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Post aus… Schweden

[Freemover, Auslandspraktikum, Auslandsstudium, Erasmus]

Die TU-Studenten Jan Brinkmann und Lars Klingenstein zog es für ihre Auslandssemester in den hohen Norden.

Allgemeine Informationen

Hier leben wir momentan:
Jan:
Ich studiere in Luleå, der Hauptstadt der Provinz Norbotten im Norden Schwedens.
Lars: Ich wohne zurzeit in der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

Das machen wir in Schweden:
Jan:
Ich studiere an der Luleå tekniska universitet (LTU) im Rahmen meines Masters in Fahrzeugtechnik. Meine Lehrveranstaltungen hier gehen darüber allerdings etwas hinaus. In einer Vorlesung setzen wir uns beispielsweise mit den Eigenschaften von Schnee und Eis auseinander und durften ein Iglu bauen, welches während des Winterfestivals der LTU eröffnet wurde. Die Vorlesungen, die ich besuche, werden alle auf Englisch gehalten. Dazu gehören im aktuellen Quarter noch ein Schwedischkurs und ein Fach zur Kreativen Konzeptentwicklung. Additive Fertigung und Projektmanagement folgen ab April.

Lars: Ich studiere Physik mit Schwerpunkt Astrophysik an der Universität Stockholm (Stockholms Universitet). Insgesamt höre ich drei Vorlesungen: Astrophysical Spectra und Observational Astrophysics I & II. Diese werden alle in Englisch gehalten und sind Teil des eigenständigen Studiengangs Astronomie. Besonders Observational Astrophysics macht mir viel Spaß, da es sehr praxisorientiert ist und wir auch selbst eigene astronomische Observationen planen und durchführen. Im April machen wir eine Exkursion zum Weltraumobservatorium Onsala bei Göteborg, wo wir zwei Nächte selber das Teleskop bedienen und im Anschluss unsere Daten auswerten werden.

Darum haben wir uns für einen Auslandsaufenthalt entschieden:
Jan:
Ich wollte schon immer eine längere Zeit im Ausland verbringen. Ich möchte mehr über Land, Leute und irgendwie auch mich selbst erfahren, als ich es vielleicht in einem Urlaub könnte. Einige meiner Freunde haben außerdem sehr von ihren Auslandssemestern geschwärmt. Auch wenn ich zuvor noch nicht in Schweden war, wusste ich schon ein paar Dinge und hatte an der TU Braunschweig vor längerer Zeit auch einen Einstiegs-Sprachkurs in Schwedisch besucht.

Lars: Ich wollte meinen Master etwas entzerren und erleben, wie es ist, in einem anderen Land zu studieren. Schweden und Stockholm habe ich mir als Ziel ausgesucht, da ich schon immer mal eines der skandinavischen Länder bereisen wollte. Die Natur hier und der Winter, der anders als in Deutschland hier noch sehr präsent ist, waren weitere entscheidende Punkte, da ich gerne draußen unterwegs bin. Generell habe ich schon oft gehört, dass Schweden toll sein soll und war dann froh zu sehen, dass ich mich auf einen Platz in Stockholm bewerben konnte.

Leben vor Ort

So wohnen wir in Schweden:
Jan:
Ich wohne in einer 1-Zimmer-Wohnung mit kleiner Küche und Bad. Sie liegt in einer Studierendensiedlung ganz in der Nähe der Uni. Die einstöckigen Holzhäuser sind Schweden-typisch in rot und weiß gehalten und liegen in einem kleinen Waldstück. Durch den Schnee, der hier am Rande des Polarkreises den ganzen Winter liegt, wird der Weg zur Uni immer wieder zu einem Erlebnis. Die meiste Zeit verbringen wir Studierenden gemeinsam, sodass man sich in anderen Zimmern und WGs auch sehr schnell heimisch fühlt.

Lars: Ich wohne in einem Wohnheim der Universität Stockholm in Lappkärrsberget, kurz Lappis genannt. Dabei handelt es sich um einen großen Komplex bestehend aus mehreren Gebäuden, in denen insgesamt hunderte internationale Studierende wohnen. Man hat sein eigenes Zimmer mit Bad und teilt sich mit dem restlichen Flur (ca. zwölf Personen) nur die Küche. Zum Unicampus Frescati kann man in acht Minuten zu Fuß gehen, dort habe ich allerdings keine Vorlesungen. Mein Campus liegt etwas mehr Richtung Zentrum und ich erreiche ihn nach 10-minütiger Busfahrt. Von Lappis ins Zentrum kommt man am besten mit der Metro, insgesamt ist man dann 20 Minuten unterwegs. Das finde ich schon sehr komfortabel!

