Im Wintersemester 2025/26 hat die Ricarda Huch Poetikdozentur Nora Gomringer inne.
Die Autorin und Performancekünstlerin Nora Gomringer (*1980) ist für ihre Lyrik wie für originelle transmediale Formen zwischen Literatur und Bildendender Kunst sowie Literatur und Musik bekannt. Bereits während ihres Studiums der Amerikanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Bamberg veröffentlichte sie erste Gedichtbände, von denen heute insgesamt neun vorliegen; zuletzt erschien u.a. Gottesanbieterin (2020). Gomringer, die auch für die Oper, für Radio und Feuilleton schreibt und seit 2010 das Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg leitet, eröffnet durch ihre Zusammenarbeit mit Musiker:innen und anderen Künstler:innen immer wieder neue Räume für Literatur und Spoken-Word-Art.
Nora Gomringer hatte zahlreiche Stipendien und Lehraufträge im In- und Ausland inne. Sie war 2019 als Max-Kade-Gastprofessorin am Oberlin College in Ohio (USA) zu Gast. Vor der Ricarda Huch-Poetikdozentur den Universitäten Sheffield, Koblenz-Landau und Kiel übernahm sie Poetikdozenturen. Ihr literarisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. 2006 mit dem Förderpreis des Freistaates Bayern, 2011 mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache, 2015 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, 2020 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille, 2022 mit dem Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis und 2025 mit dem Kasseler Literaturpreis für Grotesken Humor. Im September 2025 erschien ihr sehr persönliches Buch Am Meerschwein übt das Kind den Tod. Ein Nachrough über ihre 2020 verstorbene Mutter.
Den Flyer zur Poetikdozentur mit Nora Gomringer finden Sie hier.
Programm:
Donnerstag, 20. November 2025: Die Dichterin wird vorstellig – Projekte, geglückt und misslungen
Donnerstag, 11. Dezember 2025: "Kein Christenmensch, wähnen wir, hätte entdeckt, wo unser Entenfüsslein steckt." – Vom verborgenen Schreiben
Donnerstag, 29. Januar 2025: Superpower: Mindmap – Wohin schauen, um zu sehen?
Die Ricarda Huch Poetikdozentur der Technischen Universität Braunschweig dient dem Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, zwischen Autor:innen und dem interessierten Lesepublikum. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen reflektieren die Poetikdozent:innen über ihr Schreiben, über dessen Bedingungen, über Quellen und Inspiration, über literarische Traditionen und Formen – und über die Literatur an sich. Ricarda Huch gilt als Braunschweigs große Stimme, welche humanistische Tradition und Geschichtsschreibung in die literarische Moderne überführte. Gleichzeitig hat sie als Frau im öffentlichen Leben und in der kulturellen Praxis ihrer Zeit weibliche (und männliche) Identitäten in Frage gestellt.
Die Ricarda Huch Poetikdozentur hatten bisher inne:
Kristina Maidt-Zinke (2015)
Annette Pehnt (2016)
Marica Bodrožić (2017)
Uljana Wolf (2018)
Thomas Meinecke (2019)
Sasha Marianna Salzmann (2020)
Angela Steidele (2024)