Am Wochenende fand die erste CampusXperience an der TU Braunschweig statt - und der Exzellenzcluster SE²A war mit seinen Instituten am Campus Forschungsflughafen mit dabei. Am Freitag, d. 20. Juni war Yannik Hüpel, SE²A-Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Akustik und Dynamik der TU Braunschweig, einer der Science-Slammer, die an diesem Tag die CampusXperience im Audimax eröffnen durften. Er slammte darüber, wie es möglich ist, dass wir heute die Flugzeuge von morgen hören können und was Weinproben damit zu tun haben. Am darauffolgenden Abend hörte ein begeistertes Publikum die Keynote von Prof. Dr. Jens Friedrichs zum Thema „Chancen und Herausforderungen für nachhaltiges Fliegen in der Zukunft“, in der realistische und unrealistische Szenarien für nachhaltiges Fliegen ab 2025 u.a. aus der Sicht des SE²A-Exzellenzclusters diskutiert wurden.
Keynote von Prof. Dr. Jens Friedrichs: Chancen und Herausforderungen für nachhaltiges Fliegen in der Zukunft
Ein Ausblick auf realistische und unrealistische Szenarien zum nachhaltigen Fliegen ab 2025 aus der Sicht des Exzellenzclusters SE²A.
Prof. Dr. Jens Friedrichs
Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen
Sprecher des Exzellenzclusters SE²A
Science Slam von Yannik Hüpel: Von Wein und Flugzeugakustik
Wie können wir Flugzeuge von morgen schon heute hören und was Weinproben damit zu tun haben.
Yannik Hüpel
Institut für Akustik und Dynamik
SE²A-Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Akustik und Dynamik
Bei insgesamt zehn ausgebuchten Touren - den sogenannten "Expeditions" - konnten zahlreiche Interessierte ebenfalls am Samstag, den 21.06.2025, Einblicke in die Forschung im Bereich Luft- und Raumfahrt erhalten. Mit dabei waren das Institut für Raumfahrtsysteme (IRAS), das Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen (IFAS), das Institut für Strömungsmechanik (ISM) und Institut für Flugführung (IFF).
Während der 2-stündigen Tour "Faszination Luftfahrt" durch das Institut für Strömungsmechanik (ISM) und das Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen (IFAS) konnten die Teilnehmenden einiges über die Forschung der Wissenschaftler*innen an und mit Windkanälen und Testständen erfahren. Daniel Kessler und Patrick Brunow vom IFAS zeigten und erklärten den Teilnehmenden z.B. den Propulsor-Prüfstand von Innen - ungewöhnliche Einblicke für die Teilnehmenden.
Erstmalig der Öffentlichkeit präsentierten sie anschließend den sich noch im Bau befinden Drohnen-Teststand. Hier können zukünftig Drohnen im Windkanal geprüft werden und daraufhin untersucht werden, wie sie fliegen (Aerodynamik) und ob ihre Elektronik sich oder andere Geräte und Umgebungen stört (EMV= Elektromagnetische Verträglichkeit). Wie eine große Mikrowelle sei der Kubus des Teststands, erklärte Daniel Kessler. Sogar ein Drehteller befinde sich im Inneren - das ist Wissenschaft verständlich erklärt. Der Teststand ist nur einer von einer Handvoll in Europa- eine tolle Erweiterung für die einmalige Forschungsinfrastruktur am Campus Forschungsflughafen.
Dr. André Bauknecht vom Institut für Strömungsmaschinen erklärte anschließend weitere Windkanäle und was er und seine Kolleg*innen damit testen. Als erstes ging es dafür vor den MUB - den Modell-Unterschallkanal. In diesem "atmosphärischem Windkanal" können verschiedene aerdynamische Größen gemessen werden. Dazu zählen Auftrieb und Widerstand. Zurzeit befindet sich ein Flügelmodell im Windkanal. Danach ging es weiter vor den Eis- und Mehrphasenwindkanal, in dem untersucht werden kann, was passiert, wenn Luft nicht nur trocken ist, sondern auch Wassertröpfchen oder Eiskristalle enthält. Nach dem Einschalten des Kanals waren innerhalb von Sekunden Vereisungen am Flügelmodell zu sehen. Nicht nur kalt, sondern auch ziemlich laut kann so ein Windkanal sein, wie die Gruppe feststellte.
Zum Abschluss der Führung durften die Teilnehmer*innen auch selbst an einem kleinen, mobilen Windkanal experimentieren. Dort war ein kleines Flügelmodell befestigt, anhand dessen sie sehen konnten, ab welcher Windgeschwindigkeit und bei welchem Anstellwinkel, von den Teilnehmenden selbst eingestellt, der Auftrieb optimal ist und ab welchem Punkt das Flugzeug abstürzen würde. Mittels einer Rauchlanze wurde außerdem die Strömung des Windkanals gezeigt. Dazu wurde Rauch in die Strömung eingebracht, um eine Stromlinie sichtbar zu machen. So konnten die Besucher*innen die Strömung nicht nur fühlen, sondern auch sehen.
Am Institut für Raumfahrtsysteme (IRAS) zeigte das Team rund um Frau Prof. Dr. Silvestri den Besucher*innen, wie hier die Zukunft der Raumfahrt entsteht. So begeisterte Declan Jonckers mit einer Vorführung der mehrschichtigen Wärmedämmung (MLI). Aditya Thakur und Antonio Depardon demonstrierten eindrucksvoll, wie Rover über die Marsoberfläche fahren. Tom Linnemann erklärte am mobilen Raketenprüfstand MOZART eine echte Raketenschubkammer. Im ELISSA-Teststand zeigte Patrick Plörer, wie sich Satelliten im All bewegen. Daniel Raphael Wacker und Carsten Wiedemann erklärten die Bedeutung der Weltraummüllbeseitigung und stellten Entsorgungsmethoden vor. Den Abschluss bildete die Vorstellung einer von ERIG e. V.-Studierenden vollständig selbstgebauten Rakete.
SE²A dankt allen Beteiligten für ihren Einsatz. Und natürlich auch unseren Besucher*innen für die Neugierde und Fragen! Weitere Eindrücke finden Sie hier
Aber nicht nur am IFAS und ISM gab es spannende Einblicke. Am Institut für Flugführung (IFF) konnten Besucher*innen erfahren, wie sich die Forschenden der Herausforderung stellen, die politischen und gesellschaftlich gesetzten Klimaziele umzusetzen.
Die Mitarbeitenden Michael Ritzau-Jost, Andreas Schlerf, Tom Neumann, Renato Lumia und Frau Prof. Dr.-Ing. Lampert führten die Gruppen von Interessierten durch vier Stationen. Zuerst testeten die Teilnehmenden selbst Flüge im Cockpit-Simulator, danach folgte eine Demonstration des Helipods zur Prüfung alternativer Rotorantriebe. Der HELiPOD ist eine Hubschrauber-Schleppsonde. Anschließend konnten sie in einer Drohnensimulation selbst Manöver steuern. Den Abschluss bildete die Vorstellung von ALADINA (Application of Light-Weight Aircraft for Detecting In-situ Aerosol), dem unbemannten Forschungsflugzeug, und der zugehörigen Messdrohne, bei der Sensorik und Einsatzmöglichkeiten erläutert wurden.
Exzellenzcluster SE²A –
Sustainable and Energy-Efficient Aviation
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