Was unterscheidet das Studieren in Schweden von dem in Deutschland?
Jan:
Das Studium wirkt auf mich schulischer als mein Studium an der TU Braunschweig. Es gibt viele kleine Abgaben unter der Woche und am Ende des Quarters größere Einzel- oder Gruppenarbeiten, die eingereicht und präsentiert werden. Mir gefällt der hohe Praxisanteil sehr. Neben diversen Laboren oder Anschauungsobjekten, werden die Studierenden auch in den Vorlesungen oft durch Gruppenarbeiten oder kurze Aufgaben aktiv eingebunden.

Lars: Ich empfinde das Studieren an der Universität Stockholm insgesamt etwas lockerer als in Deutschland. Die früheste Vorlesung beginnt um 10:15 Uhr, nach 45 Minuten gibt es erstmal eine viertelstündige Pause. Obwohl ich hier Vollzeit studiere, habe ich im Schnitt nur eine Vorlesung am Tag. Außerdem ist das Semester hier generell anders aufgebaut: es ist in zwei Hälften (Quarter) gegliedert, die jeweils ihre eigene Prüfungsphase haben. Pro Hälfte hört man nur zwei Vorlesungen. So hat man maximal zwei Vorlesungen parallel, und nicht wie in Deutschland üblich vier bis fünf, was ich sehr angenehm finde.

Besonders typisch für unser Aufenthaltsland ist:
Jan:
Es wäre falsch, hier nicht mit der schwedischen Fika zu beginnen, da hierzu aber Lars berichtet, möchte ich lieber vom Winter erzählen. Die kalten Temperaturen, Eis, Schnee und zahleiche Wintersportaktivitäten gehören genauso zum Alltag wie die gelben Volvo-Bagger und LKW, die Tag für Tag den Schnee aus der Stadt fahren. Da die Ostsee hier vor Luleå zugefroren ist, können wir auf ihr Eislaufen und Hockeyspielen. Zum Lagerfeuer machen und Grillen sind wir zu den vorgelagerten Inseln gewandert und konnten tagsüber nicht nur das gute Wetter genießen, sondern in der Dunkelheit auch die Nordlichter bestaunen. Weil man Wintersportgeräte in Schweden kostenlos ausleihen kann, sind wir mehrmals in der Woche auf Eis und Loipe in und um Luleå herum unterwegs.

Lars: Wie Jan schon sagt, ist die schwedische Kaffeepause, genannt Fika, für die Schweden ein fester Bestandteil des Tages und das merkt man auch im Unialltag. Jeden Tag um 15 Uhr kommen alle Mitarbeiter*innen und Studierende des Instituts zusammen, trinken Kaffee und essen das bereitgestellte Gebäck. Das ist sogar alles kostenlos!

Das haben wir hier in den ersten drei Tagen gelernt:
Jan:
Ich komme viel schneller mit Leuten ins Gespräch, als ich gedacht hätte. Dabei kommt mein eingerostetes Alltags-Englisch auch sehr schnell wieder in Gang. Außerdem sprechen die meisten Schwed*innen sehr gutes Englisch, was einiges erleichtert. Die Stadt ist außerdem auf die dunkle Jahreszeit gut eingestellt, alles ist sehr hell ausgeleuchtet und an wolkigen Tagen war es so auch schon mal nachts heller als am Tag.

Lars: Ich kann bestätigen, dass so gut wie alle Menschen hier sehr gut Englisch sprechen, sodass man gut kommunizieren kann. Außerdem stößt man überall auf große Hilfsbereitschaft, ob in der Uni, in der U-Bahn, wenn man sich nicht zurechtfindet, oder generell im öffentlichen Leben. Wenn ich auf Englisch jemanden etwas frage, wird mir eigentlich immer sehr nett geholfen!

Die bisher größte Herausforderung während unseres Aufenthaltes war …
Jan:
Bei einem unserer Ausflüge ins Hinterland ist ein Freund mit seinem Auto falsch abgebogen und im tiefen Neuschnee stecken geblieben. Trotz zahlreicher Anfahrversuche und mehrfachen Freibuddelns des Autos, setzte es immer wieder auf. Nur mit Hilfe eines Radladers konnte es letztlich aus dem Schnee befreit werden. Dieser wurde geschickt, nachdem wir beim nächsten Haus, das zwei Kilometer entfernt war, um Hilfe gebeten hatten. Das geplante Grillen an unserem Zielort schmeckte uns anschließend umso besser.

