Abschlussarbeiten

Themen für Abschlussarbeiten ab WS 2025/26 (BA/MA): 

1. Rund um den Emotionalen Stil

Der Emotionale Stil (Davidson & Begley, 2012) beschreibt interindividuelle Unterschiede in der emotionalen Reaktivität und Emotionsregulation. Dabei werden sechs neurobiologisch differenzierbare Dimensionen des emotionalen Stils unterschieden: Positive Grundstimmung, Resilienz, Soziale Intuition, Selbstwahrnehmung, Kontextsensitivität und Aufmerksamkeit. Diese Emotionsbereitschaften beeinflusst entscheidend das physische und psychische Wohlbefinden einer Person. 

Emotionaler Stil und Psychophysiologie

  • Wie wirken sich Resilienz und positive Grundeinstellung auf die psychophysiologische Stressreaktion aus?
    Gemäß der Konzeption wird Resilienz wird mit einer schnelleren Erholung nach einer Belastung und positive Grundeinstellung mit einer längeren Beibehaltung positiver Stimmung trotz Belastung in Verbindung gebracht. Beides soll in der Arbeit experimentell mittels psychophysiologischer Ableitungen (z.B. Herzfrequenzvariabilität, Puls, Hautleitwiderstand) nach induzierter Stressreaktion untersucht werden. Als Zielgruppe bieten sich z. B. Studierende (N > 30) an. Die Untersuchungen finden in der Abteilung statt.
  • Inwieweit hängt der emotionale Stil mit dem Stresserleben Personen mit und ohne ADHS zusammen?
    Mittels einer Online-Fragebogenerhebung sollen Zusammenhänge zwischen dem emotionalen Stil und psychischem Befinden untersucht werden. Konzeptionell werden bestimmte Dimensionen des emotionalen Stils mit bestimmten psychischen Störungen (Depressionen, Angststörungen, Autismus, Aufmerksamkeitsstörungen) in Verbindung gebracht. Insbesondere ADHS soll in der Arbeit vorrangig untersucht werden. Als Zielgruppe bieten sich Studierende und/oder eine Anfallsstichprobe an.

Emotionaler Stil und Suchterkrankungen

  • An einer Stichprobe von Suchtkranken soll untersucht werden, ob der emotionale Stil den Zusammenhang zwischen frühkindlichen Gewalterfahrungen und Suchtverhalten bzw. Aggression moderiert.
    Zu diesem Thema liegen bereits ein Fragebogenpaket und erste Daten (N = 30) vor. Eine Befragung weiterer drogen- oder alkoholkranken Menschen soll diesen Datensatz aber möglichst noch ergänzen. 
  • Bei einer Population von Suchtkranken soll untersucht werden, ob der emotionale Stil den Zusammenhang zwischen Bindungsstil und Suchtverhalten bzw. Angst/Unsicherheit moderiert.
    Zu diesem Thema liegen bereits ein Fragebogenpaket und erste Daten (N = 30) vor. Eine Befragung weiterer drogen- oder alkoholkranken Menschen soll diesen Datensatz aber möglichst noch ergänzen.

Weitere Themen zum emotionalen Stil

  • Väterbefragung zum emotionalen Stil von Kindern im Grundschulalter
    Im Rahmen einer Befragung von Müttern zeigte sich, dass ein übereinstimmender emotionaler Stil von Müttern und ihren Kindern mit weniger kindlichen Verhaltensauffälligkeiten, einer besseren Eltern-Kind-Beziehung und einer höheren elterlichen Selbstwirksamkeit einhergeht. Da an der Online-Befragung aber fast nur Mütter teilnahmen, sollen in dieser Arbeit gezielt auch Väter für eine Replikationsstudie angesprochen werden. Das Fragebogenpaket und die Dateneingabemaske stehen bereits. Die Daten der Vorgängerbefragung können für einen Vergleich genutzt werden.
  • Der Einfluss von Emotionsregulationsstrategien (Unterdrückung/Neubewertung) auf die Beziehung von positiver Grundeinstellung bzw. Resilienz und Scham bzw. Schuld: In der Arbeit soll untersucht werden, ob die eher biologisch angelegten Dimensionen des emotionalen Stils auch Auswirkungen auf das Erleben selbstbewertender Emotionen wie Scham und Schuld haben. Zusätzlich soll geprüft werden, ob Emotionsregulationsstrategien (Neubewertung/Unterdrückung), die eher durch Sozialisations- und Lernprozesse erworben wurden, diese Effekte womöglich verstärken oder abmildern können. Für die Arbeit können bereits vorhandene Daten ausgewertet werden (N = 331).

2. Evaluation der Sozialtherapie in Mecklenburg-Vorpommern

Im Rahmen der Sozialtherapie werden im Justizvollzug vor allem Sexual- und schwere Gewaltstraftäter therapeutisch behandelt. In der Arbeit soll untersucht werden, welchen Einfluss psychopathische Persönlichkeitszüge und wahrgenommenes Behandlungsklima auf therapeutisch gewünschte Persönlichkeitsveränderungen in Haft haben. Die Daten für die Untersuchung liegen bereits vor. Über Selbstauskunftsfragebögen wurden die Straftäter mindestens zweimal in Haft zu Aggression, Impulsivität, Empathie und Opferempathie, Behandlungsklima und Therapiemotivation befragt. Die Arbeit wird bevorzugt an Personen vergeben, die das Modul Rechtspsychologie gewählt haben oder durch Praktika über forensische Grundkenntnisse verfügen.


Sämtliche Themen eignen sich sowohl für Bachelor- als auch Masterarbeiten. Einigen Themen bieten Teilfragestellungen, die im Rahmen mehrerer Abschlussarbeiten bearbeitet werden können.  

Wenn Sie darüber hinaus eine Idee für eine Bachelor- oder Masterarbeit haben, die zum Forschungsprofil unserer Abteilung passt, sollten Sie frühzeitig einen Besprechungstermin mit uns vereinbaren. Gemeinsam werden wir überlegen, ob sich Ihr Vorhaben verwirklichen lässt. 

Bei Interesse wenden Sie sich bitte per Mail an Stefanie Puderbach.