Ich wurde neben dem Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik langfristig an der Hochschule Bremerhaven als HiWi in der Zentralen Betriebseinheit Rechnerversorgung (ZBRV) eingestellt. Die damals achtköpfige ZBRV ist die Organisationseinheit, die zusammengefasst für die technische Unterstützung der Hochschule verantwortlich ist. Die Instandhaltung einiger PC-Räume und der IT-Support von Studierenden waren meine Aufgaben. Dass ich dort eine Revolution im Hochschul-Support auslösen würde, ahnte ich zu Beginn noch nicht.
Ich muss gestehen, dass mir die Organisationsart als Berufsumfeld zunächst sehr fremd war. Vor dem Studium lernte ich Fachinformatiker der Anwendungsentwicklung in einem kleinen Ausbildungsbetrieb und war auch schon selbstständig in der freien Marktwirtschaft tätig. Daher musste ich am Anfang verstehen, dass im öffentlichen Dienst völlig anders gearbeitet wird. Ich erklärte es mir letztendlich so: Eine Hochschulorganisation, z.B. die ZBRV, hat zwar auch Kunden (Studierende, Hochschulmitarbeiter etc.), allerdings gibt es keine Konkurrenz, an die man den Kunden verlieren könnte. Das bringt der Organisationseinheit natürlich viel Sicherheit, die sich auch bei den Mitarbeitern reflektierte.
Als Wirtschaftsinformatiker hatte ich neben meinen Hauptaufgaben immer die IT-gestützten Prozesse der gesamten Organisationseinheit kritisch im Blick. Öfter war das mal mit einem Kopfschütteln versehen, denn ich wusste, dass man das eine oder andere verbessern kann. Aber als kleiner HiWi kann man auch nicht einfach mit dem Hammer auf den Tisch hauen und sagen „Mit ist egal, dass das seit 20 Jahren funktioniert – wir machen das jetzt anders!“. Nein, das erfordert etwas mehr diplomatisches Geschick und Konzentration auf einzelne Baustellen. Aus diesem Grund pickte ich mir eine Prozesskatastrophe, die ich aus der Prozesssicht heraus besonders ineffizient fand, heraus: das IT-Support-System. Viva la revolucion!