Lars: Die Uni an sich war für mich eine Herausforderung. Am Anfang war die ganze Organisation etwas schleppend, und es hat gedauert, bis ich mich zurechtgefunden habe. Auch wenn die Vorlesungen an sich entspannter wirken, ist der Stoff nicht einfacher. Man muss noch mehr Eigeninitiative aufbringen, als in Deutschland und sich nach der Uni zuhause weiter mit dem Stoff auseinandersetzen.

Das nehmen wir von hier mit nach Hause:
Jan:
Neben zwei Pudelmützen (LTU + Rallye Sweden) und zahlreichen Fotos, nehme ich vor allem sehr viele Erinnerungen mit nach Hause. Erinnerungen an einen wunderschönen verschneiten Winter samt Iglu-Bau, Langlauf, Curling und Hockey. Auch habe ich schon richtig tolle Menschen und neue Freunde kennengelernt. Mir wird außerdem der Besuch einer Nacht-Etappe bei der WRC Rallye Schweden im Gedächtnis bleiben. Das war für mich als Motorsport-Fan ein tolles Erlebnis. Außerdem bin ich gespannt, was mich noch erwartet, meine Zeit hier ist ja noch nicht zu Ende.

Lars: Ich werde versuchen, in Deutschland etwas von der schwedischen Lebensart beizubehalten. Ein etwas entspannterer Alltag wird mir in Deutschland bestimmt auch gut tun.

Gut zu wissen

Diese landestypische Speise sollte man unbedingt probieren:
Jan:
Kanelbullar (Zimtschnecke) kennen die meisten wahrscheinlich bereits von Ikea oder einem Schweden-Besuch. Schwieriger zu finden, sind gute Semla! Das ist eine Art weiches Milchbrötchen, das in zwei Hälften geschnitten wird und mit einer Mandelcreme und Sahne gefüllt ist. Es ist nicht nur lecker, sondern macht auch satt.

Lars: Ich persönlich finde die klassischen Kanelbullar am besten. Typische Speisen bei der Fika sind außerdem die Semla (süßes Gebäck mit Sahne und Mandelcreme) und die Prinsesstårta (Prinzessinnentorte). Wer es lieber herzhaft mag, sollte die schwedische Hausmannskost probieren, zu der z. B. Köttbullar, eingelegter Hering oder Rentier zählen.

Welches Fettnäpfchen sollte man in Schweden vermeiden?
Jan:
In Schweden braucht man in der Regel kein Bargeld, alles geht mit Karte. Manchmal (z. B. Unikino oder Souveniershop bei der Rallye) kann es allerdings sein, dass man nur mit Swish zahlen kann, das ist eine Bezahl-App, für die man allerdings eine schwedische Personennummer benötigt. Da man diese als International in der Regel nicht besitzt, kann es durchaus von Vorteil sein, ein wenig Bargeld für Notfälle dabei zu haben.

Lars: Diesen Erfahrungen kann ich mich anschließen. Bargeld wird hier eigentlich nicht verwendet. Wenn man versucht, etwas in bar zu zahlen, kann es schon mal sein, dass man etwas komisch angeguckt wird. In vielen Läden ist Barzahlung auch gar nicht möglich. Allerdings schadet es nicht, trotzdem etwas Bargeld dabei zu haben. Als ich letztens beim Friseur war, hat dieser ausschließlich Bargeld angenommen.

Diesen Tipp geben wir anderen Studierenden, die ins Ausland gehen möchten:
Jan:
Die Organisation der Erasmusmobilität und der Learning Agreements sind auf den ersten Blick nicht ganz einfach zu durchschauen und auch auf den zweiten Blick gab es in meinem Fall einige Unklarheiten. Allerdings war es das definitiv Wert, all die Mails und Telefonate auf sich zu nehmen, um eine so schöne Zeit im Norden Schwedens verbringen zu können.

Lars: Wenn es nach Schweden gehen soll, empfehle ich auf jeden Fall das Frühlingssemester für den Aufenthalt. Dann bekommt man das Ende vom Winter mit, was ich persönlich auch ganz schön finde. Mit der Zeit werden die Tage dann länger und es wird wärmer. Am 24. Juni ist Midsommar und es wird gar nicht mehr richtig dunkel. Auf diese Zeit und die Midsommar-Feierlichkeiten freue ich mich schon sehr!

Nächstes ISM-Seminar, Zachary Jones: "A Saddle Point Algorithm for Inequality Constrained Stochastic Multi-Objective Optimization Problem" am 4. Juli um 11:00 Uhr

Wir freuen uns, für das nächste Seminar Zachary Jones, M.Sc., Doktorand am INRIA in Palaiseu in Frankreich, begrüßen zu drüfen. Seinen spannenden Vortrag über seine Arbeit können Sie am 4. Juli um 11:00 Uhr im Vorlesungssaal 003 am ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) verfolgen.

