Controlling Concurrent Change (CCC) war eine Forschungsgruppe der TU Braunschweig, die sich von 2013 bis 2019 einem zentralen Thema zukünftiger Fahrzeug- und Raumfahrtelektronik widmete. Sie wurde für sechs Jahre durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und umfasste eine Zusammenarbeit der Bereiche Informatik, Elektrotechnik, Informationstechnologie und der Wirtschaftswissenschaften. Die wissenschaftliche Leitung der Forschungsgruppe lag in den Händen von Prof. Dr.-Ing. Rolf Ernst (Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze) und wurde koordinierend vom ehemaligen Zentrum für Digitalisierung, Informatik und Informationstechnik (TUBS.digital; nun IST.hub) unterstützt. Neben der Mitwirkung von neun Professor*innen waren auch rund sechzehn Nachwuchswissenschaftler*innen und Studierende daran beteiligt, die Herausforderungen selbständiger Software-Updates in einer zunehmend vernetzten Welt zu erforschen.
Die Arbeit der interdisziplinären Forschungsgruppe erreichte bereits in einer frühen Phase internationale Sichtbarkeit und kann insgesamt als großer Erfolg gesehen werden.
Insgesamt entstanden ca. 100 internationale Veröffentlichungen, davon 30 als gemeinsame Publikationen. Neben der Abschlusspräsentation auf der DATE 2019 gab es u.a. Beiträge zu Special Sessions auf der DATE 17 und 18 (Lausanne, Dresden), auf der ESWEEK 16 (Pittsburgh) und in den Proceedings of the IEEE, dem Flagship-Journal des IEEE. Es bestehen zudem exzellente Verwertungsperspektiven in laufenden öffentlich geförderten Vorhaben, wie z.B. UNICARagil. Neue Entwicklungen im Bereich der Fahrzeugsoftware (Standard AUTOSAR Adaptive) und in künftigen Raumfahrtsystemen (kooperative Robotik) zeigen die große praktische Relevanz der Arbeiten in CCC und bieten hohes Innovationspotenzial, das sich schon in Kooperationen mit internationalen Unternehmen und Organisationen niedergeschlagen hat.
Für die gemeinsamen Forschungsarbeiten wurden zwei Anwendungsgebiete gewählt, zu denen es umfangreiche wissenschaftliche und praktische Vorarbeiten an der TU Braunschweig gibt und die genügend Freiheiten in der Implementierung bieten: die Raumfahrt- und Fahrzeugelektronik. Zusammen decken diese Gebiete ein breites Spektrum an Anforderungen ab, in den Anwendungsfunktionen und ihren Änderungen, den Plattformarchitekturen und den Randbedingungen an Sicherheit (Safety, Security) und Verfügbarkeit. Die grundlegende Zielsetzung wurde erreicht und in zwei vollständig entwickelten Demonstratoren praktisch implementiert. Methoden, Architekturen und praktische Implementierung wurden dabei jeweils mindestens so weit entwickelt, dass die Demonstratoren unter realistischen Bedingungen entstanden. Ein dritter Demonstrator wurde ebenfalls entwickelt, aber in Ermangelung einer entsprechenden Zahl an Fahrzeugen als Simulationsmodell erstellt.