Neues Verbundvorhaben gestartet (HolzQS)

Das Institut für Baukonstruktion und Holzbau der TU Braunschweig startet am 1.3.2023 das Projekt HolzQS.

Das Forschungsvorhaben wird unter der Leitung von Brüninghoff Holz GmbH & Co. KG im Verbund mit holz[bau]physik Daniel Kehl, dem Büro für Architektur, Energie und Bauphysik Robert Heinicke und dem Sachverständigenbüro holz4 Martin Mohrmann bearbeitet. Ziel ist die Entwicklung eines Qualitätssicherungssystems im modernen mehrgeschossigen Holz- und Holz-Hybridbau. Es soll ein mehrstufiges Feuchteschutzkonzept erarbeitet werden, das sich von der Planung über die Fertigung und Montage bis hin zur Nutzungsphase erstreckt. Das Projekt adressiert Gebäude in Holz-Massivbauweise mit Wänden und Decken aus Brettsperrholz sowie Holz-Hybridgebäude mit Holz-Beton-Verbunddecken.

Es soll das Bewusstsein für den Feuchteschutz bei Investoren, Planenden und ausführenden Holzbaubetrieben geschaffen werden. Durch die Umsetzung der Ergebnisse dieses Forschungsprojekts können mehrgeschossige Holzbauten gebaut werden, die in der gesamten Entstehung des Gebäudes vor schädlichen Feuchteeinwirkungen geschützt sind. Feuchteschäden und in der Folge hohe Sanierungskosten werden so vermieden. Das Bauen mit Holz gestaltet sich prozesssicherer und risikoärmer.

Holzverwendung im Bauwesen und damit verbunden eine nachhaltige Waldbewirtschaftung kann durch die langfristige Bindung von CO2 einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Holzgebäude, die langfristig schadensfrei bestehen bleiben, binden das CO2 langfristig. Das Vorhaben leistet daher einen Beitrag zu den förderpolitischen Zielen des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR).

Das zu entwickelnde Schutzkonzept wird auf der Erarbeitung von Montagestrategien und organisatorischen wie konstruktiven Maßnahmen im Zuge der Objektplanung basieren. Die konstruktive Detailplanung soll ebenso wie technische Monitoringsysteme integriert werden. Praxisgerechte und baustellentaugliche Trocknungsmethoden für den Holz- und Holz-Hybridbau (vorwiegend mit Brettsperrholz, BSP) werden entwickelt, um bei ungewollten Feuchteschäden geeignete Sanierungsverfahren bereitzustellen. Zur Bewertung des Feuchteverhaltens von Massivholzkonstruktionen und zur Abschätzung des Trocknungspotentials wird in dem Zuge ein neuer hygrothermischer Datensatz für Brettsperrholz erarbeitet, der eine numerische Simulation in geeigneter Genauigkeit ermöglicht.