Abstract:

Der Fokus liegt auf dem Finden von Punktlösungen eines stochastischen Multi-Objektiv-Optimierungsproblems mit Ungleichungsnebenbedingungen. In diesem Zusammenhang haben wir weder direkten Zugang zu analytischen Ausdrücken der Zielfunktionen, der Nebenbedingungen noch ihrer jeweiligen Gradienten, sondern lediglich Zugriff auf Realisierungen dieser stochastischen Größen. Dadurch wird es schwieriger zu prüfen, ob ein gegebener Designpunkt die gestellten Bedingungen erfüllt. Zudem verändert die Hinzunahme von Ungleichungsnebenbedingungen die Gestalt der Pareto-Menge, was den Optimierungsprozess weiter verkompliziert.

Zur Lösung des Problems wird ein Sattelpunkts-Algorithmus auf Basis stochastischer Approximation vorgeschlagen. In jeder Iteration wird zunächst einen Lagrange-Multiplikator aktualisiert und anschließend im Designraum einen Schritt unter Verwendung des entschärften stochastischen Multigradienten – einer auf den stochastischen Mehrziel-Fall verallgemeinerten Abstiegsrichtung - durchgeführt. Anschließend wird ein Konvergenzbeweis für unseren Ansatz im diskreten Zeitbereich mithilfe einer maßgeschneiderten Lyapunov-Funktion erbracht.

Biografie von Zachary Jones, M.Sc.:

Zachary Jones ist Doktorand in Platon-Team des Inria Saclay Center und Mitglied des Zentrums für angewandte Mathematik an der École Polytechnique. Er stammt aus den USA und hat zunächst seinen Bachelorabschluss in Physik an der Queen Mary University in London absolviert. Für seinen Master in Statistik wechselte er an die KU Leuven nach Belgien. Bei seiner Forschung am Inria beschäftigt er sich hauptsächlich mit stochastischen Multizielmethoden, die auch der Kern seiner Doktorarbeit sind.

Neue Vorlesung im SoSe '25: Biological Fluid Dynamics

Das Instititut für Strömungsmechanik bietet im Sommersemester 2025 die neue Vorlesung "Biological Fluid Dynamics" an.

Kurzbeschreibung:
We seek motivated students from a broad range of disciplines eager to join us in this
inaugural course at TU Braunschweig. We will study topics that cross traditional
boundaries, and therefore look forward to the participation of students from STEM
fields ranging from Biology, Chemistry, Engineering, Medicine, Physics, to name but
a few. Via active participation in this course students will, for instance, be able to:
• Conduct analysis and/or design optimization through the lens of Evolution, and subsequently perform validation against theory (or experiment);
• Understand and manipulate the governing equations for unsteady flows across a broad range of scales, e.g. from cellular motility to bio-propulsion;
• Solve problems relating to pulsatile internal flows (with e.g. curvature, bifurcations) as well as to unsteady aerodynamics/hydrodynamics; and
• Apply qualitative and quantitative reasoning to support real-world biomedical or biologically-inspired designs (e.g. biomedical devices, physiological mechanisms, imaging techniques and autonomous robots).

Lehrender: Prof. Dr.-Ing. David E. Rival
Sprache: Englisch
Wann: Dienstag, 9:45-12:15 (VL) & 11:30-12:15 (Übung)
Wo: SN 19.3 (Altgebäude, TU Braunschweig)
Erste Vorlesung am: Dienstag, 22.04.2025
Lehrmaterial: Rival, D., 2022, Biological and Bio-Inspired Fluid Dynamics – Theory and Application, Springer-Nature

Mehr Informationen: stud.ip

Nächstes ISM-Seminar, Prof. Hirotaka Sakaue: "Temperatur- und Phasenmessungen mittels Lumineszenzbildgebung" am 28. Februar um 14:00 Uhr

Wir freuen uns, unser nächstes Seminar ankündigen zu können, bei dem Prof. Hirotaka Sakaue, außerordentlicher Professor am Fachbereich Luft- und Raumfahrt und Maschinenbau der University of Notre Dame, seine Arbeit zur Luminiszenz-Bildgebung zur Messung von Temperatur und Phase in unterkühlten Tröpfchen vorstellen wird. Kommen Sie am 28. Februar um 14:00 Uhr in den Hörsaal 003 des ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) und erleben Sie einen spannenden Vortrag über seine Forschung.

