Herzlichen Glückwunsch, Frau Doktorin!

Dr. Laura Gehreke hat am 11.07.2025 erfolgreich ihre Dissertation zur Frage, wie der Einstieg ins Studium gelingt und wie Hochschulen Studienabbrüchen wirksam begegnen können, verteidigt. Laura zeigt in ihrer Dissertation eindrucksvoll: Wirksame Unterstützung braucht mehr als gute Intentionen. Sie muss fundiert, passgenau und differenziert sein.

Zentrale Erkenntnisse aus der Dissertation:

• Unterstützungsangebote wirken, wenn sie zur Lebensrealität passen.
Peer-Mentoring fördert Zugehörigkeit, Coaching stärkt Selbststeuerung und Zielklarheit – vorausgesetzt, die Formate sind bedarfsorientiert gestaltet.

• Coaching und Mentoring wirken unterschiedlich – und ergänzen sich.
Mentoring spricht das Bedürfnis nach Zugehörigkeit an, Coaching fördert Autonomie und Kompetenz. Die Dissertation zeigt: Beide Formate erfüllen unterschiedliche Funktionen als Unterstützungsangebote und sollten gezielt kombiniert werden.

• Beziehungen beeinflussen die Wirksamkeit.
Ob es „passt“, macht einen Unterschied: Sowohl geteilte Merkmale (z. B. Studienfach) als auch ergänzende Unterschiede (z. B. Persönlichkeit) zwischen Coach und Coachee können die Wirkung verstärken. Programme sollten diese Beziehungsebene systematisch mitdenken.

• Integrationsmodelle müssen erweitert werden.
Erfolgreiche Studienanpassung erfordert mehr als akademische und soziale Integration. Auch emotionale und entwicklungsbezogene Dimensionen wie Selbstreflexion und berufliche Zielklärung sind entscheidend.

• Studierende bringen unterschiedliche Belastungsprofile mit.
Laura identifiziert differenzierte Belastungskonstellationen (z. B. akademisch, sozial, finanziell), die weit über klassische Stressmodelle hinausgehen und zeigt, warum personzentrierte Formate unerlässlich sind.

• Evidenz schlägt Bauchgefühl.
Lauras Arbeit zeigt, wie theoretisch fundierte und empirisch evaluierte Unterstützungsangebote mit großer Relevanz für Hochschulen, Beratung und Bildungspolitik.gestaltet werden können.

Die Dissertation entstand im Rahmen des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderten Projekts D1RECTIONS (2021–2024), das die Wirksamkeit von Gruppencoaching und digitalen Onboarding-Tools untersuchte. Die Erkenntnisse fließen in das laufende BMFTR-geförderte Projekt GesaStud ein, das seit diesem Jahr am Lehrstuhl niedrigschwellige Interventionen (z. B. Resilienztrainings) zur Förderung der Studierendengesundheit entwickelt.

Die ganze AOS gratuliert und freut sich mit ihr!

Die dazugehörigen Einzelstudien finden Sie hier, zwei Artikel folgen in Kürze:

Gehreke, L., Schilling, H., & Kauffeld, S. (2024). Effectiveness of peer mentoring in the study entry phase: A systematic review. Review of Education, 12(1), e3462. https://doi.org/10.1002/rev3.3462

Gehreke, L., Hirschberger, S., & Kauffeld, S. (2025). Building bonds, achieving goals: surface and deep-level characteristics similarity in higher education group-coaching. Coaching: An International Journal of Theory, Research and Practice, 1–21. https://doi.org/10.1080/17521882.2025.2467628