozialer Gruppen bzw. Milieus, im Rahmen der individuellen Entwicklung, internalisierten Muster auf die Nutzung von psychotherapeutischen Angeboten und auf das Therapieergebnis?
Soziale Milieus sind keine vordefinierten „Klassen“ sondern Gruppen Gleichgesinnter, d.h. Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähnlich sind. Ausgehend von repräsentativen Erhebungen hat das SINUS-Institut ein - regelmäßig aktualisiertes – Gesellschaftsmodell und eine Methodik entwickelt, die es ermöglicht, Personen einem der aktuell zehn sozialen Milieus zuzuordnen. Für u.a. politische und wirtschaftliche Fragestellungen haben sich Sinus-Milieus als Referenzgröße etabliert, aktuell liegen erste Daten zu den o.a. genannten, sich auf psychotherapeutische und psychiatrische Patientinnen und Patienten beziehenden Fragestellungen vor. Dabei wird deutlich, dass – in allen stationären Settings – bestimmte Gruppen, insbesondere aus dem sozialökologischen Milieu, über und entsprechend andere unterrepräsentiert sind. Zudem wurde deutlich, dass die Milieu-Zugehörigkeit sowohl auf das Antwortverhalten auf psychometrische Fragebögen als auch den Therapieverlauf relevanten Einfluss haben.
Im Vortrag werden Sinus-Milieus und die diesbezüglich vorliegenden Ergebnisse zu psychotherapeutischen Fragestellungen vorgestellt und in ihren – weitreichenden – Implikationen für Forschung und Praxis diskutiert.
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