Abstract:

Es wird ein Lumineszenz-Imaging zur Messung der räumlich-zeitlichen Temperatur von unterkühltem Wasser im Vereisungsprozess vorgestellt. Sie kann zur Identifizierung der Wasser/Eis-Phase bei Vereisungsstudien verwendet werden. Die Präsentation konzentriert sich auf das grundlegende Prinzip der Lumineszenzbildgebung und ihre Merkmale. Neben dem Lumineszenz-Imaging für Vereisungsstudien werden auch aktuelle Studien zur Flugzeugvereisung vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Studie zum Tropfenaufprall und eine eisabweisende Beschichtung zur Verhinderung von Eisbildung.

Biografie von Prof. Hirotaka Sakaue:

Dr. Hirotaka Sakaue ist außerordentlicher Professor an der Abteilung für Luft- und Raumfahrt und Maschinenbau der Universität von Notre Dame. Bevor er nach Notre Dame kam, war er über zehn Jahre als Forscher bei der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) tätig. Er erwarb 1996 seinen BS in Biomolekulartechnik am Tokyo Institute of Technology, Japan, und 1999 bzw. 2003 seinen MS und PhD in Luft- und Raumfahrttechnik an der Purdue University.

Nächstes ISM-Seminar, Francesco Caccia, M.Sc.: "Stromröhren- und Stokes-Zahl-Effekte in 2D- und 3D-Simulationen von Partikeldynamiken in axialen Rotorströmungen für Eisanwendungen" am 24. Februar um 14:00 Uhr

Wir freuen uns, unser nächstes Seminar anzukündigen, in dem Francesco Caccia, M.Sc., sprechen wird. Francesco schließt derzeit seine Doktorarbeit am Department of Aerospace Science and Technology des Politecnico di Milano ab. Seien Sie am 24. Februar um 14:00 Uhr im Hörsaal 003 des ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) dabei für einen spannenden Vortrag über seine Forschung und die bedeutenden Implikationen für Vereisungssimulationen und Eisschutzsysteme.

Wir freuen uns darauf, Sie bei dieser informativen Sitzung zu sehen!

Abstract:
Für hochpräzise, mehrstufige Vereisungssimulationen oder beim Entwurf effektiver Eisschutzsysteme für dreidimensionale Geometrien sind erhebliche Rechenressourcen erforderlich. Ein effizienterer Ansatz, insbesondere für schlanke Rotorblätter, wie sie bei Propellern, Windturbinen und Hubschraubern zu finden sind, besteht darin, die Vereisung an isolierten Abschnitten statt am gesamten Blatt zu analysieren. In solchen Abschnittssimulationen müssen die relative Geschwindigkeit und der Anstellwinkel angegeben werden. Für kleinere Partikel können weniger präzise aerodynamische Modelle verwendet werden, um die induzierten Geschwindigkeiten zu berechnen. Für größere Tropfen kann die geometrische Geschwindigkeit angewendet werden, ohne die Induktionseffekte zu berücksichtigen. In diesem Seminar wird das Verhalten von Tropfen in 2D- und 3D-Simulationen gezeigt und charakterisiert. Für Tropfen mit einer kleinen Stokes-Zahl (Stk≪1) sind genaue Vorhersagen zur Auffang-Effizienz notwendig, die einen korrekten aerodynamischen Anstellwinkel erfordern. Wenn Stk≫1 wird, werden die Tropfenbahnen ballistisch, was zu zwei verschiedenen Grenzfällen führt - einem, der durch den aerodynamischen Anstellwinkel und einen anderen, der durch den geometrischen Anstellwinkel bestimmt wird. Die vollständige 3D-Lösung liegt zwischen diesen Grenzen und kann potenziell im ballistischen Regime bei einer anderen Stokes-Zahl erreicht werden. Der Anstellwinkel des Partikels wird in der Strömungsröhre stromaufwärts der Rotorplatte bestimmt, wo die zeitliche Skala der Flüssigkeit erheblich größer ist als die der Blattsektion. Um eine ballistische Trajektorie unabhängig von den induzierten Geschwindigkeiten zu erreichen, ist außerdem Stk≫1 in der Strömungsröhre erforderlich. Je nach Rotorabmessungen kann dieses zwischenzeitliche Regime unter Appendix-C oder Appendix-O-Bedingungen auftreten.

Biografie von Francesco Caccia, M.Sc.:
Francesco Caccia schließt derzeit seine Doktorarbeit am Department of Aerospace Science and Technology des Politecnico di Milano ab. Dort erhielt er 2018 seinen Bachelor-Abschluss in Luft- und Raumfahrttechnik und 2021 seinen Master-Abschluss in Aeronautik. Seine Forschung konzentriert sich auf Eisansammlung und Aeroakustik von Rotoren. Während seiner Doktorarbeit entwickelte er numerische Methoden, um die Auswirkungen der Blattflexibilität in der Lagrangeverfolgung von Wassertropfen zu berücksichtigen.

