Mo., 2. Juni, 17:00-18:30; nächster Termin steht noch nicht fest
Ort: Alchemie-Labor im Pharmazie-Zentrum der TU
Treffpunkt: Beethovenstraße 55 (5. OG), 38106 Braunschweig
Dass "Pharmakon" neben der Bedeutung "Arzneimittel" auch die von "Gift" haben kann, ist den Meisten bewusst, denn schließlich macht die Dosis ja das Gift, wie Paracelsus behauptete. Im Griechischen bedeutete das Wort zusätzlich "Zaubermittel", und auch das ist z.B. für bewusstseinsverändernde Stoffe durchaus einleuchtend. Aber warum konnte des Wort auch "Farbe" bedeuten? Die Idee, eine Ausstellung zur Geschichte der Arzneimittel zu machen und diese nach Farben zu ordnen, funktioniert erstaunlich gut und zeigt, in wievielen unterschiedlichen Funktionen ein bestimmter Stoff eingesetzt worden ist und wie oft die Entwicklung zwischen den vier Bedeutungen des Wortes "Pharmakon" hin- und herwechselte. Dr. Anette Marquardt gab den Anstoß, hat die praktische Durchführung zum größten Teil "gewuppt", Texte geschrieben und externe Ausleihen organisiert. An der Ausstellung waren auch Studierende des Wahlpflichtfachs und Promovierende der Pharmaziegeschichte beteiligt. Die Führung zeigt anhand von besonders interessanten Objekten aus der Arzneimittelhistorischen Sammlung, wie tradiertes Wissen, neue Stoffe, neue Einsatzgebiete, aber auch Gefahren- und Kontrolldiskussionen die gewerbliche Praxis geprägt haben: Vom Laborfehler zur neuen Farbe zum Gegengift, von der Gewebefärbung zur großen Idee der Therapia sterilisans magna geben wir farbige Einblicke.
Ein Katalog zur Ausstellung ist im Deutschen Apotheker Verlag erschienen.
Die jetzige Ausstellung ist stark modifiziert und reduziert, trägt aber immer noch der Leitidee der vierfachen Bedeutung von "Pharmakon" Rechnung. Lesen Sie hier einen Auszug aus der dem Eröffnungsvortrag am 8.5.2019 von Bettina Wahrig.
Bitte melden Sie sich unbedingt über die Website des Forum Industriekultur e.V. an:
www.eventbrite.de/e/industriekultur-vor-ort-pharmakon-gift-und-arznei-tickets-1333674148279