Reallabor Institut

In unserem Institut wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens ein Reallabor im Bürobetrieb umgesetzt. Dabei wurden drei Testwände mit insgesamt sechs Lehm-Klimasystemen im Gebäudebestand implementiert und sollen im täglichen Betrieb ausgewertet werden.
 

Das System wird folgende Rahmenbedingungen umfassen:

  1.   Thermisch aktivierte Massivbauwand (Gesamtlänge: ~9m) - Beidseitige Klimatisierung
  2.   Thermisch aktivierte Versuchstrennwände aus unterschiedlichen Lehmbauprodukten und Lehmklimasystemen (Gesamtlänge:15m) - Einseitige Klimatisierung
Isometrische Übersicht des Hochhauses Mühlenpfordtstraße 23, inklusive Sponsoren

Durch die Variation der Wand- und Deckenaufbauten, Lehm-Klimasysteme sowie Lehmputzarten ergeben sich 15 verschiedene zu untersuchende Konstruktionen. Das Reallabor - Lehmwand wird im Zuge des Energiekonzeptes an eine reversible Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage gekoppelt sein. Gegenstand der Forschung ist die Erhöhung des Eigennutzungsanteils der erzeugten Energie aus dem PV-Generator mittels thermischer Lehmklimasysteme. Darüber hinaus soll die Eigenschaft von Lehmbauprodukten als Thermo-& Hygroregulator eingehend untersucht werden. Dazu werden in den Systemen Energiemengenzähler (Wärm, Kälte & Strom) sowie in unterschiedlichen Tiefen der Lehmwände Temperatur- und Feuchtefühler eingesetzt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es u.a den Einfluss von Lehmbauwänden auf den Einsatz von aktiver Gebäudeausrüstung zu evaluieren und ggf. ein Abminderungsfaktor für den Einsatz von technischen Komponenten abzuleiten. Des Weiteren soll hinsichtlich einer Taupunkt geführten Regelung der Kälteversorgung ein Kondensationsrisiko im Bauteil untersucht werden. Lehmbaustoffe eignen sich hinsichtlich ihrer hygrischen Eigenschaften ideal als Optimierungsgrundlage, um schadensfrei aus dieser Art Regelung hervorzugehen. Daraus ergibt sich das Potential mittels Lehmbaustoffe den passiven Beitrag an der Klimatisierung zu erhöhen, woraus ferner Energieeinsparungen resultieren könnten.
Neben den aktivierten Lehmbauwänden wird es eine "kleine" Gebäudeleittechnik geben, welche die Technik der 500 m2 regelt und zudem als Messdatenerfassung von bisher ca. 80 Analogen Inputs dient.