 

Nächstes ISM-Seminar, Prof. Sven Grundmann: "Neueste Fortschritte in der MRI-basierten Messung in turbulenten Strömungen" am 28. Februar um 11:00 Uhr

Wir freuen uns, unser nächstes ISM-Seminar anzukündigen, in dem Prof. Sven Grundmann, ein Universitätsprofessor und Direktor des Instituts für Strömungsmechanik an der Universität Rostock, seine Forschung vorstellen wird. Seien Sie am 28. Februar um 11:00 Uhr im Hörsaal 003 des ISM (Hermann-Blenk-Str. 37, Braunschweig) dabei für einen aufschlussreichen Vortrag über seine Forschung.

Wir freuen uns darauf, Sie dort zu sehen, zu einer vielversprechend spannenden Diskussion!

Titel: Neueste Fortschritte in der MRI-basierten Messung in turbulenten Strömungen

Abstract:

Die Magnetresonanztomographie (MRT) hat sich als leistungsfähiges Werkzeug für nichtinvasive, dreidimensionale Strömungsmessungen erwiesen und bietet einzigartige Einblicke in die Komplexität turbulenter Strömungen. Neueste Fortschritte in MRT-basierten Techniken haben die Anwendbarkeit dieser Messmethode für die Analyse turbulenter Strömungen erheblich erweitert. Zu diesen Entwicklungen gehören die Erweiterung des messbaren Geschwindigkeitsbereichs, die Verbesserung der Präzision von Reynolds-Spannungsmessungen, die Verbesserung von Temperatur- und Konzentrationsmessungen sowie die Ermöglichung von Anwendungen in turbulenten Mehrphasenströmungen.

In dieser Präsentation werden die neuesten Fortschritte in der MRT-Technologie, die in Studien zu turbulenten Strömungen angewendet werden, vorgestellt, wobei innovative Pulssequenzen und fortschrittliche Rekonstruktionsalgorithmen hervorgehoben werden, die für die Forschung in der Strömungsdynamik entwickelt wurden. Der Vortrag wird die erfolgreiche Anwendung dieser Fortschritte auf kanonische turbulente Strömungen wie Rohr- und Kanalsströmungen sowie auf komplexere Geometrien, die für Ingenieur- und biomedizinische Anwendungen relevant sind, diskutieren. Ziel dieses Vortrags ist es, das Potenzial von MRT als ein äußerst produktives Werkzeug zur Untersuchung turbulenter Strömungen sowie zur Verbesserung und Validierung von Methoden der numerischen Strömungsmechanik aufzuzeigen.

Biografie von Prof. Sven Grundmann:

Die akademische Laufbahn von Prof. Grundmann begann mit einem Abschluss in Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt im Jahr 2003. Er promovierte 2008 an derselben Universität unter der Anleitung von Prof. Dr.-Ing. C. Tropea, wobei er sich auf Strömungsmechanik und Aerodynamik konzentrierte. Nach seiner Promotion wurde Prof. Grundmann mit einem DAAD-Postdoc-Stipendium ausgezeichnet und verbrachte 2009-2010 an der Stanford University, USA, wo er mit Prof. John K. Eaton am Center for Turbulence Research zusammenarbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland leitete er eine junge Forschungsgruppe am Center of Smart Interfaces, in der er Themen wie Plasmaaktoren zur Übergangskontrolle und Magnetresonanztomographie (MRT) in der Thermofluids-Technik erforschte. 2014 erwarb Prof. Grundmann die Habilitation (Venia Legendi) in Strömungsmechanik an der TU Darmstadt und ist seit 2015 Vollprofessor und Leiter des Instituts für Strömungsmechanik an der Universität Rostock. Seit 2015 ist er Mitglied des Fakultätsrats, seit 2018 akademischer Dekan und seit 2020 Mitglied des DFG-Senats und des Vergabesausschusses für Graduiertenkollegs. Die Forschung von Prof. Grundmann umfasst ein breites Spektrum, einschließlich Strömungsregelung, aktive Übergangskontrolle, Dielektrische Barrierendurchbruch-Aktoren und der Einsatz von MRT in Strömungsmessungen.

ISM Seminars: "Einblicke in die Atmosphärische Dynamik"

ISM Seminars Prof. Aksamit

Am Freitag, den 7. Februar, hatten wir das Vergnügen, Prof. Nikolas Aksamit, einen außerordentlichen Professor an der UiT – The Arctic University of Norway, zu einem aufschlussreichen Seminar mit dem Titel "Einblicke in die atmosphärische Dynamik mit rahmenunabhängigen Flüssen und Strukturen" willkommen zu heißen. In seinem Vortrag sprach Prof. Aksamit über die Komplexität der multiskalaren Transport- und Mischprozesse in der Erdatmosphäre und betonte die entscheidende Rolle kohärenter Strukturen bei der Organisation turbulenter Strömungen. Er präsentierte kürzliche theoretische Fortschritte, die präzise Diagnosen dieser Strukturen und deren Einfluss auf die atmosphärische Dynamik ermöglichen. Durch die Anwendung eines rahmenunabhängigen Ansatzes hob Prof. Aksamit wichtige Trends im Impuls- und Wärmetransport über verschiedene Simulationen hervor und offenbarte das Potenzial dieser Methodik zur Verbesserung unseres Verständnisses der atmosphärischen Grenzschicht. Seine interdisziplinäre Forschung beleuchtet die komplexen Verhaltensweisen geophysikalischer Fluidströmungen und ebnet den Weg für zukünftige Studien, die unser Verständnis turbulenter Prozesse in der Atmosphäre erheblich voranbringen könnten. Wir danken Prof. Aksamit für seine wertvollen Einblicke und die anregende Diskussion! Bleiben Sie dran für zukünftige ISM-Seminare!

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Master's Thesis oder Studentarbeit in Adjoint-Optimierung des Lufteinlasses für Brennstoffzellen-Flugzeuge

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

TRACES Doctoral Network - Second Training School started at the ISM

Start of TRACES second training school

We are pleased to announce that the Institute of Fluid Mechanics is hosting the Second TRACES Training School this week, from Monday, 23 September to Friday, 27 September. TRACES is a European Joint Doctoral Network focused on the challenging topic of aircraft icing.

The event at TU Braunschweig will feature a combination of lectures by network experts and experimental labs on measurement techniques for icing and multiphase flow. Additionally, TRACES doctoral researchers will present their projects during dedicated poster sessions.

Several lectures by TRACES partners are open to external participants; these public lectures are marked in green on the official programme, https://traces-project.eu/second-training-school/

Stay updated on the latest network activities by visiting the official website: https://traces-project.eu/

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Master's Thesis oder Studentarbeit in Untersuchung von Wolkenbedingungen und Vereisung für UAS

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Master's Thesis oder Studentarbeit in: Injektion von Nanopartikeln: Eine alternative aktive Kühlungstechnik für Hyperschallströmungen

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

Neue Master-Vorlesung im WS 2024/25: "Flow-induced Vibrations of Bluff-body Structures"

Wir freuen uns, dass Dr. Nils van Hinsberg vom DLR Göttingen im Wintersemester seine neue Master-Vorlesung "Flow-induced Vibrations of Bluff-body Structures" am Institut für Strömungsmechanik anbieten wird.

 

Beschreibung:
The lecture series focuses on the physical understanding, mathematical prediction, and possible prevention of different types of vortex- and motion-induced vibrations that result from massive flow separation, and the ensuing (partly catastrophic) aero- and hydroelastic problems that may occur.

Inhalt:
static and dynamic aeroelastic problems, steady and unsteady aerodynamics of bluff bodies, potential theory, boundary layer behaviour and detached flows, properties and phenomena of vortex - induced and motion-induced vibrations, differences between forced and free structural oscillations, one- and two- degrees-of-freedom galloping, (wake-induced) flutter, turbulence-induced buffeting, linear and non-linear quasi-steady and unsteady modelling of structural oscillations, methods of prevention and damping

Lehrender: Dr.-Ing. Nils van Hinsberg
Wann: Montag, 7.10.24 - Freitag, 11.10.24, jeweils 9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr
Wo: Hörsaal 003, Hermann-Blenk-Str. 37, 38108 Braunschweig
 

 

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Masterarbeit oder Studienarbeit in:Validierung der Wirbelerzeugungsmethode für zonale LES

Am ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

ISM SEMINAR: "Persistenz von Wirbelstrukturen in dichten Suspensionen und Shearthinning-Flüssigkeiten: Charakterisierung der Wirbelbildung und -entwicklung" by Moira Barnes

Moira Barnes ISM Seminar
Moira Barnes- ISM Seminar

Wir hatten das Privileg, am 11. April Moira Barnes zu empfangen. Moira Barnes hat vor Kurzem ihren Master of Applied Science an der Fakultät für Maschinenbau der Queen's University in Zusammenarbeit mit Prof. Rival abgeschlossen. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung instationärer nicht-newtonscher Strömungen von dichten Suspensionen und scherverdünnenden Flüssigkeiten unter Verwendung neuartiger experimenteller Techniken zum besseren Verständnis kardiovaskulärer Strömungen. Moira schloss ihr Studium an der Queen's University im Jahr 2022 mit einem Bachelor of Science (mit Auszeichnung) in Maschinenbau ab, nachdem sie eine Bachelorarbeit über die Dynamik von Nicht-Newtonschen Wirbeln geschrieben hatte. 

Sie teilte wertvolle Erkenntnisse aus ihrer Masterarbeit mit dem Titel "Persistenz von Wirbelstrukturen in dichten Suspensionen und Shearthinning-Flüssigkeiten: Charakterisierung der Wirbelbildung und -entwicklung"

Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für eine Masterarbeit oder Studienarbeit in: Wirbel in dichten Suspensionen - Erste Schritte auf dem Weg zu Experimenten am ISM

An der ISM ist ein spannendes neues Projekt eröffnet worden! Die Ausschreibung finden Sie in der Rubrik Stellenangebote!

ISM SEMINARS: "Volkswagen Travel Assist - Einblicke in die Serienentwicklung einer Fahrerassistenzfunktion" von Dr.-Ing. Daniel Münning

Volkswagen Travel Assist Seminar
Volkswagen Travel Assist Seminar

Am Freitag durften wir mit Dr. Ing. Daniel Münning einen Fachmann aus der Automobilindustrie in unserem Institut begrüßen. Dr. Münning hat ein Studium des Maschinenbaus mit der Vertiefungsrichtung Fahrzeugtechnik an der RWTH Aachen absolviert.

Daniel Münning vertiefte sein Fachwissen mit einer Promotion an der Technischen Universität Braunschweig und bei Volkswagen mit dem Schwerpunkt der Optimierung von Verbrennungsmotoren für Hybridfahrzeuge. In den letzten zehn Jahren war Daniel Münning bei der Volkswagen AG in verschiedenen Funktionen tätig, von seiner Doktorarbeit über die Entwicklung von Hybridkonzepten bis hin zur Leitung von Projekten für Spitzentechnologien wie Mobile Online Service und Travel Assist. Zurzeit ist er stark in das funktionale Management und die Umsetzung involviert, wobei er sich besonders auf Travel Assist konzentriert.

Im ISM-Seminar am Freitag gab er einen aufschlussreichen Überblick über die SAE Level 2 Fahrerassistenzfunktion und die damit verbundenen Sensoren. Nach einer kurzen Diskussion über Vorschriften wie UN R79 und Methoden für Sicherheitskonzepte ging der Vortrag auf Beispiele ein, die den Testaufwand veranschaulichten, der erforderlich ist, um die Serienzulassung für die Implementierung der Funktion in Millionen von Fahrzeugen weltweit zu erhalten.

Behalten Sie unsere Website im Auge, um aktuelle Informationen über kommende Veranstaltungen und Seminare zu erhalten.

 

Besuch des "Labors für Fluidphysik, Musterbildung und Biokomplexität (LFPB)" am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.

Dr. Claudia Brunner (LFPB) und Mariachiara Gallia (ISM) in der Teststrecke des Turbulenztunnels mit variabler Dichte (VDTT) während der Besichtigung der Versuchsanlagen / Dr. Claudia Brunner (LFPB) and Mariachiara Gallia (ISM) in the test section of the Variable Density Turbulence Tunnel (VDTT) during the visit to the experimental facilities

Am Freitag besuchten einige unserer WissenschaftlerInnen das "Laboratory for Fluid Physics, Pattern Formation and Biocomplexity (LFPB)" am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Das von Professor Eberhard Bodenschatz geleitete Labor befasst sich mit verschiedenen Bereichen wie biologische Strömungsdynamik, Teilchen in Flüssigkeiten, Turbulenz und Atmosphärenphysik. Die Gespräche mit dem LFPB-Team, einschließlich der Experten Dr. Claudia Bruner und Dr. Mohsen Bagheri, sowie der Besuch ihrer experimentellen Einrichtungen waren sehr ergiebig. Wir freuen uns auf den künftigen Austausch und die gemeinsame Arbeit auf dem Gebiet der Strömungsmechanik und verwandter Gebiete.

 

 

Studentische Arbeiten

Hier können aktuell ausgeschriebene studentische Arbeiten (Bachelor-, Studien- und Masterarbeiten) am Institut für Strömungsmechanik eingesehen werden.